01. Januar 2015

Ein frohes neues Jahr, allen Lesern!!!

Silvester war easy. Jedes Pferd hatte nur 3 Löffel Vetranquil um 20 vor zwölf und auch davor um 18 Uhr nur 2 zur Prophylaxe. Dirk hat auf dem Strohballen in unserem Lager gepennt und ich hätte 0 Uhr um ein Haar auch verschlafen..

Die Vermutung, Hilde geht jetzt wieder nicht mehr in die Box, hat sich nicht bestätigt, denn als ich sie eben reingeführt habe, war sie zwar etwas hibbelig, aber hat mich nicht über den Haufen gerannt. Hannes hat mich mal kurz an die Wand gequetscht, aber dafür hat er auch gut einen Rüffel bekommen. Mich übersieht man gefälligst nicht!

Ich bin jetzt total k.o. und freue mich auf den Frühling.. Noch 12 Wochen..

 

04. Januar 2015

So, morgen muss ich wieder Arbeiten, daher hab ich heute noch mal beide Hotten auf dem Platz gehabt. Leider kann man da so gut wie nix machen, weil alles zugefroren ist.

Ich hab etwas Fuß-in-den-Reifen geübt (alle einzeln und auf Kommando, nicht durch Zufall..) und Slalom. Hilde versteht da gerne "seitwärts" und bietet das wie wild an. Wenn man die Übung dann wiederholt und doch was anderes verlangt, wird sie immer grantig. Aber darüber hinaus habe ich ihr doch erklären können, was ich meine und am Ende hat es auch mal ganz gut funktioniert.

Hannes hat das selbe machen müssen, aber bei ihm war das kein Problem. Im Gegenteil. Seitwärts ist so wie so nicht so seins. Das hab ich dann sogar extra geübt an der Roundpenbande. ("Je besser Seitwärts funktioniert, desto besser funktioniert alles andere" sagt Pat Parelli).

Ach ja.. ich bin gespannt, wie es nächste Woche läuft, wenn ich sie morgens um kurz vor sieben raus stellen muss.. Ich hoffe, die Hufe machen den Matsch mit, ich sprüh immer gut mit so nem Strahlfäulezeug, aber wenns nächste Woche dauernd regnen soll.. Mal sehen..

 

06. Januar 2015

Neuerdings gibt's Abends Überraschungseier..

Die zwei Hotten sind schon ganz gammer drauf. Hannes hüpft immer direkt ans Fenster und sammelt sich seine Möhrchen ein und Hilde schüttelt ihren Salzstein, in der Hoffnung, dass noch ein Zweites runterfällt..





13. Januar 2015

Heute war Wellness in Form einer Schlammpackung angesagt..






10. Januar 2015

Heute waren wir auf dem Roundpen. Auf dem Hinweg war die dicke Hilde ja schon etwas.. nennen wir es "sprunghaft", aber ich kam dort ohne große Probleme an. Ich habs mittlerweile in so normalen Stresssituationen ganz gut drauf, nicht emotional zu werden. Ich rege mich nicht auf, lasse mich schon mal garnicht provozieren und reagiere entsprechen besonnen und nicht aufbrausend. Das kommt an.

Auf dem Platz war es auch einigermaßen ruhig, ich hätte mit anderem gerechnet. Aber wie ist es so oft: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.. Naja, das Spiel hat die Hilde noch besser drauf als ich.

Ich hab sie dann erst mal versucht, aufzuwärmen. Schritt gehen, ein paar Seitengänge - nur leicht verschoben, nicht zu doll untertreten lassen, am Besten noch in Stellung. Das ist bei Hilde so leicht, dass sie immer viel zu stark gestellt ist. Erschwerend ist natürlich, dass wir auf dem Roundpen sind. Das bietet "sich rund machen" natürlich auch noch an. Also hab ich erst mit dem Stick versucht, den Kopf nach außen zu schieben und als das nur mäßigen Erfolg mit sich brachte, habe ich die Hand ins Halfter geschoben und wenn nötig, kurz dagegen gehalten. Das hat auch nur mäßig funktioniert. Aber Übung macht den Meister.

Die nächste Übung zum Lockern waren Stangen im Schritt. Das ist so langweilig für Hilde, dass ich da noch eine Übung mehr mit einbauen muss. Also habe ich kurz nach und kurz vor den drei Stangen jeweils eine Pylone, bzw. einen Reifen gestellt. Darum habe ich sie Richtungswechsel und gleichzeitig Stangen gehen lassen - also eine etwas verbogene 8 (eher eine "Sonnenbrille"..) und in der "Mitte" der 8 lagen die Stangen.

Wechsel von rechter Hand auf die linke Hand sind kein Problem. Anders herum jedoch schon. Also habe ich die Übung an dieser Seite zuerst mal in kleinere Stücke zerlegt.

Abwenden, halten. Schulter verschieben, weiter gehen. Das war kein Problem, ich muss ihr jedoch viel Platz machen. Evtl kommt sie nicht so gut rum, weil sie Probleme mit dem Hinterbein hat? Es wäre allerdings das nicht kaputte.. Ich muss da Kerstin noch mal drauf schauen lassen.

Mit etwas mehr Abstand meinerseits ging das dann aber ganz gut. Zwar hat sie noch die Ohren angelegt, aber das macht sie momentan öfter. Ich schiebe das auf den Winterfrust..

Danach haben wir - sozusagen als Abschlussübung (sie hat ihr Soll erfüllt, wenn sie das brav macht) - wieder das Flexen und das Aufsteigen vorbereitet.

Sie gibt sehr schön auf ganz leichten Zug am Seil nach und dreht den Kopf. Sie kann das Ganze jetzt sogar schon auf beiden Seiten halten. Ich mache das aber nicht länger als 3 Sekunden.

Das "Aufsteigen" habe ich diesmal ohne Sattel gemacht.

Ich habe mich also auf dem Aufsteighocker gestellt, sie von dort an den Hocker dirigiert und mein Bein an ihren Bauch gelegt. Uff.. Das fand sie doof!!! Ohren angelegt und ein paar Schritte weggegangen. Von mir weg und nach vorne.

Ich hab sie wieder richtig hingestellt, ohne mich von meinem Hocker zu bewegen und habe das Ganze wiederholt. Das habe ich ca. 4 Mal gemacht. Beim fünften Mal konnte ich dann tatsächlich das Bein an ihren Bauch legen, ohne dass sie sich bewegt hat. Dafür hat sie sofort ein Leckerlie bekommen und ich habe die Trainingseinheit damit beendet.

Huijuijui.. Das wird noch ein langer Weg, bis wir wieder da sind, wo wir aufgehört haben..

17. Januar 2015

Toll.. Heute Abend durfte ich Zäune flicken.. Hilde hat den Paddock abgeräumt..

17. Januar 2015

Heute waren wir nach einer ausgiebigen Putzeinheit wieder auf dem Roundpen. Ich wollte das Gelernte von letztem Mal noch mal abrufen und schauen, ob sie es sich behalten hat oder ggfs. nachbessern und noch mal erklären.

Der Weg dorthin war ziemlich gechillt. Auch das Warten vor dem Tor, bis ich alles auf habe und sie keinen Schritt gehen darf, hat gut geklappt.

Ich wollte eigentlich wieder mit großen, weiten Seitengängen anfangen, aber Mathilda wollte lieber mit Rennen anfangen. Also gut. Wir rennen. Aber schnell! Und noch eine Runde!!! ..

Das hatte ich ja erst von Anette gelernt - nicht versuchen, anzuhalten, sondern sagen: "Du willst rennen? - Okay! Dann renn mal! Aber noch schneller und noch eine Extrarunde!"

Würde ich nicht Rücksicht auf ihr Bein nehmen müssen, wäre sie noch ein paar Runden mehr gelaufen. Aber ich will es nicht mehr strapazieren, als ich muss. Wobei es eigentlich momentan mal wieder gut aussieht. Klar sieht man es auf dem Zirkel noch, aber auf grade Strecke ist es fast weg.

Als sie meiner Meinung nach genug gelaufen war, wurde ich passiv und habe sie eine Runde auslaufen lassen. Dann habe ich gefragt, ob sie zu mir kommen will. Das wollte sie dann auch und ich habe nach einer neuen Übung gefragt. Naja, Mathilda hat wieder damit geantwortet, dass sie lieber laufen würde und so haben wir das Spiel 4-5 Mal gespielt. Dann wurde es ihr wohl zu doof und sie hat zugehört.

Die Wendungen haben heute viel besser geklappt. Sie legt zwar noch die Ohren an, aber an sich kann ich sie schicken, ohne dass sie in mich reinläuft. Das ganze war sogar so gut, dass ich mich auf den Hocker zwischen die zwei Punkte der "8" oder "der Brille" gesetzt habe und das ganze im Sitzen gefragt habe. Sie war zwar etwas irritiert und ist auch ein paar mal vorbei gelaufen, aber das war mir egal und ich habe noch mal neu erklärt, dass sie außen rum muss.

Zum Schluss wollte ich heute mehr als nur das Bein am Bauch aushalten. Ich wollte mich mit den Armen drüber hängen, so dass mein Bauch gegen ihre Seite drückte. Das selbe Spiel wie beim letzten Mal. Sie lief direkt nach vorne und zur Seite weg von mir.

Ich habe sie so oft wieder zu mir dirigiert, bis sie auch das ausgehalten hat. Als es dann funktioniert hat und ich sie auf der anderen Seite streicheln konnte, ohne, dass sie den Gang eingelegt hat, bekam sie ein Leckerei und wir beendeten die Trainingseinheit.

Cool. Sie sagt zwar erst mal "Nö", aber sie lässt sich alles erklären und macht am Ende doch mit. Damit kann ich gut Leben. Man muss ja nicht immer alles gleich gut finden..














Ziege...

18. Januar 2015

Heute Nacht war es so kalt, dass alles knallhart gefroren ist. Ziemlich blöd, denn jetzt kann ich nicht aufs Roundpen. Aber da ich ja glücklicherweise gestern mit Mathilda dort war und sie ja auch etwas gelaufen ist, entschied ich mich spontan zu einem Spaziergang alleine.

Es war schon länger her, dass wir mal alleine spazieren waren, aber ich wollte es trotzdem versuchen. Ich begann auf unserer Standardrunde durchs Ort am Friedhof hoch. Mathilda war so wie immer.

Als ich sie grade an einer Hecke nach ein paar Tritten Sideways fragen wollte, kamen uns auf der anderen Seite der Hecke Bettina, Kalli und Caro mit Coco, Ron und Nelly entgegen. Mathilda machte sich zwar groß und schaute auch imponierend, aber das wars im Prinzip auch schon.

Als wir aneinander vorbei waren, wollte sie sich umdrehen und war etwas irritiert, warum wir nicht mit denen gehen, aber ich hab sie seitwärts geschickt, angehalten, die Seite gewechselt, die Hinterhand rum geschickt, wieder die Seite gewechselt und dann ein Stück angetrabt und sie war wieder ruhig. Total cool, dass ich sie so wieder zu mir holen kann.

Wir sind dann weiter gegangen und ich habe sie immer mal etwas langsam traben lassen, während ich im Schritt mitlief. Da sie so brav war, habe ich unsere Runde etwas vergrößert und wollte bis zur Brücke unter der Bundesstrasse weiter gehen. Kein Problem für Hilde, sie latschte einfach mit mir mit.

Zwischendrin machten wir noch einen kleinen Abstecher auf das Gelände der Mehrzweckhalle und quetschten uns zwischen Müllcontainern durch. Mathilda liebt das "Kribbeln im Bauch", wenn sie etwas Neues machen muss, was ihr nicht so ganz geheuer ist. Sie schnorchelt dann und hebt die Füße wie ein Spanier und macht einen Kragen, aber läuft immer Tapfer weiter. Ich habe wirklich das Gefühl, sie findet das toll. Alles muss sie wissen und dann leckt und kaut sie und sieht aus wie "Ich wusste, dass das nicht gefährlich ist, siehst Du!?"

Auf dem Weg zur Brücke liegen auf einem Fußgängerweg, der nicht von Autos befahren werden soll, zwei große Steine. Mir kam die Idee, einfach mal auszuprobieren, was sie sagt, wenn ich sie an den Stein stelle und die Aufsteigeübung von gestern wiederhole.

Gedacht, getan. Hilde schnupperte an dem rostroten Stein und ich kletterte darauf. Er hatte eine kleine Ecke, die wie eine Stufe ausgespart war. Sehr praktisch. Das muss ich mir merken für die Zukunft. Da werde ich im Sommer aufsteigen und mich nach hause tragen lassen.

Von oben legte ich mich dann auf Hildes breiten Rücken - zuerst vorsichtig, dann mit etwas mehr Gewicht. Sie tat keinen Schritt, hielt still und hörte nach hinten. Ich wartetet kurz (3-4 Sekunden), nahm dann mein Gewicht wieder weg und lobte sie mit einem Leckerlie und kurzen Streicheleinheiten.

Wow.. ich war ganz schön stolz. Aber ich lief weiter, als sei nichts gewesen und entschied dann unter der Brücke, dass ich den Spaziergang noch etwas ausweiten wollte.

Wir gingen den langen Teerweg ins Tal bis zu den zwei Bäumen auf dem Feld. Dort bog ich auf die Wiese im Tal ab und lief bergab mit der dicken Hilde über die gefrorene Wiese über den Übergang und über das Bächlein. Auf der anderen Talseite ging es auf der Wiese wieder etwas bergauf und ich lief ein paar Schritte schneller. Hilde trabte sofort an und ich ließ sie auf dem Zirkel auslaufen. Dann sollte sie noch ein paar Runden weiter traben. Da hat sie sich dann ein bisschen hochgespult und ist mal bockend von mir weggelaufen. Da die Hilde aber ziemlich gut zu kontrollieren ist, bei solchen Ausbrüchen, hab ich ihr auf den Hinter gestarrt (das ist sonst nicht meine Art :-D) und sie hat sofort die Hinterhand weggedreht. Dann hab ich sie wieder vorwärts geschickt und auch noch mal einen Richtungswechsel eingebaut. Die andere Seite musste sie dann auch noch mal traben und ist zwischendurch sogar mal angaloppiert und schön durchgesprungen! Sah richtig schön aus.. *träum*

Nach der ganzen Aktion durfte sie dann ein paar Minuten grasen. Sozusagen zum "runterkommen". Danach gings relativ gesittet wieder auf den Weg, parallel zum langen Teerweg in Richtung Brücke zurück.

Nach der Brücke kamen wir wieder an "unseren" Steinen vorbei. Ich habe bei beiden Steinen das Aufsteigen noch mal geübt und beide Male stand Mathilda total brav und ruhig und wartet.

Der Rest des Weges war dann relativ unspektakulär und wir sind nach ca. einer knappen Stunde wieder am Stall gewesen.

Mit Hannes lief es später nicht so gut - er ist mir auf einer Wiese fast abgehauen, hat nach mir gekickt und alles in allem war die Reaktion auf mich sehr zäh.. Ich bin froh, ihn im April zu Barbara Heinen zu fahren.. Ich glaube, da müssen noch ein paar Sachen erklärt werden..


Ich habs mich tatsächlich getraut.. Der kleine Gandi-Pups durfte mit Hannes zusammen sein!

Natürlich erst mal nur unter Aufsicht!

20. Januar 2015

Da hab ich die Tage erst aus dem letzten Jahr im Tagebuch gelesen und mich gefreut, dass es grade einigermaßen gut läuft - da kloppen sich die zwei heute Abend vom Feinsten.

Ich habe sie (wie die letzten Abende auch) während dem Misten auf dem Reitplatz laufen gelassen und stehe noch so dabei und schaue zu, wie immer mal einer rumtrabt, da rast plötzlich Hannes an Hilde vorbei und beide wirbeln mit der Hinterhand rum und es kracht mehrmals und das Gekreische der Zwei zerreißt die Luft. Ich hab laut losgebrüllt (mein Gott, die armen Nachbarn.. haben sicher gedacht "Die wieder.. wie sie wieder rumbrüllt.. mit den armen Tieren..") um die zwei irgendwie voneinander abzulenken, aber das hat irgendwie diesmal überhaupt nichts gebracht. Ich bin dann also grazil wie eine Elfe durch den Zaun gekrabbelt und auf die zwei in die Hände klatschend zugerannt. Hat sie auch nicht gejuckt und als ich dann bei ihnen ankam, keuchend und irgendwie ohne Plan, war es der Überraschungsmoment, der mir zu Hilfe kam.

Hannes hatte wohl nichts mitbekommen, von meinen "Schlichtungsversuchen" und war über mein plötzliches Auftauchen leicht geschockt und ließ von Hilde ab. Dadurch löste sich der Kampf auf und ich konnte wieder losschreien und die zwei stoben auseinander. Hilde hielt das nicht kaputte Bein in die Luft und Hannes trippelte mit hoch erhobenem Kopf in Richtung Koppeleingang. Ich verfolgte ihn und prustend zog ich Hannes an seinem Schopf und seiner Mähne mit mir mit und bugsierte ihn relativ schnell auf die Koppel unterhalb des Reitplatzes.

