01. Januar 2011

Prost Neujahr!!! Die Gläser haben wir tatsächlich um 0 Uhr heben können. Denn alles war viiiiiel entspannter, als ich dachte. Obwohl es zunächst nicht danach aussah. Wie oben schon geschrieben waren die Pferde so gegen 16 Uhr auf der Weide ja schon diversen Knallfröschen ausgeliefert, von denen sie sich auch dankbar zum Rumspacken anstacheln ließen. Rindill - unausgelasteter Weise - hat die krassesten Buckler vollführt und Antaris (mit der ich Vormittags ja noch eineinhalb Stunden draußen war) und Thildi sind einfach mitgerannt. Thildi, weils sies voll toll fand, mit der Meute mitzurasen und Anti, weil sie einfach nicht wusste warum, aber der Herdentrieb sie dazu anhielt. Irgendwann standen dann Anti und Thildi an den Paddockeingängen und mussten verschaufen und Rindill ist im Trab mit erhobenem Kopf immer wieder am Mittelzaun entlanggetigert. Wenn er dann hintenangelangt war, ging die wilde Hatz wieder los. Ein bißchen wird einem da schon bange, weil die Zäune durch den Schnee nicht so gut leiten und auch nicht so hoch sind, wie ohne Schnee. Trotzdem blieb da wenigstens alles heil. Mit einem Kloß im Hals habe ich sie dann reingelassen (alle natürlich klatschenass..) und nachdem sie sich in den Boxen etwas beruhigt hatten, jedem schon mal zwei Löffel Vetranquil über eine Portion Mash gemacht habe. Irgendwie kommt man sich da ja schon wie der Verräter vor, wenn man den Pferden da so etwas Leckeres serviert und da Drogen reingeschmuggelt hat.. Die fressen das dann vergnügt und man könnte sie ohne Weiteres vergiften.. *schüttel*

Die Paddocks ließ ich noch auf und kam um sieben dann noch mal, um Rindill drei und Antaris und Mathilda jeweils zwei weitere Löffel auf dem normalen Futter zugeben. Die nächste und letzte Dosis sollten sie um elf kriegen, kurz bevor es losging. An sich war jetzt alles ruhig.

So gegen halb zehn (um 10 wollten wir in Ruhe die Paddocks schließen und noch Heu verteilen) saß ich plötzlich kerzengrade in der Wohnung, als ich hörte, dass die lieben Nachbarn schon mal vorfeiern wollten und ungelogen allle drei-vier Sekunden bestimmt 10 bis 15 Mega-Böller losließen (die, die einfach nur laut "Bumm!" machen... kann ich sowieso nicht verstehen... sieht nicht mal schön aus.. *ärger*) und danach diverse Leuchtraketen. Ich hab dann mal vom Balkon zum Stall gekuckt und Antaris dabei gesehen, wie sie in ihrem Paddock rumgaloppierte und ab und an in die Box gesprungen ist. "Aaaaaah!!! Wenn die schon so abgeht, was macht dann wohl der Rindill!!! Und der steckt dann die Mathilda an!!" Und so war es dann auch. Antaris stand pustend mit erhobenem Kopf und gestelltem Schweif im Paddock und Rindill trabte und galoppierte in seinem Paddock immer nach oben, um den Baum rum und wieder nach unten. Dabei blieb er ab und zu stehen, hob und senkte den Kopf, starrte in eine Richtung und bließ durch die Nüstern. Mathilda drehte in ihrem Paddock ihrerseits ihre Runden, war aber wiedererwarten nicht ganz so außer sich. Ich glaube, sie hat die anderen einfach nur immitiert. Die Türen mussten also jetzt schon zu. Das gestaltete sich schwieriger, als gedacht, denn Rindill ließ sich natürlich nicht einfangen. Obwohl der Paddock nun jetzt ja nicht riesiggroß war. Schließlich bekam ich ihn dann doch zu fassen und wir schraddelten in die Box. Den Strick drückte ich meinem Dad in die Hand und schloss Rindills Paddocktüren. Mathilda war sowieso schon wieder in der Box, weil Rindill ja auch reingegangen war. Die Türen konnte ich ganz einfach schließen-kein Drängeln, keine große Panik und kein Rumgeschubbse. Antaris haben wir dann auch in ihre Box buggsiert und dann von außen die Tür mit einer Spanplatte bis in Brusthöhe zugeschraubt. Oben hingen wir eine Decke davor, damit sie die grellen Lichter nicht sehen konnte. Nachdem sich die Pferden dann ziemlich schnell in den Boxen bei einer großen Portion Heu abgeregt hatten, gab ich allen um kurz vor elf noch mal jeweils zwei Löffel Vetranquil über einer Hand voll Futter.

Dann war es endlich so weit. Kurz vor zwölf. Mathildas erstes Silvester stand uns bevor. Obwohl ich ja doch ziemlich aufgeregt war, beruhigte mich doch ihre Ruhe. Ein paar Minuten vor zwölf stand ich also mit meinem Dad im Stall, jeder mit einem Glas Goldsekt in der Hand und wir warteten auf den Startschuss. Obwohl es hin und wieder ein Knaller nicht mehr aushielt und schon verfrüht gezündet wurde, blieben alle drei Pferde absolut ruhig und standen ein Bein entlastens in den Boxen. Mathilda knabberte ab und an an ihrem Heu, Anti hing ihren Kopf durch das Kuckloch in Rindills Box und Rindill stand mit leicht hängenden Ohren Po zu Mathilda und Kopf zu Antaris da und harrte der Dinge. Als es dann (irgendwie verzögert) losging, standen alle wie Lämmer in den Boxen und keiner machte Anstalten, irgendwie auszurasten. Alle hatten zwar die Köpfe erhoben und lauschten, aber keiner kreiselte in der Box oder war irgendwie unruhig. So habe ich mir das vorgestellt. Die Dosierung des Beruhigungsmittels war genau richtig und vor allem für die Pferde freute ich mich jetzt, dass sie den Stress einfach verschlafen konnten. Später, so um halb eins wurde Antaris dann doch noch mal ziemlich unruhig und kreiselte in der Box und pustete durch das Kuckloch. Aber da die anderen zwei einfach total ruhig waren, spielte sie sich nicht mehr hoch und beruhigte sich sehr schnell. Nächstes Jahr kriegen Mathilda und Anti jeder noch mal einen Löffel mehr und dann haben wir die optimale Einstellung. Um halb drei haben wir dann die Paddocktüren wieder geöffnet und alle drei Pferde gingen sofort in die Paddocks uns spitzen gespannt die Ohren, aber außer ab und zu einem entfernten Knall war nichts mehr zu hören. Alles in allem also ein sehr entspanntes Silvester, das mit mit ein bißchen Hoffnung erfüllt, dass ich die Pferde im nächsten Jahr vielleicht einfach alleine lassen und auch wieder feiern gehen kann... Aber bis dahin sind es noch zwölf Monate und wer weiß, was uns in diesem Jahr so alles erwartet?! Ich bin sehr gespannt und freue mich auf das nächste Silvester!!!

08. Januar 2011

Oh Mann.. irgendwie ist unsere Beziehung ein auf und ab. Am 02. und 03. war ich mit ihr auf dem Platz und wollte eigentlich nur das abfragen, was ich in der vorherigen Woche auch mit ihr gemacht habe, aber sie hat sich einfach so was von widersetzt.. Sie ist sogar ein bisschen gestiegen und hat überhaupt nicht mitgemacht. Ich verlange ja garnicht, dass sie irgendwie davon mega-begeistert ist (obwohl ein bisschen Interesse natürlich schön wäre..) von unseren Übungen, aber ein wenig mitmachen könnte sie schon. Schließlich besteht eine Partnerschaft ja auch aus zwei Seiten. Und auch das Pferd hat eine gewisse Verpflichtung darin.

Ich merke auch immer mehr, dass sie meine Anwesenheit irgendwie immer reizt. Es ist ein ständiges Spiel um den Rang. Auch wenn ich nur auf der Weide bin und einfach abäppeln will. Sie beobachtet genau, was ich tue und manchmal kommt sie an, mich zu beschnüffeln. Wenn sie weit genug weg ist und nur den Hals streckt, darf sie das. Manchmal wird sie aber auch ziemlich aufdringlich und ich muss sie sofort fortschicken. Das klappt nicht immer. Sie geht einfach nicht weg. Keine Ahnung, was ich dann machen soll. Reiner Schelbert sagt, ich soll stehen bleiben, wenn ich sie wegscheuche. Aber dann geht sie erst recht nicht. Und ich habe auch selten etwas zur Hand, was ich dazu benutzen kann, meiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, ohne sie mit irgendwas hauen zu müssen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht nur ich von der Situation genervt bin. Es scheint sie auch zu stressen. Dabei gebe ich mir wirklich Mühe, aber so richtig zueinander finden wir nicht. Und ständig stichelt sie weiter an der Rangordnung. Irgendwie habe ich mir die Fohlenzeit anders vorgestellt. Ich muss gestehen, ich bin ein bisschen enttäuscht.

Dass das nicht die Schuld des Pferdes ist, weiß ich. Schließlich konnte sie sich nicht aussuchen, wo sie wohnen will und ob sie überhaupt irgendwo wohnen will. Auch die Umstände ihrer bisherigen Lebensentwicklung sind alles andere als gut gewesen.

Damit es nicht wieder komplett aus dem Ruder läuft, habe ich eben wieder Reiner Schelbert angerufen, der zwar nicht davon begeistert schien, schon wieder hier runter zu fahren, aber ich weiß ehrlich gesagt keinen anderen Ausweg. Ich denke auch, dass ich sie im Frühling oder im Sommer einmal ein paar Wochen zu Herrn Schelbert bringen werde, wenn er denn Zeit und Platz für uns hat. Schließlich ist sie dann schon zwei und mittlerweile fehlen nur noch ein paar Zentimeter, bis sie Antaris eingeholt hat..

 

09. Januar 2011

Es ist wirklich ein "Wechselbad der Gefühle".. Wenn ich das mal so ausdrücken darf. Eigentlich wollte ich heute nichts mit ihr machen (ich weiß, ich soll mich nicht davor drücken.. so verhält sich kein Chef..), aber irgendwie haben mich dann doch Stolz und Vernunft geschubbst und gesagt "Los jetzt! Die anderen Pferde haben auch mal rumgespackt und Du hast Dich nicht einschüchtern lassen! Schließlich lässt Du Dich ja wohl von so einer kleinen vorwitzigen Göre nicht unterkriegen, oder? Du hast es Dir ausgesucht, also arbeitest Du jetzt gefälligst auch dran! Das erwartest Du ja auch von Deinem Pferd!" Mit Dirk als mentale Verstärkung bin ich dann also nach dem Misten mit Halfter auf die Koppel gestapft und habe sie gestreichelt und Gehalftert. Heute hat sie auch nicht ins Halfter gebissen. Ich muss sagen, das von-der-Weide-holen (zumindest auf der Strecke Heuraufe/Paddock) geht ganz gut. Ab und zu bleibt sie stehen, aber ich treibe sie dann direkt weiter. Auf dem Weg zum Zirkel hat sie dann mal kurz den Teufel raushängen lassen und wieder geschnauft wie ein Stier und mit den Augen gerollt. Sie ist mir in den Weg gesprungen und hat sich vor den LP-Eingang gestellt. Ich habe sie kräftig mit ein paar deftigen Rucken am Seil ein paar Schritte rückwärts gerichtet und bin dann mit ihr auf den Platz gegangen. Mein Magen hat sich abwechselnd gedreht und gekrampft und ich habe heimlich bei mir geacht "Ohje-ohje.. was wird das jetzt gleich geben…". Gestärkt hat mich in diesem Moment nur die Anwesenheit von Dirk - sonst bin ich ja immer alleine hier draußen, aber heute konnte sich wenigstens auch mal jemand anderes davon ein Bild machen, wie Mathilda sein kann… Wir hatten vorher ausgemacht, dass ich nur leichte Sachen frage, wie vorwärts-schicken, Hinterhand rum und Rückwärts. Diese Sachen machen wir ja jetzt schon seit drei Monaten.. Auch wollten wir nicht lange üben, sondern nur ein paar Minuten und den Zirkel mit einem positiven Ende verlassen. Dieser Schlachtplan ging auch wirklich auf! Während ich Dirk erzählt habe, was ich tue und was Mathilda tut (motzig kucken, mir den Weg-abschneiden, brav nach außen treten, die Hinterhand gut oder schlecht drehen,..), habe ich mich immer mehr entspannen können. Mathilda musste allerdings nach den ersten Metern sofort äppeln, was sie sonst (bei Reiner Schelbert und bei mir) eigentlich immer erst nach ein paar Übungen gemacht hat, wenn sie sich dann dazu entschlossen hatte, sich mit uns anzulegen.. Irgendwie hat sich dadurch der Eindruck, sie hat vielleicht auch ein bisschen Angst vor unserem Geübe weiter verstärkt. Oft seufzt sie tief, wenn wir auf dem Platz sind und es ist irgendwie ein furchtbares Geräusch.. Obwohl ich sie wirklich nicht "haue", es sei denn, sie treibt es bis zum Äußersten und selbst dann schnicke ich nur den Savvy-String nach ihr (dessen ledernes Ende mir im Übrigen die Mäuse abgefressen haben..). Aber irgendwie scheint sie auch Angst zu haben. Ich glaube, unser beider Situationen sind sehr ähnlich.. Jetzt ist es nur eine Frage der Zeit, wer den längeren Atem hat, bis das geklärt ist und dann können wir langsam daran arbeiten, uns in unserer Beziehung zurecht zu finden. Und den längeren Atmen werde ich haben müssen, wenn ich Mathilda später reiten will.. Ich werde Reiner Schelbert am Samstag fragen, ob er unser Trainer sein kann und uns auf unserem Weg zum Pferd/Reiterpaar begleiten und anleiten kann. Ich hoffe, er hat noch Platz und nimmt uns..

Jedenfalls hat sich die gestrige Übungssequenz wirklich nur auf fünf Minuten begrenzt und ich konnte den Longierplatz (nach Dirks Ansage, dass es jetzt gut sei und ich abschließen sollte) mit Mathilda ohne jegliche Diskussion auf dem Longierplatz oder auf dem Weg vom selbigen zum Stall, verlassen. Sie durfte danach in der Box Heu fressen und ich hab sie noch ein bisschen gestreichelt. Sie hat dabei auch nicht nach mir geschnappt und diesmal bin ICH seufzend zum Misten von Antaris Box übergegangen…

 

14. Januar 2011

Jaja, der Schnuffel steckt wirklich voller Überraschungen. Ich habe diese Woche unser Kurzprogramm fortgesetzt und siehe da! Ich musste mich nicht einmal mit ihr anlegen!.. Es hat ziemlich gut funktioniert und auch ich fühle mich dabei relativ gut. Heute haben wir vor dem Zusammensein auf dem Platzt noch geputzt. Dabei versucht sie zwar immer, mich zu zwicken, aber da ich sie jetzt einfach kürzer anbinde, ist das nicht mehr so tragisch. Meistens erwischt sie mich nicht und ich muss sie nicht maßregeln. Durch den ganzen Schlamm hat die Putzaktion doch etwas gedauert, aber sie hat wunderbar ruhig gehalten und alles mit höchster Geduld über sich ergehen lassen. Hufe habe ich nur äußerlich vom Schlamm befreit - hätte sie sie zu diesem Zeitpunkt wegziehen wollen, ich hätte sie nicht weiter aufhalten können, weil sie einfach zu glitschig waren. Auf dem Platz hab es dann wirklich keine Probleme. Ein bißchen Richtung bestimmen, Rückwärts gehen, Hinterhandwendungen und nach 5 Minuten habe ich die Sache dann abgeschlossen. Ein guter Tag. In der Box (ohne Anbinden!) habe ich ihr dann die Hufe, die mittlerweile nur noch sandig waren, ausgekratzt und auch das hat ganz gut funktioniert. Noch ein bißchen gestreichelt und wir konnten uns mit einem guten Gefühl trennen.. Morgen kommt Reiner. Ich werde ihm von Thildis Jekyll- und Hyde-Phase erzählen und ich bin echt gespannt, was morgen dabei heraus kommt!

 

15. Januar 2011

Heute hatten Thildi und ich unsere erste gemeinsame Stunde bei Reiner. Am Anfang musste er zwar noch mal kurz klar stellen, dass hier jetzt mindestens 1 1/2 Chefs anwesend sind. Danach haben wir dann zusammen unter seiner Anleitung Richtungswechsel, Hinterhandwendungen und draus Rückwärtsrichten geübt. Das hat zwar nicht so gut funktioniert wie bei ihm, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mathilda würde durch diese Übung testen, wie weit sie gehen könne. Trotzdem müssen man grade beim Rückwärts aufpassen, dass man es nicht übertreibt, denn Rückwärts ist eine sehr dominante Übung. Anschließend haben wir dann Schritt-Trab-Übergänge geübt. Diesmal nicht am kurzen Seil, sondern schon fast wie longieren. Reiner hat dann auch Tempo- Unterschiede mit eingebaut und ich durfte dann auch vesuchen, Thildi durch

meine Körpersprache anzutreiben und wieder zu bremsen. Das ging ziemlich gut. Außerdem haben wir hier schon gleich geübt, etwas Abstand zum Strickführer einzuhalten, denn für die nächste Übung - die Acht - musste das Pferd dies alles zusammen beherrschen. Am Anfang hat das bei uns beiden nicht so gut geklappt, weil Mathilda erst mal alle Hütchen, die Reiner aufgestellt hat, zielsicher niedergewalzt hat.. Er hat mich schon gefragt, ob ich ihr das beigebracht hätte! *hihi* Danach ging es bei ihm immer besser und dann durfte ich probieren. Auf der einen Seite war es kein Problem, aber linksrum wollte sie nicht um das Hütchen gehen, sondern hat immer innen abgekürzt. Bis Reiner sich zu mir gestellt hat und einmal kurz geholfen hat. Dann hat es auch bei mir geklappt.

Zum Schluss haben wir dann noch das Friedly-Game gespielt. Mathilda wurde überall an Hals, Rücken und Kruppe mit dem Savvy-String abgestrichen, damit sie vor ihm keine Angst hat. Reiner wird uns von jetzt an einmal im Monat gemeinsam trainieren! Als ich ihn gefragt habe, ob er uns bis zum Reiten betreuen kann, hat er auch zugesagt! Super-toll! Durch seine Hilfe wird Mathilda ein tolles Reitpferd werden, da bin ich mir sicher. Und ich kann gaaaaanz viele neue Sachen lernen und später tolle Dinge mit Mathilda machen!

 

16. Januar 2011

Heute war ich mit Mathilda auf dem Platz und habe die gestrige "Stunde" versucht zu spiegeln. Am Anfang gelang mir das nicht, ich war ziemlich aufgeregt und mein Dad hat ständig korrigieren wollen. Das hat mich total aus der Fassung gebracht und ich habe alle Zuschauer weggeschickt und nochmals von vorne angefangen. Erst mal ganz normale Führungen (Mathilda pöbelt da immer ziemlich) und dann Hinterhandwendungen. So ganz habe ich noch nicht raus, wie man unterscheidet zwischen Vorderbeine-stehen-und-Hinterbeine-drehen und Vorderbeine-drehenkleinen- Kreis-und-Hinterbeine-drehen-großen-Kreis. Dann bin ich zum "Longieren" übergegangen. Eigentlich ist es kein richtiges Longieren, man bringt dem Pferd so nur bei, auch auf Abstand der Körpersprache zu folgen. Am Anfang hat sie wirklich wieder ganz schön gegen mich gearbeitet, aber jetzt weiß ich, wie ich das beheben kann: Ignoranz und weiterarbeiten. Hat auch gut geklappt. Trab war nach ein, zwei fehlgeschlagenen Versuchen (Mathilda hat wie wild mit dem Kopf geschlagen) auch ganz gut geklappt. Das durchparieren dauert noch etwas zu lange, aber ansonsten hab ich mich ganz wohl dabei gefühlt. Dann kam die Acht. Und ob ihr glaubt, oder nicht-das ist unsere Paradeübung! Es hat alles nach zwei Versuchen außerordentlich gut funktioniert!! Und Mathilda war auch ziemlich entspannt! Dirk ist dann auch wieder um die Ecke geschlichen und hat uns zugesehen. Nach einer abschließenden Runde Trab sind wir dann wieder hoch in den Paddock und haben noch mal gründlich Hufe ausgekratzt. Ein tolles Erlebnis. Ich freue mich schon total auf die nächste Stunde bei Reiner...

 

27. Januar 2011

Endlich komme ich mal wieder dazu zu schreiben.. Unser zweites Training nach Reiners Besuch war ganz toll. Mathilda hat gut mitgearbeitet und wir haben nicht einmal irgendwie klären müssen, wer der Chef ist. Sie hat schön reagiert und sich auf die ganze Sache eingelassen. Das Rückwärts hat zwar nicht so gut geklappt, aber im Großen und Ganzen wars eine angenehme Stunde. Sonntags danach war es wieder etwas komplizierter. Aber ich habe mich irgendwie verändert. Ich lasse mich nicht mehr so einschüchtern und sitze manches einfach aus. Wenn sie auf dem Platz zum Beispiel anfängt zu hüpfen und sich vor mir aufzubauen, gehe ich einfach ganz ruhig auf sie zu und schicke Sie z.B. in die andere Richtung. Wer bewegt wen.

Ich habe sie dann unter der Woche auch öfter geputzt und Hufe ausgekratzt. Da rebelliert sie momentan auch wieder, hinten kickt sie und vorne hebt sie die Hufe nicht. Steht einfach da wie ein Fels. Aber das kriegen wir auch hin. Ich bin einfach beharrlich und höre nicht auf, bis sie den Fuß gehoben hat. Wenn sie sich auf mich lehnt, lasse ich den Fuß einfach fallen. So lernt sie, ihn selbst zu halten.

Ihre Mähne ist ziemlich filzig und sie schrubbt sich andauern. Leider ist von der langen Haarpracht nicht mehr viel übrig. Ich habe jetzt eine Haarlotion mit EMa gekauft und probiere es mal damit aus. Effektive Mikroorganismen sollen die Flora der Haut wieder ins Gleichgewicht bringen. Dazu sprühe ich jeden Abend die Mähne mit dem Zeug ein. Thildi lässt das ziemlich gut über sich ergehen. Auch die Schweifrübe bekommt davon was ab.

Morgen werde ich Reiner wieder anrufen und einen neuen Termin mit ihm ausmachen für in zwei Wochen. Vielleicht kann er im Sommer ja auch öfter kommen? Ich würde gerne mehr lernen und das Verhältnis zwischen "der Riesin" und mir besser klären.

 

29. Januar 2011

Nase wird schon weiß!!! Und der Fellwechsel beginnt..






01. Februar 2011

Das Wetter macht uns einen Strich durch unsere Rechnung. Klirrend kalt und frostig hart gefrorener Boden. Also kein Arbeiten auf dem Platz. Antaris geht nicht mal mehr auf die Weide. Ihre Arthrose tut dann noch mehr weh, wenn sie durch die knüppelhart gefrorenen Schollen krackseln muss, nehme ich an. Also drei mal am Tag Spazieren gehen. Das klappt mit Thildi ja noch nicht und so üben wir uns im Hufe geben und auf den Bock stellen. Das funktioniert mehr schlecht als recht, aber wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit zum Üben und ich hoffe einfach, das Schmied, Pferd und ich dann einen guten Tag haben...

Meiner Ansicht nach ist die Mähne schon deutlich besser. Obwohl Mathilda den ganzen Körper voller Schuppen hat (die Nachteile eines Rappen - man sieht alles was heller ist, als er..), ist die Gegend um die Mähne, wo ich schön regelmäßig sprühe schon viel besser. Hoffentlich kommt die neue Flasche bald, dann kann ich nämlich auch den Rest Föat einsprühen. Hoffentlich wirds bald Frühling! Mir graut schon ein wenig vor der nächsten Übungseinheit auf dem Platz auf ungefrorenem Untergrund.. Hoffentlich lässt die Riesin ihre überschüssig angestaute Energie vorher auf der Weide raus.. *hähä*

 

04. Februar 2011

Unglaublich.. ziemlicher Wind, kurz vor dem Füttern, fast Dunkel.. eine Woche nichts gemacht, Pferd beim Putzen mega-zappelig, auf dem Weg zum Platz wieder mörder-Quatsch gemacht und auf dem Platz die Ruhe selbst. Alles gemacht (auch Rückwärts.. okay, etwas langsam..), nicht gemotzt, keine Faxen gemacht, sich nicht vor dem vielen Wasser gefürchtet, sondern einfach durchgepatscht und drin rumgeschnullt und ganz brav wieder in Ruhe mit zurück in die Box. Hat sich auch ganz toll streicheln lassen und nicht geschnappt. Komische Welt..

 

05. Februar 2011

Ich muss sagen, ich bin wirklich sehr überrascht von der Wandlung von meinem großen kleinen Föat.. Auch heute war sie einfach nur gut! Vorwärts, Rückwärts (diesmal sogar relativ zügig und TROTZDEM mit gesenktem Kopf), rum - alles überhaupt kein Problem. Dann die Probe aufs Exempel: Wie würde sie am langen Seil laufen? Im Schritt ziemlich gut. Ich konnte sie sogar aus der Entfernung anhalten UND die Hinterhand rumschicken!! Dann der Trab: Zwei mal gemotzt und Kopf geschlagen, dann getrabt wie ne Große. Wie gesagt-sie hat die letzten acht Tage nicht wirklich Bewegung gehabt, wegen dem Frost! Heute war der erste Tag mit aufgetautem Roundpen! Dann haben wir noch "die Acht" geübt. Auch suuuuper gelaufen! Und ich kann sogar langsam einen kleinen Erfolg vermelden, wenn ich versuche, sie währen dem acht-Laufen anzuhalten! Ach, ich bin so stolz auf mein schönes kleines großes Föat! Später haben wir dann mal einen großen Schritt im Alleine-bleiben-üben gemacht und sind, nachdem Rindill auf dem Platz ein bisschen longiert wurde und Anti zugesehen hat, mit den zweien auf dem Feldweg hin und her spaziert. Mathilda war natürlich empört und hat rumgebrüllt. Den Zaun hat sie aber Gott sei Dank stehen gelassen. Wenigstens hat sie sich dann noch ein bisschen bewegt ;-) Nach fünf Minuten, in denen wir auch immer mal für ein paar Sekunden aus ihrem Sichtfeld verschwunden sind, haben wir aufgehört und sind zurück. Sie soll ja keine schlimme Angst bekommen, sondern sich einfach nur mal mit dem Gedanken vertraut machen..

 

06. Februar 2011

Mathildas Folgsamkeitssträhne hält an. Nach den zwei letzten Tagen, die wir auf dem Platz ziemlich gut verbracht haben, wollte ich heute mal andere Sachen machen. Es soll ja schließlich nicht langweilig werden. Also erst mal wieder alleine-bleiben üben. Als Rindill vom Reiten zurück kam, sammelte er uns ein, nachdem Anti und ich schon vorher eine Viertelstunde auf dem Platz waren und Thildi darauf vorbereiteten, dass sie jetzt wieder kurz alleine bleiben muss. Wir sind also diesmal zusammen! Auf dem Feldweg vom Stall weggeritten und Thildi musste auf dem Paddock bleiben und zusehen.. Ziemlich fieß, aber wir wollen ja weiter kommen. Sie ist natürlich wie eine Wild rumgehüpft und hat sich aufgeführt. Wir sind aber eisern weiter geritten, bis sie uns fast nicht mehr sehen konnte. Wir konnten sie aber sehr wohl noch beobachten.. Alles war im Grunde so, wie ganz zu Anfang, wenn Anti weg und Rindill auf dem Platz war oder in der Stallgasse stand, ohne dass sie ihn sehen konnte. Das ist ja jetzt überhaupt kein Problem mehr. Also ein normaler Prozess. Nach wie vor soll sie zwar schon ein bisschen gereizt, aber nicht verängstigt werden, als ist Rindill ziemlich schnell nach 300 Metern wieder umgedreht und zurück zu ihr geritten. Auch heute ist sie in der Umzäunung geblieben! Ich denke, wenn das erst mal wieder Gras wächst, ist das Ganze nur noch halb so schlimm..

Später wollten wir dann auch noch direkt etwas üben und da dachte ich mir, nachdem ich mal wieder beim Auskratzen vorne rechts den total verschlammten Huf durch die Hände weggezogen bekam, ich könnte doch mal testen, wie sie reagiert, wenn ich ihr die Fesseln und die Hufe wasche. Die waren wirklich ziemlich stark verschlammt und der Fesselbehang war Strähnig mit Matsch ummantelt. Und siehe da! Fötal hat das Ganze überhaupt nicht interessiert. Hat sich brav abwaschen lassen-Wasserlache unter den Füßen? Kein Problem! Als ich fertig war, hab ich dann auch noch ein Handtuch geholt und den ganzen Kram abfrottiert. Auch das hat sie einfach über sich ergehen lassen. Mal am Handtuch gezappelt, ein bisschen am Fuß rumgeschnullt und gut ist. Hab sie natürlich ausgiebig gelobt, die Maus. Sie lässt sich übrigens jetzt auch sehr gerne auf der Stirn streicheln! Dabei schnappt sie nicht mehr und ist überhaupt scheinbar sehr angetan vom Streicheln..

Morgen werde ich Reiner anrufen und mal einen neuen Termin machen. Hoffentlich hält das Wetter, damit ich ihm dann auch zeigen kann, wie gut wir geübt haben..

 

07. Februar 2011

Tjaja.. Ein kleiner Dickschädel. Heute musste ich schon wieder mehr Überzeugungsarbeit leisten. Sie schien nicht richtig Lust zu haben, obwohl sie doch am Anfang zumindest ganz gut mitgearbeitet hat. Das Antraben ist momentan ein kleines Problem, weil sie immer ziemlich mit dem Kopf schlägt und das soll sie ja nicht. Ich muss dann also immer Abbrechen. Dummerweise konnte ich heute von 10 Antrabversuchen nur zwei mal ruhig antraben. Dafür ging das Rückwärts noch besser als am Samstag. Seitenwechsel gehen auch viel flüssiger und ruhiger. Ein bißchen gepöbelt hat sie heute aber schon. Naja. Nicht so schlimm. Es ist trotzdem definitiv eine Verbesserung da. Und am Freitag kommt der Reiner, den kann ich ja dann fragen. Übermorgen üben wir noch mal, damit wir vielleicht am Freitag noch ein bißchen besser sind..

 

10. Februar 2011

Obwohl ich heute eigentlich keine Lust hatte, weil ziemlich kaputt von Arbeit, habe ich mich noch durchgerungen, mit Tilde ein bisschen Zeit zu verbringen. Morgen will Reiner kommen, aber da Regen angesagt ist, habe ich mir gedacht, dass ich doch lieber noch mal mit ihr Arbeite, falls es morgen ausfällt. Dann bleiben wir im Rhythmus. Als ich in den Stall kam, sind alle drei grade volle Hotte über die Weide gerast. Antrags vorneweg, Mathilda hinterher und Rindill ist auch mitgeschraddelt, blieb dann aber, als er mich gesehen hat, erleichtert vor seinem Paddock stehen. Mathilda und Anti sind weiter rumgehoppst und ich hab erst mal ein bisschen gewartet, bis sie sich beruhigt hatten. Dann habe ich Thildi (die ziemlich geschwitzt war von der ganzen Angelegenheit..) noch kratzenderweise von ihrer Dreckkruste befreit, die sie sich in den letzten sonnigen, trockenen Tagen jeden Tag aufs Neue zugelegt hat.. Ging mehr schlecht als recht, weil das Fell doch etwas lockig war..

Anschließend ginge dann noch mal kurz auf den LP. Da es doch schon dämmrig war, hatte ich vor, nicht lange zu bleiben. Der Weg zum LP lief heute sehr gut. Sie ist locker am Strick mitgelaufen, wenn auch ein kleines bisschen zu schnell. Auf dem Platz an sich war es dann auch relativ unspektakulär, alles lief so ziemlich nach Plan. Klar, hin und wieder mal Gemotze, beim Rückwärtsrichten mal ein bisschen dagegen gehen - das Übliche halt. Daran müssen wir weiter arbeiten. Nach 15 Minuten sind wir dann aber auch schon wieder rein, weils angefangen hat zu Regnen. In der Box Hufe ausgekratzt und noch mal "Friendly Game" an den empfindlichen Stellen unter dem Bauch gespielt. Ach.. mein Pferd ist soooo schön weich! Ich könnt sie den ganzen Tag nur anfassen, weil sie sich so gut anfühlt!!

Morgen kommt Reiner. Hoffentlich muss ich es nicht absagen, wegen dem Wetter. Schließlich will ich ja auch was davon haben, wenn er kommt. Wenn wir nach ner Viertelstunde aber aufhören müssen, weil wir trätschnass sind, verlege ich die Trainingseinheit lieber noch mal um eine Woche..

Anbei zur allgemeinen Belustigung ein paar Spielbilder von Rindill und der wilden Hilde.







11. Februar 2011

Heute war Reiner da. Obwohl es immer wieder geregnet hat, hatten wir absolut Glück, denn in unserer Trainingszeit fielen sogar mal ein paar Lichtstrahlen zu uns durch.

Ich hatte Mathilda grade im Paddock angebunden, als Reiner um die Ecke kam. "Toll!", dachte ich mir, "da kann er mir gleich mal zeigen, was ich machen soll, damit die nicht immer ins Halfter beißt, wenn ichs ihr anziehen will!". Hab ihm das dann auch gleich vorgemacht und Mathilda hat wie erwartet das Halfter festgehalten. Reiner stellt sich neben sie, zeigt auf die Schulter und sagt: "Die lehnt sich ja hier schon dagegen." Er schubst sie weg, verlagert ihr Gewicht damit auf die andere Hand und zieht ihr das Knotenhalfter einfach an. Ohne reinbeißen. Ich bin erstaunt..

Auf dem Weg runter zum Zirkel ist Mathilda ganz brav. Diese Ratte.. Wir beginnen mit Wiederholungen. Ich zeige Reiner, was wir so geübt haben. Alles ist ganz okay, nur muss mehr Elan rein. Mathilda schläft hinter mir her und dreht sich in Zeitlupe, sagt er. Peinlich. Eigentlich bin ich ganz froh gewesen, dass sie so langsam ist.. Jedenfalls ist dann das Rückwärts an der Reihe. Klappt natürlich noch nicht richtig. Ich sei zu zaghaft und sage zu viel Bitte, sagt Reiner. Ja.. da hat er recht. Er übernimmt Mathilda kurz und macht sie aufmerksam. Hinten rum, vorne rum, rückwärts... rückwärts! RÜCKwärts!.. RÜCKWÄRTS!!! Jetzt geht Mathilda rückwärts, ohne den Abstand zwischen ihr und Reiner zu verkleinern. Sieht toll aus. Jetzt bin ich dran.. Naja. Nicht wirklich rückwärts, aber Reiner scheint es zu genügen. Jetzt machen wir etwas Neues! Wie es aussieht mit Traben. Ich zeige ihm, wie wir Traben und es ist in Ordnung.

"Schon mal galoppiert?"..

"Nein."

.. "Na, dann wirs ja Zeit!"

