01. Januar 2014

Ein frohes neues Jahr zusammen!

Dank dem Beruhigungsmittel lief alles ziemlich relaxed ab. Wider Erwarten war Hannes deutlich unruhiger als Mathilda, was ich so nicht erwartet hatte. Da er an sich viel gechillter ist, war ich eigentlich der Meinung, Mathilda kann sich an ihm orientieren. Aber es kommt eh immer anders, als man denkt..

Ab 10 Uhr haben die zwei ihre Drogen bekommen und waren dann um 00.00 Uhr ziemlich ruhig, als es los ging. Wie die zwei sich verhalten haben, habe ich um paar Minuten nach 00.00 Uhr aufgenommen und um ca. 00.15 Uhr.

Die Boxen sahen zwar heute aus, wie gequirlte Sch**** - was es ja im Prinzip auch war - und bis auf einen Kratzer an Hildes linkem Auge (natürlich.. keine Ahnung, wie sie das gemacht hat, bei Ihr geht alles immer "ins Auge") war ansonsten alles in Ordnung. Die zwei waren froh, endlich auf die Koppel zu können und sich zu bewegen. Vom Vetranquil keine Spur mehr.

Abends war Mathilda etwas aufgeregt, als es noch mal rumgeschossen hat. In der Box konnte ich das Halfter nicht richtig abziehen, sie wirbelte herum und wollte schon wieder zur Tür heraus. Ich konnte sie grade so noch zu schieben. Hannes war derweil auf der Koppel total ruhig. Als ich ihn dann reingebracht hatte, ging er aber auch nicht sofort zu seinem Heu, sondern stand Kopf an Kopf mit Mathilda am Tor und lauschte. Ab und zu haben sie sich dann gegenseitig beißen wollen, aber keiner hat den anderen erwischt..

Darum und weil ziemlich Wind war, habe ich heute Nacht noch mal das Stalltor komplett zu gemacht. Normalerweise steht eine Tür immer auf. Aber sicher ist sicher. Außerdem glaube ich, die zwei kommen so besser zur Ruhe, wie wenn sie zwar alles sehen, aber doch nicht raus können..

02. Januar 2014

Eigentlich wollten wir heute reiten, aber weil alle vier Pferde noch ziemlich auf Hab-Acht-Stellung sind, haben wir das mal verschoben. Ich will mir nicht wegen falschen Ehrgeiz alles kaputt machen, was ich mir mit Hannes jetzt aufgebaut habe.

Außerdem habe ich entschieden, die zwei Dicken jetzt nicht mehr auf die Koppel neben dem Stall zu lassen, auf der sie die letzten zwei Monate standen. Mittlerweile sind die Böden unter den Bäumen, an denen die Heunetze hingen schon total vertreten und matschig und auch der Eingang ist mehr See als Suhle.. Wo bleibt nur der Winter, der mit Schnee und Eis die Grasnarbe geschützt hätte?!..

Der Plan war, heute Holzhackschnitzel mit dem kleinen Misthänger zu holen und diese dann unter den Bäumen auf dem Reitplatz in spe aufzuschütten. Der Auslauf ist dann zwar deutlich kleiner, aber da sie eh nicht so viel laufen, wenn sie Heu essen, stehen sie hier wenigstens im trockenen. Das kleine Stück Wiese, welches im nächsten Jahr Paddock werden soll, ist noch nicht abgefressen und grenzt direkt an den Reitplatz. Das kann ich noch zusätzlich auf machen und die zwei können sich dort noch zusätzlich bewegen.

Also waren wir heute den ganzen Tag unterwegs um Hackschnitzel per Hand auf den Hänger zu schippen, nachhause zu fahren, sie dort abzuladen und wieder zur Sammelstelle zu fahren und Neue zu holen.

Ans Verteilen kamen wir dann leider heute nicht mehr. Da ich morgen arbeiten muss, wird das wohl auch noch bis Samstag warten müssen..

Hilde ließ sich heute übrigens nicht besser führen. Als ich sie nach dem Hufe auskratzen in die Box führen wollte, blieb sie auf halben Weg draußen stehen. Ich konnte sie zwar überreden, aber in der Box war das Chaos entsprechend groß. Halfter ausziehen konnte ich garnicht mehr, habs grade noch geschafft, den Strick los zu klicken. Hab mich dann beeilt, Hannes zu holen. Was ich draußen von drinnen gehört habe, hat mir nicht gefallen und ich hatte schon Angst, dass sie mir gleich wieder entgegen kommt..

Glücklicherweise hielt die doch recht robuste Konstruktion der Boxen stand und als ich mit Hannes um die Ecke kam, war sie dann zumindest Randale-mäßig wieder aus dem roten Bereich raus. Trotzdem äppelte sie ununterbrochen, drehte sich linksrum zur Tür, zum Heusack, schnuffelte daran, drehte sich wieder linksrum im Kreis, drückte sich voll gegen den Heusack und die Boxenwand und schaute wieder angespannt über die Tür..

Auch als Hannes dann neben ihr in der Box stand, wurde es nicht viel besser. Dann gab es irgendwo noch mal einen Knall und jetzt war an Essen garniert mehr zu denken. Die Futterschüssel hat sie zwar wahrgenommen und auch ein paar Mäuler voll davon genommen, aber eine Minute später flog diese dann durch die Box, nachdem ihr Fuß drin gestanden hatte..

Hannes ließ sich zwar während dem Fressen nicht beeindrucken, aber als sein Futter auch leer war, drehte er sich nicht direkt dem Heu zu, sondern pisakte Mathilda und kreiselte auch ein paar Mal in der Box.

Ich hab mir das Schauspiel dann ein paar Minuten lang gegeben, bis zumindest Hannes Heu fraß, schloss wieder beide Stalltore und fuhr nachhause.. Im Dunklen würden sie sich hoffentlich demnächst wieder beruhigen..

03. Januar 2014

Mann.. also heute war es noch schlimmer.. Ich hab sie alleine garnicht in die Box bekommen.. Schon als ich sie von der Koppel geholt habe, war sie total angespannt. Ich könnt sie kaum anbinden, Hufe hat sie auch nicht gut gegeben (das klappt normal immer) und als ich sie dann losgemacht hab und in Richtung Stall gegangen bin, hat sie gepustet und mich fast umgerannt..