Da ging dann die wilde Jagd los. Hilde auf dem Reitplatz am Zaun - hinten, vorne hoch, losgebockt, Gas gegeben, abgebremst.. - und Hannes genauso auf der Koppel. So ging es ein paar Minuten lang. Hilde kam immer mal in meine Richtung, schlug mit dem Kopf, machte eine Vollbremsung und peitschte wieder in die andere Richtung davon.

Als sie sich beruhigt hatten, bin ich dann Box machen gegangen und hab sie später untersucht. Da hatten wir Glück im Unglück und ich verstehe das als eine Warnung. Die zwei werde ich jetzt tatsächlich erst mal wieder nur getrennt voneinander auf Weide oder Reitplatz lassen.

Jetzt kann ich die Hilde fast wieder reiten und dann schlagen sich meine eigenen Pferde kaputt?? Nenene..





21. Januar 2015

So viel Glück hatten wir doch nicht. Beide haben dicke Beine. Hannes weniger, Hilde mehr. Das sind vielleicht zwei doofe Ochsen..

Jetzt kann ich wieder Heilerde schmieren.. Was für ein Glück ist sie nicht eingefroren.




22. Januar 2015

Hilde läuft total beschissen auf dem gefrorenen Boden. Ich kann nichts mit ihnen arbeiten und dadurch sind sie entsprechend gelaunt..

24. Januar 2015

Heute durften sie getrennt voneinander wieder auf die Koppel, bzw. auf den Reitplatz. Mein Pa und ich haben dann an der Raufe Windschutzstreifen aufgehängt, nicht wegen des Windes, sondern weil die zwei ständig das Heu mit der Nase aus der Raufe schaufeln und dann drauf rum latschen.

Während wir dann da so gebastelt haben, fings plötzlich wieder an zu schneien.

Wenn es wenigstens so viel schneien würde, dass der Boden gepolstert genug ist und die Pferde darauf besser laufen können.. Aber wir kriegen ja hier nur Puderzucker.









25. Januar 2015

Die Pferde stehen momentan nur rum. Der Longierplatz ist wegen des Frosts nicht zu gebrauchen und auch "Reitplatz" und Koppeln sind total holprig. Allerdings sind die zwei echt brav die letzten Tage. Was für ein Glück..

31. Januar 2015

Es hat wieder geschneit. Zwar ist der Boden unten drunter teilweise getaut, aber leider nicht ganz. Ich habe eben mal den Longierplatz getestet - zu Dreivierteln getaut und benutzbar, aber das hintere Drittel im Schatten ist knüppelhart. Das ist mir leider zu gefährlich für die Füße der Zwei, weil beide bestimmt nichts von vorsichtig laufen halten werden. Also können wir leider immer noch nichts machen.

Dafür durften sie dann auf dem Reitplatz, bzw. der Koppel laufen. Zuerst musste sich aber ausgiebig gewälzt werden. Hannes macht das ja so gut wie jedes Mal, wenn er raus darf und auch SOFORT. Man hat das Gefühl, es jucke ihn am ganzen Körper..

Hilde hat dafür heute eine kleine Rutschpartie eingelegt..

So mit Sonne und so ist der Schnee ja schon schön. Obwohl mir Frühling lieber wäre..




Schlitzohr..










Hildes Rutschtour beim Wälzen.. Vom Bildrand rechts nach links bis zu den Fußspuren.

01. Februar 2015

Heute war ich mit Dirk auf dem Lindenhof in Gackenbach bei Elena Bader auf einer Jungpferde-Start-Demo. Nikis Penny wurde dabei auch vorgestellt! Die "Kleine" (jetzt 4) macht das so super!!! Elena und Barbara haben sich einen externen Trainer an den Hof geholt. David Zünd - 4* Parelli - Instruktor, gebürtiger Schweizer, übernimmt das Anreiten der Jungpferde. Er stellte uns heute eine junge Portugiesenstute vor und - Penny!

Zuerst die Portugiesenstute. Diese hatte bisher noch keinen Reiter auf dem Rücken gehabt und mit ihr wurde seit einer Woche gearbeitet. Heute setzte sich David nach guter Bodenarbeit auf ihren Rücken. Später auch mit Sattel und gegen Ende der Stunde war die Stute mit ihm auf beiden Händen Schritt gegangen, getrabt und galoppiert und auch ein paar Schritte Seitways getreten. Wow.. Ich war echt beeindruckt.

Das steigerte sich noch, als er im zweiten Teil mit Penny trainierte. Ich sah sie zum ersten Mal mit Sattel und Trense und er ritt sie zuerst noch nur mit Stick ohne Zügel oder seil und später dann auch mit Zügel. Penny ist ja auch nicht ganz einfach und ich konnte mir ein paar gute Tricks für Mathilda abschauen.

Später habe ich ihn dann noch mal kurz fragen können, ob es möglich wäre, Mathilda auch anzumelden für nächstes Jahr. Ich erklärte ihm auch ihre Problematik und wir entschieden uns dann aber zum Schluss dazu, dass ich erst mal alleine (bzw. mit Trainern vor Ort) mit Hilde trainiere, weil ich dabei besser auf ihren jeweiligen Zustand mit dem Bein eingehen kann. Sollte es bis nächstes Jahr so gut sein, dass sie auch in der Halle oder dem Platz auf Zirkeln oder im Seitwärts bewegt werden könne, würde er sie mit einer Zusatzklausel im Vertrag aufnehmen. Allerdings müsse ich das dann vorher mit einem Tierarzt abchecken.

Ich denke, ich werde im Frühling erst mal alleine weitermachen. Und sollte es Probleme geben, fahre ich mit Hilde erst mal ein paar Tage zu Barbara.

Aber die Vorführung war schon sehr cool und ich bin immer wieder total beeindruckt von den Cowboys, mit welcher Ruhe und Gelassenheit und mit welcher Selbstverständlichkeit sie die Pferde ausbilden und was mit ihnen in so kurzer Zeit erreicht werden kann! Ohne Druck und Hektik oder Momenten, in denen man Zweifelt.

Parelli ist schon ziemlich cool..

Leider durfte ich keine Fotos machen.

04. Februar 2015

Huhuhu.. Gestern Abend konnte ich ohne Kopflampe um viertel vor sechs die Paddocks abäppeln und Wasser auffüllen! Total cool.. cool

Hab mal Beine gecheckt: Hildes Bein ist noch ein ganz kleines bißchen dick und Hannes Bein ist ganz abgeschwollen. Ich mach auch garnichts mehr drauf oder geb was. Nach dem zweiten Tag schon. "Das geht von alleine weg" hab ich mir gedacht. Und so wars.

Hab außerdem Hilde jetzt die Koppel aufgemacht - so kann sie von ihrem Paddock auf die Weide gehen oder zurück, wenn sie Hunger hat. Hannes kann von seinem Paddock auf den "Reitplatz". So haben sie die Möglichkeit, sich etwas mehr zu bewegen bei diesem blöden Frost. Lieber Koppel kaputt, als Pferd. Und wir ziehen das Ganze im Frühling ab und dann geht das. Das ist im Prinzip eh nur eine Winterkoppel. Im Sommer sind sie ja wieder außerhalb.

Ich freu mich schon total auf die Intensiv-Woche im April auf dem Lindenhof mit Hannes. Niki nimmt sich evtl auch Urlaub und dann machen wir Reiterferien mit unseren dicken Ponys!

 

08. Februar 2015

Habe am Wochenende auch wieder nichts mit beiden gemacht. Es ist immer noch alles gefroren und keiner kann richtig laufen. Es ist vielleicht ein Elend. Mathilda hat eine Scheißlaune und ich kann nur mit Seilchen ins Paddock.. Sie hat zwar nichts gemacht (wahrscheinlich weil Laufen so unangenehm ist..), aber ich hab dann lieber später abgeäppelt, als sie in der Box war.

 

Es wird jetzt eeeeecht Zeit, dass es zumindest nicht mehr gefroren ist. Keine Ahnung, wo das sonst mit Mathilda noch hinführt.. Es macht wirklich keinen Spaß, sie anzuschauen.. Sie sieht aus, wie der Grummel Griesgram persönlich.. Und Hannes wie ihr Schleich-Michel..

Denen geht's da wie mir. Total frustriert von dieser grauen, dunklen Winterzeitblase..

Sie schaut nur mal aufmerksam, wenn man ihr ein Möhrchen zusteckt.. Sobald das weg ist, ist auch das "Lächeln" weg…

 

13. Februar 2015

Juhuuuuu! Der Boden ist getaut!! Jetzt kann die Hilde endlich wieder was arbeiten dürfen.

Hab heute extra etwas früher Schluss gemacht und die dreckige Hilde von der Koppel geholt, um sie (seit ca. 3 oder 4 Wochen..) mal wieder zu putzen. Die ganze Zeit waren sie so schön sauber, weil sie sich immer im Schnee gewälzt haben, aber jetzt.. musste sie sich mal wieder richtig im Schlamm rubbeln..

Naja. Es sei ihr gegönnt. Ich hab den Dreck auch nur grob abgekratzt und die Beine und Schweif ganz vernachlässigt.

Sie war auch ein bisschen hibbelig und da wollte ich nicht von ihr verlangen, stundenlang still zu stehen. Wenn mir noch danach war, konnte ich ja später noch weiterputzen.

Als ich dann das Knotenhalfter anziehen wollte, hat sie wohl gemerkt, dass wir was machen gehen. Da wars ganz vorbei mit der Ruhe. Aufgeregt wars, s' Hilde und sich groß gemacht hats. Ja, ich muss sagen. Schindet schon Eindruck..

Kurz tief durchgeatmet und den strengend Blick aufgelegt und losmarschiert. Am Berg nach unten zum Feldweg habe ich direkt den Chef raushängen lassen und gleich mal nach halt und rückwärts gefragt. Nur so, um zu schauen, ob ich Kontrolle hab. Hat erstaunlich gut funktioniert und auch der Weg zum Longierplatz war total relaxed.

Auch als Hannes oben auf der Weide Rodeo gefeiert hat, hat Mathilda nur mal den Schritt beschleunigt. Nix spektakuläres.

 

Auf dem Platz habe ich dann erwartet, dass mindestens mal ein paar Runden Galopp am Anfang sein müssen. Hab ich auch falsch gelegen. Sie hat zwar bös geschaut, ist aber nicht explodiert. Ich konnte Bewegung der Hinterhand, der Vorhand und Rückwärts, sowie seitwärts fragen und dann sogar Trab, der auch Trab blieb. Sie schlug am Anfang relativ viel mit dem Kopf, was ich aber erst mal ignoriere.

An sich lief sie ganz gut, dafür, dass sie seit ca. 6 Wochen nichts mehr gemacht hatte. Die Lahmheit war wie immer auf der linken Hand mehr zu sehen (kaputtes Bein außen), als wenn Last aufgenommen wurde.

Im Prinzip ist es aber gar keine richtige Lahmheit mehr, finde ich. Wüsste ich nicht, dass dort was war, würde ich es wahrscheinlich garnicht gleich sehen.

Übermorgen am Sonntag will ich Spazieren gehen und den Gang auf der Graden auf festem Boden mal ansehen.

Ich hab sie zum Schluss noch mal neben den Aufsteighocker treten lassen und mich mit den Armen drauf gehängt und meine Arme auf der anderen Seite runterbaumeln lassen (das war ja vor dem Winter ein Thema, über das sie tatsächlich diskutieren wollte..), aber es kam keine Reaktion. Sie hat zwar aufgepasst, aber relaxed.

Nach 20 Minuten habe ich dann den Rückweg angetreten. Positiver hätte es nicht gehen können. Geputzt habe ich dann nicht mehr. Soll sie sich selbst sauber machen über Nacht im Stroh..

14. Februar 2016

Valentinstag! :0* Hilde und Hannes und Gandi!

Heue war soooo super Wetter!!! Sonne und sogar ein bisschen.. naja.. warm wäre übertrieben, aber man hat sich nicht gleich die Finger abgefroren.

Also hab ich gleich die (schon wieder) vor Dreck stehende Hilde vom Paddock geholt und mal gemütlich gründlich geputzt.

Die Mähne ist jetzt schön "lang" und leicht wellig - man sieht ihr garnicht mehr an, dass sie eigentlich ein Besen werden wollte. Von Weitem.. aber der Schweif könnte mal gewaschen werden.. Dazu ist es mir aber noch zu kalt.

Gechillt gingen wir dann wieder runter zum Ponystall auf den Roundpen.

Da hab ich dann wieder nach Bewegungen in alle Richtungen gefragt, etwas Übertreten und Biegung gefragt (so weit wir das einigermaßen hinbekommen..) und dann Hals flexen nach rechts und links aus Position 3. Das kann sie immer noch total gut und macht es sogar dann, wenn ich z.B. auf der rechten Seite stehe, das Seil auf der Linken ist und ich über den Rücken greife zum Annehmen.

Total cool.

Nachdem sie das alles cool gemacht hat und ich heute sowieso sehr selbstsicher war, parkte ich sie neben der Aufstieghilfe und legte mich mit den Füßen auf dem Hocker über ihren Rücken. Nix bewegte sich. Braaave! Da - Leckerchen.

Andere Seite?…. Auch nichts.. Gut! Also machen wir noch mal eine Runde im Schritt zum Füße bewegen um die Reifen und dann parken wir wieder neben dem Höckerchen.

Gesagt, getan. Alles super. Also könnten wir uns ja theoretisch mal drüber legen. So mit Füße weg vom Hocker..

Puh.. Ist die groß geworden.. Erst mal neben ihr rumgehüpft und etwas am Pony gewackelt und dann schwups! Drüber "gelegt"..

Waahhh.. Da bin ich doch so unsportlich geworden. Sie machte ein paar Schritte nach rechts hinten weg vom Hocker und ich musste eine Sekunde, nachdem sie stehen geblieben war, sofort runter rutschen. Mist..

Noch mal neben den Hocker gestellt und zweiter Versuch. Jetzt mit mehr Schwung. "Wow.. da hängt mein Kopf aber weit unten.. ", dachte ich grade, als die Madame im Schritt loslief und nach zwei/drei Metern mal kurz hinten mit beiden Beinen hoch hupfte..

Höy!! Das gibt's aber nicht, meine Liebe! Sie hatte sich kaum versehen, da war ich unten und trieb sie mit hohem Energielevel mit dem Seilende nach draußen und ließ sie sehr schnell Traben und machte Stress. Dann Hinterhand rum um den Reifen, andere Hand und weitertraben!! Los - los - los!!! Achtung - Hinterhand rum uuuuund zügig rückwärts!

So. Wer bewegt jetzt hier wen? Mathilda kaute und verdrehte die Augen. Ich knickte in der Hüfte ein und signalisierte Pause. Sie leckte weiter die Lippen und kaute und starrte vor sich hin, bevor sie plötzlich wie wild Minuten lang gähnte. Cool.. Das war angekommen.

Nach dem sie wieder aufnahmefähig war (so nach fünf Minuten..), stellte ich sie wieder an den Hocker und legte mich erneut auf den Rücken. Kein Schritt machte sie. So ein braaaaaves Mädchen!!! Sie bekam sofort ein Leckerlie, nachdem sie mich kurz ausgehalten hatte und ich selbst wieder runterrutschen konnte.

Das Ganze jetzt noch mal auf der anderen Seite und dann gehen wir heim.

Auch von rechts (wo es mir deutlich schwieriger fiel..) klappte die Übung. Super!!! Noch ein Leckerlie und viel Streicheln und Pause.

Da standen wir dann noch mal so fünf Minuten und Mathilda kaute und gähnte und starrte vor sich hin. Als sie dann wieder anfing, sich ihre Umgebung anzuschauen, beendete ich diese Trainingseinheit und wir dackelten nachhause zu Hannes.

Ich war total zufrieden mit diesem Lerneffekt.

 

Danach ging ich noch mit Hannes und mit Gandi nacheinander auf den Roundpen. Die beiden Herren waren ebenfalls sehr brav und es machte Spaß, mal wieder was mit ihnen zu arbeiten.

 

15. Februar 2015

Heute war wieder super Wetter und ich verabredete mich mit Litla und Rindill zum Spaziergang. Sascha würde uns mit Tommy begleiten.

Ich wollte den Weg laufen, den wir zuletzt alleine spaziert waren. So hatten wir viel Teerwege, was ja gut für die Kräftigung von Mathildas Sehne war und auch einfacher für mich zu laufen, falls sie doch zügiger gehen sollte.

 

Wir marschierten ziemlich relaxed los und ich konnte mich mit Felicia unterhalten.

 

Auf einem bestimmten Weg vergrößerte ich meine Schritte so, dass man auch hätte joggen können und Mathilda musste alle paar Meter antraben, um neben mir zu bleiben. Dann parierte ich sie wieder in den Schritt, bis sie wieder auftraben musste. So konnte sie sich mehr bewegen, ch konnte dabei spielerisch Tempounterschiede simulieren und sie so lockern UND meinen Rang testen und festigen.

 

An den großen Steinen angekommen, an denen ich beim letzten Spaziergang mit den Armen drüberlegen geübt hatte, bat ich Litla und Sascha, kurz zu halten.

Ich positionierte Mathilda - selbst schon auf dem Stein stehend - direkt neben ihn. Dort streichelte ich ihren Rücken und legte mich drüber. Kein Schritt bewegte sie sich, kein an- oder verspannen der Muskulatur, der Kopf blieb relativ weit unten. Ich hatte ein gutes Gefühl und sie ließ es sich einfach gefallen.