Da bin ich ja mal gespannt.. Zuerst muss sie wieder gut weit draußen bleiben. Das klappt nicht sofort und deshalb nimmt Reiner sie nochmal. Er trabt sie an, raus auf dem Zirkel. Dann hebt er seine rechte Hand und bringt noch mehr Dynamik in die Sache. Mathilda galoppiert an. Kreuzgalopp. Er parriert sie durch und startet erneut. Wunderbarer gleichmäßig gesprungener Rechtsgalopp.. Wow. Mein Pferd galoppiert auf dem Zirkel! Toll! Ich weiß garnicht, was ich denken soll-mein kleines Pferd galoppiert artig auf dem Zirkel... Jetzt soll ich. Okay. Her damit! Das kann ich auch! Erst mal ein paar Trabtempi und dann im zügigen Trab die Hand über ihren Kopf gehoben und mit der anderen Hand gepusht. MEIN PFERD GALOPPIER!! Juhuuuu!! Ich bin so stolz auf uns beide!! Leider filmt und fotografiert heute keiner... Auch auf der anderen Hand klappt es! Das ist so toll! Und sogar das Parrieren klappt sehr gut. Zwar ist der Übergang zum Schritt etwas verzögert, aber eigentlich im Rahmen. Nach dem Galopp soll ich sie zu mir rein holen, damit sie lernt, dass sie nicht nur in Entfernung von mir laufen soll, sondern auch zu mir kommen darf, wenn ich das erlaube. Reiner lobt uns. Das war sehr gut.

Wir gönnen uns eine kleine Pause und schwätzen ein bißchen. Wann ich sie denn einreiten will, fragt er. "Mh.. eigentlich bin ich ja eher dafür, sie ein bißchen länger stehen zu lassen. Nicht so früh anfangen." Da Reiner mir aber empfohlen hat, sie etwas früher an Sattel und Reiter zu gewöhnen, da das unter Umständen bei so dominanten Pferden später schwieriger wird, will ich das auch annehmen. Wir denken darüber nach und kommen zu dem Schluss, dass wir sie im Herbst, wenn sie 2 1/2 Jahre alt ist, für ein paar Wochen zu Reiner zu stellen und sie dort mit meinem Gewicht und der Anwesenheit auf ihrem Rücken zu gewöhnen. Danach soll sie noch ein halbes bis dreiviertel Jahr "auf die Koppel geschickt" und die Bodenarbeit vertieft werden. Wenn sie dann 3 1/2 ist, können wir damit beginnen sie ein/zwei mal die Woche zu reiten. Ob sie denn schon mal einen Sattel getragen hätte. "Nö, mal ne Abschwitzdecke". Ich soll sie in Zukunft mal mit einem weichen Elastikdeckengurt gewöhnen, etwas an sich zu tragen. Nach und nach könne dann schon eine kleine Decke dazu. Okay, das werden wir hinkriegen. Mathilda ist da ziemlich gleichgültig. Den Eindruck hat auch Reiner.

Jetzt geht es weiter. Wir bekommen eine neue Übung vorgestellt. Richtungswechsel in Bewegung. Dazu laufe ich im Schritt neben Mathilda auf dem Zirkel und gehe dann rückwärts grade auf die andere Seite des Roundpens. Wenn auch Mathilda grade vor mir ist, schicke ich sie in die neue Richtung. Das klappt sehr gut auf beiden Händen.

Und noch eine neue Übung, um das Weichen der Schulter besser zu üben: Eine Wendung um die Hinterhand. Bisher beschrieb ja immer die Vorhand einen kleinen Kreis und die Hinterbeine haben große Schritte gemacht. Jetzt soll es umgekehrt sein. Okay. Reiner zeigt mir, wie er sie rumschickt. Es sieht ganz einfach aus. Aber diese Übung hat es in sich. Als ich an der Reihe bin, dreht Mathilda zwar ihren Kopf in die andere Richtung, nimmt aber die Schulter nicht mit. Und läuf einfach einen kleineren Kreis als ich. Es ist ein bißchen frustrierend. Und sau-schwer, seine Bewegungen so zu koordinieren, damit sie versteht, was ich von ihr will. Am Anfang ziehe ich mit der Hand am Strick und strecke sie dabei aus, um zu verhindern, dass sie sich rund macht und geht, anstatt zu drehen. Dabei treibe ich und gebe ihr so das Kommando, loszugehen. Das sehe ich aber erst, als Reiner es mir vormacht. Ich gebe ihr das Kommando zum vorwärts auf den Zirkel gehen und wundere mich, dass sie nicht weicht, sondern vorwärts läuft. Ich habe ein kleines Aha-Erlebnis. Trotzdem schaffe ich es nicht, sie weichen zu lassen. Am Ende gelingen mir zwei Schritte, ich merke es allerdings nicht selbst und Reiner muss mich darauf hinweisen. Wir sollen Schritt für Schritt üben. Beim nächsten mal gelingen uns vielleicht wieder zwei Schritte und nächste Wochen nochmal und in zwei Wochen dann drei Schritte, in drei dann fünf, dann ach, dann zwölf und irgendwann ein ganzer Turn. Ich bin Reiner sehr dankbar für seine Geduld. Dem Pferd sowieso. Reiner und Hilde können das nämlich, nur ich nicht. Aber ich werde das auch noch lernen.

Wir sind noch nicht fertig. Noch eine neue Übung. Reiner nimmt sich einen alten Besen und zeigt ihn Mathilda. "Was soll denn das jetzt?", frage ich mich. Er reibt sie damit am ganzen Körper ab und erklärt mir, dass das Pferd so etwas zwar akzeptiert, wenn ich das von der einen Seite mache, auf der ich auch stehe, aber dass viele Pferde ziemlich erschrecken, wenn ich plötzlich auch auf der anderen Seite bin, obwohl ich doch nicht dort stehe. Er schiebt den Besen also von ihrer linken Seite auf die rechte und Mathilda schwenkt sofort mit dem Kopf rum. "Häääh?" scheint sie zu denken. Jetzt sieht sie den Besen in Reiners Hand auf der einen und auf der anderen Seite. Reiner reibt und schiebt mit dem Besen auf der rechten und auf der linken Seite und lässt sie dann antreten. Das selbe macht er auch im Schritt. Zwar ist Mathilda das noch nicht so ganz geheuer (Reiner erklärt mir ihren Gesichtsausdruck) und sie geht ein bißchen verhalten, doch Runde um Runde wird es besser. Dann bin ich dran und auch bei mir ist sie dann ganz entspannt. Nur stehenbleiben darf sie nicht. Es klappt ganz gut. Der Hintergedanke ist, dass sie mich ja auch auf zwei Seiten sieht, wenn ich auf ihr sitze, bzw. aufsteige. Dann baumelt da auch plötzlich das Bein rechts, obwohl ich grade noch links war.

Das ganze soll ich dann demnächst auch mit Strick und Stick oder anderen Sachen machen.

Wir beenden die Trainingseinheit für heute mit Hufe heben. Reiner zeigt mir einen Kniff (im wahrsten Sinne des Wortes..), wie ich Mathilda dazu bewegen kann, ihren "sturen" Vorderhuf zu heben. Das funktioniert auch hinten. Dann kickt sie nicht mehr.

Schließlich klickt er sie ab und lässt sie im Roundpen nochmal ein bißchen chillen. Der Besen liegt in der Mitte und Mathilda spielt eine Weile damit. Sie soll das Gefühl haben, dass der Rounpen nicht nur Arbeit bedeutet. Reiner sagt, er hat schon viele Pferde erlebt, die angespannt und total aufgeregt in die Reitbahn gehen. Mit dem Freilauf am Ende will er erreichen, dass das Pferd genauso locker und entspannt den Ort der Arbeit verlässt, wie es ihn betreten hat. Puls, Atmung, Temperatur kommen runter und das Pferd beruhigt sich im Ganzen. Wir stehen noch ein bißchen und unterhalten uns und irgendwann kommt Mathilda zu uns. Wir nehmen sie mit in den Stall und ich probiere beim Hufeauskratzen, wie ich Reiners Tipps in die Tat umsetzen kann.

Nach eineinhalb Stunden verabschieden wir uns und ich freue mich schon total auf die nächste Trainingseinheit und weitere tolle Übungen.

 

20. Februar 2011

Heute war scheinbar ein aktionreicher Tag für Mathilda. Weil es ziemlich nass ist und der Teil der Weide, den wir als Auslauf benutzen total verschlammt ist, habe ich mich entschlossen, den Pferden einen kleinen anderen Teil der Weide (die alte Matschkoppel) zum Laufen zur Verfügung zu stellen. Allerdings nur Stundenweise und nur am Wochenende.. Jedenfalls ist die doll Thildi erst mal hüpfenderweise quer über das ganze Paddock gesprengt und hat ihre Darbietung mit Quietschlauten unterlegt.. Eine seeeehr lustige Vorstellung.. Nicht, dass sie auf dem anderen (zugegeben.. wenig anregenden) Stück nicht auch hätte laufen können. Dort hat sie sich mehr damit beschäftigt, mit Rindill das "Schnapp-mich"-Spiel zu spielen. Den ganzen Morgen ist sie da also über das Paddock gepest und hat ihre Energie mal etwas - im wahrsten Sinne - freien Lauf lassen können.

Nachmittags haben wir dann wieder alleine-bleiben geübt, als Rindill ausreiten war. Heute zum ersten Mal wieder auf der alten "Matschkoppel". Antaris stand dabei in ihrem Paddock, den Mathilda also jetzt nicht mehr einsehen konnte. Überraschenderweise müssen wir bei einem Weidewechsel in diesem Stadium also nochmals von vorne anfangen, was das Alleinsein betrifft.. Mathilda war nämlich nicht nur äußerst schrei-wütig, sondern ist auch noch völlig verwirrt und panisch auf der Weide herumgehetzt. Nach zwanzig Minuten, in denen ich immer mal wieder mit Antaris in ihr Blickfeld gegangen bin, haben wir die Aktion dann beendet, als Rindill wieder da war und in der Stallgasse stand. Als ich dann vom Reiten wieder kam, wollte ich mit Mathilda aber noch ein bisschen auf dem Platz Bodenarbeit machen. Letzten Monat war es nämlich nicht so berauschen, obwohl es die erste Stunde nach Reiners Besuch war (und die verläuft in der Regel friedlich..). Es fiel ihr sehr schwer, ohne heftigste Unmutsbekundungen (Kopfschlagen..) anzutraben oder anzuhalten.. Einmal ist sie im Galopp sogar völlig ausgerastet und rundenlang rumgerannt, bis ich sie wieder anhalten konnte.. Dafür hat das Seitwärts linksrum ziemlich gut geklappt.

Heute allerdings war vom ungehaltenen Rambo-Fohlen nichts zu sehen. Erst dachte ich ja, sie ist krank, bis mir einfiel, wie sie vor ein paar Stunden da auf der Weide rumgetobt hat. Sie war einfach totmüde!!! Weil ich es nicht so recht glauben wollte, habe ich sie dann trotzdem auf den Platz geführt nachdem sie geputzt war. Auch da gab sie (fast) keine Wieder"worte" und lief brav neben mir her. Das Rückwärts war zwar wenig motiviert, aber ich schiebe das mal mehr auf ihren Zustand, als auf eventuelle Wiedersetzlichkeiten.. Seitwärts nach links ging wieder wunderbar, rechts isst noch ziemlich zäh.. Dann Antraben: mit schlappem Kopf ist sie ziemlich zügig losgezockelt und durfte dann nach eineinhalb Runden auch schon wieder Schritt gehen. Andere Seite das gleiche Spiel und dann habe ich mich nach knapp zehn Minuten erweichen lassen, das ganze abzubrechen. Scheinbar war sie wirklich einfach nur total kaputt und ich will sie ja nicht irgendwie überfordern. Als sie wieder drin war, musste sie aber noch das Hufesäubern über sich ergehen lassen (das trifft es ziemlich gut..), weil ihre Hufe doch durch den Schlamm leicht faulig geworden sind. Den "schlechten Huf" vorne rechts hat sie ohne Anstalten gehoben und auch sonst war sie heute eher ein "Kaltblut" denn je. Später hat sie dann ne extra-Portion Möhrenschnippsel gekriegt und hat gierig ihr Heu in sich reingestopft. Ich bin ja mal gespannt, wie sie beim nächsten Training ist..

 

27. Februar 2011

Tja, also vom müden Pferd war heute nicht wirklich mehr was zu sehen. Aber an sich war alles doch ziemlich gut. Nur das Rückwärts und das Seitwärts machen Probleme. Rückwärts schleicht sie einfach nur undreagiert auf keine drastische Maßnahme wirklich (was ziemlich ärgerlich ist, denn wenn ich schon "bös" werd, will ich ja schließlich auch, dass das nicht umsonst ist..) und beim Seitwärts geht sie einfach nicht mit der Schulter weg, sondern dreht den Kopf und latscht mit der Hinterhand mit.. Dafür war heute der Trab und der Galopp ziemlich gut und Pferd hat nicht mal Kopfgeschlagen. Auch sonst wirkt sie um einiges kooperativer. Natürlich ist es immer noch ein Machtkampf, aber er ist ein bißchen in den Hintergrund gerückt. Ein Laie würde es fast nicht mehr bemerken. Das Führen zum und vom Platz ist wirklich gut, sie geht relativ locker am Strick. Leider muss sie überall hin riechen, aber das gesteh ich ihr einfach mal zu, solange sie trotzdem einigermaßen mitkommt..

Eine Decke haben wir heute auch mal drauf gelegt. Thildi hat sie ganz nach Manier auf der anderen Seite gepackt und wieder runtergezogen!!! Tsss.. Naja, das hab ich dann natürlich unterbunden und sie mal damit geführt. War kein Problem. Nur wenn wir stehen geblieben sind, hat sie sich wieder danach umgedreht und geschnuffelt. Schwupps! Hat sie wieder reingebissen! Das mach ich dann jetzt immer mal und dann demnächst auch mal einen leichten Deckengurt.

Ich habe jetzt ab nächster Woche eine Woche Urlaub. Vielleicht werde ich mir sogar zutrauen, mal ein bißchen spazieren zu gehen.. Und ich werde Reiner anrufen, ob er spontan mal Lust hat, vorbeizukommen..

 

03. März 2011

Heute war göttliches Wetter. Die Pferdis dürfen den ganzen Tag raus auf den großen Paddock und sich in der Sonne nach Lust und Laune bewegen. Vor allem Mathilda nutzt dieses Angebot ausgiebig.. Am Morgen galoppiert sie erst mal ihre Runden und fordert Rindill zum Spielen auf. Dann wird gewälzt und die Nase in alle möglichen Dinge gesteckt. Meistens in welche, die sie eigentlich nichts angehen.. Oder sie stellt irgendwelche Sachen an, wie Wasser aus dem Trog schubbsen, den Misthänger beim Kratzen ein Stück zur Seite drücken oder sich den Hufkratzer vom Longierplatz angeln. Dann wird wieder galoppiert und mit dem Kopf geschlenkert, Rindill beim Wälzen gestört, Anti fast umgerannt und dann hier und da ein bißchen alte Grasspitzen gezupft oder Heu gemümmelt. Dabei kuckt sie dann immer ganz schelmisch und sucht den nächsten Anreiz zum Blödsinn machen.

Das Gute daran ist, dass sie dann Nachmittags ganz lieb ist und keinen Unfug mehr mit mir machen will.

Ich habe sie dann Nachmittags hoch in die Stallgasse geholt, ganz alleine, und mal sauber gekratzt. Der Schweif sieht aus wie Massaihaare (die Dreads von denen sind manchmal mit so rotem Schlamm eingerieben..) und die Mähne.. lieber nicht dran denken.. Jedenfalls stand sie ziemlich lieb und ließ sich geduldig von mir putzen. Dann sind wir ganz gesittet runter auf den Platz gegangen. Ich glaube, sie war mal dankbar für etwas Abwechslung. Die anderen zwei sind da ja eher nicht so erfinderisch.. Alles hat totaaaaal gut geklappt. Vorhand-weg haben wir nur ein bißchen gemacht, aber auch das hat ganz gut funktioniert. Rückwärts war zwar wieder nicht wirklich zügig und motiviert, aber deutlich genug. Dann sind wir noch ein bißchen getrabt (was wirklich sehr gut geht!) und der Linksgalopp war auch wie aus dem Bilderbuch! Besser könnte es ein Reitpferd auf dem Radius nicht machen! Der Rechtsgalopp war nicht sooo gut, aber immer noch in Ordnung. Rindills Trabstangen lagen noch da rum und ich hab sie einfach mal drauf zugelenkt. Dummerweise war es wohl eine zu viel, weil sie zwar die ersten drei gut gelaufen ist, aber über die vierte ein bißchen drüber geholpert ist. Aber ist ja auch eigentlich gleich viel zu viel gewesen. Ich hätte höchstens mit zwei anfangen sollen.. Hab sie dann noch ein bißchen gestreichelt und sie durfte noch ein bißchen "runterfahren", wie Reiner immer sagt. Hab ihr auch aus nem Eimer eine Möhre gegeben. Hab sie kleingebrochen. Hätt ich auch lassen können, hat eh alle drei auf einmal ins Maul gesammelt und ganz glücklich gekuckt.. die Maus

 

04. März 2011

Meinen Urlaub habe ich da doch tatsächlich echt richtig gelegt. Die Sonne strahlt den ganzen Tag, als würde sie nachholen, was sie die letzten Monate verpasst hat und die Pferde stehen den ganzen Tag draußen in der Sonne und fühlen sich wohl. Mathilda hüpft und tobt nach Lust und Laune und ich kann draußen erledigen, was die letzten Monate auf der Strecke geblieben ist. Den Roundpen abziehen, die Weiden vom Winter abäppeln (oder was davon noch da ist..) und Sonne tanken! Thildi will alles genau wissen und schaut mir interessiert zu.

Am Nachmittag bin ich dann auf den Platz gegangen und es war wieder einfach wunderbar! Sie war total cool und hat sehr gut mitgemacht. Alles hat so gut geklappt, dass wir am Ende sogar noch Hufe auf Bock auf dem Plat zgeübt haben. Wenn sie dann den Fuß weggezogen hat, musste sie direkt laufen und danach war es immer ein bißchen besser. Zumindest die Vorderhufe konnte ich zur Übung immer mal ein wenig raspeln. Dann war ich richtig mutig und habe ihr wieder ihre Decke auf den Rücken gelegt. Das hat so gut funktioniert, dass ich dann auch den Elastikgurt draum gemacht habe! Hat auch wunderbar geklappt. Thildi hat zwar ein bißchen skeptisch gekuckt, aber ist ganz brav im Schritt außenrum gelaufen.

Am Ende habe ich ihr dann noch ein bißchen was zum Spielen gegeben. Die große Plane und den Rappelsack. Die waren erst mal ziemlich interessant, aber dann hatte sie nicht mehr so viel Interesse, weil Anti reiten gegangen ist. Hab sie dann wieder auf den Paddock zu Rindill gelassen und dann ging die Post ab! Die zwei haben gespielt wie die Wilden!! Und Mathilda ist da ein richtiges Schlitzohr.. So mit Anschleichen, Zwicken und direkt wieder abhauen.. Aber Rindill tut auch seinen Teil dazu, deshalb muss man als Besitzer da einfach durch

 

 

















18. März 2011

Soho, da wollen wir euch doch mal wieder aufklären!

Also, heute waren wir zum ersten mal seit einer knappen Woche wieder auf dem Platz. Und genau so war es auch.. Erst mal wieder diskutieren. Kopf geschüttel, losrennen, steigen, buckeln. Das ganze Repertoire halt. Vorhand weg ging garnicht, aber so wirklich überhaupt nicht. Danach sind wir beide immer total durcheinander. Deshalb hab ich das jetzt erst mal eingestellt. Da muss ich mit Reiner noch mal ran. Aber zum Schluss gings dann doch noch ganz gut. Haben dann mal wieder die Tüpfel-Acht gelaufen - auch schon länger nicht mehr gemacht, ging aber super! Konnte sie sogar zwischen drin im Schritt immer wieder anhalten! Ich baue jetzt immer mal mehr so Tüpfe-Planen-Stangen-Gedöns ein, weils sonst zu langweilig wird. Friendly-Game haben wir auch gemacht (Seil und/oder Stick durch die Luft peitschen und Pferd muss absolut ruhig stehen). Kein Problem. Propeller über dem Kopf ist auch mittlerweile kein Thema mehr. Mal sehen, wies am Sonntag wird..

 

20. März 2011

Tja, was soll ich sagen? Wie gedacht, wars heute viiiiiiel besser! Das Fell ist ja grad mega am fliegen, deshalb wars natürlich totaaaaal toll, geputzt zu werden. Das versüßt die "Arbeit" wenigstens ein bisschen. Das Runter auf den Platz laufen war auch toll und wir sind ganz langsam und steuerbar auf den Platz gegangen. Haben dann erst mal wieder Führen geübt, momentan kommt die Schulter wieder ein bisschen mehr.. dann mal rum und direkt rückwärts - ging total gut! Das Rückwärts wird immer flüssiger. Getrabt sind wir heute auch und haben viel Anhalten am langen Seil geübt. Hat total gut funktioniert. Und daaaann hab ich mal gedacht, machen wir doch mal wieder die Decke und den Gurt dran.. Den Gurt hab ich nach dem ersten mal locker im Schritt gehen auch noch mal eng gestellt. Und dann bin ich damit mit ihr getrabt. Hat sie ganz toll gemacht, die Schnecke. Allerdings dreht sie sich immer nach rechts und versucht, sich die Decke samt Gurt vom Rücken zu ziehen.. Da muss sie dann ganz schnell weiter gehen, damit sie sich das nicht angewöhnt. Kopf schlagen war heute auch gar nicht schlimm, fällt mir grade auf.

In der Sonne habe ich dann sogar die dicken, fetten Tigerflecken auf ihrem Fell unter dem noch braunen Fell gesehen! Auf der Equitana hat der Kerl vom Nori-Stand gesagt, dass sie bestimmt ein Tiger wird, wenn sie helle Hufe, Menschenaugen, rosa Haut UND eine Tiger-Oma hat!! Wie toll!! Isch freue misch. Dauert leider noch so 5 bis 6 Jahre.. Baby hat sogar eine ganz tolle Fell-runter Bürste bekommen. Geht ziemlich gut, den Staub macht sie versprochenerweise leider nicht richtig raus. Alle Rappen-Besitzer, dessen Pferde regelmäßig raus dürfen, wissen, wovon ich rede.. Irgendwie hat man dann einen Falben.. auch nach dem Putzen.. Und vom Nori-Stand bekommt die kleine Thildi eine super-Einzelstück-Decke mit dem Logo der Arbeitsgemeinschaft Noriker mit dem Zusatz "kraftvoll und schön" *g* Die hatten die sich für ihren Auftritt machen lassen und schicken mir die Tage auch eine. Stelle dann natürlich ein tolles Foto ein, mit Thildi und ihrer ersten eigenen Decke!

Hier jetzt ein Foto von meinem "Equitana-Lieblingspferd Emil".

 

22. März 2011

Da die Pferdchen gestern Wurmkur bekommen haben, habe ich heute nicht so viel mit Mathilda gemacht. Nur Schritt. Dafür aber viele Wendungen um die Vorhand. Da klappt nämlich momentan nicht soo gut. Zumindest konnte sie es mal besser. Und dann haben wir noch viel Halten geübt. Auch am langen Seil. Was sehr gut als Unterstützung half, war der erhobene Zeigefinger in Brusthöhe. Ich konnte sie am Ende der Einheit im jeweiligen Schritt anhalten-einen Schritt gehen lassen und wieder anhalten. Eine deutliche Verbesserung zu vorher. Nach den ersten 5-10 Minuten habe ich dann auch wieder die Decke samt dem Elastikgurt auf ihren Rücken geschnallt und alle Übungen damit gemacht. Ist ihr scheinbar garnicht aufgefallen.. Am Ende habe ich dann noch eine Plane auf den Boden gelegt, sie mit Stangen rechts und links beschwert und Hütchen an die Ecken gestellt. Darüber sollte Mathilda nun in einer Art Wasserüberquerung über einen Steg im Schritt gehen. Das war garnicht so leicht, da sie immer stehenbleiben will und mit den Hufen auf der Plane rumscharrt. Also lag mein hautpaugenmerk darauf, dass sie zügig durch unser Hineinriss marschierte. Das klappte irgendwann so gut, dass ich anfing, sie auch hier auf der Plane anzuhalten (ohne Scharren!) und sie wieder antreten ließ. Zum Schluss funktionierten sogar zwei Stops auf den 1,20m Plane. Obwohl heute also nur Schritt, war es eine wunderbare Einheit gewesen. Am Freitag werde ich noch mal ein kleines Training einbauen. Hoffentlich vergisst sie nichts, wenn ich ab dem Wochenende vier Tage weg bin..

 

03. April 2011

Endlich mal wieder Zeit für die Pferde! Gestern war die Hufschmiedin da. Haben jetzt eine Neue. Die (weil eine Schülerin von Reiner), ist ziemlich bestimmt aber einfühlsam und beherrscht dazu noch ihr Handwerk. Außerdem hat es viel geholfen, dass sie sich den Huf selbst aufhält, wenn sie schneidet. Der Pferdebesitzer steht nur da und konzentriert sich auf das Pferd. Mathilda stand nach ein paar anfänglichen Querelen total brav und durfte mal genau kucken, was da an ihrem Huf überhaupt gemacht wird. Das auf-dem-Bock-stehen war üüüberhaupt kein Problem und auch bei Antaris ging das Ausschneiden und Raspeln (hinten sogar auch auf dem Bock!) wunderbar-sie hat keine Schmerzen und hat nie weggezogen, obwohl wir draußen im Paddock standen! Ganz toll also.

Heute war ich mit Thildi dann mal wieder auf dem Roundpen und habe viel geübt. Wendungen um die Hinterhand, zurück, Wendung nach innen, Richtungswechsel usw. Im Trab Tempounterschiede, im Schritt Tempounterschiede und Schritt-Halte-Übergänge. Heute noch mal ohne Decke auf dem Rücken. Eigentlich hat es auch gut funktioniert, aber im Trab hat sie zwei mal ohne meine Ansage in den Galopp gewechselt und ist davon gedüst. Ich hab sie zwar wieder durchparrieren können, aber beim zweiten versuch hatten wir wieder das selbe Missverständnis. Außerdem muss ich fürs Protokoll hier mal bemerken, dass sie zwar ab und zu kaut (grade wenn ich lobe, das heißt, sie nimmt mich an, sagt Martina, die Hufschmiedin) aber ziemlich mürrisch kuckt. Wenn ich dicht bei ihr gehe, kräuselt sie sogar die Nüstern. Das gefällt mir nicht. Ich möchte, dass sie sich entspannen kann. Wenn Reiner die nächsten Tage kommen sollte, werde ich ihn mal fragen, was ich ändern kann.

Jedenfalls haben wir dann, nachdem das Traben langsam und schnell funktioniert hat, drei Pylonen aufgestellt und sind darum Schlangenlinien gelaufen. Ich habe dabei darauf geachtet, dass weder sie noch ich am Strick ziehen (er sollte immer durchhängen), noch, dass wir uns berühren. Ich will, dass sie auf meine Körpersprache hin rechts oder links um die Pylone läuft. Dann haben wir noch geübt, uns ganz eng um die Pylone drehen zu müssen, ohne sie umzulaufen aber wirklich ganz eng dran vorbei. Dabei sollte der Strick genau so hängen, wie vorher und sie durfte mich dabei nicht umrennen. Was ziemlich schwierig war, wenn sie innen war und ich außen. Denn so musste sie wirklich auf meine Körpersprache hören, weil der Strick durchhing und ich ihre äußere Begrenzung war. Das ging nach ein paar Versuchen überraschend gut. Zwischendrin habe ich immer mal wieder Trab-übergänge eingebaut, damit es nicht zu einseitig wurde.

Am Ende wurde ich dann richtig mutig und habe meine ganzen Übungen mal draußen auf der Matschkoppel versucht. Als Pylon hatte ich da unseren Aufsteighocker, darum haben wir uns dann gebogen. Hat gut funktioniert und ich habe sie sogar traben können. Wendungen waren garkein Problem. Das hat sie sehr gut gemacht. Damit habe ich es auch dann bleiben lassen und sie durfte noch (alleine) eine halbe Stunde Gras zupfen, das sogar hier schon langsam wächst.

Jetzt noch ein paar Bilder von unserem schönen entspannenden Samstag auf dem Auslauf bei der Beziehungspflege..









07. April 2011

Soo.. es war zwar schon ziemlich spät heute, aber da Reiner ja übermorgen kommt, wollte ich heute mal ganz wild sein und einen kleinen Spaziergang wagen. Zuerst habe ich kleine große Föat aber erst mal gut durchgeschrubbt. Schließlich ist grade Fellwechsel und Föat schon seit drei Tagen nicht geputzt. Auf der Kruppe bekommt sie einen riiiiiesigen weißen Fleck! Die Stichelhaare werden immer mehr und sind jetzt nicht mehr zu übersehen. Nachdem wir gut geputzt haben-Mathilda lässt sich jetzt übrigens auch ganz normal halftern-haben wir das Knotenhalfter übergezogen und sind auf den Platz gewatschelt. Dort hat sie mir dann erst mal wieder zu verstehen gegeben, dass sie für den ganzen Unsinn eigentlich garnichts übrig hat und und hat nach allen Regeln der Kunst die Nüstern gekräuselt und mich mit den Augen angerollt. Das kenne ich jetzt aber schon und ignoriere es einfach. Allerdings werde ich Reiner am Freitag mal fragen, ob das jemals aufhört..

Wendungen, Rückwärts und Halten und sogar im Schritt auf dem Zirkel gingen ganz gut. Aber wehe ich mache Andeutungen, dass wir Traben. Dann wird der Kopf wie wild hin und her geschmissen, mit den Augen gerollt und die Nüstern so weit gebläht, dass man das Rote sehen kann. Außerdem ist sie mir links rum direkt angaloppiert und durch den Platz getobt. Hatte wohl keine Lust, das Früchtchen. Ich hab dann versucht, sie rumzuzuiehen und die Sache abzubrechen, aber das wird immer schwerer, weil sie halt auch immer schwerer wird.. Nachdem ich dann drei mal neu gestartet und wieder abgebrochen habe, ging der Trab eigentlich ganz gut. Allerdings konnte man deutlich sehen, dass sie heute wirklich keine Lust hatte. Aber egal. Ich muss auch vieles machen, wozu ich keine Lust habe.. Möglicherweise liegt es auch daran, dass wir seit einem halben Jahr nichts anderes machen, als Rangordnung klären und "Wer-bewegt-wen?". Und da der gute Reiner am Freitag wieder mal zu Besuch ist, habe ich mich kurzer Hand dazu entschlossen, die Satteldecken-Sache heute mal zu lassen und statt dessen mit Mathilda mal den Campingplatz hoch und runter zu gehen. Ui, was hat die Augen gemacht, als ich mit ihr zum Ausgang marschiert bin! Kurzer Test, ob sie anhält: Schultern gedreht Gegenrichtung Laufrichtung und Mathilda stand wie angewurzet, ohne dass ich den Strick benutzen musste.. Also bin ich weiter gegangen, zuerst ein wenig die Strasse entlang. Keine einzige Falte an den Nüstern, dafür aber Augen, groß wie Tennisbälle.. Hat se aber brav gemacht, die Gute. Wenn sie mal ein bißchen Angst zeigte, bin ich bewusst einfach weitergelaufen und sie ist sofort mitgegangen. Feldweg hoch war eigentlich auch kein Problem, aber ihre Schulter kommt mir doch noch viel zu krass in den Weg. Aber regulieren konnte ich sie gut. Mal sehen, wie das wird, wenn sie sich wieder einigermaßen ans Gelände gewöhnt hat.. Aber am Freitag werden wir den Reiner mal mit ihr raus schicken. Da kann ich mir noch was abkucken.. Zurück war übrigens auch kein Problem. Habe zwischendrin immer mal wieder angehalten und die Hinterhand rumgedreht. Ging super. Nur die Geschwindigkeit ist mir zu hoch. Sie muss noch langsamer laufen..

Irgendwie hab ich das Gefühl, wenn ich da erst mal drauf sitze, geht alles leichter.. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie kommt es mir vor, dass wenn wir regelmäßig reiten in Gesellschaft der anderen, dass sie dann ihre überschüssige Energie ein bißchen loswerden kann und wir auch am Boden besser zusammen arbeiten können.. Aber um das Verständniss zu verbessern, habe ich ja schon einen weiteren Schritt getan und Mathilda und mich für das Seminar "Körpersprache und Bodenarbeit auf dem Zirkel" bei Hans-Jürgen Neuhauser (www.hjn-reiten.de) angemeldet. Er wird Anfang August bei Annika auf dem Löwenhof einen Kurs geben und mit unseren Jungpferden arbeiten (Mathilda hat noch Unterstützung von einem anderen Noriker und einem dreijährigen Hafi, sowie Annis Jungpferd Miro und natürlich von Antaris. Die wird mit einer Bekannten am Kurs teilnehmen..). Ich hoffe, ich kann damit meine Basis für die ersten Reitversuche unter der Leitung von Reiner im Herbst noch verstärken..

Bis dahin werden wir aber schon wieder ein paar Schritte weiter sein. Schließlich haben wir vom letzten Herbst bis heute auch gute Fortschritte gemacht. Die "Thülde" und üsch..

 

09. April 2011

Ohje-ohje.. also, die gestrige Reiner-Trainingseinheit war gefühlt die totale Katastrophe.. Es hat einfach nichts funktioniert und Reiner hat sehr viel korrigiert. Das Kopfschütteln sei ein ganz deutliches Zeichen für Frust und wenn ich so weiter mache, wird sie irgendwann nach mir treten. Tolle Wurst.. Außerdem läuft alles viel zu langsam und in Zeitlupe. Dass da keine Power und keine Spannung dahinter sei, wäre ja klar, denn nur wenn der Mensch "Action macht", macht auch das Pferd action. Ich weiß.. ich weiß.. Auch die Richtungsansage mit der ausgestreckten Hand mache ich mit 90 Grad, nicht mit 45.. deshalb läuft Mathilda mir vor die Füße-sobald ich den richtigen Winkel angebe, tritt sie mehr nach außen. Aha. Okay. Da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen. Außerdem soll ich viiiel mehr Abwechslung in die Sache bringen. Dann hört auch das Nase-kräuseln und das Kopfschlenkern auf. Ich soll es probieren. Ich fühle mich total unsicher und natürlich klappt jetzt alles noch weniger. Mathilda passt nicht auf und kuckt in der Gegend rum.. Reiner nimmt mir den Strick aus der Hand und erklärt mir, wie man Action macht und erst mal die Aufmerksamkeit vom Pferd kriegt, damit es einem überhaupt zuhört. Dazu läuft er mit Mathilda völlig passiv in den Roundpen, dreht sich passiv von ihr weg und macht mit dem Stick ein riesen Peitschen-Trara auf dem Sandboden. Wow. Jetzt ist Mathilda wach. Reiner macht ganz viele Übungen, holt sich ihre Nase rein, dreht sie, lässt sie zulegen, traben, schritt-gehen. Rückwärts, vorwärts-Seitenwechsel. Dann soll ich wieder. Ich atme ein und nehme den Strick. Wie mache ich das Pferd jetzt auf mich aufmerksam? Keine Ahnung. Ich stehe vor ihr, wie der bekannte "Ochse vorm Berg" und versuche mit unsicherem Lachen ein wenig Zeit zu schinden. Da mir niemand hilft, haue ich ungeschickt den Strick in den Sand und Mathilda kuckt mich an, als wäre ich irre. Okay. Zumindest kuckt sie mich an. Jetzt kann ich ihr eine Übung vorschlagen. Wir machen auch viele Sachen hintereinander, natürlich nicht so schnell und flüssig wie Reiner, aber als ich Mathilda ein paar Tritte antraben lasse, schlenkert sie nicht mit dem Kopf und auch die Nüstern sind entspannt. Nach einer Minute fragt Reiner mich, wie es sich angefühlt hat. "Besser, aber irgendwie passt sie immer noch nicht richtig auf!" Reiner nimmt wieder Mathilda und baut sich vor ihr auf. Sofort verändert sich ihr Gesicht von "null-Bock" in "okay-da kommt der Chef". Der Unterschied ist unglaublich deutlich. Sie hat wirklich Respekt vor ihm. Reiner übt mit ihr Untertreten und dabei weiterlaufen. Mathilda latscht in seine Spur und bekommt sofort und unmissverständlich einen Rüffel. Ich glaube, ich hätte es nicht mal gemerkt.. So geht das ein paar Runden: Teilweise tritt sie gut unter, teilweise kriegt sie eine Abfuhr. Dann läuft es wieder gut und sieht elegant aus. Und man sieht von Reiners Hilfen fast nichts. Die zwei sehen toll zusammen aus. Ich wünschte, ich könnte nur ein bißchen so sein, wie Reiner. Da hält er mir wieder den Strick hin. "Ohje.." denke ich. Jetzt ich. Mathilda dreht um mich enge Kreise und tritt nicht unter. Dann bleibt sie stehen und dreht nur die Hinterhand. Klar. Meine Schultern sind nicht parallel und ich gebe keine Richtung nach vorne, sondern bremse sie. Wenn Reiner mir das erklärt, verstehe ich alles. Aber es ist einfach soooooooo schwer nachzumachen. Und zu sehen. Vieles sehe ich einfach nicht. Deshalb bin ich auch so unsicher mit dem Strafen. Reiner straft heftig. Das ist aber auch okay, weil er genau weiß, wann es angebracht ist. Und er braucht es dann nur einmal zu machen. Aber ich will nicht auf meinem Pferd rumhauen, wenn es vielleicht grade garnicht richtig ist.. Ich bin ziemlich verunsichert..