In der Box ist sie sofort wieder raus gerast und ich konnte sie nur halten, weil ich den Strick um den Boxenpfeiler gelegt und mich dagegen gelegt habe - so eine Art Flaschenzug. Ich bin dann direkt mit ihr raus und wieder rein. Das selbe Spiel nur noch etwas deutlicher. Dann hab ich draußen versucht, sie Rückwärts zu richten, Popo rum, Kopf runter.. Ging alles, aber totale Hektik. Dann noch mal rein versucht. Selbes Spiel. Keine Change. Als ich sie dann in der Box hatte, und sie raus stürzen wollte, hab ich ihr mit dem Strickende (war nur so ein kurzer Führstrick) gegen die Brust gehauen. Sie ist zwar stehen geblieben, aber war natürlich total außer sich. Kopf geschlagen, rumgetribbelt und hätte ich versucht, das Schiebetor zu zu schieben (was ich geschafft hätte), wäre sie mir total ausgerastet. Und ich hätte ja irgendwie auch da raus gemusst. Nachdem sie dann auch schon richtig wütend war und geschnaubt hat, wie ein tollwütiger Bulle in der Brunft, wusste ich, alleine schaffe ich das hier nicht. Ich müsste ja noch raus gehen und Hannes von der Koppel holen. Alleine konnte ich sie hier aber absolut nicht drin lassen.. Also hab ich sie mitgenommen. Pfffffft! Und schon waren wir auf der Koppel. Da hat sie sich dann noch von den aufblitzenden Katzenaugen am Hänger erschreckt, die ich mit meiner Kopflampe angeleuchtet hatte. Als ich den Strick ausklickte, raste sie sofort los. Puh..

Also hab ich mir gedacht, Hannes holen - anbinden - Hilde holen - anbinden - Hannes in die Box - Hilde in die Box. Vorsichtshalber hab ich Dirk mal angerufen, falls ich Hilfe brauchte. Irgendwie musste ich sie ja wieder in ihre Box bekommen?! Noch vor 1 1/2 Wochen stand sie dort total relaxed bei der Weihnachtsfeier mit 15 Leuten, Lagerfeuer und Musik und hat gemütlich ihr Heu gekaut..

Ich also mit Halter von Hannes auf die Weide. Da Stockdunkel hab ich meine Stirnlampe wieder an gemacht. Hannes gefunden, aufgehalftert und Richtung Tor geführt. Mathilda ist derweil noch etwas aufgeregt über die Koppel getrippelt. Plötzlich macht Hannes eine Wendung auf der Hinterhand, die jeden Quarter hätte erblassen lassen.. Mit dem kurzen Führstick hatte ich natürlich keine Chance und hab sofort die Hand aufgemacht. Weg war er. Wow.. Mit was für einer Kraft..

Was ist denn heute nur los????

Dirk war noch nicht da und irgendwie kam mir das doch alles ein bisschen suspekt vor. Mathilda mit ihrer Boxengeschichte - okay. Aber Hannes kommt immer brav mit.. Also hab ich mir das 7-Meter-Seil geholt (da kann selbst ich noch reagieren..) und bin zugegebenermaßen mit einem Kloß im Hals auf die Koppel. Ich hab mich wirklich bemüht, mich nicht auf den Boden zu schmeißen und loszuheulen..

Aber mein Goldjunge hat die Situation dann gerettet. Brav mitgekommen ist er und hat sich oben anbinden lassen. Als ich weg wieder Richtung Koppel bin, hat er zwar ein bisschen gezappelt, aber er ist da nicht so ernsthaft, wie Mathilda. Die kam auf der Koppel dann auch schon auf mich zu. Vorsichtig. Pustend. Abschätzend. Hab sie zugesäuselt und auch an das lange Seil genommen.

Oben am Anbindebalken hab ich sie dann festgebunden. Dirk kam glücklicherweise grad um die Ecke. Seelischer Beistand ist in so einer Situation unbezahlbar..

Er hat dann bei Hannes gestanden und den Ärmsten etwas zugeblubbert (war natürlich auch jetzt nervös..), während ich Mathilda die Hufe gemacht habe. Ging jetzt..

Dann haben wir es wie ganz früher gemacht, als die Hilde noch ein kleines Würmchen war. Freund vorne weg und Hilde hinterher. Ich dachte "Das funktioniert sicher!!"..

Pffh.. Da kenn ich mein Pferd noch nicht genug..

Hannes lief mit Dirk brav voran anstandslos in die Box. Ich mit Hilde hinterher. Die hat sofort wieder den Kopf hochgerissen und überall hingesteuert, nur nicht in die Box. Ich hatte ja das lange Seil dran und stand also in der Box. Hab dann Jojo-Game eingeleitet, worauf sie tatsächlich kam. In der Box dann wieder Brummkreisel und direkt wieder raus. Dirk hat sich ihr auf halber Strecke in den Weg gestellt (oh, Du tapferer Mann!), aber rückwärts konnte ich sie natürlich in so einer Situation nicht in die Box holen. Also musste Dirk wieder beiseite treten, damit sie sich drehen konnte. Dann hab ich sie wieder rein dirigiert. Diesmal hab ich die Richtung gedeutet, wie ich es bei der Bodenarbeit immer mache und sie in den Hänger schicke. Hat funktioniert. Aber nur kurz. Dann ist sie wieder raus. Ich hatte nicht mal die Chance, mein Leckerlie aus der Tasche zu holen und sie so am Rausrennen zu hindern.

Hannes stand derweil in seiner Box und schaute über die Boxentür zu.

Argh! Scheiß Silvester! Scheiß Knallerei! Scheiß.. Alles.. Noch mal. Ich musste sie ja da rein bekommen.. Von draußen ganz neu angeführt, ist sie direkt mit rein gegangen (total aufgelöst und zwei Meter groß..). Dirk hat langsam die Boxentür zugeschoben, als ich im Begriff war, sie zu drehen. Dann hatte ich auch das Leckerlie direkt griffbereit und hab es ihr ins Maul gesteckt und sie dabei gelobt, als hätte sie sonst was gemacht.

Das Abhalftern war dann etwas krampfig noch, aber auch dafür gabs ein Leckerlie, nachdem sie den Kopf endlich ruhig hielt, wenn das Halfter an ihre Ohren stieß. Sofort ist sie zu Hannes restürzt und hat im am Hinter rumgeschnüffelt, während der schon Heu fraß. An ihrs ist sie erst mal nicht gegangen.

Boooha.. Was mach ich denn jetzt? So ein Shit.

Die Stalltore hab ich heute wieder beide verrammelt, damit die da drinnen nicht total das Zipperlein kriegt (wenn sie das nicht schon hat..). Bei Essen konnte sie überhaupt nicht in Ruhe kauen, ständig flog der Kopf hoch, sie hat aufgehört zu kauen und nach draußen gestarrt..

Nach dem sie fertig gegessen hatten, bin ich dann auch sofort fluchtartig mit Dirk heim. Für heute reichts mir.. echt.

Hast'e Pferde, hast'e Ärger..

04. Januar 2014

Erstaunlich frisch und frei bin ich heute morgen um halb neun mit Dirk als Verstärkung an den Stall zum Rausstellen. Der Plan: Dirk blieb bei Mathilda an der Box, während ich Hannes auf die Weide brachte (so geht das normalerweise auch, nur ohne Dirk). Als ich wieder zum Stall hoch kam, stand dort die Hilde, gespannt, wie eine Feder und der Dirk. "War sie ruhig?" fragte ich. "Nö, zwei/drei mal hat sie sich im Kreis gedreht und mit dem Kopf geschlagen!" Mh.. Aber gewiehert hatte sie nicht. Ich glaube, das war eine gute Idee, den Dirk daneben zu stellen.