Ganz brav!

 

Dann liefen wir weiter und erweiterten die Runde noch um einen Schlenker, den wir zwar auch schon gegangen sind, der aber doch eher die Ausnahme war. Wir kamen an einer Wiese vorbei, die relativ grade war und ich ließ Mathilda in einem großen Zirkel traben. Zuerst linksrum und dann rechtsrum. Von Lahmheit keine Spur. Auf keiner Hand. Total cool. Und sie hörte brav zu und trabte ohne Kopfschlagen.

 

Berg an wurde es dann etwas anstrengend für mich, da die gute Hilde doch einen ordentlichen Schritt hat und schnaufend warteten wir dann oben auf Rindill.

 

Wieder zurück auf dem Heimweg kurz vor den Steinen erklärte ich Litla, dass sie sich jetzt drauf setzen könnte, ohne dass Mathilda etwas machen würde. Ich hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass sie das machen würde.. "Okay, aber nur von diesem Stein bis zum nächsten!" Was? Echt? Cool!!!!

Die Strecke waren ungefähr 20 Meter und für den ersten Versuch auf Teer leicht bergan super zu gehen.

 

Sascha musste also kurz Hund und Islandpony halten, während ich Mathilda wieder an den Stein lotste und Felicia sich vorsichtig erst mal über den Rücken legte (wir wissen ja, dass sie ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Mathilda hat / hatte) und ich half ihr dann von unten am Schenkel nach, damit sie auf ihren Rücken rutschen konnte.

Ich sagte ihr, sie solle sie überall streicheln und ein bisschen mit ihr sprechen und ich lobte die dicke Hilde, die seit langem mal wieder einen ernst zu nehmenden Reiter auf ihrem Rücken trug. Hilde schnupperte an Litlas Fuß und ich ließ sie antreten und Hilde marschierte los.

Kurz sah ich ein bisschen Gegenwehr in den Augen aufblitzen, aber ich überging das einfach (natürlich nicht, ohne das im Hinterkopf zu behalten..) und nach ein paar Metern lief sie einfach weiter wie zuvor im Schritt den Weg hoch. Mein Seil hing durch, Mathilda stapfte und Litla beschwerte sich, dass sie so weit hinten sitzen würde. "Na, dann setz Dich vorsichtig richtig hin!" Das bekam ich in Hildes Gesicht vorne garnicht mit. Sie lief einfach weiter und schaute gradeaus.

Am zweiten Stein mussten wir dann natürlich noch ein paar Fotos machen. Ich richtete Hilde dazu auch mal rückwärts, was auch kein Problem war. Spaziergänger standen neben uns und beobachteten die Prozedur. Sicherheitshalber schickte ich sie ein paar Meter weiter weg, falls Mathilda jetzt beim Absteigen etwas unruhig werden sollte. Sie hob aber nur den Kopf hoch, als Litla sich an ihr herunter rutschen ließ.

 

Sooooo eine brave Maus!!! Der Weg nachhause war easy und in meinem Kopf drehte sich alles. Total cool, die ganze Story und ich war so überrascht, dass Litla da mitgemacht hatte und freute mich wie verrückt, dass Mathilda das alles so brav mitgemacht hatte..




16. Februar 2015

Heute war ich noch mal auf dem Longierplatz, weil ich einen Tag Urlaub genommen hatte und wollte den Sattel mal wieder auflegen.

Mathilda war heute ziemlich motzig, das Wetter war auch nicht so schön und ich hatte auch nicht soooo große Lust. Also blieb es bei einer kleinen Trainingseinheit, bei der das Ziel war, den Sattel mal wieder auf zu haben und sich damit etwas zu bewegen.

Zum Schluss stellte ich sogar noch meinen Fuß in den Bügel und gab kurz Gewicht drauf. Da sie damit aber so brav stehen blieb und keinen Schritt machte, beendete ich die heutige Einheit damit und lief wieder mit ihr nachhause, wo sie eine dicke Möhre bekam.






20. Februar 2015

Was ist denn jetzt los? Sie ist schon wieder so motzig gewesen und schlägt ständig mit dem Kopf. Außerdem rollt sie die Augen, pöbelt rum und provoziert mich ohne Ende.

Eigentlich wollte ich heute etwas Stangenarbeit machen, weil wir das schon lange nicht mehr gemacht haben und ich war sogar auf dem großen Platz oben am Stall, nicht auf dem Roundpen.. Das ging schon damit los, dass sie alle Hütchen umgerannt hat, und los gast ohne Rücksicht auf Verluste. Ich habe dann versucht, sie weiter laufen zu lassen (nach dem Motto "Laufen? Okay!"), aber das hat sie nicht wirklich gejuckt. Die Stangenarbeit war dann sehr mühselig und hat keinem von uns beiden Spaß gemacht. Teilweise rannte sie in den Zirkel und kürzte ab, wich nicht rückwärts etc.

Da haben wir wohl mal wieder ein Früchtchen an der Backe.

Ich bin mit meinem Latein am Ende, da sie sich schon bewegen lässt. Aber nur mit total motzigem Blick. Keine Ahnung..

Später hab ich mit Hannes gearbeitet. Der war auch nicht so gut drauf zuerst, aber als ich das Seil abgemacht habe, fand er es ganz cool und es hat Spaß gemacht. Er ist am Ende auf einem Zirkel getrabt und zwar ohne Seil um mich rum. Ich konnte ihn anhalten und wenden und wieder antraben lassen. Ich glaube wirklich, ihm hat das Spaß gemacht.

 

Mathilda hat das mitgekriegt und stand die ganze Zeit an ihrem Paddock mit gespitzen Ohren und hat ab und zu gewiehert, wenn ich Hannes gelobt habe. Ich wollte uns dann auch noch mal die Chance geben, etwas gut zu machen und hab Hannes an den Anbindebalken gestellt und Hilde geholt. Seil ab und dann mal ein bisschen Liberty mit ihr trainiert. Das hat auch ganz gut geklappt. Sie ist auch tatsächlich im Trab um mich rum, ca. 3 Meter von mir weg und ich konnte sie auch anhalten, drehen und auf der anderen Hand wieder um mich rum schicken, ohne, dass sie auf der offenen Seite auf dem Platz weggelaufen wäre.

Als ich sie gelobt habe, stand sie mit gesenktem Kopf und halb geschlossenen Augen da und hat hat sogar ein bisschen gekaut.

 

Das soll ich jetzt begreifen!? Während dem Laufen sah sie nämlich auch ein bisschen aggro aus..

 

21. Februar 2015

Heute war ich auf dem Roundpen, weil es über Nacht leicht geregnet hat und der blanke Boden oben zu rutschig ist.

Sobald ich sie losgeschickt habe, hat sie die Ohren angelegt, die Nüstern kraus gezogen und mich angepöbelt..

Ich wollte mit ihr Trab-Schritt-Trab-Übergänge üben und hatte dazu Hütchen aufgestellt zur besseren Orientierung.

Das hat ihr alles überhaupt keinen Spaß gemacht, mir dann natürlich auch nicht und alles in allem war das eine Katastrophe.

Hiervon hat keiner profitiert. Zum Schluss habe ich noch mal in der Mitte angehalten und habe meinen Fuß in den Bügel gestellt und mich hoch gestemmt. Auf beiden Seiten und sie ist auch brav stehen geblieben und hat es akzeptiert.

Das fand ich ziemlich cool, weshalb ich dann damit auch aufgehört habe. Auf dem Feldweg war sie auch ganz brav und ist schön mitgekommen wie immer..

Ich glaube, ich brauche Anette.. Oder Iris. Keine Ahnung, was ich da falsch mache.

 

22. Februar 2015

Heute waren wir dann spazieren. Sie war da zwar lang nicht so motzig, wie auf dem Platz, aber definitiv anders. Kaum Interesse an mir. An sich aber brav. Ich bin sogar mal einige Meter mit ihr getrabt - dabei habe ich mich am Sattel festgehalten, damit ich nicht so schnell fertig bin ;-)

Da hat sie nach ein paar Metern gemotzt. Aber das kann auch daher kommen, dass der Sattel dann schief gezogen wird, wenn ich da dran häng..

Naja. Jedenfalls war das heute ganz gut. Hab mich sogar auf diversen Bänken mal über ihren Rücken gelegt - kein Mucks. Sehr brav stehen geblieben.

Litla war mit Rindill dabei und sie sagte, sie sähe dabei auch überhaupt nicht eklig drein.

 

23. Februar 2015

Wuhu.. Heute Abend beim reinholen hat sie gebockt, als ich noch mal zurück mit ihr bin, und eine kleine Volte um den ersten Baum gelaufen bin, weil sie mir zu schnell gelaufen ist.

War nicht krass, aber ich hab sie trotzdem seitwärts geschickt. Hat sie auch gemacht. Aber trotzdem bös geschaut.

Iris sagt, ich muss sie bestätigen. 100g mehr drauflegen und sagen "Du willst bocken? Ich helfe Dir zu bocken". Das probiere ich mal, wenn sie wieder Schrott macht.

Das Unterbrechen war aber auch nicht falsch. Blöd ist, dass der Boden so rutscht. Ich überlege, ob ich auch mal wieder ein paar Silversand-Stunden nehmen soll. Reiners Freundin macht das ja auch und sie nimmt auch Pferde zu sich in Beritt. Falls Hilde also tatsächlich im Sommer leicht angeritten werden kann.. Eine Option..

 

24. Februar 2015

Heute Abend hat sie sich gut führen lassen. Mh.. Denise hat sich gemeldet, aber den Termin kann ich nicht wahrnehmen, weil ich ja leider Arbeiten muss.. Ich warte jetzt auf einen Ausweichtermin von/mit ihr.

Leider regnet es ja auch wieder, so dass der große Reitplatz nicht zu nutzen ist. Es muss also wieder auf den Longierplatz ausgewichen werden.

Der Könich hat heute übrigens Geburtstag und wird 8! Herzlichen Glückwunsch, Hannes!!

 

26. Februar 2015

Heute habe ich mit beiden Equikinetic gemacht.

Totaler Wahnsinn, was so eine (Winter-)Pause ausmacht. Beiden waren unglaublich gut und haben schön mitgemacht! Es hat richtig Spaß gemacht und ich wäre am Liebsten noch ein paar Runden mehr gelaufen.

Ich nehme dieses Training jetzt auch wieder auf. Mindestens einmal die Woche gehen beide jetzt.

Denise hat ihre Termine verschoben und ich habe jetzt doch um 17 Uhr einen bekommen!

 

28. Februar 2015

Heute war ich mit Hilde alleine Spazieren, weil so schönes Wetter angesagt war… ich hätte es lassen sollen. Oder besser zuhören sollen..

Sie war von Anfang an total hibbelig und ich wollte ihr mehr Auslauf geben und daher etwas länger gehen. Ich war ja jetzt schon ein paar Mal mit ihr alleine draußen gewesen und dachte, das klappt.

Leider habe ich total übersehen, dass sie von Anfang an mal mehr, mal weniger auf ihrer linken Gehirnhälfte war (also auf der, die für die natürlichen Instinkte wie Herdenverhalten und Flucht verantwortlich ist..).

Ich hab sie also mehrmals gerüffelt, wenn sie zu schnell war und es baute sich bei uns beiden immer mehr und mehr Frust auf.

Unterwegs habe ich Dirk aufgegabelt, der mit uns laufen sollte, falls doch irgendwas passiert. Und dann habe ich einen weiteren fatalen Fehler gemacht. Statt unsre gewohnte Runde nachhause zu gehen (mit der ich die Linkshirnigkeit evtl mit einer guten Erfahrung hätte wieder nach Rechts bringen können..), ging ich weiter eine Runde, die sie nicht kannte um sie "mehr zu fordern". Ich dachte die ganze Zeit, sie wäre nur nicht ausgepowert genug und ich wollte ihr einen Gefallen tun, und mit ihr weiter laufen. Natürlich hatte sie einen Affenzahn drauf und ich hatte echt mühe, Schritt zu halten. Dirk hatte ich abgehängt und wartete immer an Wegbiegungen, bis er wieder bei uns war.

Fazit: Ich hätzte also 2 Stunden durchs Gelände mit einem Pferd, dass auf Flucht gepolt war und versuchte, im Schritt auf schlammigem Boden mit ihm mit zuhalten.. Im Tal war ich fast so weit, dass ich sie einfach losgelassen hätte, weil ich nicht mehr konnte. Ich war psychisch und physisch einfach fertig.

 

Mir dämmerte zwar schon im Gelände, auf einem bestimmten Weg, was da falsch gelaufen war (das Ereignis beschreibe ich gleich weiter unten), aber so richtig kam mir das alles erst, als ich zuhause war, völlig fertig, geheult habe und dann total traurig (weil ich versagt hatte..) an der Raufe saß.

 Da Mathilda so gut wie nie auf Links ist, kenne ich die Seite an ihr einfach nicht und habe das nicht gecheckt.

Es tut mir total leid für das Pferd (früher wäre mir das egal gewesen, weil ich nicht so viel weiß, wie heute..) und ich habe auf ganzer Linie versagt.. Man kann sich ja selbst wegen so was fertig machen.. Da denkt man, man sei doch schon ein ganz guter Horseman und macht dann so einen gravierenden Fehler.. Unbewusste Inkompetenz-- Bewusste Inkompetenz..

 

Meine Schwester hat später versucht, mich aufzubauen und erzählt, dass Hilde doch nicht so zart besaitet wäre, dass sie das gleich so umhaut. Für mich wars aber doch einfach total schlimm und ich werde in Zukunft erst mal hinterfragen, warum sie ist, wie sie ist.. Ich hoffe, es gelingt mir, sie zu verstehen.

 

Das ist jetzt offensichtlich, aber wer Hilde kennt, weiß, dass das auch eine rechte Handlung hätte sein können. Füße bewegen, nicht reagieren, zwischendurch Gras rupfen.. Mensch ignorieren.. Passt oberflächlich auch auf LBE (Leftbrain Extrovert).

 

Klar wurde es mir aber schon so flüchtig, als wir im Wald ein Pferd beim Spaziergang auf einem Parallelweg sahen. Es war Nelly, die die gleiche Färbung hatte, wie Hannes. In dem Moment wieherte Mathilda total, regte sich furchtbar auf und wurde fast panisch…

Im Prinzip hätte ich das direkt sehen müssen.. Es gehören halt doch ein paar mehr Erfahrungen und Fehler dazu… Mehr, als einem manchmal lieb ist..

 

01. März 2015

Hilde "ist mir nicht böse".. Wie krass kann man ein Pferd eigentlich vermenschlichen?

Total gut, dass sie keine Menschen sind. So hat man jeden Tag wieder die Chance, Punkte zu sammeln und sein Ansehen ganz unbefleckt zurück zu sammeln..

Heute waren wir auf dem Roundpen und ich habe Circling-Game gespielt. Sie war so müde, dass das nicht mehr als eine Runde lang geklappt hat. Aber dafür Schritt und Trab.

War ein schönes Gefühl.. Für mich Menschlein. Und für die dicke Hilde wohl auch.. Schießlich habe ich gesagt, wos langgeht.. und das will sogar sie.. Nur will sie immer genau wissen, wo.. Und wie.. Und warum. Heute konnte ich ihr ganz gut anworten.

 

02. März 2015

Eigentlich wollte ich heute Hilde noch mal arbeiten, damit sie morgen Pause hat und Mittwoch mit Denise und mir arbeiten kann. Aber der Schneesturm kam dazwischen..

So ein MIST! Wo bleibt der Frühling, verdammt!..

 

03. März 2015

Eigentlich wollte ich heute das Arbeiten mit Hilde von gestern auf dem Roundpen nachholen, aber es war erstaunlich trocken auf dem "Reitplatz" in spe und so wurschtelte ich Hannes auf die Koppel und ließ Hilde auf den Reitplatz. Frei. Das macht ihr Spaß. Das weiß ich. Ich hatte Halfter und Seil zwar da liegen, aber ich hoffte, es nicht benutzen zu müssen.

Mein Ziel war, ein paar Meter liberty Trab zu bekommen. Und zwar neben mir.

Dafür haben wir dann ca. 10 Minuten lang gebockt, galoppiert, getrabt, getreten…. Ich hab sie immer wieder weggeschickt und laufen gelassen, wenn sie sich abgewendet hat.

Sie war zwar dann ziemlich außer Atem, ist aber tatsächlich am Ende mit mir gekommen, rechts rum, links rum, zurück.. Und trab.

Sehr schön. Wir kriegen das schon hin..

 

04. März 2015

Heute war dann Denise da. Ich war absichtlich vor fünf schon fertig, weil ich mit Hilde auf dem Platz noch mal kurz eine kleine Generalprobe proben wollte, aber als ich auf dem Feldweg nach vorne führte, sah ich schon das Auto, dass vor unserem Tor parkte.. "Mist".. dachte ich.

Cool fand ich, dass Hilde am lockeren Seil neben mir her stakste und sich gut benahm.

"Hi!.. Du bist ja schon da!?".. "Ja, ich war etwas früher.." sagte sie. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und wir schüttelten uns kurz die Hand. Dann stellte ich ihr Mathilda vor und erzählte ihr von ihrer Verletzung und von dem, was ich von der Stunde erwartete.