Dann zeigt mir Reiner eine neue Übung zum Vorhand wegschicken, nachdem ich ihm erklärt habe, dass ich damit Schwierigkeiten habe, Mathilda das verständlich zu machen. Nun soll ich mich vor sie stellen, mit der einen Hand die Richtung in 45 Grad angeben und mit der anderen Hand die Schulter von mir wegpushen. Dabei soll ich mitlaufen. So bleibt die Hinterhand stehen und sie läuft um sich selbst. Erst immer nur einen Schritt. Das klappt zwar ein paar Mal, aber dann läuft sie immer einfach nach vorne, wenn ich sie anhalten will. "Rückwärts" sagt Reiner. Ich kann nichts damit anfangen. "Julia. Du musst was machen, wenn sie die Führung übernimmt." Ich weiß ja, aber ich weiß nicht was ich in welcher Situation machen soll. Noch ein paar Mal in die andere Richtung. Okay. Schluss für heute. Gott sei dank. Noch mehr hätte ich auch nicht mehr ausgehalten. Ich fühle mich grottig. Mathilda steht neben mir und pennt. Ab und zu gähnt sie. "Ahaaha-da rattert's!" sagt Reiner. Ja.. bei mir auch.. Ich erzähle ihm von HJN. "Nimm mit, was Du kriegen kannst!" sagt Reiner. Im Herbst nach dem Kurs bringe ich Mathilda zu Reiner. Wir haben nochmal darüber gesprochen. Beim nächsten Besuch von Reiner wollen wir Mathilda verladen. Bei ihm klappt das bestimmt wie am Schnürchen. Aber wenn ich dann alleine da stehe, wird sie mir bestimmt was husten.. Ich kanns ihr nicht verdenken. Ich würde auch niemandem trauen, der mich in einen dunklen Wagen stecken will und nicht meine Sprache spricht.. "Immer dran bleiben, nicht unterkriegen lassen und nicht aufgeben!" sagt Reiner zum Abschied. Danke!! Ich gebe mir Mühe!

Heute, nachdem ich eine Nacht über alles geschlafen habe, fühle ich mich zwar nicht wie ein Chef, aber zumindest haben mich Dirks und Reiners Schlussworte doch ein bißchen aufgebaut. Obwohl ich morgens zwei Stunden mit Rindill und Caro spazieren und Mittags 2 Stunden mit Anti reiten war, hole ich Nachmittags trotzdem das Föat von der Weide und putze sie. Dabei drückt sie mich einmal gegen die Wand, als sie nach einem Ast schnappen will. Ich knuffe sie und klatsche ohne Worte heftig auf ihre Hals-Schulter-Partie. Sie tritt zur Seite und bleibt den Rest der Putzorgie wie angewurzelt stehen. Ich kratze sie eine Weile an der Innenseite ihres Hinterbeines. Da mag sie es besonders. Dann halftere ich sie auf und stapfe mit ihr auf den Platz. Das funktioniert sehr gut, im Vergleich zu gestern. Auf dem Platz baue ich mich vor ihr auf. Sie sieht mich an und ich habe ihre Ohren. Also kann ich jetzt eine Übung starten. Wir machen alles, was wir können. Vorwärts (mit 45 Grad-Winkel), Hinterhand-rum, Richtungswechsel, vorwärts, Traben, Richtungswechsel, Hinterhand-rum, Traben, Schritt, Hinterhand-rum, Rückwärts. Wow. Das war cool. Fast kein Gemotze. Dann versuche ich das Untertreten mit der Hinterhand. Es funktioniert sogar teilweise. Ich muss mich krampfhaft davon abhalten mich umzudrehen. Leider kann ich es nicht ganz abschalten. Ein paar schöne Tritte bekomme ich. Die meisten sind aber nur 50%. Auch die Nase kann ich durch leichte Paraden nach innen holen. Leider ist der Kreis, auf dem wir uns bewegen ziemlich eng und ich weiß zu dem Zeitpunkt nicht, warum er so eng ist und wie ich es ändern kann. Jetzt fällt mir grade auf, dass es das gleiche Problem ist, das Reiner gestern gelöst hat. Sie drängt in meinen Kreis. Ich muss sie wehement nach außen bringen. Impuls richtung Schulter. Das muss ich morgen probieren..

Dann lasse ich sie noch ein paar mal traben und Richtungswechsel machen. Ich will noch probieren, wie das Vorhand-rum klappt. Erstaunlicherweise geht es Schritt für Schritt ganz gut. Auch das Rückwärts auf ihren Platz schicken, wenn sie zu dicht zu mir kommt, klappt. Cool. Damit will ich es heute abschließen. Wir gehen noch einmal über den Paddock zum Pferdeanhänger. Mathilda war sogar ziemlich interessiert, kein bißchen ängstlich. Gut, die Rampe war auch oben, aber ich hatte nach ihren anderen Begegnungen mit Hänger anderes erwartet. Schön. Dann steht dem Verladetraining ja jetzt im Prinzip nichts mehr im Wege.... Außer ich vielleicht..


Mathildas Kopf kommt nach innen, ich gebe die Parade zum Untertreten.


Ich mache Action!


Ein bißchen tritt sie unter und biegt sich.


Wir gehen entschlossen zum Hänger.


Mathilda beäugt interessiert den Hänger und die Plane.

10. April 2011

Suefz.. das war heute wieder eine mittlere Katastrophe.. Auf dem Platz lief es ganz gut, habe wieder versucht, viel Action zu machen. Aber irgendwie bin ich dabei zu hektisch. Ich muss in Ruhe Action machen. Beim Traben hat sie am Anfang wieder gemotzt und ich hab ihr des Öfteren (glücklicherweise nie zwei mal für das Selbe..) eine mit dem Strick gebatscht. Sie reagiert auch echt schnell, aber ich finde alles zu hektisch. Hatte zwei Trabstangen hingelegt, damit sie beim Traben nicht einfach nur latscht, sondern auch mal kuckt, aber sie rennt da einfach oft drauf, oder die Stangen rollen.. Muss mal irgendwas finden, womit ich die befestigen kann.. Naja, ging das Rückwärts die ganze Zeit gut, war es heute schon wieder viel zu viel mit erhobenem Hals. Jetzt geht sie wieder gegen mich.. Ich wollte aber trotzdem testen, wie sie sich so auf dem Feldweg macht. Vorne den Berg runter habe ich schon wieder anfängliches Gemotze bemerkt. Ganz unterschwänglich, aber ein ganz kleines fast unsichtbares Bißchen hat sie mit dem Kopf geschlenkert. Auf dem Graden unten sind wir dann normal gelaufen und eigentlich war sie ganz nett. Strick hing locker und sie lief auch nicht zu schnell. Natürlich hat sie in der Gegend rumgekuckt und nicht richtig (jedenfalls nicht wie auf dem Platz) auf mich geachtet. Jetzt weiß ich nicht, wie ich mich da dann verhalten soll. Auf der einen Seite soll sie ja mir zuhören, auf der anderen Seite soll sie ja auch schon kucken dürfen.. Keine Ahnung. Ich weiß einfach so oft nicht, was ich machen soll..

Jedefalls hab ich dann Übungen eingebaut und sie mal drehen, mal rückwärts gehen und mal einfach nur halten lassen. Dann sind wir weiter gegangen und eigentlich ging das ganz gut. Nur ich war leider zu angespannt. Damit ich ihre Füße schonen konnte (die Steine da sind echt teilweise mörderisch..), bin ich dann mit ihr auf den Grünstreifen. Da konnte sie dann besser gehen und sie ist zwar nicht gestiegen, hat auch nicht gezogen, aber ich habe es in ihrem Gesicht gesehen, dass man ja bekanntlich sehr gut lesen kann. Das alleine hat mir eigentlich schon gereicht. Der Rückweg ging auch, nur war sie da deutlich schneller und auch hektischer. Was sie gut macht ist die Geschwindigkeit kontrollieren. Wenn ich langsamer gehe, macht sie das auch. Das ging vorher nicht.

Zuhause haben wir dann noch Hufe ausgekratzt, was momentan garkein Problem ist, seit Martina da war und sind mit den anderen zweien noch mal eine halbe Stunde auf die Weide gegangen. Da bin ich dann alle 10 Minuten mal zu ihr, habe ihr Halfter angefasst und sie kurz gestreichelt. Sie rennt nämlich jedes mal weg, wenn ich sie reinholen will. Ist mir auch klar, Rindill ist früher auch immer abgehauen, wenn man ihn beim Anweiden wieder runternehmen wollte. Damit kenn ich mich ja wenigstens aus.. Reingeholt war sie später dann sehr gut. Motzt auch nicht, wenn man sie an den Strick nimmt und führt. Ging also wenistens das gut.

Ob ich weiterhin spazieren gehen übe, weiß ich noch nicht. Ich glaube, ich schlafe da erst noch mal ne Nacht drüber. Nur nicht aufgeben..

 

14. April 2011

Tja, also unser Training am 11.04 und heute war eigentlich ganz gut. Am Montag habe ich wieder versucht, viel Abwechslung in die Angelegenheit zu bringen. Dazu habe ich mir damit ausgeholfen, dass ich zwei Stangen auf die eine Seite vom Roundpen gelegt hab und sie mit Autoreifen fixiert habe. So konnte ich zwar viel Bewegung reinbringen, aber nicht einfach nur im Kreis oder innerhalb einer Übung, sondern mal im Schritt über die Stangen, im Trab über die Stangen, wieder durchparriert, Rückwärts, Seitwärts, neu antreten, wieder über die Stange, Traben, an den Stangen vorbei, wieder Schritt, untertreten usw. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Leider kräuselt sie immer noch die Nase. Vor allem auf der linken Hand. Rechts ist es nur halb so schlimm. Links biegt sie sich auch wesentlich stärker als rechts. Zusätzlich habe ich ihr dann wieder ihren Gurt umgelegt. Nachdem ich sie dann eine Zeit lang gearbeitet habe, habe ich den Elastikgurt gegen einen richtigen Longiergurt mit Dornschnalle und Auflagen getauscht. Da hat sie, nachdem ich ein bißchen mit dem Gurt rumgeklopft und zugezogen- und wieder locker gelassen habe, mal kurz mit dem Bein gekickt und ein bißchen schräg gekuckt. Dann haben wir wieder gearbeitet. Viele Wendungen, damit sie den Gurt spürt, Tempowechsel und dann hat es mich gepackt und ich wollte was Neues probieren. Das Reinholen nur durch meine Körpersprache funktioniert ja schon ganz gut und ich kann sofort so einen Richtungswechsel einleiten. Das wollte ich jetzt auch mal im Trab probieren. Auf der "guten" Seite, also rechts ging das total gut beim ersten Mal! Nur die linke Seite.. ohu-ohu. Da war dann wohl die Gurtschnalle im Weg, weil sie dann plötzlich so gebockt hat.. Ich am Strick gezogen, neue Richtung, mit dem Strickende Richtung Schulter und RICHTUNGSWECHSEL!! Und dann noch mal ein bißchen hin und her. Auch mal Trab am Stück, dann wieder Schritt, zwischendurch mal Kopfarbeit in Form von Vorhandwendung und dann wieder Trab und Richtungswechsel.. Wieder mega-Bockerei. Wieder Sanktion. Nach zwei/drei Übungen mit Schritt während dem Richtungswechsel hab ichs dann nochmal mit Trab versucht, und dann gings so einigermaßen. Zwischendurch bin ich immer mal über die Stangen und hab es dann auch gut sein lassen. Sie kaut immer mehr und hat am Ende sogar Gegähnt! Das macht sie bis jetzt nur bei Reiner! Ich habe mich seeehr über das Gähnen gefreut..

Heute habe ich genauso angefangen, Handwendungen Tempiwechsel im Schritt. Das musste ich Linksrum dann mal noch weiter runterfahren und Schritt gaaaaanz langsam gehen. Nase-kräuseln ist linksrum am Anfang ziemlich stark gewesen. Dann habe ich auf der "guten Seite" mit Trabrespriese angefangen und auf der anderen Seite auch abgefragt. Ging ganz gut. So habe ich mich an unseren Übungen über den Platz gekringelt und gedreht. Eigentlich wollte ich dann den Gurt noch drauf machen, hab ich dann aber vergessen. Aber! Ich habe mir heute zwei Leckerlies eigesteckt. Deshalb nur zwei, weil ich sie dann sehr gut einteilen muss und mir gut überlegen muss, wann ich sie gebe. Eines hat sie am Anfang bekommen, als sie auf der "schlechten Seite" brav über die Stangen getrabt ist und das andere nach mehreren zusammenhängenden Übungen mit viel Action. Irgendwie muss ich sie mehr motovieren, aber nur durch Lob geht das irgendwie nicht. Ab und zu muss ich das Lob noch positiver belegen, als mit einer Denkpause.

Auch heute habe ich mir wieder eine kleine Herausforderung gesucht. Ich wollte ausprobieren, wie sie auf dem Zirkel trabt. Das habe ich ja seit Reiners Besuch nicht mehr gemacht. Da hat sie ja sehr stark mit dem Kopf geschlagen und war äußerst unwillig. Heute war das garkein Problem. Sie ist direkt angetrabt und auch garnicht irgendwie aggresiv. Ich lasse sie aber auch nur höchstens eine Runde traben, dann macht sie wieder eine andere Übung. Hat gut geklappt. Außerdem habe ich heute meine Kontrolle auf ihre Bewegung getestet. Ich konnte sie ohne Strick, nur durch Körpersprache, über den Stangen in der Schrittfolge anhalten. Einmal ist sie sogar mit den Hinterfüßen vor und hinter der Stange stehen geblieben! Den Stick brauchte ich heute überhaupt nicht. Und ich glaube, die Sache mit dem Leckerlie ist eine gute Sache.. Sie bekommt nicht ständig was und muss die meisten Sachen ohne Leckerlie machen. Aber zwischendurch, wenn etwas wirklich gut war, kann ich sie bestärken und dem Stimmlob mehr Gewicht geben. Wenn ich dann die nächsten Male ohne Leckerlie lobe, weiß sie aber, dass sie etwas gut gemacht hat. Aus dem LP sind wir dann auch so rausgegangen, dass ich sie angehalten habe, als die Vorderfüße draußen waren. Wir gehen auch mittlerweile am lockeren Strick zum und vom Platz. Ach, es ist zwar echt schwierig mit ihr, aber ich glaube trotzdem daran, dass wir irgendwann zusammen mit den anderen Pferden ausreiten können und ich ihr danach ein Leckerlie geben kann, weil wir einen guten Ritt hatten.

 

17. April 2011

So, Freitag und heute wieder Föat gebändigt. War Auch ganz gut. Motzt zwar immer noch, aber eigentlich kann ich mich nicht beschweren. Sie lässt sich zwar manchmal ganz schön provozieren, andererseits weicht sie trotzdem. Heute hatte ich eine Stange mehr dazu gelegt und darunter eine Plane. Das ging im Schritt schön und eine ganz tolle Sache. Thildi hat mit ihren Füßen gescharrt, was das Zeug hält und den halben Platz umgegraben. Im Trab auf der rechten Hand kann ich sie auch besser kontrollieren, deshalb waren die drei Stangen da nicht sooo das Problem, aber wohl auf der anderen Seite. Deshalb habe ich dann irgendwann die Plane rausgenommen und sie einfach so drüber traben lassen. Das haben wir dann am Ende einmal ganz gut hinbekommen und danach hab ich auch aufgehört. Am Samstag und am Sonntag habe ich mit Caro mal getestet,wie Mathilda alleine bleibt, wenn sie auf der Weide steht, während die anderen weggehen. Antaris und Rindill sind mit Caro und meinem Vater um die vier Ecken gegangen und ich habe vorsichtshalber auf der Koppel gehockt. War aber garkein Thema, weil die kleine Thiede ganz entspannt gefressen hat. Zwischendurch ist sie mal Kopfschlenkernd über die Weide gelaufen und hat dann wieder gefressen. Gewiehert hat sie nicht

und sich auch nicht aufgeregt.

Das gleiche Spiel haben wir dann heute auch noch mal gespielt, nur dass Felicia mit Anti und Rindill diesmal 15 Minuten weg war. Die ersten fünf Minuten hat Mathilda öfter geplärrt und hatte auch nen ziemlich panischen Unterton, aber ansonsten war sie dennoch ruhig. Ich hab dann mal ein bisschen gekehrt und die Koppel abgeäppelt und dann wurde sie aber auch so ruhiger. Jetzt am Karfreitag wollen wir zum ersten Mal einen richtigen Ausritt simulieren und Anti und Rindill gleichzeitig holen, putzen, satteln und dann wegreiten. Allerdings nur 30 Minuten. Aber das reicht ja für den Anfang. Wenn das dann gut läuft, reiten wir am Sonntag den ersten richtigen Ritt 1h lang. Natürlich erst mal immer in der Nähe und mit Handy.. Ich will mir sicher sein, dass sie nicht die Zäune plättet, während wir weg sind..

Vorher habe ich mit Mathilda wieder auf dem Platz geübt. Diesmal aber nicht mit Trabstangen (öfter mal was Neues..) sondern mit einem Viereck. Da mehr als zwei Stangen eh zu viel für sie sind, hat sie hier nur zwei Stangen und noch einen Tritt dazwischen frei. Außerdem können wir so von vier Seiten über Stangen gehen und nicht nur von zwei. Zusätzlich kann man auch noch über die Ecken laufen und hat so zwei Tritte ohne Zwischenschritt. Es war eine ziemlich wilde Einheit, weil ich viel Trab/Schritt-Übergänge gemacht habe. Außerdem viel Seitwärts und kreuz und quer durch den LP. Zwischendurch hab ich sie auch immer mal wieder "longiert", um zu testen, wie das Gemotze sich hält.. Da sie eigentlich wirklich zugänglich war, dachte ich, versuchen wir noch einen Spaziergang. Und zwar diesmal nicht nur dem Campingplatz von zu hause weg und dann gleich wieder nachhause, sondern eine kleine richige Runde. Ich war dann am Ende ca. 15 Minuten weg und hatte sogar eine Ortsdurchquerung mit eingebaut. Die kleine Göre kam aus dem Staunen garnicht mehr heraus und hat sich jeden Kanal und jedes Auto ganz genau angekuckt. Dabei bin ich manchmal so ein bisschen übersehen worden. Das heißt nicht, dass sie mich angerempelt hat, sondern dass sie einfach viel mehr nach anderen Sachen kuckt, als nach mir. Dabei hat sie aber nicht am Strick gezogen und hat auch immer brav angehalten, wenn ich angehalten habe. Vor- und Hinterhandkontrolle war etwas zäh, ging aber dennoch. Wenn sie Angst hatte, bin ich einfach weiter gegangen (mein Strick ist ja lang genug..) und sie kam dann tatsächlich hinter mir her. Sehr lustig. Komisch, dass das jetzt auf einmal einigermaßen klappt. Obwohl sie ja am Anfang, als wir aus der Koppel raus sind, auch wieder mit dem Kopf geschlenkert hat. Hab sie dann angemotzt und dann hat sies auch nicht mehr gemacht. Das werde ich an Ostern noch mal wiederholen. Mal sehen. Wenn das alles klappt, haben wir in den letzten zwei Wochen dann erhebliche Vorschritte gemacht..

Ich bin gespannt.

 

18. April 2011

Mathilda ist ein Jahr bei uns und zum ersten Mal rossig.

 

22. April 2011

Heute haben wir es gewagt. Felicia war erst mal eine Stunde alleine unterwegs und hat Antaris und mich dann vom Stall abgeholt. Thildi habe ich dann auf die Weide gebracht und Dirk war quasi ihr Jugendpfleger und musste auf sie aufpassen. Mit Handy bewaffnet hat er in Rindill Paddock im Liegestuhl gehockt und hätte mich sofort anrufen können, wenn Mathilda irgendwie rumgespackt hätte.

Litla, Rindill, Anti und ich sind dann eine Stunden lang im Tal unten entlang gegangen.Mathilda haben wir nicht gehört (das kann man dort, wenn sie laut schreit..) und auch mein Handy schwieg. Als wir dann zusammen am Campingplatz an der Weide entlang geritten sind, hat sie zum ersten mal ein paar Mal gewiehert. Dirk hat uns dann berichtet, dass sie seelenruhig auf der Weide stand, gegrast hat und einmal ein paar Schritt getrabt ist. Ansonsten sei sie die Ruhe selbst gewesen! Juhu! Premiere!

Es war auch für uns, also Felicia und mich total cool gewesen mal wieder (nach einem Jahr!) zusammen auszureiten. Antaris und Rindill waren dabei nicht anders als vor einem Jahr, allerdings hat Antaris Rindill im Trab und Galopp mehr mitgezogen. Jetzt muss sich Felicia nicht mehr so abmühen! ;-)

Später habe ich Mathilda dann noch auf dem Platz „dressiert“, wie Dirk es nennt. Erst ohne Gurt im Schritt und Trab über die Stangen, alle möglichen Wendungen, Rückwärts, Hinterhandwendungen (die klappen jetzt! Die Vorbereitende Übung von Reiner war total klasse! Jetzt geht es ganz leicht und sie lässt die Hinterbeine toll auf dem Punkt stehen), Halten. Dann habe ich den Gurt drauf gemacht. Und wieder alles ausprobiert. Wenn sie den Gurt drauf hat, ist sie immer ziemlich explosiv. Übungen, bei denen ich direkt neben ihr gehe, also zum Beispiel Stangen, Trab an der Hand und so, sind kein Problem. Aber wehe, wenn ich ihr mal mehr Platz gebe… dann geht’s ab! Besonders links rum bockt die wie ein Bronco und als ich sie einmal rumgezogen und ausgebremst habe, weil sie das ja nicht darf, ist sie mit dem dicken Hintern voll in den Zaun gekracht!.. *ups*

Naja, er hat gehalten (der Zaun..) und sie hat ziemlich dumm gekuckt. Ich habe dann den Gurt noch ein Loch enger gemacht (obwohl er jetzt immer noch ziemlich locker ist, also in keiner Weise zu fest) Da hat sie dann noch mal versucht, ihren Kopf durchzusetzen. Da hab ich ihr eine gebatscht und noch zwei mal versucht, damit sie auch eine richtige Runde ohne Kopfschütteln und motzen hinkriegt. Das haben wir dann auch geschafft und damit habe ich das Training beendet. Felicia und Dirk haben aber gesagt, dass sie – mal abgesehen von den Ausrastern – eigentlich einen viel friedlicheren Eindruck macht.

 

24. April 2011

Mathilda wird heute zwei Jahre alt. Zum Geburtstag bekommt sie zwei Möhren.. Okay.. die anderen dürfen mitfeiern und bekommen auch jeder eine.

 

29. April 2011

Leider war mein Internet zuhause eine ganze Zeit lang lahm gelegt, deshalb gabs jetzt mal ne Woche keinen Eintrag. Aber im Prinzip ist auch nichts anderes geschehen, als die letzten Wochen.

Ich kann mit Mathilda viel besser umgehen und wir haben auch wieder einen Spaziergang gemacht. Diesmal wieder durchs Ort. Da ist sie irgendwie so schön abgelenkt und macht keinen Scheiß.. Aber ich werde die nächsten Tage auch noch einen mit einem Stück Feldweg einbauen. Immer mit der Ruhe. Wir haben ja Zeit. Wir tasten uns langsam an alles ran.

Heute war ich mit ihr auf dem Roundpen. Am Dienstag kommt Reiner und ich will Thildi im Training halten. Jedenfalls habe ich mein Stangenviereck aus den letzten Trainingseinheiten heute mal umgebaut. Wird ja sonst langweilig.

Dafür gabe es also heute einen Stangengang. Darin wollte ich sie Rückwärts richten und quer kann man ihn wunderbar als Schrittstangen benutzen. Auf dem äußeren Hufschlag habe ich wieder zwei Trabstangen weiter auseinander gelegt. Habe nämlich am vergangenen Osterwochenende drei neue Vierkanthölzer gestrichen. Die rollen nicht so leicht weg. Außerdem sind die alten Stangen ziemlich farblos und so sieht Thildi sie vielleicht besser. In meiner Tasche habe ich wieder zwei Leckerlies versteckt. Ich muss sagen, mal abgesehen von der Tatsache, dass Mathilda sich mehr umdreht um nach mir zu kucken, klappt das mit den Leckerlies ganz gut. Sogar das Hufeheben geht wunderbar! Sie gibt sie freiwillig und setzt sie ganz sanft wieder ab. Auf dem Platz strengt sie sich meiner Meinung nach auch an und überlegt, was sie anders machen kann, wenn ich sie eine Übung mehrmals machen lasse und die falschen mit „Nein!“ quittiere und sie wieder neu losschicke. Das kann man gut am Beispiel Trab-Halten erklären: Mathilda sollte also aus dem Trab direkt durchparrieren zum Stehen. Natürlich darf sie ein paar Schritt-Tritte einbauen, erstens ist sie ja noch klein und zweitens ist es so einfacher. Die ersten zwei mal hat sie sich jedes mal ganz apprupt umgedreht und stand mir gegenüber. Das sollte sie aber nicht. Sie sollte einfach ganz relaxt neben mir stehen und in die selbe Richtung schauen wie ich. Jedes Mal habe ich sie wieder fort geschickt und die Übung neu eingeleitet. Es hat aber irgendwie nicht funktioniert. Also erst mal im Schritt versuchen. Loslaufen-Bein deutlich langsam setzen-ausatmen-Körper relaxen-Pferd steht. Toll! Thildi dreht sich sofort um und kuckt. „Nein!“ sage ich und drücke ihren Kopf nach vorn zurück. Nochmal. Loslaufen-Bein deutlich langsam setzen-ausatmen-Körper relaxen-Pferd steht. „Braves Mädchen!“. Thildi blickt stur grade aus. „Sehr fein!“. Also weiter im Trab. Loslaufen-Antraven-Action machen, Pferd trabt. Bein deutlich langsam setzen-ausatmen-Körper relaxen-Pferd steht und blickt in die Richtung gradeaus. Ich lobe überschwänglich und sie bekommt ihr Leckerlie. Das schmeckt! Noch ein weiterer Versuch im Trab. Funktioniert bestens!! Nur, dass sie diesmal kuckt.. Aber sie bekommt nichts. Soll sie ja nicht denken, sie kann jetzt ein Leckerlie nach dem anderen abstauben. Die zwei, die ich in der Tasche habe, behalte ich mir vor für herausragende Leistungen.

Dann machen wir Rückwärts im Stangengang. Kein Problem. Funktioniert ohne wenn und aber. Dann spiele ich im Stangengang das Jojo-Spiel. Mir fällt noch ein, dass ich sie mit der Vorderhand seitwärts über die Stangen weichen lassen kann. Das klappt super! Thildi sortiert selbstständig ihre Beine und tritt über Kreuz über die Stange auf ihrer linken Seite. Die Hinterbeine bleiben dabei im Stangengang. Ich bin so begeistert und lobe sie überschwänglich. Jetzt will ich aber auch wissen, ob sie das auch wieder zurück in den Stangengang kann.. Sie kann! Toll. Jetzt können wir aufhören. Zumindest im Zirkel. Also gehen wir noch mal auf die alte Matschkoppel und hüpfen zusammen über eine kleine Mini-Hürde, nachdem wir auch dort noch mal die Bewegung in die vier Richtungen abgefragt haben. Auf dem Paddock steht der Hocker zum Aufsteigen.. Mh….

Thildi und ich gehen zu Hocker. Ich stelle ihn auf die linke Seite neben Thildi und steige auf den Hocker. Dann streichle ich ihr den Rücken und lehne mich einfach an sie. Dabei streichle ich sie auf der anderen Seite des Bauches. Sie dreht ihren Kopf dorthin und sieht ein wenig verwirrt aus. Aber sie bleibt einfach stehen und wartet. Ich streichle sie noch ein wenig und wiederhole das Ganze von der anderen Seite. Dann beenden wir unser sehr erfolgreiche Trainingseinheit und Thildi darf noch mal eine Stunde zu den anderen auf die Koppel.

Morgen Vormittag reite ich mit Caro aus und Thildi muss wieder alleine bleiben. Das klappt wirklich schon wunderbar. Zwei Stunden können wir jetzt wegbleiben (wahrscheinlich auch länger..) und sie wiehert nur ein bisschen, wenn sie sich etwas am Gras satt gefressen hat. Aber rumrennen? Keine Spur!

Und Nachmittags will ich mit Anti und Rindill Hängertraining machen.. Mal sehen, wo Thildi dann sein wird.. Den Part will ich Reiner am Dienstag überlassen..

Hier noch ein paar Bilder von der neugierigen Kröte, aus der Mittlerweile ein echtes Kraftpaket geworden ist!





30. April 2011

Heute haben wir wie angekündigt verladen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich alle Pferde einfach nur mal zum Hänger bringen und sehen will, wie sie sich verhalten.

Mit Mathilda habe ich angefangen, weil ich mit ihr vorher noch ein bisschen Bodenarbeit machen wollte. Vormittags waren Antaris und Rindill reiten, deshalb war Mathilda nachmittags ziemlich gefüllt mit Gras und wollte sich nur ungern bewegen. Wir sind trotzdem nach einer kleinen Verdauungs-Putzrunde auf den Roundpen und haben im Schritt ein paar Übungen gemacht. Als ich dann den Eindruck hatte, dass sie jetzt genug sensibilisiert ist, bin ich mit ihr auf den geöffneten Hänger zu gegangen. Wow.. sie hat nicht die Füße in den Boden gestemmt, sondern ist folgsam und sehr interessiert mitgelaufen bis zur Rampe. Da hat sie sofort angefangen, mit den Vorderhufen auf der Rampe Krach zu machen (den Boden zu testen). Das fand ich schon mal toll. Hab mich dann seitlich von ihr neben die Rampe gestellt und ihr den Weg Richtung Hänger-Inneres gewiesen. Tapp-tapp und schon stand sie mit den Füßen auf der Rampe. Braves Pferd! Und wieder rückwärts runter. Dann habe ich wieder ein paar Übungen vor dem Hänger gemacht und sie mal quer über die Rampe geschickt. Dann wieder davor gestellt und Pferd hat wieder Krach gemacht. Das scheint ihr zu gefallen. Na gut, also noch mal vorgeschlagen, in den Hänger zu gehen. Schwups und da war die Thildi bis zur Hälfte im Hänger und hat sich die Wände beschnüffelt. Braves Pferd! Und wieder Rückwärts raus. Wieder ein paar Übungen am Boden, vor bis zum Koppeltor und von Felicia noch ein paar Leckerlies angenommen. Dann schnurstracks wieder zum Hänger, ich draußen stehen geblieben, Richtung gewiesen, Hinten gepusht und tadaaaaa! Mathilda steht ganz im Hänger. Ich gehe steige neben ihr in den Hänger und gebe ihr ein Leckerlie. Ich bin total begeistert und kann es kaum fassen.. Glücksdurchströmt nehme ich den Strick an und weise sie rückwärts, bis sie ausgestiegen ist. Einfach nur endgeil.

Mathilda darf jetzt zusehen, wie die anderen zwei ihre Einsteigübungen absolvieren. Rindill geh auch ziemlich relaxed an die Sache heran. Auch mit ihm haben wir vorher ein bisschen Bodenarbeit gemacht. Felicia und er schaffen es zu 3/4 in den Hänger. Das soll genügen. Jetzt sind Antaris und ich dran. Vorher hat sie schon die ganze Zeit gebrummelt, als sie gesehen hat, dass die anderen zwei in den Hänger steigen. Und noch bevor sie den Hänger überhaupt richtig angekuckt hat, stemmt sie schon die Füße in den Boden. Och Anti. Du hast das doch schon mal gemacht! Nein, sie will nicht. Okay. Ein bisschen rückwärts, etwas Bodenarbeit und dann eine Auseinandersetzung. Antaris reagiert nicht auf meine Richtungsanweisung (okay, sie hat auch erst zwei mal Horsemenship gemacht..) und ich klatsche ihr den Strick ein paar mal gegen den Hals, bis sie mir weicht. Jetzt ist sie total durcheinander und hat erst recht keine Lust mehr. Na gut, dann also herkömmlich. Sie sollte sich den Hänger wenigstens mal genau ansehen. Einsteigen muss sie ja nicht. Aber ein Huf auf der Rampe wäre schon schön. Also ich neben ihr her, wie ein "normales" Pferd geführt und wenigstens geht sie jetzt bis zur Rampe. Ich stelle mich in den Hänger und baue am Strick Druck auf. Nein! Da geht Anti nicht rein. Sie stemmt sich gegen den Zug. Ich gehe ein paar Schritte nach den Seiten und bringe sie so aus dem Gleichgewicht. Jetzt macht sie einen Schritt. Und dann noch einen auf die Rampe und dann folgt sie mir ohne Zug direkt bis ins Innere des Hängers. Ich stehe vor den Bruststangen und gebe ihr ein Leckerlie. Braves Pferd. Dann steigen wir rückwärts wieder aus. Ich merke, wie es Antaris stresst. Also gehen wir vom Hänger weg, und atmen mal durch. Aber ich will wissen, ob sie noch mal einsteigt und das kein Zufall war. Das zweite Mal funktioniert genauso, wie das erste mal. Antaris weigert sich erst, dann geht sie mit einem Schwups flüssig in den Hänger.

Okay, das war fein. Alle guten Dinge sind drei. Also wieder raus und dann wieder rein. Zu blöd, dass Anti jetzt keine Lust mehr hat und auch noch Mathilda die ganze Zeit zwischen uns rumscharwenzelt und ihren Kopf und einen Fuß in den Hänger steckt. Diesmal dauert es fast doppelt so lang, bis ich Anti im Hänger habe. Drinnen lobe ich sie überschwänglich und lasse es dann gut sein.