Dann hab ich ihre Box aufgeschoben und erwartet, dass ich mich gleich behaupten muss, um nicht umgerannt zu werden. Statt dessen hat sie total interessiert meine Stricksocken beschnuppert und sie immer mal mit der Lippe angestuppst. "Expect the unexpected".. Nachdem sie dann fertig geschnuppert hatte, hab ich sie aufgehalftert und auf die Koppel geführt. Das Bremsen war etwas zäh, aber ansonsten unauffällig..

Na, da bin ich ja heute Abend mal gespannt.

Den Tag über hatte ich jedenfalls keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, denn es lag an, den Hackschnitzelberg im Eingangsbereich mit den Schubkarren unter die Bäume auf dem Reitplatz zu fahren, an denen ab morgen Heu gefüttert werden sollte. Damit waren mein Dad und ich dann den ganzen Vormittag beschäftigt. Nachmittags haben wir dann den Bereich hinter dem Reitplatz, der später mal Paddock werden soll, umzäunt.

Morgen dürfen die zwei dann nach dem Reiten noch mal auf die Wiese, bevor sie ab Montag nur noch hier oben stehen. Die anderen Weiden sind jetzt tabu, bzw. die Weide unterhalb des Stalls wird nur noch genutzt, wenn Hannes und ich reiten gehen und Mathilda zu Gandi können muss.

Am Abend ging es dann also ans reinholen. Da mein Papa grad Griffbereit war, hatte ich schon mal eine Hannes-Führ-Person. Ich hab sie also beide wieder so angebunden, wie gestern und die Hufe ausgekratzt. Beide standen ruhig (Hilde zwei Meter groß als Salzsäule). Dann bat ich meinen Paps, Hannes los zu binden, und vorne weg in den Stall zu gehen. Ich ging mit Mathilda relativ optimistisch hinterher, weil ich ja jetzt wusste, was passieren konnte. Ich war also vorbereitet und hätte reagieren können. Das Führen klappte bis zu dem Zeitpunkt, bis wir in der Box waren und uns umgedreht hatten. Ich hielt sie an (Stalltür war noch auf - ich will sie nicht so "einsperren" - haha! Ich hab dich!). Sie stand kurz ruhig, ich hab sie gelobt und peng! War sie wieder draußen. Diesmal hatte ich natürlich auch gleich wieder den langen Strick und hab sie direkt wieder reindirigiert. Dann habe ich laaaaaangsam die Tür zugeschoben, während ich ihr immer wieder sagte "Warten!". Das kennt sie. Hat sie auch gemacht. Wow.. Puh.. Leckerlie rein. Halfter noch ab. Den Kopf hat sie dabei schön ruhig gehalten, aber ich habe deutlich ihre Anspannung gemerkt. Als ich es über die Ohren hatte, hat sie auch gleich geschaut, ob ich nicht was habe. Immer in Erwartung eines neuen Geknalles draußen. Sie hat noch ein Leckerlie bekommen und ist dann über meinen Kopf hinweg zum Heu gehastet und hat über die Box an Hannes gerochen. Ich konnte die Box relativ ruhig verlassen.

Pfiff…. Stoßgebet gen Antaris.. Aber ich denke das wird die nächsten Tage wieder besser. Jetzt muss ich einfach dran bleiben und abwarten.

 


Unsere Hackschnitzelkreiszeichen..


Vor dem Stall haben wir auch ein wenig davon verteilt.


Im Frühling soll der Bereich vor dem Stall geschottert werden. Ist alles echt rutschig..


Die Hilde erkundet die Hackschnitzelkreise.



Dann wird erst mal rumgetobt und sich alles angeschaut.


Hannes ist wie eine Wünschelrute, die nach Futter sucht. Sofort hat er das Heu entdeckt.

05. Januar 2014

Heute wollten Litla und ich noch mal reiten zum Abschluss unseres Urlaubs. Das Wetter war echt ziemlich schön (und total warm) und mir war trotzdem etwas mulmig, Mathilda in ihrer momentanen Panik alleine zu lassen. Sie stand die ganze Zeit am Tor, während ich Hannes putzte und schaute zu uns.

War aber völlig unbegründet. Als ich mit Hannes auf den Longierpatz ging, hat sie einmal gewiehert, uns verfolgt und dann gegrast.

Auch, als wir wegritten keine anderen Reaktionen als sonst.

Unten im Tal hab ich sie ab und an mal gehört. Mehr nicht.

Als wir dann wieder vom Ritt zuhause waren, war sie zwar etwas unruhig und unsicher, aber das legte sich ziemlich schnell.

Ich baute dann noch den Zaun zum kleinen Koppelstück hinter dem Reitplatz ab und die zwei durften dort grasen, bis ich gemistet hatte.

Eigentlich wollte ich mir ja zum Reinholen wieder Dirk zu Hilfe holen, aber dann habe ich mich doch dazu entschlossen, es alleine zu versuchen.

Zuerst hab ich mir den treuen Heinrich, äh - Hannes geholt und ihn angebunden und Hufe ausgekratzt. Dann die Hilde. Auch da Hufe ausgekratzt, was wieder total vorbildlich funktioniert und viel gelobt. Dann habe ich den Hannes rein geführt. Mathilda war kurz entsetzt und hat nach uns gerufen, aber als sie sah, dass Hannes in die Box ging, war sie wieder ruhig.

Ich ging dann schnell wieder zu ihr und band sie vorsichtig los (3-Meter-Seil). Dann lief ich straight in die Box. Die Hilde etwas hibbelig hinterher. Drin hat sie dann fein gewartet, nach dem Umdrehen, bis ich das Tor zugeschoben hatte (ich hab gesehen, dass sie mit einem Auge nach draußen geschaut hat, aber es ignoriert). Sofort total gelobt und Leckerlie. Sie schien schon darauf gewartet zu haben, denn das andere Auge schielte zu meiner Hand und dann zu meiner Tasche. Halfter abziehen ging auch super easy. Sehr cool. Noch mal gelobt und dann die Box verlassen.

Sie hat zuerst zwar auch über die Boxender geschaut und nicht gefressen, aber als ich geschäftig im Stall rumgeräumt habe und die Hackschnitzel zusammen gekehrt habe, konnte ich im Vorbeigehen sehen, dass sie fraß.

Heute Abend blieb das eine Stalltor dann offen, denn es ist echt warm zur Zeit und kein Wind.

Wahnsinn, wie einem so was den Tag versauen, oder retten kann…

06. Januar 2014

Heute klappte das Führen wie immer. Hilde geholt, Hufe gemacht, rein geführt. Hannes geholt (hat schon am Tor gewartet - wollte wohl helfen), Hufe gemacht und reingeführt. Mathilda hat zwar geschaut und gewartet mit Essen, bis sie Hannes gesehen hat, aber dann ist sie sofort zum Heu und hat gemampft.