"Okay, dann zeig mir einfach mal, was ihr so macht und auf welchem Stand Du bist", sagte sie. Puh, okay. Erst mal antreten im Schritt, Seitenwechsel mit Schulter raus, noch mal wieder auf die andere Seite, Rückwärts, Vorwärts, Seitwärts, Antraben, Schnell traben, langsam traben… Anhalten und Po raus, losschicken in eine Richtung im Trab, halten, Po Raus, Kopf senken.

"Gut, da habt ihr ja schon eine ordentliche Basis. Was mir auffällt ist, dass Du immer vor ihr läufst. Du "ziehst" sie sozusagen immer hinter Dir her (damit meint sie kein körperliches Ziehen). Ich würde jetzt vorschlagen, Du führst sie besser aus der Position 3, zwischen Schulterblatt und Sattellage. Dort sitzt Du ja auch als Reiter. Von dort aus kannst Du auch nicht nach vorne!" Ich trat eineinhalb Schritte zurück, während sie erklärte und hörte dann weiter zu. Ca. 5 Sekunden später machte Hilde auch ein paar Schritte rückwärts, bis sie wieder auf der Position stand, wo sie vorher auch war :-D

Denise und ich mussten lachen und waren ein bisschen irritiert. Lustig, lustig..

 

"Was mir noch auffällt ist, dass sie sich überhaupt nicht biegt. Sie macht die Übungen zwar alle brav, aber sie biegt sich dabei überhaupt nicht und tritt nicht unter. Wie ein großer Eisenbahnwagon.. Wir brauchen mehr Biegung um sie im Rücken beweglich zu halten und durch das Untertreten kommt das Gewicht von der Vorhand auf die Hinterhand, auf der wir ja eigentlich das Gewicht haben wollen!" erklärte sie.

Das weiß ich natürlich alles, aber irgendwie habe ich nicht drauf geachtet. Mir ging es immer mehr um das befolgen und das wer bewegt wen bei Mathilda. Damit habe ich in der Regel genug zu tun. Aber gut - ich werde es ab jetzt mit aufnehmen und sie auch während der Bodenarbeit nicht nur bewegen, sondern auch gymnastizieren.

 

"Was mir sehr gut gefällt ist, dass Du nicht viel redest. Manche anderen quasseln die ganze Zeit mit ihrem Pferd..".. Oh, jetzt war ich überrascht. Ich habe zwar auch selbst gemerkt, wie konzentriert ich war und dass ich nichts gesagt habe, außer ab und zu "Brav!" oder "gut gemacht!" oder "Ja, so!", aber in der Regel quatsche ich auch viel mit ihr..

Gut, dann weiß ich ja, worauf ich bei mir in Zukunft achten muss..

 

Dann gingen wir zu den praktischen Übungen. Denise erklärte mir, wie ich vom Boden aus das Hinterbein untertreten ließ, machte es ohne Pferd vor und ich machte es nach. Am Anfang klappte es nicht so gut und ich hörte zu spät auf und machte zu viel Druck. Dadurch erzeugte ich Geschwindigkeit, in der Mathilda und ich das zusammen noch nicht umsetzen konnten.

Als ich langsamer ging und sie "stop" sagte, wenn ich aufhören sollte, kapierte ich es und wir konnten es auch auf der anderen Seite üben.

Als wir das einigermaßen erfolgreich umsetzen konnten, kombinierte sie die Übung mit dem Weichen der Vorhand. Also rum, rum, rum, bis sie untertritt, dann die Vorhand durchlassen. Dabei nicht stehenbleiben oder rückwärts gehen und auch das Pferd immer in Bewegung halten. Garnicht so einfach..

"Arbeitest Du eigentlich immer mit Stick?" .. Ja, eigentlich arbeite ich immer mit Stick.

 

"Damit verfälschst Du Deine Körpersprache, weil Du Dich mehr auf den Stick verlässt, als auf Dich selbst. Sie hat zwar keine Angst davor, aber letztendlich soll sie ja den Respekt vor Dir haben, nicht vor Dir mit dem Stock. Ich habe meinen Stick zwar auch meistens an der Bande stehen, aber ich brauche ihn nur selten. Ich glaube auch, sie mag ihn nicht."

 

Okay.. Gut, ich weiß, dass Silversand nicht viel mit Stick macht, jedenfalls nicht so viel, wie Parelli am Anfang, aber darin liegt jetzt die Krux. Ich muss mir also überlegen, wie ich vorgehe, wenn ich nach zwei Methoden arbeite.. Darüber muss ich mir noch mal Gedanken machen.

 

Als wir auch da ein paar gute Durchgänge hatten, hörten wir auf und ich fragte sie nach ihrer Meinung wegen Hildes Bein.

 

"Also, so wie ich das jetzt gesehen habe, liegt das nicht mehr an der alten Sehnenverletzung, sondern an dem Haltungsfehler auf der einen Seite (ihr war anscheinend der nach außen gedrehte Fuß rechts aufgefallen - das fand ich schon mal gut) und am Rücken. Sie tritt zwar etwas kürzer, aber ich glaube nicht, dass sie Schmerzen hat.!"

Sehr cool. Das überschnitt sich mit meinem, Martinas und Kerstins Eindruck. "Ich würde sie jetzt reiten."

Was? Hatte ich mich verhört?.. "Die muss auch körperlich ein bisschen was machen. Nicht nur im Kopf".

Okay.. Jetzt war ich kurz etwas aus der Bahn geworfen.. Ich wollte sie zwar fragen, was sie davon hielt, Hilde einzureiten, trotz des Taktfehlers, aber erst nächstes Jahr..

 

"Okay - jetzt? Also, ich meine dieses Jahr schon? Ich hatte gedacht, nächsten Frühling, oder so, aber meinst Du das geht jetzt schon mit dem Tritt?"

 "Ja, ich würde das machen. Sie wird zwar kein Distanzpferd mehr (wir beide lachten..), aber im Gelände ein bisschen reiten und mal einen Wanderritt - das schafft sie schon!"

 Ich war total baff.. Einen WANDERRITT??? Ich konnte es innerlich kaum fassen..

 "Ja gut," sagte ich äußerlich ruhig "wie sieht es denn bei euch aus? Habt ihr noch Kapazität?"

 Sie überlegte kurz und sagte dann "naja, also die nächsten Wochen sind schon ausgebucht, aber so im Juni / Juli rum, schätze ich.. es kommt ja auch immer drauf an, wie lange die Leute bleiben..".

Wunderbar! Da hatte ich Urlaub, evtl hatte ich ja das Glück, dass es dort los ging?

Jetzt kamen mir noch tausend Fragen in den Kopf - wie lange würde es dauern, bis sie "leidlich" (wie Denise sagte) geritten wäre und kann ich bei der Ausbildung dabei sein und haben die überhaupt so einen Sattel, der passt und wenn nicht, können sie sich mit dem Parelli-Sattel anfreunden und und und.

Denise beantwortete alle meine Fragen und schlussendlich meldete ich uns schon mal mündlich an. Sie würde mir dann den genauen Termin nennen, wenn sie weiß, dass eine Box frei ist und die Warteliste abgearbeitet ist.

 

Wow.. Dann wird Hilde also doch ein Reitpferd.. Voll cool.. Ich komme aus dem Grinsen nicht mehr heraus und musste es natürlich auch gleich allen wichtigen Personen mitteilen, für die das von Belang war.. Der Happy Hottis Gruppe, Litla, Niki.. Und als Erster erfuhr es mein Paps, der grade auf der Koppel parallel zum Roundpen Äste stapelte.

 

Er kam zu uns und klopfte und tätschelte Mathilda an ihrem großen Hals. Er freute sich für mich, dass ich mich freute.

Wie sehr, kann aber glaube ich keiner verstehen.. Es ist, als habe mir jemand einen riiiiiesen Fass voll Freude in den Bauch geschüttet..

 

Wahnsinn… Everything's gonna change…

 

19. März 2015

Ja, die letzten zwei Wochen waren wieder so voll, dass ich garnicht zum Schreiben komme..

Außerdem ist der Frühling da!!! Juhuuuu!

 

Also - wir haben jetzt wieder regelmäßig Equikinetic gemacht und ich denke, dass ich bald die Anforderungen erhöhen kann.

Außerdem haben wir auch mal wieder den Sattel drauf gehabt und ich habe mich zu beiden Seiten halb schräg draufgehockt.

Ich übe momentan fleißig mir ihr das gleichmäßige Laufen. Also nicht bloß losrasen, wenn ich nach Trab frage, sondern kontinuierlich Geschwindigkeit halten, nicht ständig mit dem Kopf schlagen (dann gibts ein Ruck am Halfter) und dabei auch noch etwas Biegung beibehalten. Die Übungen, die Denise mir gezeigt hat, baue ich auch immer wieder ein.

 

Spazieren war ich jetzt die letzten zwei Wochen nicht. Ist allerdings keine Vermeidungstaktik, sondern schlichtweg an Hildes Verhalten angepasst. Mit einem T-Rex geht man ja auch nicht spazieren..

 

Dafür haben wir Verladen. Und zwar rückwärts. Sie war zwar noch nicht ganz drin, aber das kriegen wir auch noch hin.

Heute war Kerstin da und ich wollte ihre Meinung zu Hildes Gangbild haben. Auch hier bekam ich meinen Eindruck bestätigt. Kerstin denkt nicht, dass Mathilda noch Schmerzen hat und dass die Lahmheit tatsächlich nicht mehr von der Sehne her kommt. Sondern aus der Hüfte, bzw. durch verklebte Faszien, Muskeln etc. entsteht. Es ist einfach anstrengend und ziept, wenn man größere Schritte macht.

 

Sie denkt auch, für ein bißchen Gelände sollte es reichen und wenn ich Glück habe, trainiert das die Lahmheit auch noch größtenteils weg. Ich soll aber bei Denise und Reiner auf ein langsames Training bestehen, dass lieber ein paar Wochen länger dauert und dafür ruhiger und an ihre Einschränkung angepasst ist.

Ich habe uns auch zu einem Wochenend-Kurs bei Reiner und Denise angemeldet. Da kann Hilde schon mal reinschnuppern.

Im Juni fahren wir dann zwei Tage hoch. Ich bin schon ganz gespannt, wie es dort ist. Samstags grillen wir dann am Lagerfeuer!

Yeeee-ha! sagt der Cowboy!

 







 

20. März 2015

Heute habe ich noch mal kurz auf dem Reitplatz (wo sie immer viel motziger ist, als auf dem Roundpen..) geübt, brav zu laufen. Es ging sogar recht gut. Erst habe ich Friendly Game gespielt und dann langsam ein bisschen Untertreten gefragt und Richtungswechsel. Rückwärts an eine Stange dran und dann erst eine kleine Runde Trab auf dem Zirkel. Ich muss sie dazu zwar noch ein bisschen "halten und schieben", wie ein Pingpongball, sonst fällt sie aus, oder rast los, aber an sich hat sie das fein gemacht.

 

21. März 2015

Mist.. Jetzt ist es wieder so kalt und prompt läuft sie kacke. Die Schritte sind auf der rechten Hand sehr kurz.. So blöd!

Ich überlege, ob ich in eine Back-on-Track-Rückendecke investieren soll.. Das erzeugt zusätzlich Wärme und könnte ihr helfen..

 

22. März 2015

Wir grasen an! Seit ein paar Tagen dürfen die zwei kurz Gras auf dem Streifen neben dem Reitplatz rupfen. Heute waren sie zum ersten mal 20 Minuten drauf.. Jetzt heißt es wieder "Achtung vor den grünen Streifen", wenn ich draußen bin.. Sonst gibt's lange Arme..





















24. März 2015

Heute waren wir auf dem Roundpen und haben ein bisschen Handarbeit gemacht. Sie biegt sich eigentlich ganz gut, meine ich. Natürlich tritt sie nicht richtig unter, aber eigentlich ist mir das auch ein bisschen egal. Schließlich ist der Anspruch nicht, sie dressurmäßig gut auszubilden. Ich stelle das jetzt erst mal hinten an. Wenn es kommt, ist es gut, wenn es noch nicht geht, auch okay.

 

Nachdem ich versucht habe, sie etwas durch Seitengänge und Biegungen aufzuwärmen, ließ ich sie mal probeweise antraben und es war tatsächlich eine leichte Verbesserung zu sehen.

Weil ich nicht wollte, dass sie wieder auf eine Stange tritt, habe ich erst mal damit begonnen, sie draußen auf der alten Ponymatschkoppel neben dem Hänger auf einer Graden über Stangen gehen zu lassen. Das fand sie ziemlich doof, aber wat mutt, dat mutt. Also habe ich mich nicht beirren lassen und drauf bestanden, dass da über drei Stangen erst mal ordentlich im Schritt drüber gestapft wird. Am Ende der Koppel ist ein kleiner Hüppel, den ich sie runter und auch mal hoch gehen ließ. Hoch okay, macht sie brav, runter - Suuuuppppp! Das geht viel zu schnell. Also auch noch drauf achten, dass sie da keinen Mist macht. Schließlich sind wir die Stangen auch mal getrabt auf beiden Händen.

 

War nicht der Bringer, was Hildes Motivation angeht, aber es hätte schlimmer sein könnne.

 

Auf dem Weg zurück zu Hannes (der übrigens super oben am Stall auf Hildes Paddock alleine bleibt, wenn wir hier unten sind!!!) sind wir dann mal flotten Schritt gelaufen. Ich wollte, dass sie mal richtig durchtreten kann. Der Rücken war eigentlich gut locker, sofern ich das beurteilen kann. Sie war natürlich rechts noch kürzer, aber nicht mehr so arg, wie am Anfang.

 

Jetzt gibt's auch demnächst wieder Grünlippkalkmuschel übers Futter. Schmeckt fischig, denke ich. Riecht jedenfalls eklig, soll aber wirklich gut sein.

Da sie (und Hannes auch, deshalb muss er leider auch davon essen..) momentan ziemlich mit den Gelenken knackt, bekommt sie jetzt mal wieder eine Kur davon.

 

Und die Sache mit der Decke geht mir nicht aus dem Kopf..

 

25. März 2015

Heute war wieder Equikinetic. Hilde macht das soooo toll! Ich hab fast das Gefühl, ihr macht das Spaß. Obwohl das ja eher eintönig ist, und sie sich anstrengen muss. Vielleicht gefällt ihr, dass sie absehen kann, wann sie fertig ist?!

Ich hab meinen Pieper auf Vibration gestellt, die Pferde hören es also nur leise brummen, wenn es nicht grade irgendwo sägt oder sonst irgendwelche Geräusche rumtönen. Ich denke aber wirklich, sie wissen, wann eine Runde vorbei ist..

Ich habe jetzt mal eine Stange in einer Ecke dazu gelegt und fordere jetzt von beiden (Hannes und Hilde) vier Runden Trab und nur die ersten beiden im Schritt. Ich glaube, das ist okay und nicht zu viel für sie.

 

Ich überlege, ob ich mit Hilde nicht zwei mal die Woche Equikinetic machen soll. Vielleicht Freitags.. Da ist nicht mehr so viel Zeit für eine ausgiebige Bodenarbeitsstunde oder einen Spaziergang.. Samstags dann Spazieren, weil man nach der Equi ja nichts machen soll, oder nur wenig und Sonntags kann ich dann wieder Bodenarbeit machen..

 

27. März 2015

Heute war ich mit beiden nacheinander auf dem Platz. Beide waren irgendwie lustlos, bzw. Hannes ist nur getrabt und hat rumgebockt. Aber so richtig was arbeiten wollte er nicht. Das Wetter ist heute aber auch irgendwie schrottig und Hilde war noch dazu ziemlich steif, sodass ich nach dem Untertreten nicht mehr weiter gemacht habe und mit ihr um "den Block" gegangen bin und auf der Strasse mal ein Stück Trab gefragt hab. Das hat sie brav gemacht und fand es wohl auch garnicht so schlecht, denn die Ohren waren vorne und der Blick war wach.

 

WO bleibt der Frühling!?!? War das schon alles?

 

28. März 2015

Heute war kurz Frühling. War heute morgen ausreiten mit Hannes und es war sooo cool! Das erste Mal unsre größte mit Bettina erarbeitete Rund ALLEINE! Und er war total cool und ist brav getrabt und galoppiert und am Ende sogar ganz alleine an den Enten und Gänsen in der einen Kurve bergab vorbei gelaufen! Ich bin so stolz auf meinen Könich!

Nach dem Ausritt bekam er eine große dicke Möhre und durfte sein geschwitztes Fell an der Hackschnitzel-Stelle auf dem Platz trocken rubbeln und dann noch eine halbe Stunde lang grasen.

 

Später wollte ich eigentlich noch mit Hilde und Gandi und Dirk spazieren, aber ich hätte auf die Rückkehr von Rindill und Litla warten müssen und da es ab nachmittags regnen sollte, entschied ich mich, mit Hilde bei Rindill mit zu gehen.

Hilde war heute total nett und mir zugetan und hatte scheinbar einen wirklich guten Tag. Ich musste nicht viel schimpfen und auch sonst sah sie vergnügt aus.

Felicia hatte sich eine größere Runde ausgesucht und Sascha begleitete uns mit Tommy.

Wir kamen an einem großen Traktor vorbei, der die Wiesen abschliff und Hilde lief daran vorbei, wie ein Uhrwerk. Ich schau ja immer, dass sie "vorne geht", (was nicht schwer ist, bei dem Tempo) und sie ist wirklich super "als Erste" dran vorbei gelaufen.