Am Dienstag kommt Reiner. Ich möchte dann versuchen, mit ihm auf dem Erlernten aufzubauen und Mathilda vielleicht mit normalgestellter Innenwand und Bolzen hinter dem Hintern zu verladen. Schließlich ist es auch eine Schwierigkeit, darin mit Bolzen stehen zu bleiben und zu warten! Ich bin ziemlich gespannt, was Reiner dazu sagt.

Hier jetzt eine Menge Bilder:

































03. Mai 2011

Heute war mal wieder Reiner-Tag. Thildi war schon gestriegelt und geschniegelt, als Reiner um die Ecke kam. Sittsam gehen wir dann alle drei Richtung Roundpen und ich habe Reiner erst mal über die momentane Situation aufgeklärt. Habe ihm auch vom Verladen erzählt und er hat anerkennend genickt und fand es gut, dass es so toll geklappt hat "Ich hab schon die Hufspuren auf der Rampe gesehen" sagt er. Der Hänger steht geöffnet in der Einfahrt. Ich will ja heute mit Reiners Hilfe auch Verladen üben.

Zunächst wollte ich ihm dann zeigen, wie toll Mathilda und ich jetzt die Wendung um die Hinterhand können. Natürlich hat es nicht funktioniert. Ich habe es ein/zwei mal probiert und dann abgebrochen. "Also, normalerweise funktioniert das", sage ich. Reiner grinst und nickt. Dabei belassen wir es.

Jetzt zeige ich Reiner, wie ich Mathilda Aufmerksam mache und laufe mit ihr durch den Roundpen, mache Wendungen und lasse Mathilda Rückwärts gehen. "Na, Du machst ja ganz schön viel Action!" sagt Reiner und grinst. Ich bin ein bisschen verwirrt, weil ich das ja doch sollte.. "Wenn Du ihre Aufmerksamkeit hast, kannst Du wieder runterfahren und langsamer werden! Am Anfang war das okay, um sie wach zu machen, aber jetzt musst Du feiner werden. Auch wenn sie ein Kaltblut ist, und vielleicht etwas deutlichere Ansagen braucht, kann sie doch auch fein geführt werden." Okay, ich darf jetzt also wieder ruhig arbeiten.

Ich erzähle Reiner kurz, was noch nicht so gut klappt. Wir üben dann untertreten. Leider habe ich die Hilfe wohl falsch verstanden und gebe Mathilda immer das Kommando zum Kopf nach innen holen, anstatt zum Untertreten. Meine Hand gibt zu starke Impulse und ich befinde mich in der falschen Position zu dicht und zu weit vorne am Pferd. Reiner führt mich und verdeutlicht mir die richtige Hilfe. Ich schaffe es dennoch nicht, und bremse Thildi immer mit meinen Schultern aus. Außerdem geht sie nicht richtig vorwärts und so kann ich sie nicht untertreten lassen. Reiner bricht die ganze Sache ab und erklärt mir eine neue Übung, die uns zur Sache hinführen und uns die vorherige Übung erleichtern soll. Ich soll mich links hinter Mathildas Flanke stellen und ihr die Hand auf die Kruppe legen. So soll sie jetzt laufen und ich begleite sie von hinten. Wir lernen so, dass man auch zusammen gehen kann, wenn man nicht direkt nebeneinander läuft. Mit einem Klopfen mit der Flachen Hand animieren wir Mathilda zum Losgehen. Der Strick liegt dabei locker in meiner Hand. Es ist ein komisches Gefühl, weil ich jetzt nicht direkt einwirken kann. Aber ich kann Mathilda einigermaßen gradeaus und nach links lenken. Auch Anhalten geht ganz gut. Als das klappt, soll ich sie untertreten lassen. Ein paar Schritte funktioniert es, aber ich kriege leider schon jetzt die Hilfen nicht mehr richtig zusammen…

Reiner sagt, zu Anfang würden zwei/drei Schritte schon reichen und ich soll erst mal das Gradeaus-gehen aus der Kruppen-Führposition üben. Dann soll ich in wieder an die Treibende Position auf Höhe der Gurtlage gehen und Mathilda jetzt auch von mir weg nach rechts abwenden. Das funktioniert gut und Reiner lobt uns. Ich vergesse zu sagen, dass ich das schon von mir aus mit Mathilda geübt habe. Dann machen wir eine kurze Pause.

Reiner fragt mich, was ich noch üben möchte und ich erwähne den Gurt und Mathildas Bock-Einlagen. Ich verschnalle den Gurt während Reiner neben mir steht und prüfend kuckt. "Beim letzten Mal habe ich ihn erst zum Schluss so eng gehabt" sage ich. Reiner geht zu Mathilda und prüft die Enge des Gurtes. "Hah!" lacht er "Wenn Du den Gurt schon drauf machst, dann mach ihn gleich richtig drauf!" und damit zieht er den Gurt mindestens vier Löcher enger. Ich schlucke und Mathilda macht große Augen, sieht etwas entsetzt aus und schnauft einmal laut aus. Dann lässt Reiner Mathilda auf dem Zirkel traben und sich bewegen, damit sie den Gurt auszuhalten lernt. Nach ein paar Schritten Trab wechselt sie in einen Kreuzgalopp und rast durch den Zirkel. Sand fliegt und eine große Wolke hüllt Felicia und mich ein. Reiner treibt Mathilda weiter und sie galoppiert und wiegt sich dabei in großen Bocksprüngen durch den Zirkel. Nach ein paar Runden bricht Reiner ab und wechselt die Richtung. Auch auf der anderen Seite sieht es nicht anders aus. Mathilda hinterlässt riesige Krater auf dem Hufschlag und ich bange ein bisschen um meinen Zaun. Dann regelt Reiner sie runter in den Schritt, holt sie in die Mitte des Zirkels und gurtet noch mal ein Loch nach. Jetzt soll Mathilda wieder laufen, aber diesmal ohne buckeln. "Die soll ja nicht lernen, dass Gurt drauf Buckeln heißen soll!" sagt er.. Recht hat er. DA möchte ich nicht drauf sitzen.. Er trabt sie an und jedes Mal, wenn sie einen Ansatz zum Buckeln zeigt, parriert er durch und lässt sie neu antreten. Auch im Galopp übt er das ein paar mal, bis Mathilda ein paar Sprünge ohne Buckler macht. Dabei lässt er es dann und Mathilda bekommt eine Pause und wird gestreichelt.

"Schon mal draufgesessen?" fragt er dann mal wieder. "Nein, die ist doch erst zwei.." antworte ich etwas verschüchtert. "Aaaach!" sagt Reiner, "Du sollst sie ja nicht reiten, sondern Dich nur draufstetzen!". Er fängt an, mir zu erklären, wie ich Mathildas Kopf zu mir hole, damit sie in ihrer Vorwärtsbewegung blockiert ist. Außerdem sei das ein Vertrauensbeweis, da sie jetzt eben nicht mehr selbst die Richtung bestimmen oder flüchten kann. Nachdem das klappt, drückt er ihr in die Grundlage sanft den Finger und wartet darauf, dass sie weicht. Auf der einen Seite klappt das unglaublich schnell, auf der anderen dauert es ein wenig länger. "Brave!" lobt er sie. Dann stellt er sich neben sie und prüft, ob sie es aushält, wenn er sich gegen sie wirft, als wolle er aufsteigen und hüpft neben ihr auf und ab. Die ersten Male bewegt sich Mathilda zur Seite und entweicht dem Druck. Dann hält sie irgendwann an und Reiner springt hoch und legt sich über ihren Rücken, Mathildas Kopf immer noch in Richtung ihrem Bauch weisend. Will sie den Kopf nach vorne drehen, gibt er sanft ein paar Paraden, damit der Kopf wieder zur Seite kommt. Er hüpft weiter auf und ab, legt sich noch ein paar Mal über ihren Rücken und streichelt sie mit der freien Hand auf der anderen Seite. Mathilda ist zwar Gespannt und aufmerksam, aber bleibt ruhig stehen. Mit etwas mehr Schwung legt er sich dann urplötzlich wie ein Brett kerzengrade auf ihren Rücken, den Kopf über ihrem Wiederist. Ich stehe nur mit offenem Mund in der Mitte des Zirkels und muss aufpassen, dass mir die Augen nicht aus dem Kopf fallen. Reiner ist inzwischen dazu übergegangen, sich auf Mathildas Rücken zu knien. Sie steht ruhig und mit freiwillig zur Seite gedrehtem Kopf da und versucht, Reiner auf ihrem Rücken auszubalancieren. Der lässt seine Beine nun rechts und links runterrutschen und Mathilda hat ihren ersten Reiter auf dem Rücken! Ich könnte lachen und weinen, mache aber nichts und stehe weiter da mit offenem Mund unfähig mich zu bewegen.

Jetzt probiert Reiner, ob sie auch von oben auf Druck des Beins weicht. Auf der einen Seite tut sie das sehr schnell, auf der anderen weigert sie sich wieder. Jetzt ist auch ziemlich viel Zug auf dem Strick. "Sie soll aber ohne Zug weichen", erklärt Reiner und nimmt weiter an und gibt nach. Nach ein paar Minuten Diskussion zwischen den Beiden seufzt Mathilda und dreht sich vorbildlich um. "Ja." sagt Reiner und springt ab. "Woooooow…." denke ich. "So hat Mathilda also ihren ersten Mensch auf dem Rücken gehabt.."

Ich grinse dümmlich vor mich hin, während sich Felicia mit Reiner über Rindill unterhält und wir vereinbaren eine Doppelstunde für Mathilda und Rindill in zwei Wochen. Als Reiner geht und ich ihm sein Geld in die Hand gedrückt habe, grinse ich immer noch und führe Mathilda auf die Weide, wo sie sich noch mal ausruhen und entspannen kann...

 

07. Mai 2011

Habe heute wieder verladen und Mathilda ist MIT Trennwand einfach so reinspaziert! Außerdem haben wir dann noch geübt drin stehen zu bleiben, wenn ich rein gehe und dann Stückweise wieder raus bis zur Hälfte und dann "Ach, ich habs mir anders überlegt-geh doch wieder rein" und Mathilda ist wieder reinspaziert. Ich kann sie also aus jeder Position beeinflussen. Das finde ich gut und ich bin sehr stolz auf uns! Antaris ist heute auch besser reingegangen. Allerdings geht sie, wenn sie dann wieder raus soll, oder raus will, wenn sie es nicht länger aushält, so zügig raus, dass ich keine Chance habe, sie anzuhalten. Wenn sie reingeht, geht sie rein und wenn sie rausgeht, geht sie raus. Zwischendrin anhalten geht irgendwie nicht..

 

10. Mai 2011

War heut wieder mal normal auf dem Platz, ohne Stangen und Kegel etc. Hat super funktioniert, Mathilda hat auch nicht mehr viel gemotzt und ist sogar super auf dem Zirkel getrabt. Hab dann auch den Gurt noch drum gemacht und fester gegurtet. Wahrscheinlich nicht so fest, wie Reiner, aber jedenfalls ein paar Löcher fester wie sonst. Dann musste sie wieder traben und sogar galoppieren und diesmal hat sie fast nichts gemacht. Ein oder zwei mal hat sie dann ein bißchen gebockt, aber nicht schlimm und ließ sich dann auch ziemlich leicht wieder regulieren. Hab dann auch noch mal versucht, was sie macht, wenn ich neben ihr rum hüpfe und sie den Kopf zu mir gedreht hat. Das kann sie im übrigen sehr gut. Und den Kopf senken kann sie auch auf Kommando. Das Hüpfen mochte sie erst nicht, aber Reiner hat ja gesagt, man soll das so lange machen, bis sie es aushalten kann. Dann habe ich Druck mit meinem Daumen in der Schenkellage ausgeübt und gewartet, bis sie weicht. Das hat links sehr gut geklappt, rechts wollte sie nicht und hat sich einfach um mich rumgedreht. Das soll sie ja aber nicht, sondern gezielt mit dem äußeren Hinterbein einen Schritt weg von mir machen. Mal sehen, vielleicht lege ich mich am Wochenende ja mal drüber.. Wenn ich genug Mut habe und der Hocker parat steht..

 

11. Mai 2011

Mathilda war heute tauchen! Mein Paps hat erzählt, er habe sie beobachtet, wie sie im Wasserbottich den Kopf bis zu den Augen ins Wasser getaucht hat und mit dem Wasser geplanscht hat. Als sie dann scheinbar gemerkt hat, dass sie keine Luft mehr bekommt, hat sie den Kopf raugezogen und ganz laut eingeatmet, wie ein Taucher, der an die Oberfläche kommt! Anschließend ist sie mit tropfendem Kopf glücklich über die Koppel spaziert. Man muss auch echt aufpassen, wenn man Wasser auffüllt, weil sie dann immer sofort ankommt und mit dem Schlauch spielt, im Wasser planscht und auf dem Schlauch rumkaut. Nicht selten stellt sie auch den Fuß in den Topf.. Ich glaube, wir gehen irgendwann mal richtig baden mit ihr. Die liebt Wasser über alles..

 

12. Mai 2011

Mathilda hat heute in den Wassertopf gekackt... Und das Pferdeklo ist eigentlich gut besucht und ein paar Meter weiter weg..

 

13. Mai 2011

Obwohl heute Freitag der 13. ist, habe ich mich getraut, einen kleinen Dorfspaziergang mit Mathilda zu machen. Erst war ich zwar kurz auf dem Platz, aber nachdem wir das erhebliche Mengen Sand geschluckt haben, ist mir die Entscheidung doch leicht gefallen.. Und was soll ich sagen? Mathilda hat mich mal wieder überrascht und nicht einmal gemotzt oder sonst wie Aufstand gemacht. Wir sind durchs Ort marschiert und haben fremde Menschen abgeschnuffelt ("Huch! Die gibts ja hier auch!?"), uns vor kleinen Kindern mit Fahrrädern gefürchtet und an großen Baggern vorbeigetraut. Dabei hat sie eigentlich immer schön aufgepasst, wenn ich mal eine Übung abgefragt habe. Sogar auf dem Feldweg nachhause war sie ziemlich gut händelbar. Eine sehr schöne Erfahrung. Morgen gehts nach Krämer, da ist Sackerltag.. Mathilda bekommt dann ein Kaltbluthalfter und Besuch von Anni. Ich bin gespannt, was sie sagt..

 

17. Mai 2011

Eigentlich sollte Reiner ja heute kommen, aber leider hat er kurz vorher abgesagt. Wir müssen also einen neuen Termin machen. Gestern war ich mit Mathilda noch mal kurz auf dem Platz, weil sie beim Putzen ständig gerempelt hat und ich mal sehen wollte, wie es auf dem Platz so läuft. Sie hat dort ziemlich viel gemotzt, aber an sich hat sie alles gemacht. Morgen will ich dann mal wieder ein bißchen Spazieren gehen.

Die dummen Kriebelmücken nerven, Mathilda hat total blutige Ohren und Anti schüttel auch ziemlich viel den Kopf. Man kann Thildis Halfter schon garnicht mehr richtig anziehen. Leider lässt sie sich die Ohren auch nicht säubern, es tut scheinbar auch weh. Habe jetzt Ohren-Fliegennetze bestellt, sind leider noch nicht da. Die Frage ist dann auch, ob ich nicht noch als Näherin aktiv werden muss, weil es die Netze nur in WB gibt und Mathilda da nicht nur Ohrenmäßig schon länger rausgewachsen ist.. Habe bei Krämer am Samstag auch ein Kaltbluthafter gekauft! Ihr Erstes Wollte sie letzten schnell mit Antis von der Weide holen, aber das habe ich nicht annähern über den Kopf gekriegt..

Hier noch ein paar Fotos vom Abendlichen Treiben auf dem Paddock. Stroh knabbern, Heu knabbern und die anderen Pferde beknabbern..







21. Mai 2011

Am Freitag haben wir eine kleine Power-Runde auf dem Platz gedreht, Mathilda musste mal wieder dran erinnert werden, dass man auch ab und zu Dinge tun muss, die einem ein anderer sagt. Ich habe festgestellt, dass sie viel motziger ist, wenn ich mit ihr auf dem freien RP arbeite, wie wenn dort Gegenstände wie Hütchen oder Stangen liegen. Dann passt sie viel mehr auf und motzt fast garnicht. Diese Dinge habe ich dann auch nach 10 Minuten aufgebaut und mit ihr ein bißchen "Acht" um die Hütchen und Traben über zwei Stangen geübt. Auch das Dirigieren ohne Strick nur mit Fingerzeig und Körperneigung funktionierte sehr gut. Natürlich hat der kleine Käfer dann auch ein Leckerlie bekommen..

Gegen die Kriebelmücken haben wir jetzt tolle Ohren-Fliegennetze, die sie sich auch echt gut anziehen lässt. Vorher reinige ich die Ohren mit einem gut ausgewrungenen Waschlappen. Das mag sie zwar nicht so gerne, aber die Mücken müssen ja aus den Ohren, bevor die Netze drauf kommen.

Heute waren wir dann spazieren. Kleine Föat war total vollgefressen und eigentlich mache ich ja Vorübungen auf dem RP. Die habe ich heute auf einen Richtungswechsel und eine Wendung beschränkt, weil es ihr wohl schwer fiel, sich auf engem Raum zu drehen

Statt dessen sind wir dann gleich losmarschiert. Die Birkheckerstrasse hoch, in den Birkheckerberg rein. Dort fingen dann die Kirchenglocken an zu bimmeln und wie mir erst später kam, war das wohl der Auslöser für die Folge von Missverständnissen, die sich dann aneinander reihten. Ich merkte, dass sie viel zu schnell wurde und mich ignorierte. Also wollte ich mir mit ein, zwei kleinen Übungen die Aufmerksamkeit wieder holen. Hat leider nicht funktioniert. Plötzlich stand sie mir auf dem Fuß (glücklicherweise nur auf den Zehen..) und tanzte wie eine Giraffe neben mir her. Drehen ging nur mit 120 km/h und grade aus laufen war ziemlich hektisch. Ich dem Pferd eine gedengelt, Pferd total ignoriert und weiter in der Gegen rumgeglotzt. Nachbarn geglotzt, ich geglotzt, Pferd geglotzt. Dann war das Bimmeln vorbei und der Dämon aus Mathilda gewichen (das gleiche hat sie wahrscheinlich von mir gedacht.. ich sag nur "Wow! Die ist irre!"..). Noch ein paar Meter Hibbelei und schon waren alle, wie von Zauberhand, wieder die alten. Kleine Föat (der Name passt nicht mehr, ich brauch was Neues, schließlich gleicht sie mittlerweile mehr einem Nilpferd..) neben mir hergestapft und sich alle möglichen Sachen angekuckt. Am ehemaligen Spielplatz entschied ich dann spontan, einen Strassenabschnitt weiter zu gehen. Im Endeffekt bin ich dann ganz ruhig mit kleinen Halten-rum-Rückwärts-Übungen alle 100 Meter total entspannt den Weg bis zum Ende des Campingplatzes runter und den Feldweg am Campingplatz entlang wieder nachhause gelaufen. Dabei habe ich meine Schritte gezählt: eins-zwei-drei-vier-eins-zwei-drei... So konnte ich einen ruhigen, gleichmäßigen Takt halten und siehe da! Mathilda hat sich dem Takt entspannt angepasst und wie sind in einer seelenruhe den Campingplatz abmaschiert.. es war rekordverdächtig. Kurz vor dem heimatlichen Koppeltor haben wir dann noch einen Schnak mit den Nachbarn über das so wörtlich "ehemals noch als Hund durchgehende und jetzt schon so riesige Etwas" gehalten, wobei Thildi auch total abgebrüht dabei stand, neugierig die grau-rosane Nase in die Runde gestreckt und allen das Herz gebrochen hat.

Zuhause musste Thildi dann noch "unter die Dusche", da sie Vorgestern (siehe den ersten Satz dieses Berichts) Rindills Anordnungen nicht folge geleistet hat und frech stehen geblieben ist, als er ihr den Hintern zu gedreht hat. So müssen wir jetzt also ein geschwollenes Röhrbein hinten links kühlen und noch mit Heilerde bekleistern.

Damit das Duschen Spaß macht, darf Thildi immer mal wieder mit dem Wasserstrahl spielen. Sie versucht zu trinken, schnippt mit der Unterlippe das aufgefangene Wasser in meine Richtung und planscht mit dem Fuß im sich unter ihren Füßen sammelnden Wasser. Dann wird wieder geduscht und da es heute sehr warm ist, spritze ich ihr auch Hals, Brust und Hinterbacken ab. Das lässt sie sich auch alles gefallen, nur die Sattellage und den Rücken mag sie nicht nass haben. Muss auch nicht sein, schließlich ist sie ja nicht geschwitzt. Es geht ja nur darum, sie auch wieder daran zu gewöhnen. Da sie aber ein echtes "Seepferd" ist, macht ihr das alles Spaß und statt an die Heuraufe zu gehen, bleibt sie dann vor dem Paddock stehen und sieht mir zu, wie ich alle Putz- und Waschuntensilien sammt dem geliebten gelben Wasserschlauch wegräume.

 

27. Mai 2011

Da ich jetzt weiß, dass mit kleine Föat (fast) alles stimmt, wie die Dorntherapeutin und Homöopathin Kerstin Saufaus herausgefunden hat, kann ich guten Mutes in die Zukunft blicken. Bis auf ein paar weiche Bänder an den Kniescheiben, wogegen Mathilda jetzt Schüsslersalze bekommt, ist Mathilda fit wie ein Turnschuh. Frau Saufaus war sehr erstaunt über ihre Größe und prognostizierte die mögliche 175cm für sie... die ja auch schon das "Zigeunermaß" voraus sagt..

Mathilda wurde an der Hand im Schritt und Trab auf der Strasse vorgeführt. Das hat sie wunderbar gemacht! Wir sind noch nie auf der Strasse getrabt und da wir ja jetzt erst seit ein paar Wochen kleine Spaziergänge im Schritt unternehmen, war ich total glücklich, dass sie sich so gut benommen hat. Auch der gelbe Sack des Nachbarn hat sie zwar mal kurz einen kleinen Satz hinter mich machen lassen, hat sie allerdings nicht groß außer Fassung gebracht, denn keine Minute später ist sie mit mir daran vorbei getrabt und hat nur noch hin geschielt..

Zur Übung hat Frau Saufaus sie dann kurz durchgetastet und so getan hat, als schiebe sie die Wirbel, während ich Mathildas Beine angehoben und damit gependelt habe. Diese Variante ist schonender als die herkömmliche Physiotheapie und verspricht bei leichteren Blockaden längerfristige Genesung und ist außerdem für das Pferd sehr angenehm. Mathilda war nach kurzer Irritation ("Häh? Warum bewegt die mein Bein hin und her??") stand Thildi wie eine eins und gab brav alle Hufe und ließ sich abtasten.

Antaris war im Grunde auch fit. Neben einer kleinen Blockade im ersten Halswirbel und zwei weiteren in den Lendenwirbeln, stelle Frau Saufaus (wie unsere Hufpflegerin auch!) ein leichtes Ticken in ihrem rechten Hinterbein fest. Dort hat Antaris eine große Narbe, die sich über das ganze Röhrbein erstreckt. Sehen, Bänder und die Muskulatur können in diesem Bereich nicht richtig arbeiten, die Muskeln neigen zum Verkleben. Dadurch belastet sie dieses Bein nicht voll und versucht, die Instabilität mit dem gegenüberliegenden Vorderbein auszugleichen. Das erklärt auch, warum sich dieser Hufschuh immer ein wenig dreht.

Heute war ich dann mit Thildi wieder kurz auf dem Platz und habe die Grundbewegungen abgefragt. Danach wollte ich wieder eine kleine Runde spazieren. Nachdem die Übungen auf dem Roundpen super funktioniert hatten, bin ich also wieder eine kleine Strecke durchs Ort spaziert und dann am Campingplatz entlang wieder zurück zur Weide. Diese Viertelstunde klappt mittlerweile wirklich gut, besonders die Strecke am Campingplatz. War sie früher dort immer überaktiv und versuchte zu steigen und pöbelte rum, geht sie heute mit der Nase leicht in meine Richtung gewandt und locker leicht am Strick neben mir her. Zwischendurch halte ich immer mal wieder an, richte Rückwärts oder lasse sie rumtreten. Die letzteren zwei Übungen sind noch ein bißchen konfus, aber ich bleibe dran. Sie lässt sich teilweise dann sehr ablenken, was hinter ihr passiert oder achtet nicht auf mich, wenn ich Anweisungen gebe. Aber das kriegen wir noch hin. Am Sonntag möchte ich dann mal einen Feldweg weiter gehen und ausprobieren, wie sie sich auf Feldwegen führen lässt.

 

30. Mai 2011

Obwohl es heute total heiß war, war klein-Thildi ziemlich fit.. Ich hatte auf dem RP zwei Stangen im Abstand von einer Schrittlänge und ungefähr vier Schritte weiter noch eine dritte Stange gelegt und dann noch eine Plane auf den Boden, die ich mit 5 Pylonen befestigt und damit "Tore" gebaut habe. Auf dem Weg vom Stall nach ausgiebigem Putzen (Thildi war äußerst erfreut über diese gründliche "Kratzeinheit") gab es das erste Mal seit einigen Wochen mal wieder eine Unmutsbezeugung mit Kopfschütteln. Im Keim erstickt und weiter geht's!

Auf dem Roundpen musste ich mir erst mal wieder durch viele Wendungen und Richtungswechsel die Aufmerksamkeit holen. Danach sind wir dann die üblichen Übungen durchgegangen, einzeln und in Kombination mit dem aufgebautem Parcours. Im Trab gings dann auch auf die Stangen zu, die Mathilda die ersten zwei mal total übersah/missverstand/Ignorierte und reinlatschte und stolperte. Beim dritten Mal gelang es ihr vorbildlich durch die Stangen zu traben. Dafür gabs auch ein Leckerlie.

Nachdem wir diese Übungen alle nebeneinander gemacht hatten, wollte ich jetzt auch wieder ein paar Übungen auf Abstand machen. Mathilda sollte wie beim longieren außen an der Pylonen-Plane vorbeilaufen. Der Rest ihres "Zirkels" war sozusagen Hindernisfrei. An der Stelle mit den Pylonen kam sie aber viel zu weit nach innen und hat alles über den Haufen gelatscht und dabei noch mit dem Kopf geschlenkert. Bei der nächsten Runde habe ich mit dem Strick Richtung Schulter die Anweisung gegeben, weiter nach draußen zu gehen. Das war natürlich für sie ein super Anreiz, direkt los zu schießen und mal ein paar Bocksprünge zu machen. Dabei hat sie dann wie eine Bowling-Kugel alle sämtlichen bis dahin noch stehenden Pylonen nieder gewalzt und ich hatte meine Mühe, sie wieder durchzuparieren. Focus auf die Hinterhand und möglichst schneller sein, als das Pferd. Dann habe ich sie wieder auf ihren Kurs geschickt. Das ging dann noch zwei/drei weitere Male so und irgendwann ist mir der Kragen geplatzt. Ich hab sie mal angebrüllt und habe mir den Stick geholt. Damit kann ich leichter Abstand herstellen, als mit meinem Strickende, weil ich den Stick als eine Art Stange und Platzhalter in Richtung ihrer Schulter strecken kann. Endlich hat es funktioniert und Mathilda hat ihr letztes Leckerlie bekommen. Die andere Seite habe ich dann natürlich auch noch ausprobiert (die nicht-motz-Seite), da ging es super. Im Trab wollte ich es auch noch probieren. Ging auf beiden Seiten. Dann packte mich der Ehrgeiz und ich wollte auch noch einen kleinen Galopp wagen. Und das sogar auf der Motz-Seite. Hat aber auch gut geklappt. Eine halbe Runde reichte mir.

Zum "Runterkommen" habe ich dann noch mal das Friendly-Game gespielt und Thildi überall mit dem Stick abgestrichen und "abgeschlagen". Wir sind dann auch noch ein paar Schritte in beide Richtungen gegangen (mit variierendem Abstand zwischen uns) und ich habe das Seil des Sticks über ihren Rücken geworfen und über ihren Hals. Damit haben wir die "Stunde" dann beendet. Dirk kam und hatte Eis dabei. Schnell noch Hufe ausgekratzt und Mähne mit EMa besprüht. Heute und morgen soll Regen kommen. Was ein Glück für die Mähne, die seit einigen Tagen wieder "Stark beansprucht" ist..

 

02. Juni 2011

So, heute haben wir mal auf die Probe gestellt, wie lange Mathilda alleine bleiben kann. Caro und Clara haben heute mit Antaris und Rindill einen Trainingsritt gemacht und waren am Ende fast 5h unterwegs. Als sie den Stall verlassen haben, war Mathilda schon ziemlich aufgeregt (momentan ist sie eh irgendwie ziemlich wuschig,wenn die anderen weg gehen. Das war am Anfang nicht so.. ich führe das auf eine Rossigkeit zurück. Leider kann man das bei ihr noch nicht eindeutig feststellen..). Als die anderen zwei dann aber weg waren und ich in den Stall zurück gegangen bin, hat sie ganz erleichter gekuckt und war sofort ruhig. Wow.. mit so einer Reaktion auf meine Anwesenheit habe ich nicht gerechnet! Ich hatte mir für die Zeit der Abwesenheit der anderen ein paar "Unterhaltungsanreize" für Mathilda ausgedacht. Vor allem wollte ich mir bei allem viel Zeit lassen. Also habe ich mir die Schubkarre geschnappt und bin den Koppelgang mit der Karre entlang gegangen. Mathilda ist mir auf Schritt und Tritt gefolgt. Auf der Weide angekommen, habe ich dann bestimmt eine dreiviertelstunde lang abgeäppelt. Es lag zwar lang nicht so viel da, aber da Thildi so schön ruhig war und kaum wieherte, wollte ich ihr noch ein bißchen Gesellschaft leisten. Als ich die Karre voll hatte und sie hinter den Brombeerbusch abladen wollte, war ich kurz außer Sichtweite. Nachdem ich mit geleerter Schubkarre wieder um die Ecke bog, kam sie mir schon mit gespitzten Ohren und energischem Schritt entgegen. "Ach so, da is se ja noch" scheint sie gedacht so haben.. Jetzt war die Koppel schön sauber und Teil zwei des Fohlen-Ablenkungsmanövers konnte in Kraft treten.

Nachdem wir dann zusammen den Gang wieder vor zu den Paddocks gelatscht waren, sind wir zwei Minuten später mit Sense und Mundschutz (wegen meiner Pollenallergie) wieder zurück auf die Koppel gewatschelt. Ich wollte den Elektrozaun der Kuh-Weide freisensen und Mathilda den Trennzaun zur Koppel öffnen. Ich glaube, das war das Schlaraffenland für sie! Und die Bäume haben so schön Schatten gespendet, dass sie sogar während der heißen Nachmittagszeit fressen konnte! Während ich außen um die Weide lief und senste, verfolgte Mathilda mich in einigem Abstand über die Weide. Das Gras war teilweise so hoch, dass man nur noch 30 cm ihres Rückens sah, wenn sie den Kopf zum Rupfen auf dem Boden hatte! So war sie eine weitere Stunde gut beschäftigt und hat kaum gewiehert. Ich habe aber gemerkt, dass sie häufiger wiehert, wenn ich länger weg bin, wie wenn ich in Sichtweite bleibe. Ich fühle mich sehr geehrt, denn Reiner hat mal gesagt, dass-wenn man Leitperson ist- das Pferd sich in ungewissen Situationen an mir orientiert und "fragt", was es denn jetzt machen soll. Ich glaube, das ist ein Ansatz dazu. Was ja bei Mathilda nicht selbstverständlich ist, denn sie ist ja ein sehr selbstbewusstes Pferd und ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich auf sie jetzt schon eine beruhigende Wirkung haben könnte.

 

Nachdem ich dann ein bißchen hier geräumt und da geräumt hatte, riefen Clara und Caro mich an, dass sie jetzt bald am vereinbarten Treffpunkt angekommen wären und Pause machen wollten. Am Mittag hatten wir vergessen, unter die Trensen Halfter zu ziehen und ich wollte den Mädels ein Eis zur Raststation bringen. Mathilda musste also jetzt mal eine Stunde alleine bleiben.

Als ich dann wieder zurück war, stand sie eigentlich ganz ruhig auf der Weide und fraß. Nach und nach kam aber jetzt eine gewisse Nervosität in die Sache, da es langsam immer später wurde (18.30 Uhr) und Antaris und Rindill doch schon sooooo lange weg waren. Bald müsste es auch Abendessen geben und weit und breit nichts von ihnen zu hören und zu sehen!

Nun kam also Teil 3 der Mathilda-Beschäftigungsmaßnahme an die Reihe. Die größte Ablenkung hatte ich mir extra für den Abend aufgehoben. Auf der Weide kam sie mir schon entgegen, als sie den Strick in meiner Hand sah und wir gingen total gesittet nebeneinander im Gang zu den Paddocks. Da wurde dann erst mal ausgiebig geschrubbt und gekratzt. Während der Putzaktion stand Mathilda total ruhig und hat nur hin und wieder gewiehert. Ich glaube, das macht ein Kaltblut aus. Der Unterschied zwischen Antaris und Mathilda ist, dass Anti, wenn sie sich aufregt, sich richtig aufregt. Das heißt, sie hätte sich nicht so einfach putzen lassen, sondern wäre hin und her getrippelt und hätte sich von einer auf die andere Seite gedreht und geäppelt. Ich hätte so keinen einzigen ruhigen Putzstrich machen können. Mathilda dagegen stand wie immer. Ruhig und aufmerksam beobachtete sie meine Handlungen an ihr. Dabei hat sie zwar auch ab und an mal gewiehert, aber sich keinen einzigen Schritt bewegt! Kaltblütiges Aufregen sozusagen.

Nach zwanzig Minuten Körperpflege sind wir dann auf den Roundpen und haben ein bißchen Bodenarbeit gemacht. Während dieser Zeit hat sie zwar auch ab und an gewiehert, hat aber versucht, sich zu konzentrieren und alle Aufgaben gut gelöst. Eigentlich hatte ich ja nicht damit gerechnet, dass sie sich so ruhig verhält, aber als sie alles so ohne viel Mucken mitmachte, wollte ich doch noch meinen geplanten Spaziergang in die Tat umsetzen. Wir sind also wieder durch das Ort, am ehemaligen Spielplatz vorbei und diesmal einen Feldweg weiter gelaufen als sonst. Normalerweise sind wir bisher nur parallel bis ans Ende des Campingplatzes gegangen, aber heute liefen wir geradeaus bis zur letzten Weide an den Felder und dort den Feldweg hinunter. Ein Dobermann, der die Rufe seines Frauchens ignorierte, brachte Mathilda und mich kurz aus der Fassung, aber mehr als einen Satz schräg vor mich, konnte er nicht aus Mathilda herauskitzeln. Dann sind wir weiter schön langsam den Weg entlang und haben ab und zu mal angehalten und ein Leckerlie gegessen. Auf dem Weg am Waldrand in Richtung Campingplatz habe ich dann die Fußabdrücke von Antaris Hufschuhen auf dem Waldboden gesehen. Sie mussten also parallel zu uns nachhause gelaufen sein, während wir uns auf den Weg zu den Koppeln befanden. Ruhig und ohne Motzen und meckern lief Mathilda neben mir den Campingplatzfeldweg entlang und selbst, als sie Rindill und Antaris gesehen haben muss, hat sie nicht gewiehert und ist keinen Schritt schneller gelaufen. Alles hat reibungslos funktioniert und sie hat das alles seeeehr gut gemacht. Am Stall musste sie dann aber doch mal mit Rindill schnuffeln, um zu sehen, ob er es auch wirklich war..