Beide waren ja heute auf dem Wiesenstück und waren rund und langsam. Trotzdem hatten sie die zwei Heusäcke (je 1/2 Ballen - ca. 6-7kg) fast aufgegessen. Ein gutes Timing, den wenn man satt ist, ist man zufrieden.

Später konnte ich sogar in die Box und noch Äppel raus machen. Als ich den Äppler weggestellt habe, hab ich die Tür absichtlich ein Stückchen auf gelassen, um sie zu testen. Föat ist drin geblieben.

Juhu! Wir haben das Silvester-Tief überwunden!!

08. Januar 2014

Toll.. die zwei Blödköppe haben sich mal wieder gekloppt. Hannes hat nichts abbekommen, aber der weiß jetzt auch, wies geht. Und die Hilde ist scheinbar zu ungelenkig.. Jedenfalls ist ihr Bein (das "Gesunde") richtig fett geschwollen und oben direkt unter dem Sprunggelenk hat sie ne kleine Wunde.

Hab erst mal gekühlt und Heilerde drauf gemacht. Die war innerhalb kürzester Zeit auf der Innenseite des Sprunggelenks getrocknet (da ist es also am Wärmsten).

Morgen früh wird es dann erst mal noch dicker sein, vom stehen und dann hoffentlich durchs Laufen morgen Abend wieder dünner..

10. Januar 2014

Also, jetzt spinnt Sie ja total..

Heute wollte sie wieder nicht rein. Aber nicht in den Stall, sondern von der Koppel/dem Auslauf.

Ich kam mit Halfter, hab sie angesprochen, streiche ihr über den Hals, bevor ich das Halfter hinhalten wollte und da dreht sie sich weg, läuft los, kickt in meine Richtung und bockt über den Platz. Ich hab ihr dann das Halfter nachgeworfen, aber das hat sie nicht gejuckt..

Hab dann versucht, ihren Hintern rum zu "drücken" mit dem Circling Game - hat auch funktioniert, aber dann hat sie wieder mit dem Kopf geschlagen und ist wieder zurück gebockt.

Dann stand sie ja wieder vorn in der Ecke am Ausgang und als ich bei ihr war, dachte ich noch: "Naja, jetzt wird sie schon nicht mehr wegrennen", da steigt sie ganz langsam, dreht dabei auf der Hinterhand und rast rechts von mir wieder nach hinten. Da hab ich mir doch gedacht, es wär ja gelacht, wenn ich sie nicht zuerst reinbekommen würde. Ich hab mich also an den einen Baum gehockt und ganz fieberhaft in den Hackschnitzeln gesucht und damit Geräusche gemacht. Hannes kam am und hat dran herum geschnüffelt und ich hab mit ihm gesprochen.

Mathilda stand wieder vorne in der Ecke am Eingang und ich hab quasi sehen können, wie sie sich gefragt hat, was wir da machen. Die Neugier war dann auch zu groß und sie kam zu mir um zu schauen. Ich hab sie gestreichelt und ihr das Halfter angelegt. Zum raus gehen hab ich sie per Circling Game gedreht und noch einen Schritt Seitwärts gefragt. Kam dann auch brav mit. Der Rest war kein Problem.

Dabei hab ich leider auch gesehen, dass sie garnicht gut auf dem neuen "Aua-Bein" steht. Am Anbindebalken war sie brav und ich konnte ihr gut das Bein mit Heilerde eincremen. Hoffentlich wird das jetzt mal besser..

11. Januar 2014

Hab mir heute den ganzen Tag den Kopf zerbrochen, wie ich wohl reagieren soll. Will sie ja auch nicht viel rum jagen, wegen den Beinen.

Nach einigem hin und her wollte ich es mit dem Parelli-Ansatz "Do the unexpected" versuchen. Ich wollte genau das Gegenteil von dem tun, was sie erwartete.

Also nahm ich mir zum Reinholen Hannes Halfter mit, den Stick und ging in Richtung Koppel. Sie stand schon am Tor und wartete (darauf, dass sie weglaufen konnte). Ich ging schnurstracks auf sie zu, kroch unter dem Zaun durch und wedelte mit den Händen und dem Stick und machte "Ksch-ksch!" und verdrängte sie von dort von ihrem Platz. Zuerst wich sie ganz leicht (war wohl etwas platt, was da grad passierte) und drehte sich dann ab und lief kopfschlagend davon, um in 6 Metern Entfernung stehen zu bleiben, mich anzuschauen und zu kauen.

Hannes kam dafür auf mich zu, ich redete mit ihm, streichelte ihn und ließ ihn in sein Halfter schlüpfen. Dann führte ich ihn an den Anbindebalken zum Hufe auskratzen. Mathilda rückte sofort nach und stand nun nachdenklich am Tor und schaute.

Als ich Hannes eine Minute später in den Stall führte, wieherte sie bestimmt 4 oder 5 Mal und ich ging trotzdem gemächlich an die Koppel und schlüpfte noch mal durch den Zaun. Ich redete kurz mit ihr, fragte nach einem Schritt rückwärts (weil sie mir zu nah war) und hielt ihr das Halfter hin. Sie steckte sofort ihren Kopf hinein und lief ganz brav neben mir mit zum Anbindebalken.

Erfolg! Wenn sie nicht rein will, kann sie auch nicht den Eingang blockieren. Dann muss sie halt weggehen und Hannes kommt zuerst. Der will nämlich so wie so immer viel dringender rein..

Bein ist immer noch dick..

12. Januar 2014

Pff.. Jetzt probiert sie aber echt alles.

Heute morgen beim nach draußen-Führen hat sie mich fast über den Haufen gerannt, um raus zu kommen. Ich hab sie aber nicht losgelassen und sie wieder mit aus der Koppel raus genommen. Dann sollte sie ganz langsam durch das Koppeltor gehen und dort stehen bleiben. Möglichst mit einer Hilfe mit nicht mehr als 100g in meiner Hand. Hat nicht funktioniert. Sie ist um mich rum und stand dann vor mir. Außerdem hat sie gezogen. Das soll sie aber nicht.

Also noch mal. Ich wiederholte ungefähr vier Mal, bis sie Schritt für Schritt für Schritt in die Koppel lief. Als sie dort mit dem Vorderfüßen drin stand, hab ich sie doll gelobt (Pferd hat gekaut) und ihr das Halfter abgenommen..

Bin gespannt, wies morgen klappt.

13. Januar 2014

Wir kommen der Sache näher. Heute morgen musste ich nicht umdrehen. Allerdings war es noch etwas stürmisch, aber sie ist immerhin nicht weitergelaufen und hat sich vor mich gedreht.

Bein ist zwar an den Sehnen am Röhrbein und am Fesselgelenk wieder schlank, aber das Sprunggelenk ist noch ziemlich dick.

14. Januar 2014

Super. Sehr vorbildlich, mein Föat. Total toll (wie früher bei Anette in der Stunde) Schritt - Halten - Schritt - Halten vor dem Koppeltor. Alles anstandslos. Kein ziehen, nix. Cool.