Später kamen wir an einen Hohlweg, der von Waldfahrzeugen ziemlich zugerichtet war. Es war schwierig zu laufen, da nur eine Spur einigermaßen gut begehbar war. Also schickte ich die wilde Hilde vor und dirigierte sie aus Zone 5.

Und obwohl das Gras an einer Seite lockte, lief sie weiter dran vorbei. Ich konnte dabei sogar ein Video mit einer Hand machen, während ich mit der anderen Seil und Stick hielt.

Witzig war, dass sie zwischendurch immer mal stehen bleib und wartete. Zuerst habe ich es garnicht so richtig wahrgenommen, dann hab ich mich gewundert und sie immer weitergeschickt und irgendwann sagte Litla: "Na, die wartet auf ihre Herde! Sascha und Tommy kommen nicht richtig nach!" Und ehrlich - so kam es mir vor. Immer wieder drehte sie sich auch um und schaute, bis sie sicher war, dass die anderen auch dabei blieben (im Video auch einmal zu sehen..)

Langsam merkte man, das es ganz schön anstrengend für sie wurde und ich hatte das Gefühl, sie würde gerne mal kurz schneller laufen.

Als wir an einer Wiese vorbei kamen und wir wieder kurz auf Litla, Sascha, Rindill und Tommy warten mussten, nutzte ich die Zeit und fragte sie nach trab auf dem Zirkel, was sie sofort mit "JA!" beantwortete. Zuerst eng um mich rum und dann etwas größer. Ich lief sogar ein paar Schritte mit und wir zirkelten auf der großen Wiese rum. Das machte ich auf der andere Hand nach einer kurzen Gras-Pause dann auch und hob meinen Führarm etwas höher um sie anzugaloppieren. Und da galoppierte sie auf der Wiese am hängenden Seil und ich hatte Lust mitzugaloppieren und hüpfte neben ihr her. Sie kam etwas näher und mit einem Abstand von ca. 1 Meter galoppierten wir über die Wiese in einen neuen Zirkel. Als ich merkte, dass ich nicht mehr konnten, nahm ich den Arm und die Energie runter und sie hielt sofort an. Dafür bekam sie sogar zwei Leckerlies, weil das SOOO cool war!!

Litla hatte das aus der Entfernung gesehen und sagte später, dass das so toll ausgesehen habe und wie klasse das für so ein junges Pferd auf so einer großen Wiese, bei ja schon etwas Wind und Frühling und Gras auf dem Boden gewesen wäre. Viele andere hätten das nicht gemacht oder wären sogar weggelaufen.

Ja, das sind so Augenblicke, in denen Hilde mir beweist, warum sie bei mir bleiben darf. Das wiegt den ganzen Mist der letzten Wochen auf.

 

Auch den Rest des Spaziergangs nachhause war sie total nett und wartete immer wieder auf ihre Gruppe, wenn die anderen außer Sichtweite kamen.

Langsam wurde sie dann tatsächlich müde und hielt ab und zu an, auch wenn die Gruppe vor ihr war. Ich musste sie dann aufmuntern und sie setzte sich wieder in Bewegung.

Im Ort schickte ich sie wieder nach vorne und führte aus Zone 4. Das ist mir auch wichtig, dass sie hier vorne gehen kann und sich nicht bei mir versteckt. Wenn sie bei etwas nicht vorbei will, schicke ich sie in so einer Situation aber immer wieder vor. Irgendwann sitze ich ja bald drauf und da steige ich ja auch nicht ständig ab, wenn sie etwas nicht ganz geheuer findet..

Zum Schluss war sie echt kaputt.. Zuhause stand sie nach ausgiebigem Grasessen und Trinken noch eine Viertelstunde an der Heuraufe und stellte sich dann hin und schlief.

Am Abend gab es dann das Erste mal seit Langem wieder eine Hand voll Hafer für die Gute..

















29. März 2015

Toll.. Verladen fällt "ins Wasser". Es regnet nur und stürmt wie die Hölle.. Die Zwei durften grasen, während ich gemistet habe, aber dabei sind sie mehr rumgehackt, als dass sie gefressen haben..

 

Zuerst durfte Hilde grasen, danach wurde getauscht und Hannes durfte raus..





31. März 2015

Super.. Shit Wetter. Nix gemacht und schon wird die Hilde wieder pampig.. Die Angras-Fläche ist mittlerweile eher Matschkoppel.. Und die Paddocks sehen auch schon wieder aus..

 

01. April 2015

Ich glaub, ich seh nicht richtig?! o_O

Da liegt Schnee!.. Hoffentlich hängt sich das hier alles nicht fest - ich muss nächste Woche mit dem Pferdeanhänger durch die Gegend.. In den Westerwald!...

 

04. April 2015

So.. Schöner Scheiß.. Hannes geht nicht mehr in den Hänger. Ich glaube, ich habe einfach doch zu schnell geübt. Kaum hatte ich ihn drin und auch mal die Rampe oben, hat er drin Angst bekommen. Ich hab das gemerkt, hab aber bewusst langsam gemacht und ihn ganz in Ruhe wieder ausgeladen. Danach wollte er nicht mehr rein. Nur noch halb.

So ein Mist. Ich denke, Hilde wird mitfahren. Ist zwar eigentlich Hannes Kurs, aber wenn es so nicht geht… dann mache ich mit Hilde mit.

 

06. April 2015

Hannes hat heute beim Putzen nach mit getreten. So ein blöder Sack..

Ich wollte eigentlich mit Felicia noch mal ausreiten, da hat er sich beim Putzen erst mal steigender Weise Platz gemacht und wäre ich beim zweiten Mal Steigen nicht weggewesen, hätte ich die Hufe abbekommen. Man macht ja automatisch einen Schritt zurück und da wäre ich direkt in der Schussbahn gewesen..

 

Irgendwie ist mein Vertrauen in ihn schon ziemlich gestört jetzt.

Bei Mathilda hab ich schon ganz lange nicht mehr so ein Gefühl gehabt. Obwohl sie auch auf dem Paddock mit angelegten Ohren versucht, mich zu bewegen. Aber das ist anders. Bei Hannes kommt so was immer aus dem Nichts. Total blöd…

Ich lass ihn jetzt erst mal die nächsten vier Tage, solange Hilde auf Kurs ist, in Ruhe und dann schauen wir weiter. Vielleicht war das mit dem Verladen einfach zu viel für ihn..

Morgen früh geht's für Hilde und Gandi ab nach Gackenbach auf den Lindenhof. Hannes bleibt so lange in der freien Box bei Rindill.

 

Ich bin schon gespannt, wie Hilde und Gandi fahren und wie sie sich da benehmen und so.. Ach, ich bin schon ganz schön aufgeregt..

07. April 2015  - Tag 1 Parelli-Intensivkurs auf dem Lindenhof in Gackenbach

Heute ging's los nach Gackenbach!

Zuerst hab ich mit Dirk die zwei Dicken nach deren Frühstück um halb acht nach unten zu den Ponys geführt (Hannes mit gemischten Gefühlen..) Dort durfte Hilde vor dem Hänger grasen, und Hannes brachte ich direkt hoch in die Box, bzw. den Paddock.

Dann holten wir Gandi und auch der durfte noch mal wie Hilde am Seil grasen, bis der Paps das Navi programmiert und mit Auto sortieren fertig war. Hannes wieherte zwei mal, aber glücklicherweise ließen sich die anderen nicht anstecken.

 

Hilde rumpelte direkt in den Hänger und auch Gandi lies sich ohne Probleme verladen. Super cool, die zwei.

Drin noch umgekettet und dem Gandi den Heusack vor die Nase gebunden und los gings. Ich mit der Ente vorne weg und Paps und Dirk mit dem Passat und dem Hänger samt den "Ponys" hinterher.

 

Nach ca. 1 Stunde kamen wir pünktlichst um halb zehn, wie angekündigt auf dem Lindenhof an. Ein anderer Hänger stand grade auf der Strasse und die Pferde wurden ausgeladen. Barbara Heinen kam zu uns und schaute beim Ausladen zu.

Alles verlief auch hier problemlos und Hilde und Gandi stiegen gut aus. Mathilda sah sich erst mal direkt um und kam dann aber brav mit um die Reithalle herum in die Gastpferde-Stallgasse mit Innenboxen.

Die Einstellerpferde stehen nach Geschlechtern getrennt in zwei großen Offenställen mit unterschiedlichen Bodenbelägen und großen, immer gut gefüllten Heuraufen.

Da die Tränke in Hildes Box nicht ging, mussten Gandi und Hilde erst mal noch mal die Boxen tauschen, da Gandi so wie so einen Bottich zum Trinken bekam, weil die Selbsttränke viel zu hoch für ihn lag.

Die Einstreu bestand aus Strohpellets. Davon hatte ich zwar schon gehört, mir war aber die Handhabung nicht wirklich bekannt..

 

Nachdem die Pferde verstaut waren und Heu hatten, trafen sich alle im gemütlichen großen Reiterstübchen mit Blick in die helle Halle.

In der Vorstellungsrunde erklärte ich mein Problem mit Hannes und warum Hilde jetzt an seiner Stelle mitgefahren war.

Dann legten wir die Zeiten fest, an denen die Pferd/Mensch-Paare ihre erste Unterrichtseinheit bekommen sollten. Hilde und ich waren um 15 Uhr nach der Mittagspause dran. Ich konnte sie also erst mal in Ruhe ankommen lassen und selbst bei den ersten Teams zuschauen.

Es war schon interessant, wie viele verschiedene Persönlichkeiten da waren. Eine Warmblutstute (ein Frederiksborger) war genauso, wie Hilde. "Alma" war auch sehr explosiv und grade am Anreiten. Es würde also interessant werden!

 

Nach der Mittagspause, in der wir uns mit belegten Brötchen gestärkt hatten, waren Hilde und ich dran.

Sie war erst mal sehr aufgeregt und schaute sich überall um. Ich lief zwischen ihr und der Bande des Reitplatzes, um sie damit bremsen zu können.

Barbara intervenierte aber gleich und sagte ich, solle mal ihre Hinterhand rumschicken, um von ihr direkt Aufmerksamkeit zu bekommen. Das war garnicht so einfach, denn der dicke Popo bewegte sich nur sehr schwerfällig von mir weg, während sie sich mehr in der Gegend umschaute, als auf mich zu achten.

So kreiselten wir über den Reitplatz.. "Achte darauf, dass sie nicht nur weicht, sondern weich weicht!" Das war wichtig, denn es solle alles leicht und ohne Kraft oder Spannung auf dem Seil passieren. Wir wollen nicht mehr als 100g in der Hand haben. Ich übte also ein wenig und wir bekamen tatsächlich ein paar gekreuzte Tritte hin, bei denen sich Schulter und Hinterhand um uns rum, aber von uns weg bewegten.

Nachdem sie dann bei mir war und eingermaßen zuhörte, sollten wir rückwärts richten, bzw. ich sollte sie rückwärts weichen lassen und dabei die Geschwindigkeit steigern. Dabei stand ich zuerst vor ihr und sie ging wie immer rückwärts. Das Problem für mich war, dass ich bisher mehr darauf geachtet hatte, dass sie weicht, nicht wie. Dabei war sie nämlich relativ langsam. Auch wenn ich den Druck steigerte und auf sie zu ging.

Das war Barbara aber nicht fein und prompt genug. Der Satz, der kommen musste kam "Respekt ist gemessen in der Dauer, die es braucht, bis Du die richtige Antwort auf deine Frage bekommst!".

Ich bekam es aber einfach nicht hin. Darauf fragte Barbara, ob sie sie mal haben dürfte. Sie streichelte sie zuerst, lief dann mit ihr auf dem Hufschlag los und hielt an der langen Seite an. "BAFF!" Hilde hatte mit einem lauten Klatschen die Lederklatsch des Stick auf der Nase.

Alle waren still und ich fühlte mich schuldig.

 

Danach ging Barbara weiter und hielt wieder an. Wow.. Hilde war voll bei ihr und hielt genau in der Sekunde wie Barbara. Sie ging rückwärts und wurde dabei schneller. Die ersten Schritte waren noch einfach, da Barbara ja ihre Geschwindigkeit hatte. Als sie aber schneller wurde und sich der Abstand vergrößerte, weil Mathilda nicht mit schneller wurde, sondern das Seil sich spannte und ihr Kopf nach innen kam, tat es wieder einen Schlag. Nicht so laut und kräftig, wie vorher, aber er bewirkte, dass Mathilda sich deutlich beeilte und noch zwei schnelle Schritte nachschob. Barbara verharrte kurz, ließ sie noch mal antreten, anhalten und rückwärts gehen. Krass - jetzt lief Mathilda respektvoll rückwärts und man hatte das Gefühl, würde Barbara jetzt rückwärts joggen, würde Hilde das nachmachen.

Barbara hielt an und streichelte und lobte sie. Hilde kaute und senkte den Kopf.

 

"So, was ich grade gemacht habe, war nicht schön, aber ich musste ihr kurz sagen, dass sie muss, wenn ich etwas sage. Ich habe ihr auf die Nase gehauen, nicht auf die Brust, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, ihre Nase ist ihre Waffe. Was richtig war, denn ihr habt gesehen, dass sie danach sehr gut aufgepasst hat und auch nicht nur gewichen ist, sondern so weich war, dass sich nicht mal das Seil gespannt hat. Das ist ihre Verantwortung."

 

Danach war ich wieder dran. Jetzt klappte es gut und ich erlebte, wie es sich anfühlt, wenn ein Pferd weich ist. Sehr cool.

 

Meine Aufgabe war es jetzt, ihre Nase draußen zu halten. Ich musste ihr nur bei zwei Gelegenheiten sagen, sie solle sie draußen lassen. Und auch garnicht hart, sondern einfach Stick hoch. Danach war das erst mal geklärt.

 

"So, möchtest Du sie jetzt noch etwas bewegen?" fragte Barbara. Ich wies noch mal noch auf die Geschichte mit der Lahmheit hin und sagte aber, dass ihr etwas Füße bewegen sicher gut tun würde.

Bisher hatten alle sie nur als großen Büffel erlebt.

Ich schickte sie raus auf den Zirkel und hob die Hand zum Antraben. Hilde schlug mit dem Kopf, schaute böse und raste im Trab los. Ein Raunen ging durch die anderen Teilnehmer.

"Wow! Rennpferd" sagte Barbara.

 

Ich lies Hilde durchparieren und trabte sie nach einer halben Runde Schritt erneut an. Sie lief auf den erhobenen Arm (Phase1) nicht los und so hob ich den Stick (Phase2) und schwang das Seil (Phase3) und lies es hinter ihr in den Sand klatschen.

Hilde schlug wieder mit dem Kopf, rollte die Augen und schoss los.

 

"Versuch mal, sie zu treffen" sagte Barbara. "Du lässt das Seil durch die Luft surren und das macht sie verrückt. Lass Phase 2 und 3 weg, bzw. mach sie nicht so deutlich. Ich seid so fortgeschritten, dass ihr das nicht mehr in einzelne Bewegungen zerlegen müsst. Sie mag es nicht, wenn sie so gereizt wird. Das macht sie total kirre. Sag ihr "ich an Deiner Stelle wäre da jetzt weggewesen"!"

 

Ich hob also wieder den Arm als Phase 1, und lies das Seil auf ihren Hintern klatschen. Mathilda bockte los. Nachdem ich sie etwas beschleunigt hatte und sie dann nach ein paar Runden fragte, ob sie nicht langsamer werden darf, erlaubte ich ihr, Schritt zu gehen.

Nach einer halben Runde hob ich leicht die Hand und siehe da - mein dickes Pferd trabte los ohne eine weitere Phase. Sie legte zwar die Ohren an und schlug auch mit dem Kopf, aber es sag insgesamt viel einfacher und leichter aus.

 

"Okay, das war schon sehr gut. Jetzt versuchen wir, den Druck so weit zu verringern, wenn wir können, dass sie sich nicht provoziert fühlt. Gib Deine Phase 1 so weich wie möglich. Aber zieh Phase 4 durch, wenn Du sie brauchst. Wir wollen nur noch sagen "Komm, lass uns traben!", erklärte Barbara.

 

Während ich dann genau das übte, kam das nächste Pferd herein und lief sich schon mal war. In den nächsten 10 Minuten klappte es dann immer besser, bis Mathilda zwar noch die Ohren anlegte, aber nicht mehr mit dem Kopf schlug und man meine Hilfe fast nicht mehr sah.

 

Das war ein Aha-Erlebnis für mich. Wie weich mein Pferd sich anfühlen kann. So eine Weichheit im Umgang war cool. Ein wirklich gutes Gefühl. Und im Prinzip nicht nur für mich bequem, sondern sicher auch für Hilde. Sie wusste, was sie sollte und keiner zog am Seil zurück oder nervte mit dem Stick.

Ich war zwar etwas niedergeschlagen, weil Hilde eine "aufs Maul" bekommen hatte, aber im großen und ganzen hatte Barbara auch viel gelobt und wir hatten schon am ersten Tag viel gelernt und erreicht. Ich freue mich schon auf morgen!