Nachdem wir noch die Hufe ausgekratzt hatten, durfte sie um 20 Uhr noch mal mit den anderen, die auch ziemlich müde aussahen auf die Weide.

Alles in allem hat sie sich überdurchschnittlich gut gehalten und meine Erwartungen übertroffen. Ein tolles Gefühl.

 

10. Juni 2011

Gestern waren wir mal wieder ein bißchen auf dem Platz. Aber nur ein bißchen, weil wir eigentlich verladen wollten. Nach 10 Minuten RP gings dann Richtung Hänger. Mitteltrennwand drinnen. Aber gestern war irgendwie der Wurm drin. Thildi ist zwar reinstolziert, war aber irgendwie durch den Wind und mochte nicht so gerne drinnen bleiben. Im Gegensatz zu Rindill, den wir ganz verladen haben. Mit Stange hinter dem Po und Klappe zu. Ganz unkompliziert. In zwei Minuten. Total cool. Nur Anti hat mal wieder eine Extrawurst gebraucht. Die hatte nämlich immer so den Fuß in der Mitte stehen, dass wir die Trennwand nicht beiklappen konnten. Mit Mitteltrennwand drinnen ist sie garnicht reingegangen. Mh.. Da muss noch mehr geübt werden. Schließlich wollen wir in eineinhalb Wochen mit beiden zu Anni fahren..

Mathilda war dann zwei mal drinnen und wir haben ein bißchen "Wippe" gespielt und sind zur Hälfte raus und dann wieder halb rein und wieder raus. Das hat mir gereicht, irgendwie war sie gestern komisch. Vielleicht lag das auch daran, dass ich zwischen ihren Zitzen so ein komisches beuliges Etwas gesehen habe und da dann leider mal kucken musste. Das wollte sie natürlich nicht und Litla musste ihren Riesenhuf hochheben. Auch das ging in die Binsen, weil Mathilda einfach viel zu stark für das arme Litla ist. Danach war sie ein wenig zappelig und ich hatte trotzdem nicht definieren können was das Ding da an ihrem Euter war.. Jedenfalls war es mir ein bißchen suspekt und ich habe die Digitalkameram geholt und das "Ding" fotografiert... Dann hat mich fast der Schlag getroffen.. Das war echt wiederlich! Ich habe sofort an einen Tumor oder an ein Ekzem gedacht.. Da sie mich nicht an ihren Euter lies, damit ich es näher untersuchen konnte (und es auch blutig war), habe ich mich entschiende, den Tierarzt zu rufen. Mir war ganz anders und ich hatte echt Schiss, dass die da wirklich nen Tumor hatte. Oder was wäre, wenn man das operieren müsste? In die Klinik fahren? Mit Mathilda? Und dann die Nachbehandlung? Säubern? Täglich? Bei Mathilda? Ach herje.. Was wird da wohl auf mich zu kommen.. Dem habe ich dann auch das Foto per mail geschickt. Uharhaha.. Es graute mir..

Heute war dann also der TA da und auch er hatte die Vermutung Sarkoid, Ekzem usw. Evtl wollte die Tierärztin eine kleine Probe nehmen. Ugh.. Da sich die kleine störrische Thildi sich nicht mal untersuchen lassen wollte, mussten wir also direkt sedieren. Doppel-Ugh! Das mit dem Pieksen geht doch auch nicht.. Die TÄ war aber zuversichtlich und hat erst mal eine niedrige Dosis mitgebracht. Also ich Mathilda ihren Strick ins Maul gestopft (da kaut sie immer drauf rum.. ich dachte, das lenkt sie ab) und was für ein Glück! kam in dem Moment der Rindill vom Reiten zurück und lief den Feldweg entlang. Das hat sie dann so abgelenkt, dass sie den Pieks garicht gemerkt hat. Leider musste die TÄ mehrmals stechen, bis sie die Vene getroffen hatte. Thildi hat ein paar Mal wütend mit dem Fuß gestampft und die TÄ hat "Hey!" gebrüllt. Dann war die Sedierung auch schon drinnen. Leider war das nicht genug und es musste nachdosiert werden.. Na toll.. Aber dann! Dann kam der Hautfalten-Trick. Ich sollte mit den Handen feste eine Hautfalte am Hals greifen und hin und her wackeln. Dabei habe ich immer mal mit den Fingernägeln gepiekst. In der Zeit hat die TÄ Nachdosiert und Dirk hat Mathilda gehalten. Und schwupps! War das Zeug im Pferd. Und sie stand relativ ruhig. Das ist toll, das machen wir jetzt immer so.

Und daaaaannnn wurde das Pfeeeeerd plötzliiiiich gaaaaanz müüüüüdeeeee.....

Die TÄ hat also ihre Jodtinktur ausgepackt und erst mal einfach so tasten wollen. Plötzlich hatte sie einen dunklen Knubbel in der Hand und kuckte mich verdutzt an. "Dreck." Sagte sie. "Das ist Dreck!" und grinste. "Wie? Dreck??-Das kann doch kein Dreck sein!" dachte ich. Aber tatsächlich war es wohl Talg und Fett und Hautschuppen, die sich dort festgesetzt hatten und wiederlich aussahen. Auf der einen Seite war ich enttäuscht, aber andersherum unglaublich erleichtert! Was wäre gewesen, wenn das wirklich ein Sarkoid gewesen wäre? Bei einer Zweijährigen? Aber es war Dreck!! Haha!! Dreck!!! Juhuuuuu!!!

Mathilda wurde dann dort erst mal richtig gewaschen und mit Jod versorgt, da das Euter auch ziemlich blutig war. Dann war alles sauber und rosa-rubbelig. Gott sei Dank! Der Dreck war weg! Sehr teurer Dreck.. aber egal. Besser teurer Dreck als noch teurere Op wegen Sarkoiden..

Mathilda war dann natürlich eeeecht nooooch müüüüdeeee.. Und wir haben das ausgenutzt und grad Zähne kontrolliert und in die Ohren gekuckt Dirk hat sie die ganze Zeit gehalten und als wir sie noch ein bißchen mit der TÄ bewundert haben, durfte sie dann ihren Rausch ausschlafen. Die kleine Maus.. In der Sedierung war auch ein bißchen Morphium mit drinnen und Thildi sah die ganze Zeit rosa Elefanten. Nach einer halben Stunde stand sie immer noch da mit hängendem Kopf und geschlossenen Augen. Zwischendrin haben wir immer gedacht, sie fällt hin und sollten ihr dann mal auf den Kopf klopfen. Das hat Dirk mit Begeisterung getan (der Schufft..) und Thildi hat jetzt bestimmt eine Beule oder mindestens mal einen blauen Fleck. Als sie dann wieder etwas fitter war nach ca. einer Stunde sind wir zur Kreislaufanregung ein bißchen spazieren gegangen. Das hat super geklappt und als wir wieder am Stall waren, musste sie nur noch ein bißchen warten, bis sie wieder Heuf fressen durfte. Sicherheitshalber.

Jetzt ist sie wieder fit und frech wie eh und je. Nur ohne Dreck.. Auf ein Foto vom Dreck verzichte ich mal taktvoll..



Is this real life??


Ohh.. im Schlummerland!


Schöölölölööööölöölööööö..


Hallo Maus! Aufgewacht!


Anti hat sich vorsichtshalber mal gaaaanz weit weg gestellt.. Keine Angst, Mutsch, Du brauchst heute nicht.

13. Juni 2011

Heute war wieder Schmiedetermin. Rindill und Antaris wurden ausgeschnitten und beraspelt. Mathilda musste heute nicht ruhig stehen, da meine Hufpflegerin sich verletzt hat und bei einem Jungpferd kompletter Körpereinsatz gefragt ist. Möglicherweise hätte sie die Hufe nicht halten können, wenn Mathilda sie weggezogen hätte und dann wäre ja der Aha-Effekt für Mathilda zu groß gewesen. So nach dem Motto: Man muss nur stark ziehen, dann hören die auf. Also muss die Maus noch zwei Wochen warten. Ihre Hufe brechen momentan ziemlich aus (die von den anderen auch), weil Martina stark korrigiert hat und die Hornwand unten dünn ist und die Trachten zu lang. Dadurch gibt es Spannungslinien, die normalerweise durch die Arbeit des Hufes ausgeglichen werden. Jetzt jedoch reißt die dünne Wand und bricht aus. Wenn die Wand des Hufes weiter korrigiert wird und dann richtig wächst, geht die Spannung zurück und die Hufe brechen nicht mehr aus.

Aber nicht nur Hufe haben wir heute gemacht. Antaris und Rindill müssen in eineinhalb Wochen zu Annika fahren und deshalb stand heute wieder Verladetraining auf dem Plan. Wir wollten versuchen, die zwei zusammen in den Hänger zu bugsieren. Rindill sollte als Erster einsteigen, danach Antaris. Das hat auch ziemlich gut geklappt. Rindill ist nach ein bißchen Bodenarbeit brav eingestiegen und hat bei Heu und mit Litla zusammen auf Antaris gewartet. Die ist dann nach ein paar mal "Nein-ich-mag-nicht" auch endlich eingestiegen und zwar ohne mich! Ich stand draußen und habe sie reingeschickt! Das hat funktioniert! Ich war ein bißchen über uns erstaunt.. Naja. Jedenfalls habe ich dann auch die Stange zugemacht und die Rampe hoch. Da standen die drei also im Hänger. Felicia sagte, alle zwei waren total cool und haben brav Heu gefuttert. Dann haben wir sie wieder ausgeladen. Ganz fein haben sie das gemacht.

Dann war Mathilda noch an der Reihe. Mit ihr war ich auf dem Platz und sie hat heute sehr gut mitgearbeitet!! Fast nicht gemotzt und brav außen auf dem Zirkel getrabt. Hab dann auch nicht mehr viel gemacht und sie noch mal in den Hänger geschickt. Einmal rechts und einmal links. Und links (ihr späterer Platz) dann auch bis vor mit der Brust an die Stange. Theoretisch hätte man dann auch die Stange zumachen können. Aber ich glaube, wenn wir sie das erste Mal verladen, machen wir das auch mit Rindill.. Der bringt da unglaubliche Ruhe und Sicherheit rein. Ich hoffe dann, dass Anti auch alleine rein geht..

 

15. Juni 2011

Nachdem der letzte Termin ja leider abgesagt werden musste, war Reiner heute mal wieder da. Ich war noch total abgehätzt, grade erst aus dem Auto gesprungen, dass ich gleich vor dem Hänger geparkt habe, als er schon mit seinem Mitsubishi-Pickup in die Strasse einbog. Das Putzen von Mathilda musste also heute ausfallen. Wir gingen zusammen zum Stall und ich halfterte auf der Weide auf. Reiner beobachtet einen dann immer und ich hab das Gefühl, dass ich bei jeder Bewegung abgescannt werde.. ich mache dadurch so viele Fehler, weil ich mich nicht auf meine Routine verlasse, sondern überlege, was ich tue.. Das Runterführen kann ich garnicht beschreiben, weil es so unauffällig war, dass ich jetzt garnicht sagen kann, wie es von statten ging. Ich nehme mal an, gut

Auf dem Platz haben wir dann kurz zusammengefasst, was wir in der letzten Übungseinheit gemacht haben und was ich üben sollte. Üben sollte ich Untertreten und auf Druck weichen, außerdem (das hatte ich so garnicht mehr in Erinnerung) sollte ich den Fluss in den Übungen halten. Also nicht nach jeder Übung stehen bleiben, sondern dabei flüssig weiterlaufen und das vor allem in ruhigen, gleichmäßigen Schritten.

Angefangen haben wir dann erst mal mit den Grundübungen und meiner Position auf Schulterhöhe und dem Abstand zu Mathilda. Der sei nämlich viel zu klein, Mathilda und ich knuddelten sich in unseren Bereichen. Dabei sollte ich dann Übungen einbauen wie Gradeausgehen, Richtungswechsel mit Drehung der Hinterhand und danach direkt das Mitnehmen der Vorhand, Rückwärts, gradeaus und wieder ein Seitenwechsel. Das funktionierte meiner Meinung nach ganz gut. Dann kam das Untertreten. Ich machte es Reiner erst mal vor und erklärte ihm, dass ich das mit der Drehung aus dem Handgelenk zwar verstanden hatte, aber nicht richtig umsetzen konnte. Immer wieder blockierte ich irgendwie den Vorwärtsfluss und war dann plötzlich vor Mathilda, die ich dadurch natürlich noch mehr bremste. Reiner nahm mir Mathilda ab und "weckte sie erst mal auf".. Bei ihm sieht das immer so klasse aus. Weich wie Butter und - von kleinen Büffeleien aus Mathildas Richtung mal abgesehen - absolut in Harmonie. Danach sollte ich wieder und siehe da! Ich habe jetzt verstanden, wie ich sie einen Schritt untertreten lassen kann. Ich muss nur noch weiter an meiner Konsequenz mit dem Einhalten des Bereichs vertiefen. Nachdem dass dann auch soweit klar war, dass ich es alleine weiterüben konnte, gingen wir dazu über, mehr Abstand zwischen Mathilda und mich zu bringen und sie "besser zünden" zu lassen. Wenn ich ihr sage "Bitte JETZT traben" muss ich das immer drei mal sagen, bis was passiert. Also übten wir Tempounterschiede. Wie schnell kann Mathilda Schritt gehen, ohne zu traben. Wie langsam kann sie traben, ohne Schritt zu gehen? Ich sollte die Tempounterschiede innerhalb einer Gangart nur durch meine Körperspannung erreichen. Den Gangwechsel dann durch das zusätzliche Heben der Führhand. Außerdem erklärte Reiner mir die Stufen des Sticks, die ich jetzt auch noch einbauen sollte, wenn ich sie brauchte.

Jetzt haben wir wieder viel zu üben. Aber ich bin froh, denn im Grunde war alles trotzdem ziemlich gut. Ich habe Reiner sogar gestanden, dass Thildi ab und an mal ein Leckerlie bekommt, wenn sie etwas sehr gut macht.. Und mir ist aufgefallen, dass sie deutlich weniger motzt.

Aber das Training war ja noch nicht vorbei. Heute stand ja noch Verladen auf dem Plan. Kurz setzte ich Reiner ins Bilde, wie und was Mathilda und ich in den letzten Wochen in Punkto Verladen geübt hatten. Natürlich hat das so alles jetzt garnicht gekappt. Mathilda rannte direkt die Rampe hoch, anstatt davor kurz stehen zu bleiben, und rein zu gehen wenn ich es ihr vorschlug. Dann musste ich an ihr rumzuppeln und kaum hatte ich sie von der Rampe unten, riss sie den Kopf nach unten und fing an zu fressen.. Diese Göre! Natürlich hat sie gemerkt, dass ich aufgeregt war und meine Unachtsamkeit natürlich schamlos ausgenutzt.. Als sie dann irgendwie reingepoltert ist, und wir da drinnen irgendwie total unruhig und zappelig rumgehampelt haben (natürlich hat das grade heute nicht geklappt..) sagte Riner "Stopp.. Komm noch mal ganz raus da..). Ich hätte auch gleich zu Anfang die schwerste Variante ausgesucht und Mathilda direkt von draußen alleine in den Hänger geschickt. Sie machte das zwar, aber ich sollte trotzdem in Ruhe von vorne anfangen und ihr es so leicht wie möglich machen. Also sollte ich mit ihr in den Hänger und auf der anderen leeren Seite mit hinein gehen. Okay, das hat funktioniert. So stand sie besser drinnen. Jetzt sollte sie ein paar Schritte hinaus gehen und stehen bleiben. Auch das Anhalten hat funktioniert. Sie stand jetzt mit der Vorhand und der halben Mittelhand drinnen und der anderen Hälfte der Mittelhand und der Hinterhand draußen. Die nächste Aufgabe war, aus dieser Position heraus wieder IN den Hänger zu gehen. Auch das hat funktioniert, nach dem ich sie kurz überzeugen musste, dass wir da jetzt rein müssen. Dann lud ich sie mit der Methode bei der man ins Halfter greift und den Kopf nach außen lenkt und mit dem Pferd aus dem Hänger geht, wieder aus.

Als nächstes kam die Sache mit der Stange hinter dem Po. "Willst Du sie irgendwann mal alleine verladen?" "Mh.. darüber habe ich noch garnicht nachgedacht.. aber sinnvoll wäre es ja schon..". Also musste ich jetzt das Pferd in den Hänger schicken und selbst Stange und Klappe schließen. Dazu ging ich wieder neben Mathilda mit in den Hänger (dazu brauche ich jetzt garnichts mehr erklären, sie macht das einfach super!) und sollte dann den Strick einfach hängen lassen. Einfach loslassen. Dann ging ich unter Reiners Anleitung am Pferde entlang und strich sie überall ab. Auch am Po. Mathilda blieb derweil artig im Hänger stehen. Wäre sie jetzt rausgegangen, hätte ich sie einfach, so, wie sie stehenblieb wieder reinschicken müssen. Als ich strich und strich sagte Reiner plötzlich "und jetzt die Stange einhängen". Huch.. ich war überrascht. So einfach? Naja.. was sollte da auch noch für ein Zwischenschritt kommen. Also griff ich von der anderen Seite des Hängers nach der Stange (so war ich vor Tritten oder dem dicken Pferdepo geschützt) und hängte die Stange ein. Cool. Mathilda stand da also, am hängenden Strick mit offener Klappe und Stange hinterm Po. Ganz ruhig. Und Reiner und ich standen draußen und er erklärte mir den weiteren Schritt. Plötzlich bemerkte Mathilda wohl, dass sie da etwas dran hinderte, einfach so wieder den Rückwärtsgang einzuschlagen.. Ihr für ein Kalti ja eigentlich schmaler Po drückte sich auf einmal ganz breit und platt an die Stange und sie sah sich verwundert um. "Was'n das???" wird sie wohl gedacht haben.. Wenn sie so drücken, sollte man nicht versuchen, die Stange zu öffnen. Nachdem sie zwei/drei mal gedrückt hatte, um zu testen, ging Reiner mit seinem Stick zu Mathilda und klopfte erst sanft und dann immer intensiver werdend auf ihre Kruppe, bis sie ihr Gewicht wieder nach vorne verlagerte und den Druck von der Stange nahm. Erst, als er die Stange von unten mit der flachen Hand anheben konnte, nahm er sie weg. Auch jetzt stand sie ganz brav da. Ich sollte hinein gehen und mir den Strick greifen. Dann sollte ich mich mit meiner Front in Richtung Ausgang drehen und einfach losgehen. Das war die zweite Methode, wie man ein Pferd ausladen kann. Mathilda legte dann ganz von selbst den Rückwärtsgang ein und tastete sich den Weg mit ihrem Po rückwärts, bis sie an der Mitteldrennwand mit der Schulter vorbei war. Dann drehte sie sich auf der Rampe nach innen/hinten um und stieg sozusagen vorwärts aus. Cool.

Das machten wir dann jetzt noch ein zweites Mal und nachdem ich wieder die Stange geschlossen hatte, schloss Reiner auch die Rampe. So stand mein kleines Pferd also da drinnen und kuckte aus dem kleinen Fenster oben links. Reiner wartete kurz und öffnete dann die Klappe wieder. Ich lud sie wieder genauso aus, wie vorher und sollte dann einfach vom Hänger weggehen.

Dann kam ein großes Lob von Reiner. Das hätten wir wirklich gut geübt und sie ging ja wirklich gut in den Hänger. Auch sei sie garnicht schreckhaft und ziemlich taff. Wir hätten gute Vorarbeit geleistet und es zahle sich jetzt aus, dass wir die ganze Zeit geübt hätten. Als nächstes sollten wir dann Geräusche hinzu nehmen. Am Hänger wackeln, an die Plane klopfen usw. Jetzt könne ich ja auf dem Gelernten aufbauen und sie irgendwann vom Hängerdach aus verladen...

 

02. Juli 2011

Heute habe ich mich mal wieder intensiv mit Thildi beschäftigt, nachdem wir am vergangenen Montag und Dienstag nach Rückkehr der anderen zwei Pferde abends nur Abgespritzt haben, weil es so heiß war. Mathilda hat es aber genossen und stand wie eine eins. Man hatten den Eindruck, als konzentriere sie sich ganz auf das Wasser, wie es ihr am Rücken entlang ins Fell lief und ihr schwarzes Fell kühlte.

Am Mittwoch waren wir dann auch schon mal wieder Putzen und ein bißchen auf dem Platz um zu testen, was sie so anstellen würde, nach einer Woche ohne Chefs. Aber sie war total lieb und hat sich angestrengt, alles richtig zu machen.

Genauso war es heute. Nachdem Rindill bei Annika auf dem Rücktransport ja Probleme gemacht hatte, wieder in den Hänger zu steigen, so dass Martina eingreifen musste, wollten wir heute wieder Verladen üben. Antaris weigerte sich zwar auch am Anfang, aber als ich die Trennwand beiseite klappte, sieg sie auch ohne Probleme ein. Das reichte mir auch und ich brachte sie wieder auf die Weide. Rindill haben wir dann erst auf dem Platz per Bodenarbeit auf das Verladen vorbereitet. Erst ich, dann Litla. Als wir in dann in den Hänger führten, gib es fast auch ohne Probleme.

Dann war ich mit Mathilda an der Reihe. Auch mit ihr ging ich erst auf den Roundpen und bewegte sie in alle Richtungen. Alles klappte super und sie strengte sich total an, alles richtig zu machen. Wir sind sogar galoppiert! Und zwar ohne Kopfschlagen oder Motzen. Ganz brav punktgenau auf dem richtigen Fuß angesprungen. Super, kleines Föat!

Außerdem habe ich mit ihr dann wieder das aufsteigen simuliert, in dem ich an ihr gewackelt habe und an ihrer Seite auf und ab gesprungen bin und sie dabei angerempelt habe. Sie tang einfach total regungslos da und hat abgewartet. Ganz toll. Demnächst werde ich mir die Aufsteighilfe mitnehmen und mich evtl mal drüber legen.

Anschließend ging es zum Hänger. Vor der Klappe halte ich sie jetzt immer an, weil sie mir in der Vergangenheit zu viel selbst entschieden hat, dass sie da jetzt rein will. Aber ich entscheide, wann sie da reingeht. Konsequenz ist alles. Also angehalten (hat Föat brav gemacht), ihr den Weg auf die rechte Seite gewiesen, mit Föat losgelaufen und Föat ist in den Hänger spaziert. Ganz brav. Leider hat sie sich dann entschieden, jetzt aber wieder rauszugehen und ich konnte diesmal daran nichts ändern. Also habe ich es nochmal probiert und sie erneut reingeschickt. Das ging total gut und diesmal konnte ich sie sogar loslassen und ihren Po streicheln. Dann habe ich mich umgedreht und bin direkt aus dem Hänger rausspaziert. Föat ist von selbst rückwärts gegagen und hat sich auf der Rampe gedreht. Ganz fein, mein Herz! Du bist ein tolles Pferd! Und dann durfte sie auch wieder auf die Weide.

 

05. Juli 2011

Es war heute echt ziemlich heiß, bzw. drückend und Thildi war froh, geputzt zu werden. So wurden ihr die ganzen Bremsenstiche gekratzt und die Fliegen konnten auch nicht so stark nerven. Auf dem Roundpen war sie dann ebenso zäh, wie sie beim Putzen ruhig stand. Keinen Schritt wollte sie gehen und ich war heute auch total gerädert und konnte mich absolut nicht konzentrieren. Ich glaube, so viele widersprüchliche Signale wie heute habe ich ihr schon laaaange nicht mehr gegeben. Aber eigentlich hat alles funktioniert. Zumindest kam kein Gemotze von ihr - nur ich habe ab und zu vor mich hin geflucht, wenn mir die Haare mal wieder im Gesicht klebten. Heute hat Mathilda mich bewegt und nicht anders rum. Ich bin ihr viel zu viel hinterher gelaufen, habe sie zu oft aufgefordert etwas zu tun und war anschließend noch fertiger als vorher. Zwischenzeitlich hatte ich mich sogar entschieden, dann heute eben nur Sachen am stehenden Pferd zu machen. Friendly-Game zum Beispiel oder Vorhandwendung. Dann habe ich nach ihrem Kopf - neben ihr stehend - zu mir in die Gurtlage gefragt. Das macht sie nicht gerne und wehrt sich immer mit Gegenzug. Ich war aber beharrlich (boah.. war das anstrengend!) und habe so lange gewartet, bis sie ohne Zug bei mir blieb. Jetzt konnte ich den Finger in die Schenkellage legen und sie nach außen rumtreten lassen. Das geht nach rechts besser, als nach links. Irgendwie kam mir der Gedanke, ich könne ja mal den Aufsteighocker holen und sie vom Hocker aus rechtsrum und linksrum schicken.. Komisch hat sie mich angesehen, die "Kleine", war ich jetzt doch viel größer als vor einer Minute! Lustig, lustig.. Mh.. vielleicht kann ich sie.. ich drehte sie so und dirigierte sie genau vor mich. Jetzt war die Sattellage direkt vor mir. In meinen vorigen Übungen hatte ich immer wieder das Aufspringen geübt. Natürlich bin ich nie wirklich aufgesprungen, aber sie kannte jetzt zumindest schon mal, dass da jemand neben ihr hoch und runter hupfte und sie anrempelte. Auch, dass sie dabei stehen bleiben sollte, hatte sie schon gelernt. Der nächste Schritt wäre das über den Rücken legen.. Sie war heute sehr ruhig, also warum nicht? Ich hüpfte probeweise noch mal auf dem Hocker hoch und runter und hievte meinen Körper dann quer über ihren Rücken. Huch! Da hat sie aber gekuckt! Ich hab sie gleich gestreichelt und da wollte die freche Kröte mich doch tatsächlich beißen! Das hat mich ein bisschen aus dem Gleichgewicht gebracht und ich ließ mich vom Rücken auf den Hocker gleiten. Ich habe die ganze Prozedur dann noch mal wiederholt, auch von der anderen Seite und Mathilda stand eigentlich die ganzen Zeit total still. Allerdings würde ich mich jetzt auf keinen Fall auf sie setzen, da ich nicht genug Körperbeherrschung hätte und sie wahrscheinlich ziemlich anrempeln müsste.. Ob sie das auch so still mit sich machen lassen würde, weiß ich nämlich nicht.. Erst üben wir jetzt mal das drüber legen und wenn Felicia irgendwann mal wieder zusieht, vielleicht kann sie sich dann mal an den Kopf stellen oder so.. Die Trainingseinheit haben wir dann noch mit ein bisschen Hufe-heben und Stick durch den Poundpen schleppen beendet. Durch die Wärme ist auch der Boden ganz sandig geworden und Mathildas Nase sieht aus, wie bei einem Erdferkel.. Die Nüstern hab ich dann auch noch gereinigt und die Augen. Das lässt sie sich wirklich gut machen. Mal sehen, wann wir das nächste Mal wieder auf den RP gehen. Am Freitag kommt endlich Martina zum Hufe machen. Und Samstag und Sonntag machen wir kleine Ausflüge ins Ort zu unserer ausgelagerten Koppel, die in den nächsten Wochen abgefressen werden muss. Ich weiß noch nicht, ob ich sie weg vom Stall auf einer Koppel alleine lassen will, wenn Rindill und Anti reiten gehen.. Ich glaube, das kucke ich mir lieber erst mal an. Schließlich ist das dann der erste Ortswechsel seit knappen 15 Monaten. Ein gutes Training für den HJN-Kurs. Der ist in vier Wochen und da müssen wir sie dann zum Löwenhof fahren..

 

10. Juli 2011

Ach Gott, war das mal wieder (k)ein Wochenende… nachdem am Freitag die Martina zum Hufe schneiden da war, und Mathilda mal wieder ordentlich diskutiert hat, hatte sie am Samstag Abend eine Kolik..

Aber von vorne. Freitag waren also die Hufe dran. Vor dem Hufpflegetermin habe ich Mathilda erst mal gründlich geschrubbt. Das findet sie immer toll und das kann sie mittlerweile auch echt gut. Auch das Hufe auskratzen ist kein Problem mehr. Dann habe ich sie einfach angebunden gelassen, weil Martina noch nicht da war. Ich bin außer Sichtweite gegangen und hab mal ausprobiert, wie sie sich so verhält. Hat sie prima gemacht. Ist einfach stehen geblieben und hat gewartet. Als Martina dann kam, ginge eigentlich schon los. Sie hat vom ersten bis zum letzten Huf ständig die Beine weggezogen und in einer Art Kompliment versucht, sich der Hufpflege zu entziehen. Martina ist da ziemlich hart im nehmen und Thildi hatte keine Chance, die Vorderhufe wegzuziehen. Nachdem sie das gemerkt hat, hat sie versucht, Martina mit dem Kopf wegzuschieben. Hat aber auch nicht geklappt. Die Hinterfüße waren dann schon was anderes. Als sie dann sogar versucht hat, nach Martina zu treten, hat die ihr eine übergeschwartet, dass mir ganz anders wurde. Danach ging es einigermaßen und Martina konnte sie loben. Außerdem hat Thildi dann rausgefunden, dass man den Tümpel vom Hufbock toll abmontieren und durch die Gegend rollen kann!! Jedenfalls sehen ihre Füße jetzt wieder gut aus.

Ich war dann auch Samstags ganz froh drum, wenn ich mit den Füßen von Donnerstag in die Klinik gemusst hätte, hätten die sich sicher gedacht "kein Wunder, dass so ein vernachlässigtes Pferd auch noch ne Kolik kriegt..". Aber so weit kam es glücklicherweise nicht. Am Samstag haben wir dann den ganzen Tag die ausgelagerte "Schreiner-Weide" abgesteckt. Abends haben wir die Pferde dann für zwei Stunden drauf gestellt, damit sie beginnen können, ihr erstes Abteil frei zu fressen, damit ich dann immer schön weiterstecken kann, ohne dass sie sich überfressen.

Tja und als wir nach zwei Stunden wieder kamen und die Pferde holen wollten, lag Thildi im Gras vor unseren Füßen. "Häh?" dachte ich.. "da stimmt was nicht..". Mir ist dann auch gleich der total aufgeblähte Bauch aufgefallen. So ein Mist.. "die hat ne Kolik!" habe ich sofort richtig vermutet. Also erst mal wieder alle Mann runter zum Stall geführt. Bewegung war jetzt sicherlich nicht schlecht. Vielleicht verliert sie dann ein bisschen Gas. Am Stall hat Mathilda sich sofort auf den Boden geworfen und sich gewälzt. Dann ist sie aufgesprungen, hat sich Richtung Bauch gekuckt und ganz viel gegähnt. Mir wurde ziemlich mulmig und ich habe den Dr. Stoll angerufen. Wochenendzuschlag hin oder her, vor Koliken habe ich Respekt. Nachdem sich Mathilda wieder theatralisch auf den Boden geschmissen und den Kopf durch den Sand gezogen hat, wurde ich dann doch etwas nervös.. "Wo bleibt der TA?.. Was kann ich noch schnell tun?".. Mathilda hat die Augen verdreht und sich auf die andere Seite gewälzt.. "Ahhh! Es stirbt! .. Colosan!! Ich hab noch Colocsan!" Das Zeug stand seit der letzten Kolik von Rindill im Keller und wartete auf seine Zeit. Die war jetzt gekommen. 15ml in der beigelegten Spritze aufgezogen und zu der auf dem Boden liegenden und fürchterlich leidend aussehenden Mathilda gehechtet. Dort hab ich ihr die Spritze noch am Boden in die Schnuddel gedrückt. Scheinbar schmeckt das Zeit euch sch…., denn Mathilda ist sofort aufgesprungen und hat angeekelt das Maul aufgerissen und wollte irgendwo lang schnullen. Zwei Minuten später hatte sich das dann gelegt und sie stand relativ ruhig, aber mit gesenktem Kopf auf der Weide. Der TA war immer noch nicht da. (Klar.. auch TÄ haben keine Flügel..) Das Einzige was mir jetzt noch einfiel, war, ihr den Bauch zu massieren. Ich strich mit der glatten Hand immer von Gurtlage Richtung Ausgang. Die ersten paar Male sah Mathilda sich um und schien zu sagen "Was machst Du da? Das tut gut!" Sie wurde immer ruhiger und schloss halb die Augen. Ich wechselte die Seiten, aber das wollte sie nicht. Sofort ist sie ein paar Schritte weggegangen und hat sich wieder nach ihrem Bauch umgesehen. Ich bin also wieder auf die rechte Seite gegangen und habe dort weiter gerieben. Ich hatte so den Eindruck, das es langsam besser ging. Jetzt kam auch die TÄ und konnte das kleine kranke Föat endlich untersuchen. Schleimhäute waren okay, Fieber (was ein Glück hatte ich das mit ihr geübt..) hatte sie keines, nur der Puls war etwas erhöht und auch die TÄ wies auf den geblähten Bauch hin. Als ich ihr von dem Massieren des Bauches erzählte, lächelte sie zwar, musste aber auch eingestehen, dass dies die Stelle des Blinddarms war, der bei einer Gaskolik wohl immer stark betroffen ist. Auch die Colosangabe war richtig gewesen und ich sollte sie im halbe- bis Stundentakt weiter geben. Außerdem hat sie Mathilda noch eine entkrampfende Bsucopan-Spritze gegeben. Die Nacht über musste Thildi jetzt also in der Box verbringen und auf Spänen stehen.. Nach ein paar Stunden sollte ich sie langsam mit je einer Hand voll Heu alle halbe Stunde anfüttern. Nach dem die TÄ dann weg war, führte ich Mathilda noch ein bisschen auf dem Paddock umher, um die Verdauung wieder anzuregen.

Als sie dann in die Box kam, war sie natürlich zuerst einmal sehr erstaunt über das helle Zeug auf dem Boden. Sollte das etwa alles Essen sein?? Sofort hat sie ihr Maul durch die Einstreu gezogen und herzhaft zugegriffen. Nach ein paar Mäulern voll.. psfsftzsftsfsss! Igitt! Mh.. vielleicht kann man es doch essen.. Nochmals: Ham! … zpfttzfpbftsz! Bäh! Scheinbar nicht. Suchend ist sie dann durch Box und Paddock getigert und war ein bisschen verwirrt über die neue Situation. Noch zwei mal hat sie versucht, die Streu zu verspeisen, jedesmal mit dem Ergebnis, dass sie doch nicht schmeckt. Als ich dann um 21 Uhr nach ihr sah, lag sie in der Box. Ich konnte nicht wirklich sagen, ob sie geschlafen hat oder immer noch Bauchschmerzen hatte. Auf jeden Fall bekam sie jetzt ihre dritte Colosan-Spritze, die bei weitem nicht mehr so gut rein ging, wie die Erste. Ich fürchte, wir müssen das nach der Kolik erst mal wieder mit Honig üben.. Langsam fing ich dann an, bis 01 Uhr ihr jede halbe Stunde eine Hand voll Heu zu geben. Anfänglich hatte ich etwas Sorgen, weil sie nicht äppelte, was sich aber später als unberechtigt herausstellte, da ein Haufen im Paddock lag. Um 1 bekam sie dann für die Nacht eine größere kleine Portion Heu. Heute morgen ging es ihr dann wieder so weit gut, ich gab dann aber trotzdem noch mal eine Spritze Colosan, die ich irgendwie in ihr Maul mogelte. Sonntags sollte sie dann mal einen Tag auf den Werdegang verzichten und nur Heu essen, ab morgen darf ich sie dann wieder eine halbe Stunde raus lassen und muss den Koppelgang dann langsam steigern. Das Umstellen auf die Schreiner-Weide muss also noch ein bisschen warten und ich muss jetzt irgendwie den fehlenden Schlaf kompensieren..