Ich arbeite so gerne mit ihr. Sogar diese "Putschversuche" (mein neues Lieblingswort ist "Hule-Bambule") mag ich. Es ist immer wieder toll, wie sie präsent ist. Irgendwie hat man zu so einem Pferd eine ganz andere Beziehung, wie zu einem Introvertierten. Man hat jemand ganz anderen gegenüber. Ich liebe meine Hilde, trotz dieser gelegentlichen Aufstände..

Bein ist aber leider nach wie vor dick. Sie entlastet auch viel Wechselseitig. Ach Mensch.. Jetzt muss ich mir da wieder Gedanken machen. Ist natürlich blöd für das anderen Bein, wenn es jetzt wieder belastet wird. Vor ein paar Wochen war noch alles gut und ich hab sogar Martina für einen Hufpflegetermin nächste Woche angerufen. Kacke.

Hoffentlich ist da nicht auch was richtig kaputt.. Mache immer noch Abends einmal Heilerde drauf. Innen ist es auch noch warm..

Wenn das so weiter geht, kann sie Antaris wirklich bald Gesellschaft leisten...

Pa hat gesagt, solange sie Heu haben, sind sie ganz ruhig. Blöd ist nur, dass Hannes ganz schön zugelegt hat und ich nicht Heu satt füttern will.

Wir versuchen es jetzt mal damit, dass ich die Netze doppelt nehme um damit die Maschen zu verengen. Die Netze von Krämer haben 4cm-Maschen.

Momentan haben sie bis Mittags um ca.13 Uhr Heu (von 7 Uhr Morgens an) und sind mit Fressen beschäftigt. Wenn ich es um drei Stunden verlängern könnte..

Es gibt auch noch Heunetze von Löwers, die haben 3cm-Maschen. Kosten aber pro 5kg-Heunetz ca. 18,50 Euro. Davon bräuchte ich dann mindestens vier Stück. Puh..

Ich will sie nur ungern auf zwei verschiedene Stücke stellen. Auf der Weide tun sie sich ja auch nix..

15. Januar 2014

Meldung von Papa: Haben jetzt 15 Uhr und immer noch Heu in den Netzen. Sind immer noch am Zupfen. Cooool! Jetzt kauf ich noch ein Krämer-Netz und stopf das in das übrig gebliebene, einzelne Netz und dann haben sie alle Netze doppelt und bestimmt bis halb vier zu Futtern!

Leider ist der Auslauf durch den blöden Regen total zermatscht. Das ging so schnell von gestern auf heute.. Wir überlegen jetzt, ob wir noch mal Hackschnitzel holen und vorn, wo die Tränke ist, auch noch welchen verteilen.

Die Hilde hat sich heute morgen auch wieder total brav führen lassen. Haben sogar in der Stallgasse ein paar langsame Schritte hinbekommen.

Habe heute neue Heilerde bestellt. Unter http://www.mallux.de/shop/index.php?user=pferdegesundheit&weiteres=3 unter "Mineralerde" kann man 4kg Eimer bestellen. Ich stell die Tage noch mal ein, welche für was gut ist. Das lohnt sich dann wenigstens. Ich hoffe so, dass Hildes Beine wieder in Ordnung kommen. Jetzt wars doch die ganze Zeit okay..

16. Januar 2014

Also, jetzt ist es wieder ein Sumpf.. Evtl bekommen wir jetzt Matten, die wir als Trennschicht benutzen können und am Tränkebereich auslegen. Blöder Regen..

Hannes führe ich morgens immer nur mit dem Seil über den Hals gelegt. Muss es nicht mal mehr darunter zusammenfassen. Das wollte ich mit Mathilda heute auch mal versuchen und krasser weise hat das besser geklappt, als gedacht! Sie hat tatsächlich super reagiert (hatte sicherheitshalber das Hafter mit einem anderen Strick dran an). Der Strick am Halfter hin durch und nur durch ganz vorsichtiges Zupfen am Seil um den Hals ist sie langsamer geworden. Sogar in der Stallgasse!

Man muss da nur höllisch aufpassen, glaube ich, weil sie da sehr empfindlich ist.. Zieht man zu stark, kann ich mir gut vorstellen, dass sie genauso stark dagegen geht..

Bein war gestern Abend wieder noch ein kleines bisschen mehr abgeschwollen. Sie war an sich auch irgendwie fitter.

Hole heute noch mal das Acetat bei Krämer, weil die anderen Heilerde ja erst nächste Woche kommt.

Ich denke, ich mach auch noch mal auf das andere Hinterbein was..

 

17. Januar 2014

Die zwei Knallköppe haben sich schon wieder gefetzt! Als mir Mathilda heute entgegen kam, hab ich schon gesehen, dass das Bein total dick ist. Dachte zuerst, es sei der alte Tritt, der weiter geschwollen war, aber als ich sie draußen hatte und mir alles aus der Nähe anschauen konnte, fand ich zum Tritt noch eine Wunde. Genau an der Stelle, an der die Verletzung am anderen Bein damals war. Toll..

Jetzt reichts mir. Ich trenn die zwei. Nicht nur, dass ich auch ständig Heilerde kaufen kann, jetzt zerhauts mir auch noch evtl das langsam gesundende Bein! Morgen früh zieh ich gleich ein Band und wir müssen dann noch Hackschnitzel holen für den andern Baum, damit das Pferd, was hinten auf den Teil kommt, auch trocken stehen kann..

Jetzt fahre ich gleich dann erst mal zum Vortreffen für den diesjährigen Wanderritt. Mal schauen, was die Mädels sagen.

 

18. Januar 2014

Mh.. also alle haben gesagt, ich soll sie nicht trennen. Aber es ist auch nicht deren Pferd, was da die Beine zerschlagen bekommt. Ich will sie ja doch gesund pflegen! Manchmal hab ich das Gefühl, alle sagen das nur, weil Mathilda Mathilda ist… Ich finde das so was von schade, weil sie keiner kennt. Sie kann so ein tolles Pferd sein. Natürlich ist sie momentan aufsässig, aber hey - das Pferd ist nicht mal fünf und darf nichts tun, außer auf dem Auslauf stehen und fressen. Klar hat die da fixe Ideen! Und da kann man auch immer mal motzig sein. Ganz ehrlich - ich wär genauso.

Aber Annika und Martina haben mir auch den Tipp gegeben, ich solle mehr Heu füttern. Die Herde, in der Martinas Kalti-Mix-Stute steht, funktioniere auch nur, weil es dort 24h Heu satt mit Netzen gäbe, sagt sie. Und Annikas Herde hat auch 24h Heu zur Verfügung.

Eigentlich ist mir das zu teuer, aber wenn ich ihnen die Trennung ersparen kann?.. Im Sommer waren sie schließlich irgendwie ein Dreamteam..