 

Danach durfte Hilde draußen in der Sonne noch eine halbe Stunde neben dem Platz an der Hand grasen, bevor ich sie in den Stall zurück brachte. Gandi war die ganze Zeit ganz lieb gewesen und hatte nicht gebrüllt.

Nachdem ich Hilde dann mit frischem Heu versorgt hatte, ging ich mit Gandi noch eine halbe Stunde grasen.

 

Später erfuhr ich dann, dass wir uns am nächsten Morgen um 10 Uhr treffen würden und ich wieder um 15 Uhr nach der Mittagspause dran war.

 

Als ich noch mal gemistet und Heu und Kraftfutter gefüttert hatte, fuhr ich auch müde aber glücklich und stolz auf meine zwei Profis nachhause. 


























08. April 2015  - Tag 2 Parelli-Intensivkurs auf dem Lindenhof in Gackenbach

 

Als ich um die Ecke kam, spitzte Hilde schon die Ohren. Und als sie mich erkannte, streckte sie ihre Nase nach mir aus.

Gandi versuchte auch, über die Boxentür zu lugen und mich zu sehen. Ich begrüßte die zwei und machte erst mal Futter zurecht.

Während die Pferde aßen, füllte ich Heu und Wasser auf und mistete die Boxen. Das Strohpellets-Zeug war bei Mathilda ziemlich zertreten und bei Gandi noch fast genauso, wie gestern erhalten. Er hatte seine Wasserschüssel umgeworfen und im vorderen rechten Eck schwamm alles.

 

Nachdem das Chaos beseitigt war, legte ich Mathilda noch mal Heu nach und befüllte das zweite Heutnetz. Dann ging ich hoch ins Reiterstübchen zur morgendlichen Zusammenkunft zur Besprechung des Tagesablaufs.

 

Ich war heute wieder um 15 Uhr dran.

Also schaute ich wieder bei den ersten Gruppen zu und holte Gandi zum Grasen aus seiner Box.

Mathilda wollte ich dann um zwölf grasen lassen und ging mit ihr vor auf den Rasenplatz, weil ich dachte, da könne ich sie auch etwas zirkeln.

Pustekuchen.. Mathilda wurde plötzlich extrem hibbelig und wieherte immer wieder laut und schrill. Sie trabte los und bockte und ich verstärkte also ihre Absicht und fragte, ob sie noch schneller laufen wolle. Sie raste um mich herum, bockte und tobte und fauchte wie ein Drache. Als sie langsamer wurde und scheinbar nicht mehr Laufen wollte, fragte ich aber weiter nach schnellem Tempo. Als ich merkte, dass sie evtl langsamer werden konnte, nahm ich meine Energie zurück und blieb neutral. Sie rannte noch zwei Runden um mich rum und fiel dann in Schritt und graste.

Puh.. Ein paar Ferienkinder hatten das Spektakel staunen verfolgt und drehten sich jetzt um, da scheinbar alles vorbei war. Ich atmete innerlich auf, denn Mathilda war schon lange nicht mehr so wild gewesen. In der Reithalle ritten Kinder und der Platz, auf dem ich mich befand, war nicht eingezäunt..

Ein paar Minuten später, in denen Hilde und ich quer über den Wiesenplatz liefen und hier und da mal ein wenig grasten, hob sie plötzlich wieder ruckartig den Kopf und das Spiel begann von vorne. Als ich nach einigen Runden Trab und Galopp wieder Schritt zuließ (und mir Gedanken um meine Sicherheit machte..), war scheinbar die Luft raus. Jetzt graste sie relativ ruhig und ich ließ sie so noch 10 Minuten fressen. Dann brachte ich sie zurück in die Box. Sie war ziemlich geschwitzt und ich hoffte, sie nach dem Essen noch schnell putzen zu können.

 

Die Zeit zum Putzen war mir dann leider doch nicht geblieben, aber im Grunde war sie auch so sauber.

Auf dem Platz ging ich mit ihr wieder erst eine Runde auf jeder Hand im Schritt und fragte nach "Hinterhand weichen". Nach und nach trudelten die anderen Teilnehmer ein und Barbara begann mit dem Unterricht.

Eigentlich klappte es schon ganz gut, allerdings bemerkte Barbara, dass ich, obwohl Hilde schon weich wich, noch zu viel tun musste. "Das sieht so aus, als sagte sie 'jaja, ich mach schon, rede Du nur' und Du bittest sie die ganze Zeit und ermunterst sie. Auch Deine Phase 4 darf direkter sein", erklärte Barbara und schilderte mir eine Filmszene (die ich leider nicht kannte - sollte sie also jemand kennen wäre ich dankbar für einen Tip! ;-) denn Barbara fiel der Film dazu auch grade nicht ein:

(Ich versuche das jetzt so in etwa wieder zu geben..) Ein Cop in einer Kaffeebar, der genervt und leicht geladen am Tresen steht und auf seinen Kaffee wartet. Die Frau hinter dem Tresen kippt Zucker in seinen Kaffee und er geht in Richtung Tür. Im Rausgehen nippt er an seinem Becher und verzieht das Gesicht, da die Dame im zu viel Zucker in den Kaffee gekippt hat. Er dreht sich genervt um und kehrt in den Laden zurück. Dort hat sich die Situation verändert, denn ein Überfall war im Gange. Der Täter hält der Frau eine Waffe an den Kopf und schreit rum und brüllt nervös, er würde die Frau erschießen. Der Cop stellt cool seinen Kaffee weg und sagt total gelassen zu dem Killer "You make my day!".

Er weiß genau, dass der Killer keine Chance hat, denn erschießt er die Frau, hat er kein Druckmittel mehr und der Cop kann ihn verhaften und einbuchten.

 

"Genau so musst Du Phase 4 einsetzen. Du lässt Dich nicht provozieren und bleibst total cool. Wenn sie nach Phase 1 nicht weg ist 2-3-4 - baff! Du weißt, was kommt - sie weiß, was kommt. Pass Dich ihrer Energie an. Mach nicht mehr, als sie!"

Und siehe da! Plötzlich wendete sich das Blatt und ich konnte ganz relaxed auf Hilde zu gehen und sie wich weich, ohne dass ich vollen Einsatz zeigen musste. Sie wusste, ich würde die Phase 4 benutzen, wenn sie nicht auf Phase 1 wich und sie konnte mich mit ihrer Ruhe nicht aus der Ruhe bringen.

Das war total cool, denn ich hatte das Gefühl, Respekt zu bekommen, ohne dafür zu kämpfen.

 

Als das klappte, schauten wir uns heute die "Rückwärtsbereitschaft" an und da sie super mit mir beschleunigte, fragten wir nicht weiter.

Dann fragten wir noch nach Trab und übten so lange, bis sie "nett" antrabte. Ohne Kopfschlagen und Ohren anlegen.

Als das auf beiden Hängen gut klappte, schlug Barbara vor, sie sich auch mal "auslaufen" zu lassen. Ich sollte also den Zirkel vergrößern und nach Galopp fragen und mal deutlich mehr beschleunigen.

Bis sie galoppierte dauerte es aber etwas und sie sprang nicht direkt nach Phase1 an. Also übten wir auch hier die Phase 1, indem wir die Phase4 durchziehen. "Lass dabei Dein Seilchen nicht in der Luft surren. Das mag sie nicht. Es macht sie wütend. Klatsch sie lieber auf den Po und erwisch sie. Das ist nicht so schlimm für sie, wie das "Ärgern", erklärte Barbara.

 

"So, möchtest Du mal den Sattel drauf legen? Hast Du ihn dabei?" Ui. Jetzt war ich etwas geschock, damit hatte ich ja noch nicht gerechnet. Okay, Petra von Samu war so lieb und holte den Sattel für mich aus meinem Auto (da sieht man, dass ich nie damit gerechnet hatte, den Sattel heute zu brauchen..).

 

Wir legten ihn vorsichtig auf ihren Rücken und ich gurtete langsam. Barbara erklärte den "Point of no return" beim Gurten - wenn man den Gurt durch die Schnallen steckt, kann man ihn mit der Hand so lange halten, wie man möchte und muss. Ist er aber einmal mit den Dornen der Schnalle gegurtet, muss er so fest sein, dass er bei evtl. losbocken (oder erschrecken) nicht mehr rutscht.

 

Nachdem der Sattel dann auf Hildes Rücken war, sollte ich alle Übungen genauso mit dem Sattel machen, wie ohne. Als ob keine Veränderung statt gefunden hätte. Ich weiß, dass er da drauf ist und nichts macht. Und genauso frage ich nach Übungen und ignoriere den Sattel vollkommen.

 

Nachdem Hilde damit im Galopp einmal gut abgegangen ist (was mich voll gewundert hat, weil sie das Ding ja eigentlich kennt) sollte ich die Flexionsübungen machen und dann als "Sahnehäubchen zur Entspannung" nach der Stunde noch mal aufsitzen. Erst mal nur halb mit einer Pobacke. Das war garnicht so einfach, weil der Sattel mir etwas entgegen kam. "Das macht nichts", sagte Barbara, als ich ihr davon erzählte, "wir möchten, dass sie den Adler aushalten, damit der Spatz kein Problem ist! Sie soll es kurz aushalten, damit es dann schnell vorbei ist. Lieber bereiten wir sie aufs Unangenehme vor und sie spannt sich kurz an, als dass sie irgendwann 'nö' sagt, obwohl ich lieb gefragt habe und sie es trotzdem blöd findet, weil es halt unbequem ist!".

 

Ich saß dann von links drei mal drauf und Barbara einmal von rechts (da kam ich einfach nicht hoch, mit meinem kaputten Knie) und damit ließ ich es gut sein. Barbara ermunterte mich zwar, ich könne das Bein über den Rücken bewegen, aber mir fehlte etwas der Mumm. Mein Gefühl sagte: "Bleib unten". Barbara fand gut, dass ich nicht aufgestiegen war, weil ich das Gefühl hätte, dass es heute nicht gut wäre "Hört auf euer Gefühl. Wenn heute kein guter Tag ist, dann vielleicht morgen". Lieber einmal zu lange gewartet, als riskiert, dass das Tier lernt, Aufsteigen sei gruselig.

 

Danach waren wir dann auch fertig und ich ging mit Hilde noch mal grasen und holte danach auch Gandi noch mal zum Grasen.

 

Trotz des Aufsteigdebakels in meinem Kopf, war ich trotzdem sehr stolz auf meine große Maus, deren Nase Barbara am Schluss noch mal kräftig durchknautschte.

 

Später bekam die Hilde dann auch ne gute Portion Hafer und zwei volle Heunetze, nachdem sie das Heu von gestern Abend mehr als Matratze benutzt hatte.























09. April 2015  - Tag 3 Parelli-Intensivkurs auf dem Lindenhof in Gackenbach

Jetzt fühle ich mich schon fast zuhause hier und habe sogar schon Routine..

Erst füttern, Heu auffüllen, bei Gandi das Wassertopfmassaker beseitigen und auch da Heu geben. Während die Ponys essen, misten. Dieses Strohhäcksel ist mir ja immer noch suspekt. Hilde steht zum Teil echt in ihrer Kacke und es ist nass und feucht..

Nur gut, dass sie jetzt so gute Hufe hat!

 

Heute war ich dann mit Petra und Samu zusammen um 15 Uhr dran. Dafür zwei Stunden.

 

Aber Vormittags musste ich Hilde auch noch irgendwie aus ihrer Box holen und war mit ihr in der Halle, als diese frei war.

 

Als wir die Halle betraten, hatte ich den Eindruck, dass sie dachte "Aha, so eine Halle. Das kenn ich.. Aber - huh! Die ist ja anders!"..

Jedenfalls musste sie da erst mal ordentlich Dampf ablassen. Sie raste in großen Zirkeln im Galopp durch den Sand und war relativ schnell ziemlich nass geschwitzt.

Ich zog das Programm so lange durch, bis sie ruhig war und fragte dann noch mal die Grundübungen, die wir in den letzten zwei Tagen geübt hatten.

Das funktionierte gut und damit ging ich dann auch mit ihr Grasen.

 

Draußen war sie dann immer noch etwas wuschig, aber das legte sich dann beim Grasen.

 

Mittags waren wir dann wieder dran. Diesmal zusammen mit Petra und Samu. Während die zwei auf dem hinteren Zirkel ihr "Programm" spielten, prüfte ich unter Aufsicht von Barbara mein Rückwärts, das Hinterhandweichen und das Antraben auf Phase 1.

Da es gut funktionierte, gingen wir gleich zu einer neuen Übung über.

 

Heute sollte ich etwas über Muster lernen.

Muster oder "Patterns" bringen dem Pferd eine Übung nahe, und geben der Übung einen Sinn. Dadurch wird die Übung für das Pferd schneller begreiflich gemacht (Beispiel Barrel-Race-Pferde: Diese lernen, möglichst schnell aus eigenem Antrieb Slalom um die Tonnen zu rennen und wieder zurück zum Ausgang. Es ist immer das selbe Muster, das Pferd erkennt schnell einen Sinn, weil dahinter einen Profit für es steht. Dieser kann zum Beispiel Futter sein, oder 'absolviere die Übung und Du hast frei' ).

 

Mathilda sollte jetzt das Pattern "Point to Point" lernen. Wozu erkläre ich gleich.

Dazu stellte Barbara an zwei nebeneinander liegenden Ecken auf der kurzen Seite des Platzes Tonnen auf, auf denen Leckerlies lagen. Jetzt fragte ich Mathilda nach Schritt rechte Hand auf dem Zirkel und dirigierte sie an der langen Seite (die durch die Anwesenheit von Petra und Samu auf der anderen Seite des Platzes etwas verkürzt war) zur Tonne. Dort lief Mathilda die Tonne fast um, fand aber dann die Leckerlies auf dem Deckel. Wir ließen sie dort lange genug stehen, damit sie den Ort mit etwas angenehmen verband.

Anschließend wendete ich sie und ließ sie linke Hand wieder auf den Zirkel gehen und dirigierte sie nach nicht ganz einer Runde in Richtung der anderen Tonne. Dort fand sie wieder Leckerlies.

 

Diese Übung wiederholte ich jetzt mehrmals im Schritt, bis ich merkte, dass sie selbst zu den Tonnen "zog".

 

Der Sinn der ganzen Übung besteht darin, das Pferd nicht durch "Du musst" sondern durch "es wäre eine gute Idee, wenn Du… weil.." zu motivieren. Grade für Pferde wie Mathilda, die viel nachfragen und ihre eigenen Ideen haben, ist es förderlich, einen guten Grund zu haben, warum sie etwas machen soll.

 

Diese Übung soll in unserem Fall eine Verbesserung des Antrabens, bzw. später des Durchhaltens des Galopps über mehrere Runden bezwecken, da es Mathilda ja immer missfällt, wenn ich nach Trab frage.

 

Nach dem Erweitern der Strecke über einen ganzen Zirkel, bis auf mehrere Runden, konnte ich dann auch auf den Trab über gehen.

Ich merkte nach einigen Wiederholungen deutlich, wie Mathilda besser antrabte. Sie war leichter und eine Phase 4 brauchte ich in der Intention wie zu Anfang lange nicht mehr.

Auch das Angaloppieren später gelang deutlich besser.

 

Eine weitere Möglichkeit, dem Pferd etwas zu erklären, weil es eine gute Idee wäre, geht über die Geschwindigkeit.

 

Dazu stellten wir auf dem Zirkel die Tonnen auf einer Seite relativ eng nebeneinander, so dass sie sozusagen eine "Mittelleitplanke" bildeten. Ich fragte Hilde nach Schritt und solange sie sagte "Ja, gerne! Und ich ziehe auch nicht" sagte, durfte sie langsam im Schritt um mich zirkeln. Zog sie nach außen, musste sie antraben und außen um die Tonnen herum. Das Pferd lernt: Ziehe ich gegen, wird es anstrengend und ich muss mehr Weg bewältigen. Bleibe ich bei meinem Mensch, ist es angenehm und nicht anstrengend.

 

Das war auch eine wertvolle Übung, die ich sicherlich zuhause vertiefen werde.

 

Nach diesen zwei Stunden waren wir ganz schön groggy und Hilde durfte noch mal ausgiebig fressen.

 

Mit Gandi ging ich dann in der Abendsonne noch zum Fressen auf den Playground und wir nahmen noch den ein oder anderen Sprung.

 

Tja. So schnell geht's. Morgen ist schon wieder Tag der Abreise. Schade..

































10. April 2015 - Tag 4 Parelli-Intensivkurs auf dem Lindenhof in Gackenbach

So, heute noch mal Einzelstunde.

Barbara fragte mich bei der morgendlichen Besprechung, was ich noch gerne lernen würde. Ich äußerte den Wunsch, etwas Liberty zu machen und das "Catch me - Game" erklärt zu bekommen.

Vormittags ließ ich die zwei dann nur Grasen, da sie ja später am Abend noch nachhause fahren mussten.

 

Anfangs fragte ich wieder das Rückwärts und die Bewegung der Hinterhand ab. Als das gut lief, probierten wir unser Seitwärts in dem ich VOR Hilde stand und sie auf der Kreisbahn in einer Volts um mich rum laufen sollte. Das hatte ich noch nie gemacht und Anfangs war es etwas durcheinander.

Als wir beide dann kapiert hatten, dass es sozusagen darum ging, dass Hilde ihren Hintern hinter ihrer Vorhand "verstecken" sollte und immer frontal zu mir stehen sollte, klappte es aber gut.