 

11. Juli 2011

Mathilda geht es so weit gut und wir weiden sie jetzt die Woche über hier am Haus wieder an. Am Wochenende wollen wir sie dann phasenweise wieder auf die Schreiner-Weide bringen, um die erste Zelle abfressen zu lassen.. Ich habe ein bisschen ein mulmiges Gefühl..

 

14. Juli 2011

Heute haben Caro und ich die Pferde mal wieder für eine Stunde auf die Schreiner-Weide gebracht. Ich war sogar so tollkühn, dass ich Mathilda ohne Bodenarbeit geführt habe.. Hat aber eigentlich ganz gut funktioniert. Sie hat sich zwar auf dem Hinweg aufgeregt, aber auf ein Zusammensacken (Energie rausnehmen) meines Körpers hin ist sie trotzdem stehengeblieben, wie wir es geübt haben. Auf der Weide war sie dann ziemlich wild, weil viel Wind und irgendwie ist allen die Weide unheimlich, weil sie ungern in die hintere Ecke ihres Stücks gehen. Caro und ich haben uns deshalb dort hingestellt und siehe da! Mathilda hat dann auch ganz oft bei uns gegrast. Morgen machen wir das wieder und wir wollen auch noch ein kleines Stück Spazieren gehen..

 

15. Juli 2011

Heute haben wir tatsächlich einiges gemacht. Felicia ging mit Rindill ausreiten und während dessen haben Clara und ich Anti und Mathilda geputzt. Danach bin ich ein bißchen auf den Platz und habe Mathilda überall hin bewegt. Ich musst ein bißchen energisch sein, weil Madame heute scheinbar keine rechte Lust hatte.. Anschließend sind Clara und ich dann mit den Stuten über den Campingplatz zur Schreiner-Weide marschiert. War total super und ich konnte teilweise sogar entsprechend relaxed mit gesenkten Armen und baumelndem Strick laufen. Auf der Koppel waren beide auch total gechillt und Clara und ich sind wieder an den Stall zum Misten. 1 1/2h Stunden später hat Litla uns dann mit Rindill an der Koppel abgeholt und wir wollten dann noch ein wenig spazieren gehen. Mathilda und ich vorne weg, Felicia auf Rindill und Clara mit Halfter und Strick auf Anti. Am Anfang war es auch wieder total lässig. Mathilda hat gut gehört und war immer auf meiner Höhe. Als wir jedoch immer tiefer ins Tal gingen und je höher das Gras wuchs, desto nerviger wurde es. Sie schnappte ständig nach den Grashalmen und wurde auch wieder etwas schneller. Als wir dann zur Feuerstelle hoch liefen, war sie wieder mal so schnell, dass ich nicht nach kam und sie sich vor mich drehte. Total ätzend. Das Ende vom Spaziergang war aber dann wieder nett und ruhig und ich bin eigentlich zufrieden mit dem Ergebniss. Sie war nicht motzig, hat mich nicht direkt irgendwie angegangen (diese Befürchtung schlummert doch noch irgendwo in mir..) und war trotz der Geschwindigkeit im Schritt immer folgsam, wenn ich die Übungen vom Platz abrief (Rückwärts, Hinterhand drehen, anhalten, mit der Vorhand weg). Das größte Manko ist noch der Abstand zu mir. Sie drängelt zu viel iin meinen Bereich und läuft mich um. Ich hoffe, dass ich dafür im Neuhauser-Kurs einen Ansatz, bzw. eine Lösungsmöglichkeit finde.

Im Großen und Ganzen ist das Führen aber kein großes Problem mehr. Immerhin kann ich sie mit relativ gutem Gefühl durchs Ort auf eine andere Weide führen. Das ist ja schon mal was.









17. Juli 2011

Mathilda hat letzte Nacht vom Regen einen Streich gespielt bekommen.. Ich rekonstruiere die Vorkommnisse so:.. Mathilda ist mit ihrem Jungpferdetüddelkopf über die Weide getrappelt und auf dem glatten, rutschigen Boden ausgerutscht. Da das genau neben dem Zaun passierte, schlidderte sie genau unter das untere Band und hat beim Aufstehen den Zaun nieder gerissen. Jetzt stand sie auf dem Gang zur Weide und Rindill hinter dem auf dem Boden liegenden bitschenden Zaun. Neugierig wie sie ist, hat sie sich schnell von dem Schrecken erholt und ist den Gang entland richtung Weide gelaufen. Leider haben wir gestern den Zaun zur fetten Weite nicht zu gemacht, durch den wir die Schubkarren mit den abgesammelten Äppeln gefahren hatten...

So stand heute morgen eine kugelrunde, nasse, auf der einen Seite total schlammige Mathilda vor ihrem Paddock und wollte ihr Frühstück. Rindill war aus großem Respekt vor dem bitschenden Zaun innerhalb des großen Paddocks geblieben und musste zusehen, wie Mathilda sich des Nächtens den Magen voll schlug... Die Bremsspuren vor dem kaputten Zaun erhärten meinen Verdacht der nächtlichen Fohlenrutschpartie..

 

22. Juli 2011

Die ganze vergangene Woche haben wir die Pferde vom Stall zur Schreiner-Weide geführt. Anfangs habe ich Mathilda genommen und Papa oder Felicia die anderen zwei. Mathilda ist zwar nach wie vor etwas forsch, lässt sich aber doch trotzdem ihrem Alter und Charakter entsprechend gut führen. Um diese ganze Führerei auch als Training zu nutzen, gehen wir nie die gleichen Wegkombinationen hintereinander. Entweder, wir gehen über die Strasse zu Weide und später am Campingplatz hinten runter oder wir führen auf dem Hinweg den Feldweg entlang und gehen zurück durch das Ort. Auch die Feldwegabzweigungen ändern wir immer mal wieder. Vor ein paar Tagen hat es sich dann ergeben, dass Rindill ausreiten war und Felicia länger unterwegs war. Ich wollte die Pferde aber unbedingt noch auf die Weide führen und habe mich dann dazu durchgerungen, mal auszuprobieren, wie Mathilda und Antaris sich verhalten, wenn ich sie beide zusammen nehme. Und siehe da-es hat wunderbar funktioniert. Antaris wird sogar ein bißchen flotter und Thildi ein bißchen ruhiger.

 

23. Juli 2011

So, heute war ich mal bei einem anderen Nori Endlich haben wir es mal zeitlich geschafft, einen Termin zu finden, an dem Nicole und ich können. Also war ich heute mal wieder bei Mathildas Verwandtem Dibo. Dibo ist jetzt 4 Jahre und 3 Monate alt. Also fast genau zwei Jahre älter als Mathilda. Da er aus da er aus der Nero-Linie stammt, ist er entsprechend breit und kalibrig. Trotzdem ein total cooler Kerl. Wenn Dibo etwas macht, dann macht er es langsam. Aber-er macht es. Er hat mindestens einen doppelt so großen Dickschädel wie Mathilda! Nachdem Niki ihn geputzt hatte, gingen wir zusammen auf den Roundpen und ich durfte mit Dibo Bodenarbeit machen, denn er war früher einmal auch zwei Wochen bei Reiner Schelbert und ich wollte unbedingt probieren, ob er das, was ich konnte, auch noch konnte. Und es klappte wirklich gut! Es ging sogar so gut, dass Nicole sich später auf in drauf setzen konnte! Zum ersten Mal auf seinem Rücken!! Niki und Dibo kommen auch zum HJN-Kurs und wir wollen versuchen, Mathilda zu ihm zu stellen. Mal sehen, ob die zwei sich vertragen.

Nachmittags haben wir dann hier noch ein bißchen Verladen geübt. Antaris war zwei mal im Hänger. Beim ersten Mal war sie leider etwas zu schnell wieder draußen (..) und so musste sie noch ein zweites Mal einsteigen. Felicia half mir dabei, denn wir haben rausgefunden, dass Antaris, wenn sie nicht so gerne weiter gehen möchte als mit den Vorderfüßen auf die Rampe, relativ direkt rein geht, wenn jemand hinter ihr vorbei läuft. Er muss sie noch nicht mal großartig anfassen. Als sie drin war, hat Felicia die Stange geschlossen und Anti war im Hänger. Glücklich sieht Anti nicht aus, wenn sie da drin ist. Es ist ihr doch merklich unangenehm. So war sie froh, als sie wieder draußen war und sie in ihre Box konnte. Dann kamen Mathilda und Rindill an die Reihe. Wir wollen sie in zwei Wochen zu Annis Hof fahren und sie sollen dabei zu zweit gefahren werden. Zuerst machten wir aber ein bißchen Bodenarbeit auf den Roundpen. Die war nicht so entspannt, wie sonst, denn Mathilda fand es irgendwie aufregend, dass Rindill mit auf dem Roundpen war. Sie kräuselte ihre Nüstern und kuckte mich total böse an. Auch das Kopfschlagen war stärker und einbißchen wild war sie auch. Eine dicke Regenfront am Himmel drängte uns dann aber dazu, nun doch schnell zum Hänger zu gehen. Mathilda stieg sofort ein und polterte fürchterlich über die Rampe. Scheinbar macht ihr das Spaß, da rein zu rumpeln. Leider war sie heute mal wieder so hektisch, dass sie nicht drin blieb und sofort wieder den Rückwärtsgang einlegte. Also musste sie noch mal rein und ein paar Sekunden still stehen. Dann gab ich das Zeichen zum Rückwärts gehen. Rindill lief mit Felicia auch sofort in den Hänger. Ich schloss die Stange hinter ihm und wollte Mathilda von außen rein schicken. Sie ging zwar mit dem Kopf bis unter das Dach, aber dann nicht mehr weiter, sondern zurück. Also ging ich in den Hänger und forderte sie auf, auf mich zu zu kommen. Das funktionierte auch und jemand hätte hinter ihr die Stange schließen können. Da es bereits ziemlich regnete, war es für uns Erfolg genug und ich ließ Mathilda wieder aus dem Hänger treten. Auch Rindill ging dann problemlos wieder raus und das Training war abgeschlossen. Ich muss aber unbedingt noch mal das Stange schließen mit Mathilda üben. Und sie ist mir noch zu hektisch. Nach dem HJN-Kurs möchte ich Reiner wieder anrufen und mit ihm den weiteren Ausbildungweg von Mathilda mit ihm besprechen. Bei der Gelegenheit können wir grade noch mal Verladen. Wenn er dabei ist, auch wenn er garnichts macht, ist Mathilda wesentlich ruhiger im und am Hänger. Außerdem will ich das Verladen mehr mit Spielen am Hänger verbinden. mal sehen, wieviele Schritte ich sie rückwärts auf die Rampe bekomme? Und ich möchte die Koordination im Hänger verbessern. Sie soll nicht nur rein und raus gehen können, sondern auch auf dem Hänger jeden Schritt bewusst setzen, wenn ich sie schicke. Vielleicht bringt uns da ja auch dann unsere gemeinsame Erfahrung auf dem HJN-Kurs ein Stück weiter?!





27. Juli 2011

Heute sind wir seit Wochen mal wieder zusammen ausgeritten. Ich glaube, seit dem Wanderritt (der immerhin schon 5 Wochen rum ist) war Mathilda nicht mehr alleine. Ziemlich blöd, aber irgendwie war ständig was anderes. Das Wetter blöd, dann hatte einer von uns immer keine Zeit oder es kam irgendwas anderes dazwischen. Gut war, dass ich mit Caro immer Abends kurz reiten gehe. Mathilda hatte also jetzt Hunger (ich stecke immer Abends weiter) und war zuhause auf der Koppel erst mal gut abgelenkt. Das Führen nachhause war ganz okay. Dafür, dass ich seit Samstag keine Bodenarbeit mehr gemacht habe, ist sie gut mitgegangen. Zumindest für eine Zweijährige. Nachdem wir so eine Dreiviertelstunde unterwegs waren, habe ich sie dann wiehern gehört. Wenn wir im Tal reiten, dringt das immer bis zu uns durch. Zuhause ist sie dann aber immer sofort wieder total ruhig. Das spricht für die Sache. Dann kam mir noch eine gute Idee. Da wir sowieso auf den Pferden saßen und die noch zur Koppel hoch mussten, dachte ich, ich probier doch mal aus, wie Mathilda diese Strecke als Handpferd läuft. Und siehe da! Nachdem sie kurz Antaris neue Lederzügel angeschlonzt hatte und die ersten Meter etwas komisch waren, gings doch erstaunlich gut! Und was war das für ein Unterschied zu letzen Jahr! Da läuft jetzt ein PFERD neben mir! Kein Fohlen.. Sie ist jetzt genauso groß wie Anti und auch schon ziemlich breit. Kein vergleich mehr zu früher. Dadurch kann sie sich natürlich auch nicht mehr überall drumherum und drunter durch winden. Sehr praktisch. Anstatt der Gerte hatte ich den Stick und konnte ihr damit sogar neue Signale geben, z.B. in dem ich ihn vor ihr hin und her schlenkerte, wie wenn man einem faulen Pferd eine Möhre vor die Nase halten würde, konnte ihr eins auf die Nase geben, wenn sie nach Anti schnappte (das kennen wir ja von damals..) oder ihren Abstand zu Anti erhalten. Ansonsten sind die zwei wirklich schön gleichmäßig nebeneinander her gelaufen und das Zweifach-Hufgetrappel meiner barhufgehenden Stuten klingt in meinen Ohren wie Musik! Vielleicht kann ich das nach dem HJN-Kurs auch wieder ausweiten..

 

28. Juli 2011

Obwohl Gewitter angesagt war, habe ich heute beide Stutis runter an den Stall geführt. Mathilda macht das Führen mittlerweile richtig gut und ich glaube, die Ganztagsweide tut ihr gut. Sie ist ruhig und ausgeglichen und ihr Baumumfang hat sich auch nicht erweitert.. Ganz im Gegenteil zu Rindills und Antaris'… Am Stall angekommen hab ich die dicken schwarzen Wolken am Horizont aber schon gesehen.. Felicia war ausreiten und wollte eigentlich nach dem Reiten noch mit Mathilda und mir Verladen üben. Heute in einer Woche fahren Rindill und Thildi nämlich zu Annika. Die erste Fahrt für Mathilda seit ihrer Ankunft aus Birnbaum. Natürlich darf sie mit Rindill fahren. Der Chef soll ihr Sicherheit geben und zeigen, dass nichts Schlimmes passiert. Ich habe dann noch ein paar Minuten gewartet, ob Litla und Rindill endlich zurück kommen, aber die Wolken haben mich dann doch dazu bewegt, mit Mathilda schon mal auf den Roundpen zu gehen. Dort hat sie heute gut mitgearbeitet und die Bodenarbeit wird zur Routine. Wir sind heute auch auf beiden Händen getrabt und kurz galoppiert. War sehr schön. Sie springt immer auf dem richtigen Fuß an und springt gut durch. Außerdem gibt's für sie so etwas wie Außenstellung scheinbar garnicht.. Ich habe auch mal versucht, im Trab den Zirkel zu verkleinern und sie dicht um mich rum traben zu lassen. Das ist natürlich schwer, denn die kleinen Kreise verlangen doch schon etwas an Balance. Hat sie aber gut gemacht. Als Rindill dann immer noch nicht da war, hab ich das Verladetraining einfach gestartet. Wir sind zusammen auf den Hänger zu und davor zwei Mal stehen geblieben. Macht sie ja eigentlich von Anfang an gut. Ich brauch mich nur ein bisschen gegen die Bewegungsrichtung zu drehen und schon hält sie. Ohne Strick. Dann sollte sie direkt auf der Rampe halten. Sie neigt nämlich dazu, sofort unaufhaltbar in den Hänger zu rumpeln und dann ziemlich schnell einfach genauso panzermäßig wieder raus zu rumpeln. Also haben wir heute Schritt für Schritt verladen. Ich habe wirklich drauf geachtet, dass sie auch ausführt, was ich vorschlage. Generell steht sie aber auf der Rampe nicht gerne. Dann wird sie unruhig und versucht, zu scharren. Das ist natürlich für den Belag der Rampe nicht so gesund. Naja, der zweite Schritt war dann, nur mit der Vorhand in den Hänger zu gehen. Hat gut funktioniert. Ich stand dabei immer noch draußen neben der Rampe. Dann wollte ich sie weiter reinschicken, was aber nicht gut, bzw. garnicht funktioniert hat. Also habe ich ihr geholfen und bin auf der anderen leeren Seite mit in den Hänger gegangen. Das hat dann sehr gut geklappt. Nach 5 Sekunden wollte sie dann schon wieder den Rückwärtsgang einlegen, aber ich habe ihr wieder die Richtung ins Innere gewiesen und hinten sich verstärkende Impulse mit dem Stick gegeben, bis sie wieder den Schritt vorwärts gegangen ist, den sie zurück gemacht hat. Dieses Spiel haben wir noch zwei-drei Mal gespielt und dann blieb sie stehen. Ich konnte sie erst mit dem Stick am Rücken und an der Kruppe abstreichen und dann sogar mit den eigenen Händen. Sie stand im Hänger und ich war seitlich an ihren Flanken. Jetzt hätte ich die Stange einhängen können. Allerdings habe ich mich das dann leider nicht getraut und bin wieder zu ihr vor und habe sie gelobt (sie stand immer noch ruhig). Dann habe ich mich Blick aus dem Hänger gedreht und bin rausgegangen, mit ganz langem Strick. Sie ist einfach auch rückwärts losgetreten und hat sich auf der Rampe rumgedreht und ist mir hinterher gelaufen. Tolles Pferd! Gut gemacht! Da darf man dann auch mal ein Leckerlie essen. Der Donnergott spiele inzwischen mit seinen Trommeln und Felicia und Rindill waren immer noch nicht da. Als ich Mathilda wieder zu Antrags (die heute leider nicht mehr üben konnte) auf den Paddock gestellt hatte und den Hänger wieder schließen wollte, kamen Sancho und Pancho die Strasse entlang geschlendert. Aber wegen des Wetters hat Lila dann auch ihr Training ausfallen lassen und wir haben die Pferde schnell wieder auf die Weide im Ort gebracht. Morgen, wenn das Wetter mitspielt, wollen wir Rindill und Mathilda nun endlich mal zusammen verladen. Auch die gute alte Anti sollte noch mal in den Hänger steigen. Dann noch mal am Dienstag und dann geht's Donnerstags los zu Anni! Mann, was freue ich mich schon!! *jauchz*

 

29. Juli 2011

Heute stand noch mal eine kleine Verladesaisson an. Schwupps hatten Felicia und ich Mathilda und Rindill von der Weide geholt (Anti musste diesmal alleine bleiben und fand das ÄUSSERST doof) und haben sie über den Feldweg nachhause geführt. Mathilda ließ sich wunderbar führen, drängelte nicht, motzte nicht und ich konnte den Strick in einer Hand halten und diese sogar ganz gemächlich baumeln lassen. Also, ich muss sagen: Isch freue Misch. Am Hänger ging es dann so positiv weiter. In allen möglichen Varianten sind wir zwei mehr oder weniger punktgenau in oder aus dem Hänger gestiegen und ich konnte wieder ihren Po streicheln und den Strick hängen lassen, ohne dass sie hinaus wollte. Dann kam Rindill, der auch sofort in den Hänger ging. Stange zu und Mathilda auf die andere Seite eingeladen. Ich geh einfach rein und sie latscht hinterher. Das ist so toll! So standen wir eine Zeit lang und dann gab ich Mathilda das Zeichen zum rückwärts gehen. Sie lief einfach vor mir rückwärts, wie sie es auch auf dem Platz macht. Total gut. Hoffentlich klappt das am Donnerstag und am Sonntag auch so. Rindill bekam dann noch eine schwerere Übung. Er sollte mit den Hinterbeinen rückwärts auf die Rampe steigen. Zuerst mal von rechts und links quer drüber und dann rückwärts. Das wolle er erst nicht und wir mussten einen kleinen Trick anwenden. Er wurde einfach quer drübergeführt und dann so abgewendet, als würde er vorwärts die Rampe runter laufen. Dabei hielt Felicia ihn an, als seine Vorderhufe auf der Wiese waren und die Hinterhufe noch auf der Rampe. Da stand er nun und war ein bißchen irritiert über das komische ungleiche Gefühl seiner vier Füße. Da wurde er natürlich überschwänglich gelobt und im nächsten Schritt konnte er - zwar erst etwas zögerlich und mit etwas Nachdruck - dann auch rückwärts mit den Hinterfüßen auf die Rampe gehen. Demnächst verladen wir ihn rückwärts.. und Mathilda auch. Mein neues Faible.. Spielchen rund um den Hänger.. simply try it!

 

02. August 2011

Auch heute haben wir Rindi und Thildi noch mal verladen. Ging total easy. Rindill als erstes rein, ich hab die Stange zu gemacht. Dann Mathilda hinterher- ich bin einfach in die leere Seite reingelaufen und hab sie dann da mit Rindill festgehalten. Felicia ist aus der Seitentür raus und hat Mathildas Stange geschlossen und die Kappe hochgeklappt. So standen wir also dann einen Augenblick im fast abfahrbereiten Hänger. Dann hat Felicia die Rampe wieder aufgemacht und die Stange gelöst, als Mathilda nicht gedrückt hat. Wunderbar alles. Und das, obwohl wir die Ente vor den Hänger gespannt hatten (muss ja einfach nur was davor hängen), die geschwankt hat, wie ein besoffener Esel. Der Hänger hat ganz schön gewackelt.

Ich bin echt total gespannt auf morgen. Hoffentlich drückt Mathilda nicht voll gegen die Stange, wenn wir in Würges sind. Sie merkt ja, dass wir woanders sind.. Achja.. ich werde dann berichten..

 

07. August 2011

Der Kurs war in Bezug auf Mathilda wirklich gut. Mein kleines Pferd hat alles total easy mitgemacht. Aber von vorne.

Ich hatte mir ein Auto von meiner Arbeitskollegin Goda geliehen. Der hing auch schon vorne fertig am Hänger und wir haben die Pferde super toll verladen. Beide sind vorbildlich reingegangen und alles hat echt gut geklappt. Dann ging auch noch die Alarmanlage vom Auto los und trotzdem sind beide total ruhig geblieben. Leider haben wir dann, als wir uns quasi grade in das Auto setzen wollten, festgestellt, dass Papa es mit der Zentralverriegelung verzockt hatte und der Schlüssel nun bei - glücklicherweise nur angelehnter Tür - im Schloss steckte. Die Tür war aber trotzdem blockiert. Toll. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Warum passierte sowas immer, wenn wir fahren wollten?!?! Also mussten die Pferde noch mal aus dem Hänger. Alles wieder auf, losgebunden und auf die Wiese zum grasen. Pa hatte dann innerhalb von einer Minute die Tür auf und wir konnten die Pferde direkt wieder holen. Auch jetzt gingen beide wie am Schnürchen in den Hänger. Alles cool. Gott sei Dank. Die Fahr war auch gut. Ich fuhr mit einem anderen Auto hinterher und konnte genau sehen, was die Zwei da drinnen machten. Mathilda hatte ich ein bißchen zu lang angebunden, aber sonst standen sie super. Ab und an wackelte Mathilda mal kräftig hin und her, aber im Großen und Ganzen benahm sie sich gut. In Würges ließ sie sich ganz langsam ausladen, stand sogar noch kurz mit den Vorderfüßen auf der Rampe, bevor sie auf mein Kommando ausstieg. Sie hat einmal gewiehert und ist dann mit Rindill auf ihr Paddock für die nächsten Tage marschiert. So, als ob sie das schon tausend mal gemacht hätte. Natürlich hat Rindill ihr viel Sicherheit gegeben, aber das war ja auch Sinn der Sache. Antaris habe ich Abends dann noch auf den Löwenhof geritten. Sie nah ja nun doch nicht an dem Kurs teil, da Rindill mit Felicia die Stelle meiner Arbeitskollegin besetzt hatte, weil diese abgesagt hatte.

Auch die nächsten Tage war mit Mathilda alles total gut. Natürlich hat sie hier und da gerempelt und mich auch mal geschubbst, aber sie war trotzdem sehr folgsam und ging sogar mit mir alleine von den anderen weg und erkundete mit Dibo zusammen den Reitplatz. Immerhin kannte sie dort nichts und niemanden und hat mir trotzdem total vertraut und war sehr gut zu händeln. Vor dem Erkundungsgang habe ich sie sogar noch geputzt. Auch das war eigentlich kein Problem. Wie genau der Kurs verlaufen ist, steht hier.

Die Rückfahrt war ebenso unproblematisch, wie die Hinfahrt. Mathilda zog gradezu in den Hänger. Leider hat Rindill sich diesmal ziemlich aufgeführt und hat sich unter der Stange durchgeschoben, die ja in der Höhe eher für große Pferde gemacht war. Wir mussten HJN sogar noch holen, damit er Rindill in den Hänger brachte. Antaris haben wir dann auch geholt. Sie musste diesmal alleine fahren. Leider hat sie das nicht so gut verkraftet, denn als wir sie zuhause aus dem Hänger luden, zitterte sie am ganzen Körper und war total aufgelöst. Sie wird also nur noch in Begleitung fahren, oder garnicht.

Aber auf meine kleine Mathilda bin ich total stolz. Sie hat das ganz toll gemacht und ich fühle mich immer und immer mehr mit ihr verbunden. Langsam werden wir ein richtiges Team.











20. August 2011

Heute haben wir (seit langem, wie ich feststellen muss..) mal wieder richtig auf dem Platz gearbeitet. Da Reiner am vergangenen Dienstag da war - was eigentlich ziemlich tollkühn von mir war, da ich seit Wochen nicht richtig mit Mathilda geübt hatte - und wir (ich) so gut wie alles falsch gemacht habe, muss ich mir jetzt, wo so gut wie alle Veranstaltungen dieses Jahr vorbei sind, mal wieder kräftig in den Hintern treten und unser bisher gelerntes anknüpfen. Gedacht, getan. Am Samstag mussten die Pferde sowieso zum Stall, da wir die zwei Alten Sonntag verladen wollten und zu einer Rallye fahren wollten. Ich habe Mathilda also erst mal wieder geputzt und das sich wechselnde Sommerfell raus gebürstet. Mir fiel beim Putzen plötzlich auf, dass ich mittlerweile sehr vertraut mit meinem "kleinen" Pferd war und sogar in die Hocke ging, als ich die Beine putzte! Wir liefen dann also unter den Apfelbäumen durch, durch die Mathilda sich heute ordentlich führen ließ. Nicht so, wie am Dienstag, als sie ihren Kopf einfach blind in den Baum steckte und auf gut Glück versuchte, einen Apfel zu erwischen. Auf Kommando senkte sie heute den Kopf und wir gingen gedruckt zum Platz. Dort machte ich mich groß und siehe da! Die Stunde mit Reiner war ihr wohl noch im Kopf, denn sie richtete sich ebenfalls auf und sah mich an. Dann schickten wir ein bisschen rechtsrum, linksrum, rückwärts und ich achtete darauf, mein Tempo zu halten und Mathilda nicht immer den Kopf zuzudrehen und sie anzusehen. Das waren zwei Hauptkritikpunkte aus der letzten Stunde mit Reiner. Dann versuchte ich, mehr Innenstellung zu bekommen. Ich klopfte dazu ganz leicht mit dem Zeigefinger auf den Strick und Mathildas Kopf kam einen cm mehr nach innen. Prima! Jetzt konnte ich versuchen, sie ein paar Schritte untertreten zu lassen, ohne dass sie das Go verlor. Auch das funktionierte nach ein paar Wiederholungen. Jetzt die Übung, die mich am Dienstag wahrscheinlich zum absoluten Kasper in Reiners Augen werden ließ: Dem Rausschicken. Es ist sehr schwer zu erklären, was man genau machen muss. Ich hab es selbst noch nicht so ganz aufgenommen, aber ich musste zuerst mein Tempo beibehalten, Mathilda nicht ansehen. Dann drehte ich mich ein bisschen mehr zu ihr und hob die Hände ein bisschen und gab Impulsartig Energie damit in ihre Richtung. Und sie ist tatsächlich vorne über getreten und von mir weg seitlich nach außen gegangen. Irre.. Leider ging das nur rechtsrum so gut, links rum habe ich sie nicht nach außen bekommen. Auf der rechten Seite habe ich dann sogar noch ein ganzes Seitwärts ausprobiert und es hat auch funktioniert! Jetzt muss ich nur noch rausbekommen, was ich auf der linken Seite falsch mache.. Zum Abschluss bin ich noch ein bisschen rechts und links neben ihr hochgehopst und dann haben wir wieder den Weg zum Stall durch die Apfelbäume angetreten. Diesmal hat sie leider versucht, mich einfach wegzuziehen und ich musste ihr eins auf die Mütze geben. Richtig durch gegangen sind wir erst beim dritten Versuch, denn einfach zum Futter ziehen, wie sie es möchte, darf die Madame nicht..

Der Hufschmiedebesuch am vergangenen Montag war übrigens ziemlich gut. Beim ersten Huf musste Martina ihr zwar noch mal eine witschen, weil Mathilda versuchte, Martina mit ihrem Kopf wegzuschubsen, während diese ausschnitt, aber alle anderen drei Hufe waren ziemlich gut…

 

30. August 2011

Die zwei letzten Übungseinheiten mit Thildi waren ziemlich gut. Vor ein paar Tagen war ich Samstags kurz auf dem Platz und habe unsere Grundübungen wieder aufgefrischt, da ich unter der Woche mal wieder keine Zeit hatte. Heute wollte ich dann die erste Einheit seit längerem mit Longiergurt machen. Vorher habe ich sie noch schön iin Ruhe geputzt und mittlerweile entlastet sie sogar ein Bein. Das ist total toll, weil sie jetzt ein bißchen aussieht, wie ein großes Pferd, was das alles schon taaauuusendmal gemacht hat..

Nach dem Putzen sind wir ganz artig durch die Apfelbäume gegangen, ohne fressen. Auf dem Platz kriegen wir auch jetzt sehr gut unseren Anfang. Natürlich hat sie noch nicht so eine Habacht-Stellung, wie wenn Reiner vor ihr steht, aber sie kuckt schon und führt auch meist gleich aus, was ich frage. Ich kann mich garnicht erinnern, dass sie heute irgendwas nicht für mein Gefühl gut gemacht hat. Wir sind sogar Seitwärts gelaufen! Und zwar nicht nur vorne, sondern das komplette Pferd! Dazu stand ich am Kopf auf der rechten Seite, mein Körper dem Pferdekopf zugewand. Ich habe mit dem Strick in der rechten Hand an ihrem Kopf vorbei in die von ihr aus gesehen linke Richtung gezeigt und den Stick mit meiner linken Hand einfach parallel zu ihrem Körper gehalten und bei Bedarf rotiert. So ist sie einfach Seitwärts gelaufen. Das hat sich auch irgendwie so ergeben und war eigentlich ein Versehen. Aber jetzt haben wir selbst rausgekriegt, wie das Seitwärts funktioniert

Dann wollte ich eigentlich den Gurt draufmachen, nachdem ich sie noch ein bißchen getrabt habe und auch einmal galoppiert, aber ich hatte versehentlich Rindills Gurt mitgebracht und der ist einfach viel zu klein. Meinen Großen habe ich leider nicht gefunden und so habe ich mir den Hocker geholt und mich über sie gelegt. Das hat auch ganz gut funktioniert, bis sie losgelaufen ist. Einfach nur im Schritt, deshalb wars nicht schlimm - ich hab mich einfach wieder runter gleiten lassen. Dann wieder auf den Hocker hoch und das Föat gestreichelt und geklopft. Dann auch von rechts. Das selbe Spiel. Aber sie ist einfach nur losgegangen. Nichts außergwöhnliches. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich da ja mit viel mehr gerechnet. Nach diesen paar Versuchen habe ich sie noch mal ohne Stick ein bißchen laufen gelassen und die Richtung gewechselt. Aber dabei ist mir aufgefallen, dass sie ohne Stick viel weniger Respekt hat und ziemlich viel Pöbelt mit ihrer Mimik.. Mal sehen, ich werde jetzt am Ende jeder Einheit immer mal alle Übungen auch noch mal ohne Stick machen. Schließlich möchte ich, dass sie das macht, weil sie akzeptiert, dass ich die Richtung vorgebe.. und ich besorge morgen gleich einen neuen Gurt. Mein kleines Föat soll ja ein bißchen vorbereitet sein, wenn sie zu Reiner fährt.

Hier jetzt noch mal ein Foto von der morgendlichen Fütterung auf der Koppel im Ort, die sie am Freitag abgefressen verlassen haben.. Die Kröte klaut beim Chef..

01. September 2011

Gestern habe ich einen neuen Longiergurt besorgt, den wir heute natürlich auch gleich ausprobieren mussten. Erst haben wir aber mal ganz genüsslich geputzt. Und auf dem Platz dann erst mal so ein paar Grundübungen ohne Gurt gemacht. Als ich dann die Decke aufgelegt und den Gurt erst mal locker drumgeschnallt habe, hat das kleine Föat sich überhaupt nicht beeindruckt gezeigt. Also habe ich die ganzen Grundübungen noch mal mit Gurt wiederholt. Da hat sie mal ein bißchen grummelig gekuckt, aber gestört hat sie sich nicht wirklich dran. Also hab ich noch mal nachgegurtet und dann mal ein bißchen die Gangart erhöht. Der Trab war schwungvoll, aber nicht kopflos und auch der Galopp war ziemlich gut. Einmal hat sie ein paar Bocksprünge eingebaut, aber auch nicht wirklich gebuckelt. Das hat sie echt gut gemacht. Damit habe ich es dann auch gut sein lassen und bin noch mal ein paar Schritte ruhig mit ihr gegangen. Dann sind wir rein und haben dort abgegurtet und noch schnell Hufe sauber gemacht. Anschließend gabs essen und das kleine große Föat durfte zu den anderen Heu essen.









11. September 2011

Gestern haben wir geübt, wie die Großen. Am Putzplatz haben wir erst mal genüsslich geputzt. Das fand Thildi sehr angenehm, da heute ein sehr heißer Tag war und überall lauter Fliegen genervt haben. Leider war Thildi auch überall verschwitzt. Also habe ich schon mal alles für die Dusche vorbereitet. Am Putzplatz angebunden stehen und warten kann sie übrigens auch sehr gut. Ich wollte heute die Longiergurtübung mal steigern und ausprobieren, was passiert, wenn wir ihn schon am Putzplatz drum machen und ich sie damit auf den Longierplatz führe. Quasi genauso, wie wenn Anti gesattelt wird und ich sie zum Aufsteigen nach unten führe. Das Auflegen des Gurtes war ihr ziemlich wurscht. Hat kurz gekuckt und dann ging der Kopf wieder nach vorne. Als ich dann den Gurt unter dem Bach durchgeangelt und locker geschlossen habe, wollte ich sie mal provozieren und sehen, was sie macht, wenn ich am Gurt wackele. An den Kissen auf ihrem Rücken gewackelt - nichts. Am Bauchgurt gezuppelt - schwupps! Da flog ein Bein unter den Bauch. Noch mal gezuppel - zack! Und wieder das Bein. "Hey!" und wieder gezuppelt. Nichts. Prima kleines Fert. So sind wir dann durch den Stall (in dem ich jetzt auch einfach mal stehen bleiben kann, um mir den Stick zu nehmen, ohne dass sie nach draußen zieht oder irgendwas anfrisst. Ihre Bewegungen werden immer besser koordinierbar und sie nimmt Signale an) und durch die Äpfel nach unten. Beim zweiten Ast, wo wir uns bücken mussten, wurde sie mal kurz schneller, aber ansonsten blieb alles ruhig.