Also gibt's ab heute doppelte Netze und noch einen Ballen Heu mehr.. Dafür muss ich aber Futter reduzieren. Sonst geht's zu stark ins Geld. Wenn das funktioniert, gibt's eh zur nächsten Ernte Rundballen Heu.

Hackschnitzel haben mein Pa und ich zusammen geholt. Morgen gibt's ne Trennschicht von Annika in Form von Gummimatten. Dann zertreten sie mir nicht gleich die Hackschnitzel in den Boden.

Gelenke sind natürlich dick und ich habe auch an den so wie so zerschlagenen Bein genau an der Stelle der alten Verletzung eine Kerbe gefunden.. Langsam mache ich mir echt sorgen, ob das wieder was wird..

19. Januar 2014

So, sau-schwere Gummimatten sind geholt und der Paddock ist ausgelegt und mit Hackschnitzeln bestreut. Ich hoffe, nächstes Wochenende kann ich mal noch was anderes machen, als Paddocks befestigen..

Heu hängt auch zur Genüge drauf und jetzt bin ich gespannt auf morgen, da ist dann der erste Tag, bei dem sie tatsächlich den ganzen Tag auf dem Paddock und vom Heu abhängig sind..

20. Januar 2014

Ja, also die Beine sind nicht weiter zertreten. Mehr kann ich noch nicht so wirklich sagen. Es war noch Heu in den Säcken - sie hatten also genug. Natürlich waren die in den Boxen jetzt nicht mehr hungrig, das hatten wir ja schon mal. Mathilda ließ sich zunächst nicht mal vom Paddock holen. Ich hatte Hannes schon weggebracht und als ich sie holen wollte, hat sie sich weggedreht und ist gegangen. Jagen konnte ich sie ja nicht, wegen den Beinen und was anderes Kluges fiel mir jetzt auch nicht ein. Also hab ich mir ein Äpfelchen aufgelesen und sie gerufen. 10 Mal bestimmt. Dann kam sie angezottelt und hat skeptisch bei mir angehalten. Ich hab das Äpfelchen so gehalten, damit sie roch, dass es da war und habe ihr das Halfter über gestreift. Dann hat sie den Apfel bekommen.

In den Boxen bekommen sie jetzt nur noch 3-4 kg und nicht mehr, wie vorher 6-7 kg. Schließlich haben sie den ganzen Tag Heu und in den Boxen genug Stroh, um die Zeit bis zum nächsten Morgen zu überbrücken.

Als ich mit allem fertig war, waren die zwei auch schon mit dem Heu fertig.

Mathilda war jedenfalls total aufmerksam und hat ständig beobachtet, was ich mache. Als ich Hannes noch mal Wasser auffüllen wollte, hat sie ihre Nase nach mir gestreckt und ich habe kurz bei ihr angehalten. Obwohl ich immer aufpasse, wie ihre Laune ist und natürlich bereit bin, zu reagieren, habe ich inne gehalten und sie an mir schnuppern lassen. Sie hat ganz vorsichtig meinen Kopf berochen und dann geseufzt. Meistens versucht sie nämlich dann eher, mit den Lippen die Kopflampe zu nehmen oder meine Kragen oder sonst was. Heute nicht. Sie war regelrecht zärtlich und hat sich dann einfach umgedreht und Stroh gesucht.

Wirklich die Zähne benutzen tut sie auch nur, wenn man zu lange stehen bleibt und toleriert, was sie macht. Aber da ist man dann wirklich selbst dran schuld..

Jedenfalls kennt sie so fast niemand. Und das ist so eine schöne Seite an ihr!

Papa sagt, ich könne es so einfach haben, wenn ich sie verkaufe. Aber das werde ich niemals tun!! Nie, nie, nie!

21. Januar 2014

Heute morgen habe ich Hannes nur an der Mähne auf den Paddock geführt und Mathilda wieder mit dem Strick um den Hals. Sie hat ganz weich reagiert und ist sofort stehen geblieben, als ich leicht daran gezupft habe. Ich konnte sie loben und langsam den Strick vom Hals gleiten lassen. Dann habe ich gesagt, sie kann gehen und sie ist im Schritt um Hannes herum an den nächsten Baum gegangen.

Tzz.. vor zwei Wochen ist sie fast explodiert, wenn man die Boxentür aufgemacht hat..

Das Reinholen war heute so in etwa wie gestern, nur dass sie nicht ganz so explosiv weggelaufen ist, als sie gesehen hat, dass ich sie holen will.

Hat ein Möhrchen bekommen, als das Halfter drauf war.

23. Januar 2014

Heute waren sie auf dem Paddock relativ relaxed. Als ich Hannes reinholen wollte, ist Mathilda direkt losgestürzt und wollte ihn beißen (dachte sie evtl., er bekommt ihr Möhrchen?). Ich bin da ja relativ cool mittlerweile und hab sie einfach mit dem Stick weggebissen. Dann stand sie auf Abstand und ich konnte Hannes nett reinholen. Das Hilde-holen war kein Problem. Sie hat sofort geschnallt, dass sie was kriegt.

Hat sogar ihre Nase ins Halfter gesteckt. Allerdings hatte ich doch kurz den Eindruck, als war da doch der "Ich glaub, ich muss weg"-Blick..

Mal schauen, wie lange das Möhrchen seine Wirkung tut.

Drin hat Hannes dann gleich wieder an Hildes Netz gefressen. Der Chaot. Dabei hat er doch selbst eins!? Manchmal hängt sogar morgens Hildes Netz über die Wand in seine Box.. Der Hühnerdieb..

Gestern hab ich sein Netz dann direkt gegenüber Mathildas Netz an die Wand gehängt, wo auch ihrs hängt. Sie fressen jetzt quasi Kopf an Kopf. Erst hatte ich zwar Bedenken, weil sie sich da ja am Anfang ganz schön angegiftet haben und Mathilda sich ja immer rumdreht und versucht, zu treten (dann trifft sie die Wand und es tut weh..die dumme Nuss..), aber siehe da! Die zwei haben friedlich zusammen gegessen, kein Beißen - nichts.. Hannes war zurfrieden, dass er bei Mathilda essen durfte und Mathilda war zufrieden, dass Hannes bei Hannes fraß.. Nicht bei ihr.

Mal schauen, wie lange das gut geht..

27. Januar 2014

Alles gut bislang. Ich hab den Eindruck, Mathildas Beinen geht es besser, zumindest entlastet sie nicht mehr so viel. Dick ist es auch nicht mehr so.

Sonntag war Martina zum Hufemachen da. Hannes war ganz brav, Mathilda hat nie Zeit für so was. Hat schon ein bisschen gezappelt, aber ich denke, das lag daran, dass ich sie in der Stallgasse anbinden musste, weil Martina geschwitzt und es draußen ziemlich windig war. Normalerweise hält sie sehr ruhig. Das kann ich am WE testen, denn Martina hat nur innen ausgeschnitten und hinten die Zehe weggenommen. Den Rest mach ich alleine.