Barbara sagte, Pat sagt dazu "Hide your hiney".

 

Dann fingen wir tstächlich mit Liberty an. Und das auf dem Platz ohne gescheite Einfriedung. Ich war ja zunächst sehr skeptisch und hatte schon Schiss, dass Hilde rüber sprang oder durchrannte.

Barbara positionierte sich am Eingang und eine andere Kursteilnehmerin in einer Ecke, in der Hilde Anstalten machte, aus dem Platz raus auf die höher gelegene Ebene zu springen.

Dann klickte ich sie los und Hilde tat das, was ich erwartet hatte: Sie raste bockend davon. Alle staunten, was das Dicke Pferd doch für ein Drache sein kann und meine erste Aufgabe bestand darin, sie erst mal nicht dort stehen zu lassen, wo sie stehen bleiben wollte. Ich sollte sie ohne viel Energie einfach immer dort wegschicken, wo sie anhalten und fressen wollte. Diesen Platz "beanspruchte" ich dann quasi als Leitstute. Sobald sie dann zu mir sah, sollte ich mich wegdrehen und direkt streight ohne mich umzudrehen zu einem Grasplatz gehen. Sollte sie dabei die Verbindung zu mir unterbrechen, musste ich das spüren und sie wieder von ihrem neuen Platz verscheuchen. Folgte sie mir, machte ich an dem angesteuerten Punkt mit Gras pause und sie durfte so lange fressen, bis sie sich von mir entfernte oder ihre Aufmerksamkeit sonst wie auf etwas anderes richtete.

Das funktionierte erstaunlich gut. Die ersten Male war es ein Hin und Her im Sekundenrhytmus, aber von mal zu mal war Hilde interessierter, bis sie einmal sogar ein paar Minuten an meinem Fuß fraß und ich tatsächlich das Gefühl hatte, sie sei "bei mir". Im Normalfall wäre sie von der Grasfläche sofort wieder weggewesen, denn zu meinen Füßen wuchs nicht so viel Gras.

Die Übung wird dann so weiter geführt, dass man, sollte das Pferd lange bei einem sein, irgendwann einfach sagt "Komm, wir gehen wo anders hin grasen" und wenn das Pferd nicht mitkommt, fängt man wieder von vorne an, es von seinem Platz zu vertreiben.

Das werde ich auf jeden Fall zuhause auch versuchen.

 

Mathilda und Gandi durften dann noch mal ausgiebig fressen und dann machten wir noch das Foto aller Fotos:

 

Hilde und ich und ihre Großcousine Penny und Niki!!!

 


Um halb sechs kam dann Katja, um uns abzuholen. Ich räumte dann erst noch die Boxen aus, soweit nötig und Niki nahm mir Gandi ab. Dann ginge ans Verladen. Mathilda kam beim ersten Mal wieder raus, blieb aber beim zweiten Mal reinschicken brav stehen und ich konnte in Ruhe die Stange schließen (in Ruhe.. Haha! Meine Hände zitterten schon ganz schön.. So richtig Routine ist das eben noch nicht..). Dann war Gandi an der Reihe. Dieser brauchte etwas Druck von hinten und mich und eine Möhre von vorne, bevor auch er nach ein paar Minuten im Hänger stand.

Die Fahrt war ganz toll und die zwei waren wirklich brav.

Auch die Zusammenführung der zwei Paare klappte wunderbar und Hannes war sehr glücklich, seine Frau wieder zu haben.

 

Generell war der Kurs eine tolle Sache und ich habe mich schon mündlich für den nächsten Kurs nächstes Jahr um diese Zeit angemeldet.

Außerdem habe ich mit Barbara für Hannes einen Termin im Mai ausgemacht. Ich bin schon sehr gespannt, wo das alles noch hin führt.

19. April 2015

Nachdem Hilde sich die letzten Tage etwas ausruhen durfte und wir nur ein bisschen auf dem Platz geübt haben, was wir letzte Woche gelernt haben, sind wir heute mit Hilde und Rindill wieder lange draußen gewesen.

Mal abgesehen davon, dass sie sehr flott unterwegs ist, läuft sie so cool mit und ich brauche mir keine Gedanken machen, dass sie irgendwas Dummes anstellt.

Ich glaube, wenn wir uns als Pferd/Reiter-Paar erst mal aufeinander eingestellt haben, wird sie ein richtiges Verlasspferd.

Es macht alles so viel Spaß mit ihr und ist mittlerweile richtig Unkompliziert.

Später durfte sie mit Hannes noch den ersten Koppelgang des Jahres unternehmen. Sicherheitshalber hatte ich beiden die Hinterbeine bandagiert, bzw. Gamaschen an. Aber das hätte ich ruhig ab lassen können. Sie waren so mit Grasen beschäftigt, dass sie garkein Interesse an dem anderen hatten..

 

30. April 2015

Heute wurde der Reitplatz begradigt!! Bald kommen die Schnipsel und ich kann auch bei schlechtem Wetter oben am Stall arbeiten!!!

 

08. Mai 2015

Juhuuuu! Nachdem jetzt endlich der Boden wieder trocken ist, kamen heute die Hackschnitzel für den Reitplatz.

Staubarm und verrottbar.

Es liegen jetzt also zwei riiiiiesen Berge voller Hackschnitzel auf dem Reitplatz rum und die Pferde finden es mega-interessant.

 

Wie man sieht…







12. Mai 2015

Mathilda macht danke der Equikinetic gute Fortschritte in Punkto Gangbild und sie wölbt jetzt sogar den Rücken auf und geht vorwärts/abwärts! Das sieht super-geil aus bei so einem Geschoss.

Generell gefällt sie mir einfach nur gut.

Super Figur, keine Lahmheit mehr, superglänzendes Fell und strahlende Augen. Bereit fürs Leben.

 

13. Mai 2015

Heute war unser Gartenbau-Mensch da und hat die Hackschnitzel mit dem Radlader verteilt. Es fehlt leider noch eine Fuhre und die Hangbefestigung, damit die Hackschnitzel nicht direkt abrutschen, wenn ich außen am Hufschlag am Hang entlang reite.

 

Aber es sieht schon total cool aus und ich freue mich sehr, wenn ich endlich darauf reiten kann!!

 

10. Mai 2015

Die letzten Wochen haben wir viel Equikinetic gemacht und die Hotten sind jetzt schon vier Stunden draußen.

 

Heute war ich mit Hilde und Rindill wieder lange spazieren. Wir waren 2 Stunden unterwegs und sind "auf die andere Seite" gegangen, wo Mathilda noch nicht war. Sie hat alles total cool gemacht und war mal wieder flott unterwegs.

Wir sind auch durch eine andere Ortschaft inklusive Ampel gegangen und haben dort die Landstrasse überquert.

 

Als wir noch ca. 45 Minuten zu laufen hatten, lag plötzlich eine riesige Tanne quer über unseren Weg und wir mussten einen Umweg gehen. Ich war da schon total k.o., aber jetzt gings auch noch Berg an und auf kleinem Schotter in Serpentinen in Richtung Waldrand, bis wir wieder auf dem ursprünglichen Weg waren.

Der Umweg hatte uns fast eine halbe Stunde gekostet. Zu Fuß unglaublich anstrengend..

Allerdings - um auch das Gute daran zu sehen - mussten wir ziemlich steil Berg ab und so konnte ich mit Hilde "langsam Berg runter gehen ohne Zug auf das Führseil zu geben" üben. Ich hoffe, das kommt mir später beim Reiten zugute.

 

Den letzten wirklich steilen Berg hätte ich mich ehrlich fast draufgesetzt.. Ich konnte einfach nicht mehr und Hilde stapfte munter weiter.. Habs dann aber doch gelassen..

Aber ich habe ihr das 7-Meter Seil als Langzügel am Knotenhalfter befestigt und sie so aus Zone 5 lenken können. Das war cool! Sie reagiert da total gut drauf.

Zuhause bin ich erst mal auf den Paddock gesunken und musste mich 5 Minuten ausruhen..

 

Aber es war trotzdem cool und ich freue mich schon sooooo auf die gemeinsamen Ausritte!

 

16. Mai 2015

Hilde und ich trainieren jetzt viel mit Sattel und ich achte drauf, dass sie sich biegt und weich ist, in allem, was ich von ihr möchte. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, aber ich finde, wir machen Fortschritte.

Die Trense hatte ich auch mal wieder drauf, aber das macht ihr nichts.

Ich optimiere auch grade das ganze Lederzeug (die Backenstücke sind viel zu lang, die Schnalle drückt an die Augen und der Gurt ist zu kurz) und Hufschuhe sind auch bestellt.

 

In zweieinhalb Wochen fährt sie dann für mindestens 6 Wochen zu Denise und Reiner. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge natürlich. Ich gebe mein Pferd nur ungern aus der Hand, auch wenn ich weiß, dass sie bei erfahrenen uns souveränen Pferdeleuten ist. Ich werde sie auch ganz oft besuchen und am Training teilnehmen, aber es ist natürlich nicht das Gleiche.

 

Hannes wird in der Zeit bei den Ponys wohnen.

 

Hach.. Die Gute.. Hoffentlich geht alles gut und wir können bald zusammen ausreiten!!!

 

24. Mai 2015

Heute waren wir wieder mit Rindill und Lila, Sascha und Tom groß spazieren. Teilweise läuft sie tatsächlich mit hängendem Seil neben mir her. Das macht so Spaß!!!

Ich hoffe, ihre Hufschuhe kommen bald, dann kann ich auch noch mal eher befestigte Wege gehen, dann nervt das mit dem Fressen nicht so.

 

Aber es war mal wieder total cool und ich freue mich jedes Mal mehr auf unsere baldigen gemeinsamen Ausritte!

 

25. Mai 2015

Heute war wieder Equikinetic dran und wir haben jetzt schon zwei Stangen liegen. Mathilda hat einen guten Rhythmus entwickelt und stolpert nicht mehr so viel wie am Anfang.

Außerdem klappt das mit der Stellung schon sehr gut. Die Biegung geht teilweise noch etwas flöten, aber an sich gefällt mir das alles wirklich gut.

Auch ihre Einstellung ist sehr positiv. Obwohl das Ganze ja eher eintönig ist, macht sie sehr gut mit und auch der Handwechsel geht 10 Mal besser, als am Anfang.

 

Ihre Lahmheit ist sozusagen weg - ab und an sieht man noch mal eine Taktunreinheit, aber ich bin tatsächlich der Hoffnung, dass ich sie vielleicht sogar ganz normal im Gelände reiten kann! Hihi..

 

Hannes macht zur Zeit große Probleme. Nachdem er ja nach mir am Putzplatz getreten hat und gestiegen ist, kann ich an sich nicht mehr gut mit ihm arbeiten. Er ist gleich ziemlich aggressiv, wenn ich ihn nach etwas frage.

Ich überlege tatsächlich immer öfter, ihn abzugeben. Die Frage ist nur, wohin.. Und finde ich ein geeignetes Pferd, dass mit Hilde zusammen stehen kann?!.. An sich mag sie ihren verrückten Hannes ja gerne. Von da an möchte ich das alles sehr gut überlegen. Schließlich will ich nicht einfach so eine Freundschaft zerreißen, ohne vorher alles genau ausgelotet und ausprobiert zu haben.

Ich überlege, ob ich Rainer oder Denise bitte, mit ihm zu arbeiten oder ihm sogar Verladen beizubringen, damit er auch zu ihnen zur Korrektur kann.

Mir wird das leider etwas viel mittlerweile..


30. Mai 2015

So, heute wieder Sattel drauf gehabt und auf dem Platz gearbeitet. Läuft besser. Sie hat heute nicht gebockt und ist auch gut getrabt. Ich hatte mal zwei Trabstangen hingelegt, um zu testen, ob sich das verbessert hat. Hab ja jetzt bei der Equikinetic auch Stangen in den Ecken.

Und ich muss sagen - sie hat das sehr gut gemacht. Sie lief schön gleichmäßig, konnte die Schritte in und vor den Stangen viel besser abschätzen und den Rhythmus dabei auch ganz gut gehalten.

Da es jetzt ja eigentlich warm und trocken ist, sieht man auch den Taktfehler nicht.

 

Das war unsre letzte Einheit Bodenarbeit, bevor sie zu Reiner und Denise fährt.

Am Montag noch mal Equi und am Mittwoch Nachmittag geht's dann los.

 

Denise hat mir schon eine "Packliste" geschrieben, was ich ihr alles mit geben muss.

 

Ich freu mich schon so, wenn ich sie endlich wieder habe und wir zusammen ausreiten können!!!








01. Juni 2016

Heute haben wir ein letztes Mal Equikinetic gemacht für die nächsten sechs Wochen, die sie in Beritt ist.

Es läuft wirklich gut und sie macht immer noch schön fleißig mit.

Ich werd's auf jeden Fall wieder mindestens einmal die Woche ins Programm aufnehmen, wenn sie zurück ist!

 


Reitplatzbewässerungsanlage..

 

04. Juni 2015

Heute haben wir Hilde zu Rainer und Denise gefahren.

Es ist alles total cool gelaufen!

 

Zuerst hab ich Hannes runter zu den Ponys geführt und ihn da in seine Box mit angrenzendem "Garten" gebracht. Da war er beschäftigt und hat nicht gemerkt, dass ich die dicke Hilde verladen habe. Hänger auf, Hilde rein, Stange zu, Rampe zu, Heunetz reingehängt und los ginge. Alles an sich total stressfrei (natürlich war ich etwas aufgeregt und Hilde auch..).

 

Während der Fahrt hat sie zwar Heu gegessen und hat nur ab und an mal etwas unsicher und leise gewiehrt, aber vor allem in Kurven bergan ist sie sehr viel gerutscht. Obwohl mein Pa suuuuper vorsichtig fährt und ganz langsam um die Kurven - ja wirklich Schrittgeschwindigkeit - kann sie sich da nicht ausbalancieren. Wir vermuten jetzt, dass es an der geringen Breite des Abteils liegt. Sie ist ja nun wirklich groß geworden und man sieht auch, wie sie rechts und links mit dem Bauch an die Wände kommt. Natürlich hat sie auch eine entsprechende Spurbreite, die im Hänger mit fester Mittelwand nicht ausbalanciert werden kann.

Man stelle sich vor, man steht mit den Füßen ganz dicht nebeneinander auf einem wackelnden Untergrund und kann keinen Fuß zur Seite ausstellen, um sich abzufangen..

Also haben wir jetzt beschlossen, entweder eine Mittelwand mit Folie für das Modell zu kaufen oder die feste Mittelwand ein Stück zur Seite zu setzen.

 

Das Ausladen und führen in ihre neue Paddockbox war auch überhaupt kein Problem und Mathilda ist am hängenden Seil neben mir nach unten in den Stallbereich gelaufen. Da haben wir sie dann in ihre Box gestellt. Neben ihrem Paddock steht ein Kirschbaum, den sie auch gleich angeknabbert hat..

Generell gefällt es mir dort sehr gut. Und ich glaube, für Hilde ist es auch okay. Sie hat gesagt, sie freut sich auf den Ausflug und hofft, dass sie ein gutes Reitpferd wird!!!! <3

So kommt es mir tatsächlich vor. Sie ist total ruhig, wiehert nicht, ist ganz brav und ich habe den Eindruck, sie weiß, warum sie dort ist.

 

Nachdem wir dann mit Denise zusammen noch den Sattel und das Futter weggebracht haben, habe ich mich von ihr verabschiedet und wir sind heim gefahren.

 

Ist schon komisch, hier nur mit einem großen Zossen.. Der war natürlich gegen Abend dann auch etwas unruhig, aber lange nicht so, wie früher.

Auch er war natürlich informiert, dass Hilde weg fährt und er bei den Ponys Urlaub machen kann..



05. Juni 2015

Heute hat Rainer gleich mit Hilde gearbeitet. Morgens um elf war ich dann auch direkt wieder am Hof und habe zugeschaut. Lustig, wenn jemand anderes so dein Pferd für dich trainiert und du kannst einfach mal zuschauen.. Auch mal sehr angenehm..

Andererseits auch fremd, wenn man sein Pferd nicht selbe machen "darf".

 

Er hat sie dann aufgeknotenhalftert und in den Roundpen geführt. Hilde hat direkt Abstand gehalten (sie kennt Rainer noch ganz genau..) und sich Mühe gegeben, zu tun, was er von ihr möchte.

Alles hat ganz hervorragend geklappt und Rainer hat fast nichts korrigieren müssen. "Da habt ihr eine gute Basis geschaffen!!" hat er uns gelobt. Das aus Rainers Mund ist mir viel wert.

"Dann kannst Du ja mal den Sattel holen"..

"What?" Ich war etwas verdutzt, dachte ich doch nicht, dass er gleich am ersten Tag schon sattelt!

 

Als ich dann Berg runter und mit Sattel und Pad bepackt wieder Berg hoch geschnauft war, durfte ich Hilde im Roundpen satteln und Rainer hat ein Anti-Bremsenmittel für sie geholt. Die Viecher hier sind wahnsinnig groß und es sind VIELE!.. Nachdem er sie dann eingeschmiert und ich sie gesattelt hatte, erklärte ich ihm kurz das Parelli-Sattelsystem und er übernahm sie wieder.