Auf dem Platz funktionierte heute alles wunderbar. Wir haben alle Grundübungen wiederholt (Ich wollte heute nicht so viel machen, weil es so heiß war. Es ging mir nur darum, zu testen, wie sie mit dem Gurt umgeht) und haben dann noch ein bißchen im Schritt geübt, Einzelschritte zu machen und in Laufrichtung stehen zu bleiben. Das funktioniert so lange super, wie ich ziemlich dicht bei ihr bin. Gehe ich weiter weg und vergrößere den Abstand zu ihr, wird es immer schwieriger. Zum Schluss haben wir aber ganz gut geschafft, auf eine Entfernung von zwei Metern stehen zu bleiben und ein, zwei, drei oder vier Schritte vorwärts zu machen und dann wieder in Laufrichtung stehen zu bleiben. Zwar ist es noch nicht perfekt, aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Oben angekommen habe ich sie gleich zu Anti in den Paddock geführt und angebunden. Dann durfte sie noch mal ausgiebig duschen. Ganz brav hat sie gestanden und ich konnte sie sogar bis hoch zu den Ohren abduschen. Nachdem ich sie dann abgezogen hatte, durfte sie wieder auf die Koppel. Heute hat es wirklich total Spaß gemacht mit meiner Maus. Sie hat so schön mitgemacht und war so brav.

Auch heute hat sie sich gut angestellt. Felicia und ich sind eine kleine Runde spazieren gegangen, obwohl der Himmel total dunkel war. Unterwegs hat es auch angefangen zu schütten, wie aus Eimern und die Tropfen waren groß wie Euro-Stücke. Aber Mathilda hat sich nicht aus der "Ruhe" bringen lassen. Ein bißchen zu schnell ist sie zwar immer noch, aber an sich war es schon viel besser. Leider mussten wir dann den Spaziergang abbrechen, weil es eben so geregnet hat und der Himmel am Horizont immer dunkler wurde.

Nächste Woche gehen wir wieder spazieren. Und vielleicht versuche ich dann nächste Woche mal, wie sie auf den Sattel reagiert.

Hier jetzt noch ein paar Bilder von Samstag Abend. (Auf dem letzten Bild wurde Antaris von unserem Nachbarn erschreckt und hat dann nach dem ersten Schreck noch mal genau hinter dem Baum nachgesehen, was da war..total süß)





15. September 2011

Langsam wirds mir ja direkt unheimlich, wie gut das alles klappt.. Haben heute wieder auf dem Platz geübt, mit Longiergurt gaaaanz eng und die war so was von brav! Hat beim ersten Trab mal kurz gebuckelt, nicht stark, so ein oder zwei mal, den Rest der Trainingseinheit war sie der absolute Hammer. Sie hat alles total toll umgesetzt und sich richtig Mühe gegeben. Als ob sie genau gewusst hätte, was ich von ihr wollte. Sie hat nicht mal böse gekuckt und ist sogar galoppiert, obwohl ich gemerkt habe, dass ihr der Boden zu weich und tief war (hatte den mal wieder gelockert..). Ich habe sie dann auch nur kurz galoppieren lassen, will ja nicht, dass sie Angst kriegt oder sich unwohl fühlt. Die ganze Zeit hat sie nach einer Birne geschielt, die da am Boden lag und ist aber immer brav dran vorbei gelaufen.. Am Ende durfte sie die dann aufheben und essen. So eine süße Maus! Das war so toll, ich bin auf Wolke 7! Wenn das Wetter am Sonntag noch mitspielt, möchte ich versuchen, den Sattel mal drauf zu legen. Vielleicht können wir das noch üben, bis sie zu Reiner fährt. Dann hat sie das schon intus und es ist nicht mehr so neu für sie, wenn dann da jemand auf sie klettert. Und vielleicht muss sie ja dann garnicht so lange bei Reiner bleiben. Ich vermisse sie jetzt schon *schnief*

Anti hat leider momentan wieder schlimm Luftprobleme. Vielleicht gehe ich morgen mit Thildi mal spazieren, Anti lass ich stehen. Die arbeitet höchstens mal was in Sachen Gymnastik im Schritt und leichten Trab auf dem Platz. Außerdem kriegen wir morgen den Paddockbelag für den großen Paddock und da kommt der große Bagger. Mal sehen, was Thildi dazu sagt. Den Minibagger fand sie so interessant, dass sie heute morgen garnicht mit den anderen auf die Koppel gegangen ist, sondern ganz gespannt den Arbeitern zugesehen hat.. So ein komisches Ding mit einem langen Hals.. und das ruckelt so lustig..

 

17./18. September 2011

Das Wochenende war sehr ereignisreich für das kleine Föat. Am Freitag Nachmittag rückten Bagger an, die riiiiesige Rollen künstliches Gras im Schlepptau hatten und die vor ihrem Paddock herumfuhren und ziemlichen Lärm machten. Am Anfang war man natürlich skeptisch den Ungetümen gegenüber, allerdings war da diese Neugier, die uuuunbedingt befriedigt werden musste. Als der kleine Minibagger dann ganz dicht vor Mathildas Paddock stand, konnte sie ihn endlich untersuchen und war von dem Geschehen nun nicht mehr wegzukriegen. Auch Antaris reckte ihren Hals und musste doch auch mal kucken, was das da war.. Nach ein paar Stunden war der Spuk vorbei und der große Paddock für den WInter befestigt. Mathilda schnöselte die ganze Zeit mit ihrer Nase über den Boden, denn der sah aus, wie Gras, war aber keins. Am nächsten Tag war der Belag dann schon ziemlich uninteressant und Föat las wieder ganz normal die herunter gefallenen Äpfel und Birnen auf. Trotzdem kommt nächste Woche noch ein bisschen Sand auf das Ganze, um den Boden für die Pferdemäuler unattraktiver und gegen die Pferdehufe widerstandsfähiger zu machen.

Heute war dann der Tag der Tage. Mathilda sollte ihren ersten Sattel tragen. So wie ich es in meiner Silversand-DVD gesehen hatte, bereitete ich sie auf den Sattel vor. Schwang ihn vor und zurück und hob ihn über ihren Rücken, um zu testen, was passieren würde, wenn er im Blickfeld über ihr zu sehen sein würde. Ich wollte sie eigentlich auch dran schnuffeln lassen, allerdings war das nur bedingt möglich, da sie natürlich wie immer überall rein beißen wollte. Da ihr das Schwingen und auch die Anwesenheit des Sattels nichts ausmachten (wie ich schon vermutet hatte), legte ich ihn dann behutsam auf ihren Rücken und wackelte erst mal damit hin und her, um das Schaukeln auf ihrem Rücken im Laufen zu imitieren und um ihr bemerkbar zu machen, dass da jetzt was war. Es kam keine großartige Reaktion und ohne zu gurten lief ich mit ihr eine Runde um den Roundpen. Da hat sie dann schon etwas gekuckt und ist ein bisschen schneller Schritt gegangen. Das Anhalten dauerte etwas länger als sonst aber an sich war alles total ruhig und unaufregend. Also wollte ich dann jetzt mal gurten. Das kannte sie ja schon vom Longiergurt und es machte ihr nichts aus, als ich den Gurt schloss. Ich hatte vorher schon ungefähr ihre Länge geschätzt und musste deshalb nicht lange nachstellen. Mit dem ersten Sattel auf dem Rücken ließ ich sie dann die Hinterhand bewegen und die Schulter mit vor nehmen. Ein bisschen untertreten und immer wieder streicheln und loben.

Leider funktioniert das Streicheln bei ihr ja nicht so gut, aber auf Stimme hört sie schon ganz schön. Als das dann auch kein Problem mehr war (sie kuckte dabei etwas mürrisch..), gurtete ich fester und lies sie sich wieder bewegen. Es kam kein einziges Mal ein Anzeichen zum Buckeln oder zum Losrennen. Zwischendurch blieb ich mit ihr immer wieder stehen und klapperte am Steigbügel (die ich los herunterhängen ließ, aber so kurz gestellt hatte, dass sie nicht gegen die Ellbogen knallten) und am Sattelblatt, wackelte am Sattel hin und her und strich sie am Körper ab. Als ich dann fest genug nachgegurtet hatte, schickte ich sie nach draußen auf den Hufschlag und testete, wie sie sich in der Entfernung verhielt. Auch hier war einzig eine leichte Tempoerhöhung, aber kein Tempowechsel zu sehen. Der mürrische Ausdruck in ihrem Gesicht war allerdings auch noch da.

So, jetzt wollte ich es wissen. Würde sie abgehen und buckeln, wenn ich mehr Energie zum traben reinbringen würde? Ich hob den Arm und atmete ein. Mathilda trabte fast sofort an und drehte ihre Runde. Dabei schlug sie mehrmals mit dem Kopf, blieb aber im Trab. Nach einer Runde verlangsamte ich sie wieder in den Schritt. Auch das funktionierte wunderbar. Kleine Föat, du bist großartig!!

Auf der anderen Seite lief es genauso ab und schließlich machten wir dann noch ein paar Wendungen um das Ganze wieder etwas aufzulockern. Dann packte mich aber doch der Ehrgeiz und ich lotste sie wieder raus auf den Hufschlag. Ich wollte doch sehen, ob sie auch galoppieren würde. Gedacht, getan. Und was soll ich sagen? Bis auf ein paar kleine sanfte Schaukelpferd-Bewegungen kam nichts mehr und sie galoppierte mit Antaris Sattel auf dem Rücken eineinhalb Runden auf dem Longierpatz. Auch auf der anderen Seite passierte nichts mehr. Das hat sie wirklich seeeehr gut gemacht, die Maus! Auch wenn sie ein bisschen kotzig gekuckt hat, hat sie sich doch angestrengt und sich zusammengerissen. Ganz ganz klasse. Naja, dann sind wir noch ein bisschen mit gelockertem Gurt gegangen und anschließend wieder in die Box gelaufen, nachdem ich den Sattel auf dem Platz wieder abgenommen hatte. Das werde ich jetzt die nächsten zwei Wochen noch beibehalten, um die Erfahrung noch zu vertiefen, bevor sie zu Reiner geht.







26. September 2011

Also, das mit dem Satteln klappt eigentlich ganz gut. Leider hatten wir letzte Woche einen kleinen Unfall. Ich habe Mathilda nach dem ich ein wenig Bodenarbeit gemacht habe, den Satte auf den Rücken gelegt und den Gurt geschlossen. Dann habe ich die Bügel runter gemacht und am Sattel gewackelt und mit den Sattelblättern und den Bügelnriemen geschlackert. Hat alles so funktioniert, wie beim ersten mal und das Klappern hat Mathilda auch nicht gestört. Scheinbar nervt sie aber doch irgendwas (bzw. wahrscheinlich ist es einfach das Ungewohnte), da sie - wie sie das auch früher beim Longiergurt gemacht hat - immer mal nach den Gurtstrupfen schnappt. Oder in dem Fall nach den Steigbügeln.. Das war allerdings eine ziemlich dumme Entscheidung, denn sie hat den rechten Bügel auch tatsächlich erwischt und der hat sich dann hinter den unteren Schneidezähnen verhakt und sie hat natürlich gezogen. Da konnte sie den Kopf nicht mehr zurückdrehen und ist nach links gelaufen, wie ein gefesseltes Wildpferd. Und dann kam was kommen musste. Sie hat ihr Gleichgewicht verloren und ist einfach umgefallen wie ein nasser Sack. Ich war zwar total ruhig und bin einfach nur mitgelaufen und habe mit ihr geredet, vielleicht war das ein Grund mit, warum sie auch so ruhig blieb, als sie lag. Das war nämlich meine einzige Chance, ihr schnell mit dem Daumen den Bügel aus dem Maul zu flippen. Sofort hat sie den Kopf grade gedreht und ist aufgesprungen. Natürlich hab ich dann erst gerafft, was für ein Glück wir hatten. Außer einer kleinen äußeren oberflächlichen Verletzung an den Lippen hat sie sich wohl noch irgendwie auf die Zunge oder das Zahnfleisch gebissen, aber ansonsten war sie unverletzt. Ich stand dann kurz mit ihr, bis sie sich wieder gesammelt hatte und hab den Sand aus ihrem Fell gestrichen. Um den Schreck, den sie sicherlich hatte, nicht überhand nehmen zu lassen, habe ich dann die Einheit ganz normal weitergeführt. Erst mal natürlich im

Schritt, dann habe ich noch ein paar Übungen eingebaut. Auch Getrabt bin ich noch mal. Hat sie auch alles ohne mucken gemacht. 10 Minuten nach dem Unfall hab ich dann den Gurt gelockert und schließlich den Sattel gelöst. Zur Belohnung durfte sie sich eine Birne auflesen und wir sind in den Stall.

Am nächsten Tag war sie ganz normal im Verhalten, nicht weniger neugierig, essen konnte sie auch normal und auch am Körper habe ich keine Verletzungen oder ähnliches bemerkt, was sie sich evtl bei dem Sturz zugezogen haben könnte. Den Rest der letzten Woche hatte ich dann leider keine Zeit, mit ihr noch mal zu üben. Sonntag hab ich sie dann mal geputzt und anschließend abgespritzt, weil es mal wieder so warm war, dass kleine Föat überall Tropfspuren von Schweiß an seinem Fell hatte.

Am Montag dann habe ich endlich Zeit gehabt, wieder mit ihr auf den Platz zu gehen. Den Sattel habe ich auch mitgenommen und über die Reitplatzbegrenzung gehängt. Ob ich ihn drauf machen wollte, habe ich mir offen gelassen. Erst mal sehen, wie es so läuft. Und es lief eigentlich ganz gut. Ich habe zwar hin und wieder energischer sein müssen, aber Mathildas Reaktion war gut und ich habe im Prinzip nur ein paar Dinge optimieren wollen. Zum Beispiel, dass sie ihre Hinterhand immer mal ein bisschen mehr von mir wegnimmt, wenn wir Volten führen. Dann wollte ich Tempounterschiede probieren und habe sie nach draußen auf den Hufschlag geschickt. Das Antraben war die ersten Male ganz gut, dann kam allerdings eine Trotzphase und sie wollte nicht Antraben. Also Hilfe - keine Reaktion - Hilfe, Stick, abbrechen. Noch mal: Hilfe - aha. Pferd trabt. Und dann hat es Gas gegeben. Nach ein paar guten Trabtritten ist sie plötzlich wie von einer Tarantel gestochen losgerast und losgebuckelt. Ich hab sie dann ruhig durchpariert und wieder neu angetrabt. Die ersten Tritte waren wieder gut und dann ist sie wieder abgegangen. Also wieder abgebrochen und neu gestartet. Das selbe Spiel. Das hat sie insgesamt vier mal gemacht und dann wars gut. Die andere Seite war kein Problem. Nachdem sie eine kleine Denkpause bekommen hatte, habe ich dann mal die Satteldecke geholt und aufgelegt. Hat sie nicht gestört. Also den Sattel (diesmal waren die Bügel oben..) draufgelegt und den Gurt geschlossen. Den einen Gurtstrupfen hat sie erwischt und kurz dran gezogen. Aber sonst war sie ruhig und unauffällig. Also habe ich sie ein bisschen gedreht und untertreten lassen. Als das alles gut ging, konnten wir noch mal ein paar Runden auf jeder Seite traben. Hat auch super funktioniert und ich bin dann noch mal mit leicht gelockertem Gurt ein paar Schrittrunden geführt und habe mit dem Stick Klopfgeräusche auf dem Sattel gemacht. Hat sie auch gelassen hingenommen… Ach *seufz* was werden wir daaaa noch alles erleben..

27. September 2011

Heute waren wir spazieren. Felicia war da und ist mit Rindill mitgelaufen. Und alles war total ruhig und cool. Waren ca. 15 Minuten unterwegs und sind auch an Bettinas Pferden vorbei. Die haben erst mal ganz schön blöd gekuckt und haben sich hinter ihrem Tränkefass versteckt. Das war Mathilda dann ziemlich unheimlich und sie ist schnaubenderweise einen Meter zur Seite gelaufen und hat den Hals gestellt. Ich bin ganz ruhig weitergelaufen und habe ihr Strick gegeben. Den Stick hatte ich natürlich auch dabei, der jetzt als kleines Schutzschild zwischen Mathilda und den anderen Pferden diente. Weil.. dazwischen war ich ja noch.. Als wir dann das Fass hinter uns hatten, was eigentlich total schnell ging, begleiteten uns Coco und Ron entlang des Zaunes. Mathilda hat zwar immer mal gekuckt und ist auch mal zwei hüpfende Trabtritte angetrabt, als die anderen

losgelaufen sind, aber sie hat sich wunderbar wieder regulieren lassen und ist im Schritt weitergegangen. Ich habe mir große Mühe gegeben, meine Schrittlänge gleich zu halten und das hat sich auf Mathilda übertragen. Im Ort (nachdem wir Ziege kucken waren..) ist dann Rindill mal vor gegangen, damit Mathilda lernt, auch hinten zu laufen. Das hat wirklich gut geklappt und auch das Anhalten, was ich immer wieder unterwegs mache, war immer gut. Sie hat es direkt wahrgenommen und stand wie eine eins. Zuhause war ich ganz schön stolz (und erleichtert..), dass mein Föat mir so vertraute.. was ja nicht unbedingt gegeben war, nach unserem Missgeschick von letzter Woche.. Als Belohnung durfte sie sich wieder eine Birne aufsammeln.

Reiner erreiche ich leider nicht und so wird sie dieses Jahr vielleicht doch nicht mehr zu ihm fahren. Aber wir üben weiter und bauen jetzt jeden Sonntag einen Spaziergang mit Rindill ein, den wir immer mehr ausweiten und dann auch - zuerst mit Longiergurt - später mit Sattel unternehmen werden. Anti kann dann auch mitlaufen - leider zieht sie momentan mal wieder sehr nach Luft.. Aber ich freue mich schon auf den nächsten Spaziergang mit den Mäusen.

09. Oktober 2011

Soo, mal wieder ein Sammeleintrag. Die vergangene Woche waren wir sehr fleißig. Mathilda war am Montag ziemlich missmutig und hat auf dem Platz rumgetobt und konnte anfangs garnicht ruhig traben. Mir gegenüber hat sie sich zusammen gerissen, aber als sie traben sollte, hat sie sich zusammen gezogen wie eine Sprungfeder und hat dann im Galopp den Platz umgepflügt.. Ich habe sie immer wieder neu antraben lassen, bis sie normal gegangen ist. Die andere Seite war kein Problem. Aber jetzt kommt halt die Zeit mit Wind und kleine Böf (Kurzform für Böbyfoat…) hat Kraft wie ein Holzfäller.

Mittwochs war sie dann mit Sattel auf dem Platz und es war sehr gut. Brav hat sie alles gemacht und ist auf beiden Seiten getrabt und galoppiert. Auch die Wendungen hat sie sehr gut gemacht.

Donnerstag waren wir dann kurz noch mal im Hänger, weil der jetzt eingemottet wird über den Winter. Da sollte jedes Pferd noch einmal einsteigen. Haben sie auch alle ganz okay gemacht. Antaris war zwar nie ganz drinnen (ein Sicherheisthinterbein hat sie immer rausgestreckt) und Rindill hat wohl auch erst überlegt, sich wegzudrehen, aber letzten Endes waren sie alle drinnen. Mathilda war ziemlich zappelig und konnte im Hänger garnicht ruhig stehen. Nach ein paar Wiederholungen und einigermaßen ruhigen Sekunden habe ich sie dann rausgelotst und die Übung beendet.

Samstags waren wir nur kurz auf dem Platz und ich wollte testen, wie Mathildas Laune sich bei dem windigen Wetter entwickelt hatte. Letztes Jahr um diese Zeit fingen nämlich unsere Probleme an. Aber sie hat alles wirklich total toll gemacht und nach 15 Minuten und ein paar verdienten Leckerlies sind wir wieder auf die Koppel gegangen.

Sonntag war dann unser großer Tag, denn ich wollte endlich mal wieder die große Runde unten im Tal spazieren gehen. Rindill und Antaris haben uns dazu begleitet.

Dazu mussten wir auch an der Feuerstelle vorbei, an der sie letztes Jahr als Handpferd so rumgesponnen und mich mit großen rot aufgeblähten Nüstern angestiegen hatte. Eine kleine Feuerprobe also. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich da wieder Probleme gehabt hätte. Sie ging ziemlich gleichgültig mit mir den kleinen Berg runter und macht erst ein paar Anstalten, als wir den Weg abwärts ins Tal liefen. Aber auch da hat sie nur zwei/drei mal mit dem Kopf geschlagen. Dafür hat sie dann einen Rüffel gekriegt und wir sind weiter. Auf grader Strecke läuft sie wirklich schön. Und sogar langsam! Nur Berg runter muckt sie und Berg auf rennt sie. Da ist sie nicht so einfach zu führen, weil man kaum nachkommt. Sie gibt sich zwar mühe und es ist lange nicht mehr so, wie letztes Jahr, als sie mich quasi hinterher gezogen hat, aber ein gemütlicher Schritt muss noch geübt werden.

Trotzdem bin ich sehr stolz und freue mich darüber, dass wir das jetzt auch angehen können. Ich habe mir für uns feste vorgenommen, jeden Sonntag eine Runde Spazieren zu gehen.

Jetzt hat sie erst einmal ein paar Tage frei, bevor ich nächste Woche wieder mal den Sattel auflege.

12.10.2011

Wir haben heute kurz auf dem Platz gearbeitet und die komplette Einheit inklusive Trab ohne Stick! Ich hatte ihn zwar am Rand stehen, brauchte ihn aber absolut nicht.

15.10.2011

Heute war ich in Kiesdorf / Bayern zu Besuch bei Mathildas Halbschwester Zoe. Jasmin hatte mir vor etwas weniger als zwei Jahren über meine Homepage geschrieben. Zoe ist auch aus Birnbaum und hat den selben Vater wie Mathilda - Heros Schaunitz. Seither waren wir in Kontakt. Auch mit ihrer Freundin Miri habe ich mir immer wieder geschrieben. Sie hat ebenfalls aus Birnbaum einen Mohrenkopf-Hengst geholt. Finley ist jetzt 4 1/2 Jahre.

Morgens nach dem Misten um halb zehn bin ich dann endlich zuhause los gekommen und habe meine Fahrt nach Kiesdorf angetreten. Bis Birnbaum waren es immer ca. 2 1/2 Stunden Fahrt, bis zu Jasis und Miris Stall war es noch mal eine Stunde länger. Aber da das Wetter super war, war die Fahr eigentlich recht gemütlich, im warmen Auto bei Musik durch die Lande zu schippern.

Um kurz vor eins kam ich dann endlich auf dem Hof an. Zuerst wusste ich garnicht, auf welchen der Höfe ich sollte, denn irgendwie machte es den Eindruck, dass hier jeder Hof Pferde hatte. Das wurde mir auch später klar, als ich mir Miri erklärte, dass das hier ein Pferdedorf sei. Jeder Hof hatte hier Pferde stehen. Das war soooo toll!!!

Nach ein paar Sätzen auf dem Hof sind wir dann direkt zu den Pferden auf die Koppel gegangen. Neben Finley und Zoe stand in der Kleingruppe noch die ca. 19 jährige Angel. Ein schweres Warmblut, dass aussah, wie Antaris. Wie wir später immer wieder feststellten, glichen die zwei sich nicht nur im Aussehen. Auch Angel war ein eher ruhiges Gemüt mit "lockerer Hinterhand", wie Miri das so schön beschrieb.. Ein prima Pferd zum durchs-Gelände-reiten. Sie war genauso groß wie Antaris, ebenfalls ein Fliegenschimmel und in der Mitte etwas fülliger. Ich hab sie gleich ins Herz geschlossen, ihr Blick gleicht dem von Anti bis ins Detail. So eine Dame bräuchte ich noch hier oben, damit Antaris ihre Rente nicht alleine genießen muss. Die zwei würden sich sicherlich sehr gut verstehen.

Finley war wirklich groß. Zwar nicht so wuchtig wie Nikis Dibo, aber trotzdem auch schon ein ganz schönes Geschoss. Aber in seinem Gesicht stand die Güte geschrieben und er machte auf mich einen absolut gechillten Eindruck für seine jugendlichen 4 1/2 Jahre. Zoe dagegen hatte den gleichen Blick wie Mathilda und ihr stand die Frechheit ins Gesicht geschrieben. Jasmin warnte mich auch gleich, ich solle aufpassen, Zoe würde schnappen. Das war kein Wunder und kam mir irgendwie bekannt vor.

Nachdem wir die Pferde angeschaut hatten, gingen wir erst mal was essen (verbrachten dabei eine halbe Stunde an der Kasse von Burger King) und machten danach noch einen kleinen Abstecher in die Schokomanufaktur, in der Jasmin arbeitete. Hab natürlich was mitgebracht.. Musste aber relativ schnell wieder raus, sonst wäre ich wahrscheinlich heute Arbeitsunfähig gewesen..

Zurück auf dem Hof wollte Miri dann in der Zweisitzigen Gig raus ins Gelände fahren. Da wir zu dritt waren, saßen wir dann zwanzig Minuten später etwas gequetscht auf der Bank und fuhren mit Fin in der Herbstsonne durch das schöne Franken-Land. Der Kerl ist echt toll. Das Anschirren war absolute Routine und auch das Trensen klappte (hingegen aller Befürchtungen von Miri) wunderbar. Er stand dort wie ein Profi und man hätte ihn nicht für grade mal vier gehalten. Auch die Ausfahrt war genial und Finley ließ sich ganz toll auf Miris Stimme lenken, verlangsamen oder beschleunigen. Die zwei sind schon ein super Team.













Als Fin dann wieder abgeschirrt war, war Zoe dran. Jasmin wollte sie reiten und bot mir an, auch mal auf sie zu dürfen! Total cool…

Am Putzplatz fiel mir erst richtig auf, wie sie Mathilda glich. Nicht nur Körperlich (ausgenommen der Kopf), sondern auch im verhalten. Scharrte sie mit den Hufen oder sah sie frech in die Kamera, es kam mir immer vor, als hätte ich da Mathilda vor mir stehen. Sogar die Reflexe im Winterfell waren gleich! Auch in ihren Augen sah ich Mathilda. Die schwarzblau-leuchtenden Konturen und der leichte Schleier auf der Pupille war genau wie bei ihr. Der böse Blick..

Zoe war an sich nur ein klein wenig kräftiger, hatte aber ansonsten die gleiche Größe wie Mathilda.

Trotz der frechen Anwandlungen, die Zoe hatte, konnte man aber auch da, wie bei Mathilda, in manchen Augenblicken das total coole Kaltblut sehen. Sie strömen einfach eine wahnsinnige Ruhe aus mit ihren Kilos.

Da ich wusste, dass Zoe auch in der Vergangenheit nicht sehr einfach war, bewunderte ich Jasmin mit ihrem Fliegengewicht um so mehr, dass sie dem Pferd so viel Vertrauen entgegen brachte und sie sogar zeitweise schon im Gelände ritt. Zoe war jetzt ungefähr 5 Monate unter dem Sattel und Jasmin ritt sie ein bis zwei mal die Woche. Auch Zoe (von der Schnapperei mal abgesehen) machte einen absolut geerdeten Eindruck.











Dann ginge mit Fuchsia-farbener Schabracke in Richtung Halle. Zoe trottete Jasmin hinterher, wie ein Schlachtpferd kurz vor der Schlachtbank und wir zuckelten zur Halle. Das war der einzige Unterschied, den ich zwischen Mathilda und Zoe feststellen konnte. Mathilda ist eher der Vorwärts-vorwärts!-Typ und Zoe hat mehr die Ruhe weg.

In der (wirklich unglaublich geilen Halle mit den wahnsinnigen Maßen 80 x 40!) wirkte selbst das große Kaltblut so, als bräuchte es ein Naiv..

Jasmin kletterte unbesonnen auf ihr Schlachtross und ritt ein paar Runden Schritt und trabte schließlich auch. Rechts herum sah das schon ganz gut aus, links herum hatten die beiden aber scheinbar Schwierigkeiten mit der Biegung. Jasmin hatte das zuvor schon angekündigt, aber man sah es doch deutlicher als gedacht.



Nach einer Weile kam Jasmin zu uns an die Bande geritten und bot mir an, Zoe einmal zu reiten. Wow.. zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Kaltblut! Und dann auch gleich auf der Halbschwester meines Pferdes.. Was hatte ich für ein Glück!

Ich stieg auf Zoe (die unglaublich groß war, so ohne Aufsteighilfe..) und kam mir vor… wie auf einem Pony!!! Juhu! Das hatte ich mir schon gedacht. Kaltblüter sind Ponys für Große! Total toll.



Zuerst ritt ich ein paar Runden Schritt und probierte aus, was ich von außen gesehen hatte. Tatsächlich war Zoe rechts herum ziemlich hart. Auch im Maul legte sie sich ziemlich auf das Gebiss. Ansonsten saß man wie auf einem Sofa (und Zoe war noch nicht mal so breit!) und kam sich unglaublich sicher vor. Auch sonst machte Zoe einen sehr sicheren Eindruck und war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Ich versuchte ihr, mit einer höheren Haltung der inneren Hand und einem deutlichen Austreten des inneren Bügels etwas zu helfen. Außerdem drehte ich meinen Oberkörper mit und sah in die Richtung, in die sie laufen sollte. Mit dem inneren Bein trieb ich sie an den äußeren Zügel und siehe da, es wurde etwas besser. Sie bekam sogar ein bisschen Stellung und ich versuchte, ein leichtes Traver zu reiten, was aber an Mangel an meinem Wissen und aufgrund des Alters und des Ausbildungsstandes von Zoe nicht wirklich funktionierte. Immerhin verschoben wir uns leicht seitwärts.

Dann wollte ich ein bisschen traben. So gleichmäßig und unbeirrbar, wie sie Schritt ging, war sie auch, als ich sie antraben wollte. Scheinbar hatte sie keine Lust, mit der fremden schweren Person da auf ihrem Rücken während die anderen schon in den Boxen standen und fraßen (es war Fütterungszeit) durch die Halle zu laufen. Ich gab darauf hin eine etwas deutlichere Gertenhilfe und schon trabten wir wie ein Uhrwerk. Das war total klasse! So schön ging die Maus vorwärts und tat ihren Job. Auch im Trab versuchte ich, sie ein bisschen zu biegen, was aber deutlich schwerer war, als im Schritt. Dennoch schafften wir auch mal eine runde Zirkelrunde. Es machte total Spaß mit ihr und das, obwohl wir uns garnicht kannten und sie erst so kurze Zeit mit dem Reiter auf dem Rücken durchs Leben lief. Später sagte Jasi spaßeshalber, ob ich nicht Zoos Reitbeteiligung sein könnte. Ach, ich würde es so gern! Aber ich glaube, dann hätte ich nicht wirklich viel Zeit zum Reiten, bei 7h Fahrtzeit..

Als ich merkte, dass sie ein bisschen schwitzte, ritt ich noch ein bisschen Schritt und stieg dann ab. Am liebsten hätte ich Zoe mitgenommen zu Mathilda. Die zwei wären ein klasse Team!…. Und keiner wäre mehr vor Ihnen sicher!



Nachdem Zoe im Stall war und endlich auch essen konnte, standen wir noch eine Weile an Angels Box und dann gingen wir noch in das total gemütliche, saubere Reiterstübchen des Hofes (der übrigens ein Westerstall ist) und tranken eine Tasse Tee und aßen - wie sollte es anders sein - Schokolade.

Dabei redeten wir noch ein bisschen über die Pferde und verabredeten, dass Jasi und Miri auf jeden Fall nächstes Jahr zu uns in den Taunus kommen würden, um Mathilda,mich und die anderen zu besuchen.

Außerdem wollten wir uns irgendwann einmal für einen Urlaub mit Pferden treffen.



Jedenfalls war es ein toller Tag voller neuer Infos und Erfahrungen für mich und auf der Rückfahrt fielen mir beinahe die Augen zu, weil ich so müde war von den ganzen Eindrücken und der Begegnung mit Mathildas Halbschwester.

16. Oktober 2011

Gestärkt und motiviert von den Eindrücken des gestrigen Tages, freute ich mich schon auf mein kleines Böf (Böbiföat) und bei dem super Herbstwetter auf unseren wöchentlichen Spaziergang. Dirk kam heute sogar gleich von Anfang an mit zu den Pferden und wir gingen gemeinsam nebeneinander mit den Halftern über die Weide um die zwei Stuten zu holen. Dirk macht das alles jetzt schon ganz alleine und hat garkeinen Bammel vor den großen Pferden.

Am Stall haben wir kurz geputzt und dann gings los in Richtung Tannenschonung. Heute wollte ich ausprobieren, wie Mathilda auf andere Pferde auf Koppel reagierte und das kleine Fohlen von Denise besuchen. Außerdem bekam man auf den Feldern die Sonne schön ab. Von Anfang an hatte ich ein gutes Gefühl und Mathilda war zwar wie gewohnt flott, hielt aber sofort an, wenn ich meine Schritte verlangsamte und den Finger hob. Ich hatte vorher keine Bodenarbeit gemacht und trotzdem reagierte sie sehr schön.

Als wir an der ersten Pferdekoppel vorbei kamen und der Schimmel-Araber auf sie zu gerannt kam, war sie zuerst etwas überrascht. Aber da wir sowieso auf Antaris warten mussten, konnte sie sich die anderen Pferde in Ruhe ansehen. Ich musste sie sogar etwas zurück halten, da sie sonst zu ihnen an den Zaun gegangen wäre.

Weiter gings dann durch den Wald und sogar, als die Pferde hinter uns weggaloppierten, hob sie nur kurz den Kopf und tänzelte zwei/drei Schritte neben mir. Ich blieb (für mich selbst überraschend) total cool und lies den Strick etwas länger (so mache ich das auch bei Antrags). Und schon war sie wieder ruhig und lief neben mir her durchs Herbstlaub.

Das Rascheln fand sie scheinbar total toll, denn ständig zog sie ihre Nase durch die Blätter und schnaubte danach ordentlich.

Dann kamen wir an Olis Pferden vorbei und an den bösen Silageballen. Ich wechselte die Seite (ist glücklicherweise für uns beide nichts ungewohntes, weil wir im Roundpen auch auf beiden Seiten führen) und konnte sie so vor den grünen Monsterrundballen etwas abschirmen. Im Falle eines erschreckten Sprungs wäre sie so nicht auf mich gesprungen. Nach ein paar Metern, in denen ich ihr immer wieder Strick gab, wenn sie stehen blieb und selbst gleichmäßig und ruhig weiter ging, war alles wieder gut und wir konnten uns der nächsten Szene widmen. Sokolz, der ca. 185cm große, 900kg schwere russische Kaltblutmix von Silke kam im vollen Galopp auf uns zu und stoppte erst ein paar Zentimeter vor dem Zaun. Mir wurde ein bisschen anders, als ich den Boden spürte, aber Mathilda stand einfach nur da und sah zu, wie er Meter fraß. Kein Augenzucken, kein Zweifel, dass er nicht stehen bleiben würde oder ihr etwas passieren könnte. Als er am Zaun imponierend auf und ab lief und Antaris und Dirk plötzlich deutlich schneller bei uns waren als sonst (…) , forderte ich Mathilda auf, mit mir weiter zu gehen. Sie gab weich nach und folgte mir am Zaun an den Silageballen entlang.