So vom Ganzen her ist die Idee mit mehr Heu zwar total teuer aber es tut seine Wirkung. Die zwei sind ziemlich ruhig und man hört Mathilda zwar hier und da mal quietschen, aber es gibt keine großartigen Rangeleien. Heu ist Abends immer noch drin, wenn ich komme und später im Stall essen sie trotzdem mit Begeisterung.

28. Januar 2014

Heute hat die Hilde aus Hannes Netz geklaut!…
Hat sichs einfach rüber geholt über die Boxenwand. Und Hannes stand da und hat blöd aus der Wäsche gekuckt..

 

30. Januar 2014

Toll, heute war Hildes "nicht kaputtes" Bein wieder dick. Es sah allerdings mehr nach angelaufen aus, denn nach neuem Tritt. Ich schau mir das jetzt noch ne Weile an und dann werden sie tatsächlich getrennt. Kann sie ja Abends immer während dem Misten zusammen auf die Koppel lassen, damit sie sich nicht ganz "entfremden".

31. Januar 2014

Also, wenn der Wurm drin ist, ist der Wurm drin.. Heute Abend hatte Hannes auch ein dickes Bein und ich habe jetzt beschlossen, dass sie ab morgen getrennt stehen. Basta.

Da hat man drei Pferde und kann keins reiten. Was für ein Glück ist Gandi nur klein und nicht kaputt!

01. Februar 2014

Hab heute morgen den großen Paddock (Reitplatz in spe) geteilt. Hannes steht jetzt im hinteren Teil und Mathilda vorne. Damit ist er zwar nicht glücklich (er steht lieber an den vorderen Bäumen), aber im hinteren Teil ist es für Mathildas gelegentliche Ausbrüche einfach zu hügelig. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass es schwieriger für sie ist, hinten zu warten, während ich Hannes vorne in den Stall bringe. Anders herum geht das eher.

Abends, wenn ich komme und miste, lasse ich sie immer noch mal zusammen auf die Koppel. Da können sie mal rennen und stehen zusammen. Auf etwas Gras ist das kein Problem.

Nächstes Jahr wird das dann gleich mit einer Zweizimmer-Wohnung und mit einer großen Raufe und Rundballen-Heu geregelt. Dann gibt's erst gar keine dicken Beine.

Sonst steht ich irgendwann hier und hab tatsächlich zwei Beistellkaltblüter für mein Shetti..

02. Februar 2014

Nachdem Hannes heute total knatschig war und ich das Spazieren gehen dann abgeblasen habe, nachdem wir ne halbe Stunde auf dem Platz waren, bin ich mit Gandhi und Rindill spazieren gewesen.

Als ich Gandhi wieder auf die Weide gebracht habe, hat Mathilda gleich nach ihm gerufen und ist an den Zaun gefegt. Dort hat er dann versucht, über den Zaun an ihr zu schnuffeln. Ganz groß hat er sich gemacht und Mathilda sich ganz lang. Nachdem sie sich dann hallo gesagt hatten, hat Gandhi ganz langsam am Zaun entlang gegrast und Mathilda hat immer genau bei ihm gestanden und gepennt. Wenn er ihr zu weit weg war, ist sie im hinterher gedackelt und hat dort weiter geschlafen. Total süß..

Später hab ich sie dann noch geputzt. Sah aus, wie ein Schwein..

Als sie mich kommen sah, hat sie mir schon entgegen gewiehert und als ich sie dann rief, kam sie im vollen Galopp auf mich zu. *Gänsehaut* Das ist so ein tolles Gefühl.. Wie man sich das früher so als kleines Mädchen vorgestellt hat..

Jedenfalls war sie heute sehr schmusig und ich durfte ihr die Ohren reiben. Dann hab ich sie bestimmt ne Dreiviertelstunde lang geputzt und sie war total ruhig. Ich glaube, sie hat es genossen.

Normalerweise hat sie für so was ja keine Zeit, aber heute hatten wir scheinbar Termin.

Als ich sie am Wiederist geputzt habe, hat sich mich am Rücken geputzt. Ich hab da auch garkeine Angst, dass sie mich beißt, oder so. Das macht sie nicht. Ich weiß, wann ich bei ihr aufpassen muss. Wir sind schon echt zwei gute Freundinnen. Es fliegen zwar auch mal die Fetzen, aber wir kennen uns gut und halten zusammen, wenns drauf ankommt.

Die Mähne habe ich dann nicht gebürstet (das hasst sie) und da ich nicht reiten wollte oder sonst wo schön mit ihr ausgehen wollte, wars mir auch egal. Morgen früh, nach einer Nacht im Stroh-Geschrubbel ist das morgen früh eh wieder draußen.

Viel Punkte hats bekommen, das Mädchen..


Matsch-Madame..


Knusprig paniert..


Sauber!

03. Februar 2014

Das glaubt man nicht, wenn mans nicht selbst gesehen hat..

Kam heute Abend nach der Arbeit wie immer im Dunkeln im Stall, hab erwartungsvoll um die Ecke gelugt und nach meinem schwarzen Schatten am Heubaum gesucht. Mh? Warum steht die denn so weit hinten und was ist das für ein heller Kreis um sie rum??

Des Rätsels Lösung: Die Hilde hat den mittleren Weidezaunpfahl oben mit den Zähnen genommen (habe Spuren gefunden), ihn aus dem Boden gezogen, umgeworfen - ist wie beim Stangenmikado über die pitschenden Litze gestiegen und hat den Hannes von seinem Heusack gejagt und hat da seelenruhig gegessen. Hannes ist derweil total irritiert um sie rum gerast und wusste nicht, wie er aus der Misere wieder raus kommt, in die er völlig unbeteiligt und unverständlicherweise geraten ist!

Armer Kerl..

Ich also Mathilda und Hannes erst mal auf die Weide geschickt (Hannes hat dazu nie Lust..) und da sind die zwei erst mal ab.. In der Zeit hab ich gemistet und dann den Hannes eingesammelt, der immer sehensüchtig darauf wartet, in die Box zu dürfen. Bein ist immer noch dick, er entlastet auch, aber es ist nichts heiß. Heilerde drauf, Traumeel in die Schnute und warten.

Dann raus, Hilde holen. Hilde war in der Zeit schon ein paar Mal von rechts nach links und von oben nach unten über die Koppel gerast und stand jetzt japsend am Zaun. Heute war ich schneller als sie, denn als sie sich überlegt hatte, doch noch eine Runde zu laufen, hatte sie schon die Nase im Halfter.

Ihre Beine sind wieder fast ganz abgeschwollen. Das "kranke kranke" sogar so dünn, dass ich außen die Sehnen sehen kann. Bis vor ein paar Wochen war da noch ein dicker Hubbel drüber (bevor sie sich mit Hannes gekloppt hat..).

Hab heute keine Heilerde mehr drauf gemacht. Sie bekommt noch ein paar Tage Rhus Tox. und dann lass ich den Körper mal selbst machen.

An sich ist sie momentan gut drauf, neugierig, aufgeweckt und trotzdem nett.