 

Zunächst lies er sie um sich laufen, worauf Hilde sofort zu bocken anfing. "Schu-schu!" Rainer scheuchte Hilde weiter vorwärts und sie bockte noch ein paar Sprünge. "Na, des kann se aber noch nit so leiden", sagte er. Ich erklärte ihm, dass sie das bei mir auch immer machte und nach ein paar Runden akzeptierte, dass der Sattel da war.

 

Nachdem Mathilda sich dann in ihr Sattelschicksal ergeben hatte, fragte er wieder nach der Biegung um Genick Richtung Sattel und probierte mit einem Stick mit Tüte aus, in wie fern sie Bewegung und Geräusche über sich und neben sich ertrug. Zuerst tippelte sie etwas rum, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte (ich auch nicht), aber nach drei/ vier Sekunden stand sie mucksmäuschenstill (Ach so.. Friendly-Game mit der Tüte.. jetzt war auch bei mir der Groschen gefallen..) und Rainer nahm sie mit und setzte sich auf die Rounpeneinfassung. Dann wedelte er mit dem Stick und dem Tütchen von dort aus über ihr herum und testete, wie sie reagierte, wenn die Tüte auf die andere Seite gelangte. Mathilda nahm das alles war, aber es war ihr eigentlich egal.

Wir hatten das schließlich schon tausend Mal geübt.

 

Dann führte Rainer sie in die Mitte des Roundpens und klatschte mit den Steigbügeln und wackelte am Sattel und klopfte drauf. Auch das kannte die Hilde ja schon und war unbeeindruckt.

 

Als nächstes stieg Rainer in den Sattel und setzte sich mit halben Hintern drauf. Dabei fragte er Hilde, das Genick zu biegen. Konnte sie auch schon..

 

Als er wieder abgestiegen war sagte er "Okay, da habt ihr ja schon gut vorgearbeitet". Endlich jemand, der bemerken konnte, wie viel Arbeit in Mathilda steckte!!!

Ich war unglaublich stolz auf sie und auf mich! Da hatte ich doch schon so viel erreicht!

 

"Ja, und irgendwann ist der Tag X", sagte er. Damit meinte er, es ist Zeit für den nächsten Schritt. Er stieg in den Bügel und setzte sich in den Sattel, bog auf von dort das Genick und ließ sie schließlich antreten. Hilde machte alles mit und gab sich Mühe.

 

Nach ein paar Handwechseln (wohlgemerkt nur mit einem Seil!), trabte er an. Rechte Hand.. Sah ganz leicht aus. Wurde Mathilda langsamer, munterte er sie mit Schnalz und "Schusch"-Worten auf, weiter zu traben. Dabei streichelte er sie immer wieder und nach ein paar Runden durfte sie Schritt gehen. Dann das Gleiche auch auf der anderen Hand.

 

Als er bei mir anhielt sagte er zu mir (ein bisschen glaube ich, hat er gestrahlt..): "Und? Genug, für heute, oder?"

Ich lachte und nickte. "Gefällt mir super gut!", sagte ich. Er nickte.

 

Dann probierte er aber doch noch aus, ob sie sich mit Schenkelhilfen verschieben ließ. Beim dritten Anlauf klappte es und er streichelte sie mit Beiden Händen rechts und links vom Hals, der Kruppe und dem Mähnenkamm und Mathilda kaute und rollte die Augen.

 

Jetzt waren die zwei wirklich fertig und Rainer brachte sie zum Anbindebalken. Ich nahm den Sattel ab und brachte ihn zurück in die Scheune, während er Mathilda abwusch.

Anschließend durfte sie Wasser trinken und dann auf die Koppel.

 

Wow.. der erste Tag!! Und alles hat so gut geklappt! Ich bin total happy und habe mit Rainer ausgemacht, dass wir Montag absprechen, wann ich beim Training wieder dabei sein kann.

Samstag und Sonntag ist Ruhetag.

 

Total zufrieden fahre ich an der Koppel entlang, schaue noch mal nach ihr und fahre dann laut bei der Musik mitsingend nachhause zu Hannes. 


07.06.2015

 

 

 

Gestern und heute habe ich Hilde nur auf der Koppel besucht und ihr Möhren und Äpfel mitgebracht und ihren kleinen Gummistriegel. Damit habe ich sie am ganzen Körper gekratzt und die Bremsenstiche besonders bearbeitet. Eine lange Schnute hat sie gemacht und es genossen. 

 

 

 

Als ich anfangs an der Koppel entlang fuhr, stand sie am Zaun und schaute das Auto an. Ich kurbelte das Fenster runter und redete mit ihr. Ihr Kopf schnellte nach oben und sie wieherte, als sie meine Stimme hörte. Ich fuhr noch ein Stückchen weiter auf den Parkplatz und Mathilda trabte am Zaun entlang und wieherte. 

 

 

 

So ging es auch zum Schluss, als ich wieder heim fuhr. Wiehrend, trabend und kopfschlagend begleitete mich Mathilda, bis es nicht mehr weiter ging. 

 

 

 

Meine Maus.. Da hätte ich sie ja am Liebsten wieder mitgenommen.. 

 

 

 

 

 

09.06.2015

Eigentlich müsste ich jetzt hier nur noch mit der Nase oben rumlaufen..

 

Rainer hat Mathilda heute sehr gelobt und er sei total zufrieden mit ihr. Er freue sich, endlich mal ein braves Pferd trainieren zu dürfen.. Jippiee!!!! Ich bin ja so stolz auf uns!!

Heute ist er sogar auf ihr galoppiert. Nur kurz und nur ein paar Schritte. Es geht nur ums angaloppieren, noch nicht um die korrekte Hand oder ums durchspringen. Dabei hat sie ein paar groooooße Galoppsprünge eingelegt..

"Die lässt sich super sitzen!", hat er gesagt. Und Denise meinte, das hätte sie auf dem Auslauf schon gesehen, als sie da rumgetrabt sei. 

Nächste Woche fängt er dann mit Trense an. Diese Woche macht er weiter vorwärts, rückwärts, Vorhand rum, Hinterhand rum und anhalten. Man müsse vorischtig sein, mit Pferden, die alles so anbieten wie sie. 
Hach, ich bin wirklich glücklich über meine Entscheidung, sie hier her zu geben. Ich fühle mich hier absolut verstanden und mein Pferd in guten Händen. Rainer und Denise sind absolut geerdet und haben kein bißchen "Horseman-Allüren". Die machen ihre Arbeit und zwar gründlich. 

Rainer nimmt Hilde jetzt zwei mal am Tag ans Training. Morgens macht er Intervalltraining um sie mal etwas "in Wallung" zu bringen und ihre Kondition zu trainieren. Dabei achtet er auch auf ihr Bein. "Morgens braucht sie etwas mehr Zeit, sich einzulaufen", sagt er. "Abends nach der Koppel sieht man nichts und muss nur kurz aufwärmen".

Das beruhigt mich, denn jetzt weiß ich, dass er auch darauf schaut, wie verabredet. So war es bei uns nämlich auch immer.

Hach, ich bin einfach so glücklich grade mit meiner großen Maus!

Später hab ich sie dann in ihrer Paddockbox noch mit ein paar Äpfeln belohnt und sie ein bißchen gekratzt. Als ich dann ging, wieherte sie mir hinterher und stellte sich mit den Füßen in die Patura-Gitter.. Oh oh.. Ob die das Gewicht einkalkuliert haben..?!

 


 


 

 

11.06.2015

 


Heute habe ich Hilde wieder besucht. Sie sieht gut aus, nicht mehr so eingefallen, wie ich in den ersten Tagen den Eindruck hatte. Und grooooß ist sie.. Wenn man sie mal so ein/zwei Tage nicht sieht.. 

Gestern hatte Rainer wohl etwas mit ihr diskutiert, weil sie immer nach außen losrennt, anstatt zu warten, was er fragt. 
Das sei heute aber viel besser. Sie hätte wohl was gelernt. 

An sich wirkt die Arbeit der zwei aber schon echt fast routiniert. Sieht schon richtig nach Reitpferd aus. Heute hat er Anhalten und grade durch den Zirkel reiten geübt. Anhalten, etwas Gewicht auf die Hinterhand, Vorhand einen Schritt raus und weiterreiten. Das wären die Grundübungen zum Rechtsrum- und Linksrum reiten. 

Der Trab ist auch schon echt flüssig, finde ich. Allerdings hatte ich den ganz kleinen Eindruck, sie tritt hinten wieder kürzer. Aber das kann auch Einbildung sein, weil ich da natürlich intensiv drauf schaue. Ich werde es einfach im Blick behalten. 

Die Bremsen waren heute echt abartig und Rainer verbrachte viel Zeit damit, die Viecher zu zermatschen. 
Einmal saß eine fette Bremse unterm Bauch direkt am Bauchnabel. Hilde wurde fast verrückt und Rainer dirigierte sie direkt an den Zaun zu mir, so dass ich sie von dem blöden Teil befreien konnte.. 

Nächste Woche darf ich evtl auch schon drauf. Ich weiß noch nicht so recht, ob ich das jetzt schon will, aber Rainer wird wissen, wann er einen Nicht-Profi auf sie lassen kann. Ich vertraue ihm da absolut. 

Jetzt am Wochenende ist dann endlich der Kurs und ich darf auch wieder etwas mit Hilde arbeiten. Hoffentlich hält das Wetter, es sind Gewitter vorhergesagt.. Ich werde mir ein paar leichte Sachen wünschen, damit sie eine kleine Verschnaufpause bekommt. Eigentlich hätte sie ja jetzt zwei Tage frei.. 

Schaun wir mal, wies so wird. Ich freu mich zumindest total, mal wieder zwei Tage entspannt mit meinem Herzenspferd auf Kurs zu sein. 

 

 

 

 

 

 Hannes in seiner Ferienwohnung.

 

13.+14. Juni 2015

Heute war unser Kurs bei Reiner und Denise. Es war so cool - auch wenn wir viel Sachen schon kannten. Und Mathilda war einfach die Krönung! Alle waren so von ihr begeistert!

 

Samstags begannen wir mit Bodenarbeit. Leider regnete es Vormittags zwei mal heftig, aber alle waren hart und blieben auf dem Platz. Es wurden zwei vierer Teams gebildet und Mathilda und ich waren in der Gruppe wie ihre kleine Boxennachbarin, die zum Kurs angereist war.

Eine kleine Appaloosa-Stute, 6 Jahre und auch noch mehr oder weniger roh.

Mathilda kam gut mit ihr zurecht und ich war ein bisschen verwundert darüber, weil sie ja normalerweise eher zickig ist, was andere Pferde angeht.

 

Wir übten dann Vormittags zuerst die Basics: Vorhand verschieben, Hinterhand untertreten lassen, Rückwärts und Schritt-Trab-Übergänge und Übergänge innerhalb der Übungen. Hilde arbeitete gut mit und ich freute mich, wieder mit meinem Streberpferd arbeiten zu dürfen.

 

Nachmittags wurden dann erst noch mal die Basics abgefragt und dann konnten die zwei anderen Teilnehmer mit gerittenen Pferden reiten und für die kleine Appi-Stute und Mathilda bekamen wir neue Aufgaben.

 

Ich nahm das Seitwärts auf der Zirkellinie dazu, die "Falling Leave" - Übung und das Führen aus Position 4 von einer Seite aus, aber auf beiden Händen (das heißt, ohne meine Position zu verändern - ich war immer auf der rechten Seite von Mathilda). Alles klappte nach ein paar Anläufen sehr gut.

Dann fragte Reiner grinsend "Und?" und kam auf mich zu. Ich wusste, dass das die Frage war, ob ich reiten wollte, aber zum ersten Mal auf dem Platz?! Und gleich mit vier Pferden? Nein. Das war definitiv nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.

 

Ich fragte also zurück "Möchtest DU etwa mein Pferd reiten!?" Er lachte und griff nach dem Seil. "Gerne!", sagte er.

Puh.. Glück gehabt.

Aber natürlich klappte bei Reiner und Hilde alles super. Er ritt zwischen den anderen Pferden herum, quer über den Platz, fragte hier mal die Vorhand und da mal die Hinterhand oder ein paar Schritte rückwärts.

 

Auch Sonntag lief der Kurs so ab. Erst Basics checken, dann Bodenarbeit. Ich übte wieder meine neuen Übungen seitwärts auf dem Zirkel und führen aus Position 4.

 

Dann machten wir ein paar coole Übungen. Wir spielten das Circling Game zu zweit! Das heißt, ich stand mit der Appi-Besitzerin Rücken an Rücken und wir ließen die Pferde um uns zirkeln. Jeweils an unserer rechten oder linken Schulter gaben wir das Pferd weiter an unseren menschlichen Partner, der wiederum das Pferd nach einer halben Runde wieder zurück gab, während man selbst ihm das Pferd zurück gab. Und das dann auch im Trab. Total cool.

 

Später ritt Reiner Hilde wieder.

Heute war das Wetter viel besser und Reiner trabte später auch mit Mathilda über den Platz. Ein paar Schritte Leichttraben waren auch drin!

Und Nachmittags kam der Clou! Just in dem Moment, als meine Eltern um die Ecke kamen, Ritt Reiner Hilde an das Podest und sie stieg mit Reiter mit den Vorderhufen darauf!

Wow.. Wer jetzt denkt, das sei krass, der höre gespannt zu!

 

Nachdem die zwei wieder vorsichtig abgestiegen waren und er Mathilda doll gelobt und am Hals gestreichelt hatte, ritt er im Schritt an die Wippe heran, die ich vorher mit ihr vom Boden aus getestet hatte und ritt drüber!!! Hallo?! WIe geil ist das denn. Sogar Denise war beeindruckt und meine Mama strahlte wie ein Honigkuchenpferd!

Sie ist jetzt das 7te Mal unter'm Sattel. "Da hat sie wirklich einen super super Job gemacht", sagte Denise mir später.

Ich freue mich so für uns, dass es so gut läuft!!! Mathilda macht alles Spaß, sie wiehert nach wie vor, wenn ich komme und macht sehr gut mit.

Das Bein hält (*aufHolzklopf*) bis jetzt sehr gut und ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie jetzt tatsächlich ein Reitpferd ist/wird..

 

Bei Reiner und Denise fühle ich mich und mein Pferd sehr gut aufgehoben. Alles wird dort verlässlich mit absoluter Sorgfalt erledigt. Reiner behandelt Mathilda nie ungerecht grob oder ähnliches. Nein! Manchmal muss er mich bremsen! "Das ist ein junges Pferd!" sagt er immer wieder. Gestern hat er sie auch auf der Weide gelassen und nicht trainiert, weil er ja wusste, dass ich den Kurs mit mache. "Das ist sonst unter Umständen zu viel für sie!", sagt er.

 

Sie sieht gut aus und ich habe kein schlechtes Gefühl in der Magengrube, wenn ich mal einen Tag nicht nach ihr schaue.

 

Ich habe mich jetzt schon für den nächsten Kurs Ende Juli angemeldet. Dann ist Mathilda noch hier (d.h., wir müssen nicht extra mit dem Hänger rumgurken) und ich kann den Kurs auch schon geritten mitmachen. Da können wir bestimmt noch einiges lernen!


Hildes Gast-Kumpeline an den zwei Kurstagen.


Reiner stellt sich die Bügel ein, Hilde schaut, ob er das auch richtig macht.


Reiner erklärt und Reitet dabei Hilde ein bißchen rum.


WOW!!! Hilde und Reiner auf dem Podest. Hilde ist einfach raufgezogen, als Reiner gefragt hat.


Reiner spielt Friendly-Game mit der Tüte auf Mathilda. Hilde lässt so was cool.

 

16. Juni 2015

Heute war der Tag der Tage! Ich durfte auf Mathilda reiten! Das war so cool! Mein dickes Pferd!!!

Wir fingen mit Bodenarbeit an, wie ich es auf dem Kurs gelernt hatte und dann gab mir Reiner eine kleine Unterweisung, wie er die Hilfen angelegt hatte.

Dann sollte ich aufsteigen. Mist.. Mein Pferd war zu groß.. Ich kam da echt nicht rauf ohne ihr am Rücken rumzuziehen. Reiner sah das und fragte, ob ich eine Aufstieghilfe bräuchte.

Und dann kam der Moment - Kopf nach links einstellen und hoch!

 

Wow. Da saß ich nun. Auf meiner Hilde. Cool cool cool! Ich kann es garnicht anders beschreiben. Sie war ganz schön breit und ich hatte den Eindruck, als sei der Sattel etwas zu eng vorne.

Aber erst mal erfassen, das alles. Reiner erläuterte mir dann die nächsten Schritte. Erst Schlangenlinien reiten und dabei das Pferd links/rechts/links.. abwechselnd entsprechend biegen.

Ich atmete ein, schloss die Beine und da lief es los. Mit mir drauf. Hihi…

 

Die Zeit, die ich auf ihr saß und vorwärts und Hinterhand untertreten, halten und Vorhand raus übte, ging so rasend schnell vorbei. Ich merkte nicht mal, dass Reiner ein paar Fotos von mir schoss, erst als er sagte "Dann bitte noch mal cheese!".

Dann stieg ich ab und war der glücklichste Mensch auf der Welt.

 

Später bekam die dicke Liese natürlich noch einen Berg voll Möhren und Äpfel und ich fuhr glücklich nachhause.