Ein paar hundert Meter weiter kam uns am Zaun schon die kleine Bailey entgegen galoppiert und streckte ihr Fohlen-Schweifchen in die Höhe. Mathilda sah aus, als erinnerte sie sich daran, das es noch garnicht so lange her war, dass sie auch so ein kleines Möhrchen war. Zumindest zeigte sie mehr Regung als bei dem Koloss von vorhin. Vielleicht wäre sie gerne mitgehüpft? Antaris bestimmt, denn ich hörte, wie Dirk sie beruhigte und zu parieren versuchte. Die zwei überholten uns schließlich und Mathilda und ich liefen hinter Antaris an Gemüsegärten vorbei zurück zur ersten Koppel mit dem Araber. Auf dem Weg nachhause merkte ich auch, dass sie ein bisschen zu schwitzen begann und etwas müde wurde. Sie war nicht mehr ganz so schnell und wartete selbstständig auf Anti und Dirk.

Als wir am Campingplatz entlang liefen, konnte ich den Strick ganz lang lassen und sie latschte neben mir her.

Dieser Spaziergang war bisher das Beste, was wir zusammen unternommen hatten. Und die Krönung kam noch. Nach dem der erste Vorderhuf zum Auskratzen mal wieder etwas mehr Aufforderung bedurfte, bot sie mir den letzten Hinterhuf von selbst an und hielt in in die Höhe! Total klasse.

Pferde sind einfach toll.











19. Oktober 2011

Trotz Wolken und Wind war heute auf dem Platz ein wirklich guter Tag. Mathilda hat wieder alles brav mitgemacht und versucht, Sachen richtig zu machen. Sie bietet anderes an, wenn sie nicht weiß, was sie tun soll, anstatt sich (wie früher) zu wiedersetzen. Ich brauche jetzt keinen Stick mehr. Der steht zwar noch an der Seite, aber im Prinzip ist das auch schon alles. Beim Galoppieren musste ich ihn noch mal einsetzen, aber ich glaube, der LP ist mittlerweile einfach zu klein für ein noch nicht ausbalanciertes riesiges Jungpferd mit dem Gewicht. Ich werde das also in Zukunft lassen, bzw. sie nur ab und an mal anspringen lassen, damit sie es nicht verlernt.

Sie hatte auch heute zum ersten mal Antaris Trense im Mund. Das 14er Gebiss passt ihr ganz gut und ich werde erst mal keines bestellen. Die Schenkeltrensen gibt es mit losen Ringen leider (zumindest habe ich bis dato nichts gegenteiliges gefunden) nur bis zur Größe 14,5 und deshalb muss sie dann zwischenzeitlich ein anderes Gebiss tragen, wenn sie aus Antaris Gebiss rausgewachsen ist. Wenn sie groß ist und nicht mehr viel wächst, bekommt sie ein maßgemachtes Gebiss. Das ist es mir wert.

Natürlich hat sie ein bißchen mit dem Gebiss geklappert, aber rein und raus ging es wunderbar. Ich habe ihr jetzt auch ihre erste Trense bestellt

Antaris passt ihr leider nicht und ab und an soll sie nun lernen, das Gebiss im Maul zu tragen.

Morgen tragen wir mal wieder den Sattel und am Sonntag gehts plangemäß zum Spazieren.

 

23. Oktober 2011

Auch diesen Sonntag waren wir wieder Spazieren. Dirk mit Antaris und ich mit Thildi. Das Wetter war garnicht mal so schlecht und eigentlich wollte ich unter der Kindergartenbrücke durch, um die Felder. Unterwegs kam mir dann aber irgendwie die Idee, mal wieder mit Mathilda durchs Ort zu laufen. Das hat sie zwar früher, als ich sie noch als Handpferde mitgenommen habe, gemacht, aber früher war eben früher... Heute war sie sogar außerordentlich brav, was sich vor allem darin äußerte, dass sie ziemlich langsam ging. Als wir an der Friedhofskoppel vorbei kamen, waren Bettinas Pferde wieder da. Mathilda ist hoch erhobenen Hauptes neben mir her stolziert und hat einen Kragen gemacht und wollte unbedingt mal da hin. Aber das war mir mit den dünnen Stromlitzen dann doch zu gefährlich. Sie lies sich einigermaßen gut regulieren, obwohl Antaris hinter uns mit Dirk den totalen Tanz aufführte und mit Coco und Ron schnupperte und brüllte. Dirk sah ziemlich verunsichert aus und ich musste ihm mehrmals sagen, dass er einfach weitergehen sollte und notfalls mal von seinem Stöckchen gebrauch machen musste. Der arme Kerl sah da schon etwas verloren aus. Mir zeigte es aber, dass ich mich sogar schon auf mein anderes Pferd konzentrieren konnte, wenn es sein musste und nicht jede Sekunde auf Mathilda achten musste. Das war irgendwie toll.

Als wir die Koppel dann hinter uns gelassen hatten, liefen wir an "der Häuserreihe" vorbei, wo Rindill jetzt immer noch Theater macht. Obwohl da garnichts ist.. Jedenfalls hat Mathilda auch erst mal ziemlich geglotzt und ist kurz stehen geblieben. Ich bin aber einfach weiter, hab aufmunternd "Na, komm mit!" gesagt und den Strick einfach aus der Hand ziehen lassen. Zwei Sekunden später hat sie sich sofort entschieden, doch mit mir mitzugehen. Trotzdem ihr alles etwas ungeheuer war, blieb sie schön bei mir.

An den rot/weiß gestreiften "Hier-darf-kein-Auto-durch-Pümpeln" sind wir dann slalom gelaufen. Thildi war so damit beschäftig, bloß alles mitzukriegen, dass ich glaube, sie hat garnicht gemerkt, dass sie da durch diese Dinger gegangen ist..

Oben auf den Feldern hatten wir dann ein kurzes Gespräch mit Spaziergängern. Leider erwiesen sie sich als sehr hartnäckig, was ja eigentlich kein Problem war. Antaris stand total still und pennte fast ein, aber für Mathilda war das total langweilig und ich ärgerte mich ein bißchen, dass ich sie jetzt - obwohl sie so toll mit lief - mit Stehen strafen musste. Als ich merkte, dass ich da nicht normal rauskommen würde, unterbrach ich die Leute einfach und erklärte ihnen, dass wir jetzt weiter gehen mussten. Mittlerweile hatte Thildi auch schon mit dem Kopf geschlagen (was mir üüüberhaupt nicht passte..) und sah ein bißchen genervt aus. Als wir uns dann losgelöst hatten, ging ich noch ein paar Meter Schritt und lies sie dann ein Stückchen traben.

Das funktionierte sehr gut und dann kam mir die Idee mit dem Dorf. Wir sind dann durch am Kindergarten und der Schule vorbei und Mathilda ist auf den Bussteig geklettert. Zurück gings durch die Poststrasse und an der Schreinerweide vorbei.

Nach einer halb/dreiviertel Stunde waren wir wieder am Stall. Ein weiterer klasse Spaziergang lag hinter uns.

Nächste Woche geht Rindill mit Felicia mit. Ich bin gespannt, was wir dann erleben.

 

30. Oktober 2011

Der heutige Spaziergang war leider nicht so gut. Mathilda hat von anfang an ziemlich gezogen und ständig den Kopf auf den Boden gezogen. Felicia und Rindill und Dirk und Antaris waren dabei. Anti war dieses Mal laut Dirk zwar viel schneller als sonst, hatte aber trotzdem keine Chance, Mathilda einzuholen. Im Prinzip war Thildi zwar total lieb, sie hat immer schön auf das Zeichen zum Anhalten reagiert und auch sonstige Übungen im Gelände gut mitgemacht, aber der Vorwärtsdran war nicht zu bremsen. Teilweise kann ich da kaum mithalten, bzw. komme schon arg ins Schwitzen. Manchmal wünsche ich mir, mich einfach drauf zu setzen, dann kann sie ihren Lauf-Drang ausleben. Dabei steht sie nach wie vor täglich fast 10 Stunden draußen und hat eine langgestreckte Koppel zur Verfügung, auf der sie ordenlich Gas geben kann.

Positiv fällt mir auf, dass sie im Gelände nicht grimmig kuckt oder sonst wie angenervt ist. Wenn sie am Anfang mal den Kopf schlägt, mache ich ein paar Übungen und sie lässt es.

Vor dem Spaziergang habe ich auch kurz auf dem LP ein paar Übungen gemacht, bis Felicia fertig war mit Rindill. Die waren alle gut und sie hat die bisher beste Vorhandwengung gemacht. Ihre Hinterbeine haben sich bis auf einen Schritt überhaupt nicht nach vorne bewegt und dabei hat sie sich einmal komplett gedreht! Davon gibts unten auch schöne Fotos.

Ich habe jetzt Kontakt mit Iris Kleber (www.iriskleber.de) aufgenommen. Sie reitet englisch und bildet Pferde auch vom Boden im Horsemanship nach Parelli aus. Ihre Homepage und ihre direkte Kontaktaufnahme auf meine Anfrage lassen mich hoffen. Wenn wir eine Trainingseinheit mit ihr machen, werde ich das hier natürlich verewigen.

Am vergangenen Mittwoch war ich mit Mathilda mal wieder mit Sattel auf dem Platz. Leider schnappt sie viel nach dem Gurt und sonstigen Lederriemen. Das macht das Gurten nicht so einfach. Auch sieht sie mit Sattel doch ziemlich unglücklich aus. Vielleicht kann mir da auch Iris Kleber helfen. Nach dem Antraben hat sie auch einige gute Bocksprünge hingelegt. Ich glaube, am kommenden Mittwoch gehe ich einen Schritt zurück zum Longiergurt. Mal sehen, wie sie sich da verhält.

Ansonsten verschlechtert sich momentan ihr Huf-gebe-verhalten wieder. Eigentlich hob sie alle vier Hufe in der Vergangenheit problemlos. Leider zickt sie jetzt wieder vorne links und feuert auch manchmal hinten aus. Nicht schlimm und ich hab davor auch keine Angst, aber nerven tuts mich schon irgendwie, schließlich konnte sie es total gut..

 

Im Gang zu Koppel kann ich sie übrigens komplett nur durch meine Körpersprache auf Abstand halten. Bei Rindill und Felicia drängelt sie ziemlich heftig uns selbst bei Antaris (die sie eigentlich auch in Ruhe lässt), ist sie dichter, als bei mir. Hebe ich den rechten Finger, verlangsame meinen Schritt und richte mich auf, hält sie augenblicklich an, wenn ich mit dem rechten Bein unter den erhobenen Zeigefinger trete. Total cool.

Alles in allem merkt man aber, dass es Herbst wird und die "Kleine" Maus mal wieder eine Testphase durchläuft..















12. Oktober 2011

So, endlich komme ich mal wieder dazu etwas zu schreiben. Letzten Sonntag (06.11.) waren wir wieder spazieren. Mathilda und ich und Dirk und Anti. Das Wetter war zwar top, aber wir wollten heute trotzdem nur einen kurzen Spaziergang machen. Ich wollte mal auf irgendwelche Felder gehen und habe mir dazu die Sportplatzfelder ausgesucht. Vorher mussten wir dazu noch etwas durchs Ort gehen. Das ist mit Mathilda wirklich garkein Problem. Wenn sie vor irgendwas Angst hat, dann brauche ich im Prinzip nichts machen, außer weiter zu gehen und ihr Strick zu lassen. Sie kommt dann nach ein paar Sekunden sofort wieder mit. Total klasse. Auch auf dem Feld war sie sehr lieb und hat vor allem nicht gezogen. Im Wald auf dem Weg zur Apfelbaumplantage hat sie dann aber doch einmal ziemlich mit dem Kopf geschlagen. Ich habe dann kurz ein paar Übungen mit ihr am Boden gemacht (Hinterhand rum, Rückwärts) und bin dann weiter gegangen. Jetzt hat sie ein bißchen nach vorne gedrängelt, aber nicht so sehr, dass es mich gestört hat. Unten am Waldrand wurde der Weg sehr schmal. Ich wusste, dass an der schmalste Stelle ein paar Dachs- oder Fuchsbauten auf uns warteten, bei denen sich die Pferde gerne mal erschreckten. Da wir hier nicht nebeneinander passten, musste Mathilda hinter mir gehen. Was auf dem Platz oder auf der Weide kein Problem war, war draußen im Gelände fast unmöglich. Ich habe sie also angehalten, und mich vor sie gestellt. Dann bin ich losgelaufen und habe mir mit dem Stick nach hinten etwas Platz verschafft. So bald sie zu nah kam, habe ich damit hin und her gewedelt und sie musste Abstand halten. Irgendwie ist das noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber für den Anfang eine praktikabele Möglichkeit, die halt leider nur umgesetzt werden kann, wenn der Weg schmal ist. Der Rest des Spaziergangs ging ohne besondere Vorkommnisse zuende und Resumée des ganzen war ein ruhiger kleiner Herbstspaziergang, mit dessen Ablauf ich mich anfreunden kann.

Die Woche über kam ich leider garnicht dazu, etwas mit Mathilda zu machen.

War auch nicht schlimm, denn am Samstag hatte ich einen Termin mit Iris Kleber ausgemacht. Sie ist eine Horsemanship-Trainerin, die - wie mir persönlich sehr symphatisch ist - ihre Vorgehensweise nach mehreren Systemen aufbaut. Sie orientiert sich viel an Karen Rohlf aber auch an Parelli und der Dressurausbildung der FN (und zwar richtig umgesetzt..). Zunächst habe ich Thildi mal geputzt (die noch etwas verschlafen und steif und total gelaxed am Putzplatz stand) und um kurz vor halb zehn kam dann auch schon Iris um die Ecke. Sie macht einen netten, kompetenten Eindruck und ich hatte gleich den Eindruck, dass ich mir von ihr viel abkucken konnte. Zuerst redeten wir über Mathilda und ich erzählte von ihrer Herkunft, unseren Problemen im letzten Jahr und der Arbeit mit Reiner Schelbert. Dann gingen wir zusammen mit Mathilda auf den Platz. Dort sollte ich den Charakter von Mathilda beschreiben, wie wenn sie ein Mensch wäre. Das kling einfach, ist aber nicht so. Ich musste ziemlich überlegen, um Iris, die Mathilda ja nicht kannte, die richtigen Adjektive zu nennen. Ich würde Mathilda als grunsätzlich freundliches, überaus interessiertes und neugieriges Pferd beschreiben, dass sich gerne bewegt. Dabei ist sie sehr selbstbewusst und manchmal etwas schwankend in ihrem momentanen Gemütszustand. Ab und zu ist sie etwas trampelig und unsensibel. Sie zeigt, wenn ihr etwas nicht passt und äußert das auch lautstark, wenn es sein muss. Alles in allem ein sehr extrovertiertes Pferd.

All das bestätigte Iris. Die Charaktereigenschaften von Mathilda konnte sie zwar noch nicht so gut einschätzen (schließlich hatte sie sie jetzt grade mal eine viertel Stunde gesehen), aber ging mit mir darin überein.

Anschließend sollte ich ihr kurz zeigen, wie ich mit Mathilda arbeite und was wir alles können. Ich ließ sie Schritt gehen, eine Hinterhandwendung machen, und die Vorhand wegtreten. Dann gingen wir Seitwärts und wieder Schritt. Ich zeigte Rückwärts und schickte sie wieder raus auf den Zirkel. Antraben, durchparrieren (was nicht gelang, Mathilda sah ziemlich wütend aus und legte die Ohren an). Also rannte ich vor sie um sie anzuhalten und wiederholte den Vorgang. Das funktionierte dann und ich ließ sie noch einmal ein paar Schritte rückwärts gehen. Iris nickte und fragte mich nach meinen Zielen mit Mathilda, in dem ich den Satz: "Ich würde gerne ändern, dass..." vollenden sollte. Ich würde gerne ändern, dass Mathilda Spaß daran hat, Dinge mit mir zu unternehmen. Ich habe stark das Gefühl, dass ihr das Training auf dem Roundpen keinen Spaß macht und sie es nur tut, weil sie es muss. Das gefällt mir nicht. Ich möchte, dass sie möchte. Auch das bestätigte mir Iris. Das Training wäre vergleichbar mit dem Training auf einem Schäferhundeplatz. Es fehle die Freude und das Lob für das Pferd. Es wäre purer Drill und einfach nur Abrichten.

Ich war zwar immer der Meinung, dass ich genug lobe, aber als ich dann lernte, wie Iris lobte, hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen meinem Pferd gegenüber.

Sie holte zunächst einen schwereren Strick und ein leichteres Halfter. Dann redeten wir noch ein bißchen, da Iris Wert darauf legte, dass sie sich die Aufmerksamkeit des Pferdes nicht holen muss, sondern dass das Pferd acht geben muss, was sie tut. Schließlich würde der Herdenchef, wenn er in eine andere Ecke der Koppel gehen wollte und dazu dort lang laufen müsste, wo Mathilda steht, auch nicht überlegen: "Mh, hat sie mich jetzt gesehen? Vielleicht gehe ich drum herum oder mach sie erst mal auf mich aufmerksam!?" Nein, er würde einfach losgehen, wenn Mathilda sich nicht bewegte, den Hals senken, die Ohren wegklappen und dann HAPPS! würde er sie in ihren dicken Hintern beißen. So wartete sie darauf, bis Mathilda unaufmerksam war und "schlich" sich dann mit dem Focus auf Mathildas hintern (vom Kopf in einem Halbkreis) um sie herum. Nachdem sie ein Viertel um sie herum war und Mathilda sich nicht bewegte, hob sie den Stick und ging weiter, dabei grinste sie übers ganze Gesicht und als sie fast an der Hinterhand war und Mathilda sich immer noch nicht bewegt hatte, klatschte sie den Stick voll auf ihren Hintern und rief: "Hab Dich!" Mathilda machte einen Satz zur Seite und sah Iris perplex an. "Feiiiiin gemacht, ja suuuuper!" rief Iris voller Freude und Mathildas Fragezeichen wurde noch größer. Dann redeten wir wieder ein bißchen und Iris startet den zweiten Fang auf der anderen Seite. Sie schlich los und als sie an dem Punkt war, wo sie den Stick hob, drehte Mathilda sofort ihre Hinterhand, obwohl man vorher garnicht gedacht hatte, dass sie so weit aufmerksam war, dass sie das sehen konnte. Wieder lobte Iris überschwänglich und Mathilda muss gedacht haben "Die ist verrückt".

Ich durfte dann auch probieren und auch bei mir funktionierte es. Als wir uns dann wieder unterhielten und Mathilda ungeduldig am Strick spielte und dann am Stick rumzunuddeln begann, ließ Iris sie gewähren. "Du willst auf dem Stick kauen? Ja, mach das ruhig. Hier, willst Du ihn haben? Ohhrgg, rein damit - soooooo und noch ein bißchen tiefer.." *rubbelrubbel* und Iris begann Mathilda damit wie wild im Maul rumzurubbeln, als feile sie ihre Zähne. Mathilda machte das Spiel mit und hatte nach einer kurzen Weile keine Lust mehr darauf. Als wir uns dann wieder unterhielten um Unaufmerksamkeit bei Mathilda zu provozieren, kam sie ganz dicht zu uns und forderte gradezu, dass man was mit ihr tat. Leider hatte sie jetzt "Sendepause" und sollte die Zeit lieber zum ausruhen nutzen, erklärte Iris. Darauf hin schickte sie sie nicht zurück, nein, sie nahm Thildis Gesicht und rubbelt ganz kräftig daran herum und streichelte sie wie wild. "Soooo, auch die dicke Nase muss gestreichelt werden - wwhwhwhwhwhwh!" *schreubbelschrubbel* und Mathilda drehte sich weg. Das war ihr zu viel. Ahh.. langsam verstand ich wohin der Hase lief. Iris erklärte, man solle dem Pferd nicht immer Dinge verbieten, sondern genau mit diesen Vorlagen antworten. Wenn ein Pferd losrenne, solle man es noch mehr treiben. Wenn es nicht rückwärts ginge, solle man es auffordern zu einem zu kommen und mit einem zu gehen. Das tat sie dann auch und ging los. Mathilda blieb wie angewurzelt stehen und der Strick spannte sich immer weiter. Als für Iris Empfinden genug Spannung auf dem Seil war, schnickte sie das Seil des Sticks über Mathildas rücken und klatschte ihr auf den Hintern. Wupps! Mathilda trat an. Dann blieb sie stehen, unterhielt sich kurz mit mir uns sorgte wieder für Unaufmerksamkeit beim Pferd. Doch Mathilda hatte langsam verstanden und hatte Iris doch im Blick, auch wenn es so aussah, als passe sie nicht auf. Als Iris dann wieder losging, trat Mathilda sofort an und folgte ihr. Was gab das für ein Lob. Mathildas Gesichtsausdruck hatte sich schon ziemlich verändert und ich fand, sie sah überrascht und belustigt aus. Als Iris dann auf sie zuging und ein Rückwärts forderte, wich Mathilda willig weg von ihr und erntete das nächste große Lob.

"When they are blinking, they are thinking" erklärte mir Iris. Mathilda blinzelte schon die ganze Zeit und Iris empfand das Training jetzt als genug. "Das war schon ganz schön viel für sie - das geht jetzt da oben rund!" Damit beendeten wir die Stunde und ich war positiv überrascht. Kurz bevor Iris ging, zahlte ich die Schnupperstunde und mietete mich in ihrem Zeitplan einmal im Monat fest für Samstags ein. Das war ein neuer Weg, der mir gut gefiel und den ich mit Mathilda weiter beschreiten wollte. Ganz zum Schluss fragte ich noch nach einem Tip zu Mathildas Drängelproblem im Gelände. "Dreh Dich einfach jedes mal apprupt um und wechsle die Richtung, wenn sie zu schnell wird. Das kann sein, dass Du das 180 mal machen musst, bevor das klappt, aber irgendwann wird sie Dir sagen- Och, geh Du doch lieber vor, Du weißt besser, wohin es geht..!"

Wir verabschiedeten uns und ich war total zufrieden mit der Entwicklung. Morgen werde ich das mit dem Drängeln gleich mal ausprobieren...

Nachmittags war dann noch Martina zum Hufe schneiden da. Antaris und Rindill und Felicia und ich waren Mittags noch reiten gewesen und Mathilda hatte sich wohl gut auf der Weide ausgetobt. Dementsprechend hatte Martina heute leichtes Spiel. Mathilda war super brav und zog fast nie weg. Mit dem Fuß auf dem Bock döste sie vor sich hin und Martina konnte ihre Arbeit machen.

Was für ein ereignisreicher Tag!!! Ich bin gespannt auf den morgigen!

13. Oktober 2011

Der Spaziergang heute war total cool! Wir sind die selbe Runde wie beim letzten Mal gegangen, nur anders herum. Am Anfang habe ich zum "Aufwärmen" mal das Fang-den-Po-Spiel gespielt und zwei Mal hat der Stick den Po gekriegt. Die anderen zwei Mal nicht mehr Im Ort zieht Mathilda sowieso fast nie, deshalb habe ich zum ersten Mal kurz vor der Apfelbaumplantage umdrehen müssen. Das fand sie garnicht gut, weil Anti ja auch noch in die umgedrehte Richtung lief. Aber ich hab sie dann mit dem Stick gepitscht und sie ist mitgelaufen. Gaaanz langsam. Da konnte ich sie total überschwänglich loben und sie war scheints ein bißchen überrascht. Jedenfalls dachte sie gleich, es gibt ein Leckerlie, weil ich so doll gelobt habe. Aber die versuche ich jetzt wieder zu reduzieren. Ich bin dann noch ein paar Meter weiter von Anti weggegangen, die inzwischen gewartet hat und dann apprupt wieder umgedreht. Mathilda: "Häh?" und ist leicht irritiert, aber hauptsächlich glücklich darüber, wieder zu Anti gehen zu können neben mir gelaufen. Berg runter entlang der Apfelbaumplantage lief sie auch ganz langsam und ich brauchte den Strick überhaupt nicht aufnehmen. Dann kam der Engpass vom letzten Mal entlang der Dachslöcher. Die hatte sie beim letzten mal irgendwie nicht wahrgenommen. Ich also vor sie gegangen, den Stick nach hinten rausgestreckt und gewedelt, um mir erst mal ein bißchen Platz zu verschaffen. Nach ein paar Metern konnte ich aufhören zu wedeln und Mathilda loben, weil sie auch ohne Stick hinter mir blieb. Obwohl der Weg noch nicht eng war. Sie hätte auch an mir vorbei laufen können. Mir zur Seite stand in diesem Unterfangen die Sonne, die wir direkt im Nacken hatten. So konnte ich gut sehen, ob sie den Weg rechts oder links von mir anpeilte, was ihre Ohren sagten oder ob sie zu dicht war. Wenn sie irgendwie an mir vorbei wollte, habe ich einfach den Stick gewedelt und sie sofort gelobt, als sie alleine Abstand gehalten hat. DANN kamen wir an die Dachslöcher.. Ohhhh! Da musste sie sich alles ganz genau ansehen! Und gerochen hat das komisch!! *schnorchelschnorchel* Ich hab mich dann ein klein wenig gebückt, um mit ihr in das Loch kucken zu können und hab ein bißchen mit der Hand das Laub weggescharrt. Wow! Das fand sie interessant! Auch hab ich dann aber bemerkt, wie sie in Richtung Weg geschielt hat und das eine Vorderbein eingeknickt hat. Das war Glück, sonst hätte sie mich über den Haufen gerannt. So war ich aber neben ihr und konnte sie direkt wieder um drehen. Wir haben dann noch mal genauer in das Loch gekuckt und gemerkt, dass da nichts schlimmes raus kam und uns fressen wollte. Als Anti sich auch von der Ungefährlichkeit dieser Löcher überzeugt hatte, gingen wir weiter. Mathilda hinter mir.. Irgendwann durfte sie dann aber wieder neben mich und wurde darauf hin gleich schneller.. Also habe ich umgedreht, bin an Anti vorbei und habe das gleiche Spiel gespielt, wie am Anfang. Dann sind wir HINTER Anti gelaufen!! Eine ganze Weile, sogar Berg auf. Und ich musste nicht ziehen. Und Mathilda auch nicht. Ab und zu sind wir noch mal umgedreht und im Wald gabs dafür dann ein paar Kopfschlenker von ihr. Ich hab die einfach ignoriert und sie wieder gelobt, wenn sie brav lief und lieb kuckte. Das Einzige, was mich noch stört, ist, dass sie nach meiner Jacke schnappt und sich umdreht, wenn ich sie lobe. Sie denkt wohl, die Stimme heißt immer "Jetzt gibts was!". Das müssen wir uns wieder abgewöhnen. Obwohl es früher auch nicht immer was gab, wenn sie gelobt wurde. Keine Ahnung, wie sie darauf kommt. Jedenfalls sind wir dann über die Sportplatzfelder zurück und es war so cool, weil ich den Strick gaaanz lang lassen konnte und sie ist einfach nett neben mir her gelaufen. Total klasse.

Ich bin gespannt, wie es in der nächsten Zeit weiter geht und wie wir zusammen arbeiten können. Hoffentlich erfüllt sich mein Wunsch von der Noriker-Freundin!

06. Dezember 2011

Ja, lang lang ists her.. Leider konnte ich in den letzten Wochen nicht viel schreiben. Ich musste/muss mich um Antaris kümmern. Sie ist krank und wir wissen nicht, was sie hat. Näheres dazu unter Antaris.

Bei Mathilda läuft es momentan eigentlich ganz gut. Natürlich habe ich unsere Ausbildung jetzt etwas schleifen lassen, aber ich versuche trotzdem, ihr so viel Zeit wie möglich abzugeben.

Am 19.November war Iris noch mal bei uns uns. Wir haben gleich am Anfang ein kleines Mathilda-Problem angesprochen. Wenn ich sie richtung Platz führe, überholt sie mich manchmal. Ich gehe dann den Weg meistens noch mal. Iris hat uns den Pfad dann noch mal gehen lassen und gesagt, wir sollen zwischendrin immer mal anhalten. Das haben wir versucht, aber Thildi ist immer ein paar Schritte weiter gelaufen, als ich. Ich bin davon ausgegangen, dass das einfach ein bißchen Wiedersetzlichkeit ist. Reiner hat sie auch immer direkt mit einem energischen Ruck gebremst. Iris ist jetzt der Meinung, dass das garnichts mit Rangordnung etc. zu tun hat, sondern einfach mit dem grooooßen Schub, den Mathildas Popo entwickelt. Dann soll sie auch noch direkt in den Roundpen rein - die Kurve wäre zu eng für sie. So nach dem Motto, "Ooooohhh-aaaaachtung! da ist ne Kuuuurveeee!...." Ich solle mit ihr das Stehenbleiben am Berg üben und auch beim hochgehen. Außerdem noch Rüclkwärtsrichten am Hang. Das schult das Gleichgewicht und würde ihr helfen, sich besser versammeln zu können.

Auf dem Platz haben wir dann am Antraben gefeilt. Mathilda kuckt ja immer noch ziemlich eklig, wenn ich nach Trab frage. Dazu soll ich einfach die Trabphasen ganz kurz lassen und direkt nach dem Antraben loben und sie wieder durchparrieren. Dann wieder loben. Das haben wir ein paar mal gemacht und siehe da! Es funktioniert! Total cool. Nach und nach können wir dann, wenn sie das verinnerlicht hat, die Trabphasen wieder verlängern.

Auch das Handwechseln mit Durchlassen haben wir verbessert. Ich stand einfach viel zu dicht an ihr dran. Deshalb hätte sie springen müssen und das sei für so ein Pferdekaliber (auch wenn sie sehr sportlich sei), doch sehr viel verlagt. Mit mehr Platz machte sie gleich nicht mehr so ein motziges Gesicht und wechselte brav die Richtung. Total cool...

Auch die Sache mit dem Anfassen am Euter haben wir in Angriff genommen. Ich soll einfach einen Handschuh oder ein weiches Tuch mit warmem Wasser an den Stick binden und sie damit am Bauch und an den Beinen abstreifen. Dann immer näher an das Euter. So ist meine Hand und mein Kopf außer Reichweite.

Das werden wir auf jeden Fall auch weiter üben, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe.

 

Zwischenzeitlich waren wir auch noch mal spazieren (das war einen Tag nach Iris Besuch). Leider habe ich den falschen Tag und das falsche Wetter gewählt und war dann auch noch zum ersten Mal alleine mit ihr unterwegs. Das war natürlich ein Schuss in den Ofen, denn als wir aus dem Ort raus waren ( ich habe extra die selbe Runde gewählt, die wir an den vergangenen Sonntagen auch gelaufen waren ), hat sie scheinbar fürchterliche Angst bekommen und ist ständig um mich rum gekreiselt. Sie hatte vor allem Schiss und wurde dann einfach nur wütend, als sie nicht weglaufen durfte. Das war natürlich auch für mich ein echt besch... Gefühl, weil ich es noch nie von ihr erlebt hatte, dass sie so ausgerastet ist und nicht zu händeln war. Zusätzlich ist sie jetzt ja auch kein leichtgewichtiger Zwerg mehr, wie früher..

Also habe ich versucht, die Runde so schnell wie möglich und mit so wenig wie möglich Auseinandersetzungen zu beenden, wie wir es konnten. Uns beiden ist nichts passiert, aber beim nächsten Mal nehmen wir dann doch lieber wieder jemanden mit..

Leider sind wir bisher nicht mehr dazu gekommen, spazieren zu gehen. Antaris ist krank, jetzt bin ich auch noch krank und irgendwie läuft sowieso grade alles nicht nach Plan.

Einmal waren wir noch auf dem LP und haben Traben geübt. Das hat ganz gut funktioniert, obwohl sie doch angenervter gekuckt hat, wie bei Iris Anwesenheit. Aber wir geben nicht auf und vielleicht komme ich ja morgen kurz dazu, ein bißchen mit ihr auf den LP zugehen. Antaris kann ich leider momentan nicht mitnehmen zum Spazieren.

 

28. Dezember 2011

Endlich kam ich mal wieder dazu, mit dem kleinen Böff ein bißchen auf dem Platz zu toben. An Weihnachten waren wir auch dort, aber ich brauche im Prinzip nur von einem Tag erzählen, denn irgendwie waren beide total gleich.. Das Böff ist aber in letzter Zeit viel kräftiger geworden und noch ein Stück gewachsen, wie ich meine. Ich muss sie bei Gelegenheit mal wieder messen..

Ich habe Mathilda total gründlich geputzt, weil sie ja in den letzten Wochen doch etwas zu kurz kam. Sie hat das scheinbar genossen (nach dem ich ihr eine watschen musste, weil sie mir ins Kreuz gezwickt hat) und hat super brav gestanden und sich auch die Beine und die Hufe sehr schön säubern lassen. Mittlerweile hebt sie oft die hinteren Hufe schon so, wenn man mit den Vorderhufen fertig ist.

Da die Füße grade so schön sauber waren, habe ich mich mal ans rundraspeln gemacht. Leider ist mein Bock zu klein und Thildi kann ihren Fuß ganz leicht runter ziehen. Und ich kann nicht so schnell raspeln, wie Martina... war ganz schön anstrengend und Litla meinte auch, dass ihr Gesicht ziemlich frech aussah und sie das Wegziehen eher als Spiel einschätze, denn als Gleichgewichtsproblem. Naja.. Hinterfüße sind dieses Jahr definitiv noch dran.. Und dann versuche ich, das jede Woche einmal druchzuziehen, weil, so richtig weit komme ich halt mit einem mal nicht..

Danach sind wir dann auf den Platz. Ich hab schon gemerkt, dass sie ziemlich kribbelig war und sie hat sich doch schön zusammen gerissen, beim Runterlaufen im Matsch.. Auf dem Platz ist sie dann erst mal wie eine Wilde los gerannt und hat gebockt, was das Zeug hält! So richtig Speed hat sie natürlich nicht drauf bekommen, aber ich fand es trotzdem beachtlich, wie schnell sie auf dem kleinen Platz rennen und bocken konnte, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.. Zeitweise hat sie sogar mal richtig gequiekt und nach dem Galopp ist sie Runde um Runde getrabt.. Dann konnte sie etwas besser zuhören. Seitengänge klappen nach links wunderbar und auch das Vorhand-drehen ist eine wahre Wonne. Ich brauche garnichts machen, sie weicht einfach so weg und bleibt hinten stehen. Die andere Seite ist bei beiden Übungen noch etwas huddelig.. Aber das wird schon. Zwischendrin habe ich immer wieder ein bißchen Antraben versucht, was einen Sekundenbruchteil später in einem weiteren Kraftausbruch von Mathilda endete.. Ganz zum Schluss, so nach zwanzig Minuten, konnten wir ein paar mal antraben und wieder durchparrieren. Auch das hinterher laufen und das Rückwärts haben wir probiert und es hat sehr gut funktioniert. Sogar der Handwechsel mit Durchlassen ging am Ende sehr gut. Am Anfang ist sie immer sofort durchgestartet, wenn ich ihr den Weg zur anderen Seite frei gemacht habe.. Ich hoffe sehr darauf, dass es in den nächsten Tagen doch mal endlich friert und der Boden so hart ist, dass sie auf der großen Weide mal ihre Kraft rauslassen kann.. Leider ist die einfach momentan viel zu matschig..