Mal schauen, was sie morgen zu meinem Zaun sagt.. *hihi* Diesmal gebe ich nicht auf! Den Zaun werde ich so lange verbessern, bis sie drin bleibt!! Heute habe ich (im Dunkeln mit Kopflampe..) eine weitere Litze nach gaaaaanz oben gesetzt, so dass sie ihre Zähne da nicht mehr ansetzen kann und habe auch die Ösen am Stab selbst mit einer Litze versehen. Da kann sie jetzt im Prinzip nirgends mehr ziehen, ohne eine gewischt zu kriegen. Strom steht auch auf volle Leistung. Wenn sie da jetzt noch durch kommt, gibts n Holzzaun. Und danach ne Eisenkugel an die Füß..

04. Februar 2014

*hihi* Pa hat erzählt, Föat steht mit zwei Meter Abstand am Zaun und schmollt....

Hannes bekommt jetzt zusätzlich zum Traumeel innerlich noch Traumeelsalbe auf das Bein gut einmassiert, Rhus Tox. und Arnica.

07. Februar 2014

Heute war der TA wegen Hannes Fuß da - glücklicherweise nichts ernsthaft kaputt. TÄ hat aber trotzdem geröngt, weil sie sicher gehen wollte, dass das Griffelbein nicht kaputt ist.

Stehen nach wie vor getrennt und wie ich finde - so besser. Mathilda hat dafür zwar allerhand Quatsch im Kopf, aber es ist eben nichts zu machen. Wenn sie sich verletzen, müssen sie halt getrennt stehen. Und keiner kann sagen, ich habs nicht versucht. Nur irgendwann ist mal Schluss.

Hilde rennt immer mal auf der großen Koppel durch die Gegend und kann ihre Energie mal raus lassen. Obwohl sie doch auch immer wieder ihr kaputtes kaputtes Bein entlastet. Die Schwellungen der Hannes-Tritte sind mittlerweile wieder weg.

Hannes bekommt neben Traumeel weiterhin Rhus Tox. und bleibt erst mal bandagiert. Sobald ich sehe, dass die Schwellung besser wird, lasse ich die Bandage ab.


Zweiraumwohnung


So ein Schlitzohr! "Schau, ich kipp die Karre um! Ich machs!! Wirklich!...Mist, warum ärgert die sich nicht?"


Schmutzmaus

Der arme verprügelte Hannes-Mannes.

08. Februar 2014

Puh.. Haben heute 130 Ballen Heu bekommen (die ich im T-Shirt gesetzt habe.. verrückt..) und danach habe ich mit Hilde ein bisschen gespielt. War spontan, sie stand am Tor und hat immer mal wieder leise gewiehert, wenn ich mit den Schubkarren hin und her bin.

Also hab ich mir den Seilknochen genommen und ein paar Leckerlies eingesteckt und bin auf ihr Paddock.

Sie war schon total erwartungsvoll und übermotiviert. Ich hab also den "Knochen" geworfen und "Heb's auf!" gesagt. Das kann sie mittlerweile wirklich gut und das ist auch kein Problem mehr. Dann bin ich mal einen Schritt zurück gegangen und hab gesagt "Bring's!" Dabei bin ich in meiner Mitte leicht eingeknickt und habe mich etwas nach vorne gebückt, wie zum Holen beim Jojo-Game. Und siehe da! Sie hat tatsächlich einen Schritt auf mich zu gemacht! Sofort hab ich sie gelobt und ihr den "Knochen" durch ein Leckerlie getauscht.

Nach zwei/drei Wiederholungen waren es dann schon zwei richtige Schritte.

Total cool.

Da sie dann aber doch leicht aufdringlich wurde, wenn sie den "Knochen" gebracht hat (ich finde das total lustig, das Ding zweideutig "Knochen" zu nennen - eigentlich ist es ja ein Hundespielzeug - weil Mathilda ja doch tatsächlich ein bisschen so'n Ruf hat..) und ihr Leckerlie dafür wollte, habe ich das Spiel beendet und sie weggeschickt. Wouw.. Da war sie bös! Pfff!

Ich habe dann liberty gefragt, ob sie weichen kann, und sie immer mal in der Richtung geändert. Das hat mal gut, mal nicht gut geklappt und sie war ganz schön giftig. Aber irgendwie hats ihr scheinbar schon Spaß gemacht, denn sie kam immer wieder. Wenn sie mal nach Yva (unsrer kleinen Nachbarin) geschaut hat, hab ich mich angeschlichen um ihren Popo zu fangen und sobald sie den Kopf gedreht hat, hab ich mich auch weggedreht.

Das hab ich so lange gemacht, bis sie sich mir zugewendet hat.

So ging das dann noch ein bisschen und als ich versucht habe, ihre Hinterhand mit Porcupine-Game zu drehen, musste ich doch mal einen Schritt zurück machen, weil sie plötzlich losgeschossen ist und nach mir gekickt hat.. So ein freches Aas..

Ich hab aber keine Ruhe gegeben und sie überall mit dem Stick berührt. Damit konnte ich am Kopf stehen und war außerhalb der (momentanen) Gefahrenzone.

Später konnte ich dann auch da kurz einen Schritt Porcupine-Game spielen.

Zum Schluss durfte sie noch mal den "Knochen" aufheben, weil sie das so gerne macht.

Also, man merkt schon, dass ihr langweilig ist und sie nur rumsteht.. Und, dass wir schon lange nichts mehr gemacht haben. Sicher war das Gerenne für ihr Bein nicht gut, aber vorher hat sie das immer mit Hannes gemacht und da ich nicht glaube, dass es je wieder ganz weggeht, muss ich halt ab und zu so mit ihr spielen. Sozusagen mit Risiko. Aber die ganze Sache ist sowieso ein Risiko.

09. Februar 2014

Heute habe ich sie am Halfter gehabt. Ich hab erst mich erst mal grob an die Sachen gehalten, die Reiner mir damals gesagt hatte (bzw. soviel ich davon noch wusste..). Sie musste Abstand halten und ich bin auch erst mal nicht parallel zu ihr mitgegangen. Das hat sie nicht toleriert und mir war das zu gefährlich. Also hab ich sie auf einem Zirkel gehen lassen, hab sie wenden lassen und auch mal kurz antraben. Dabei war sie ziemlich gereizt und hat viel die Ohren angelegt. Ich denke, ich muss wieder komplett von null anfangen.

Nachdem ich sie dann einmal hart ausgebremst habe, ging alles leichter.

Bei Reiner habe ich den Stick immer in der rechten Hand gehalten, wenn ich auf der linken Hand war. Also zwischen mir und ihr. Das hab ich heute auch gemacht und ich habe auch sehr aufgepasst, dass sie mit dem Kopf nicht zu weit in meinen Bereich rein kommt. Zum Schluss konnte ich sie so schön dirigieren. Hat dann ganz gut geklappt. Sagen wir mal so . ich hatte ein zahmes Krokodil am Seil.. Kein Wildes mehr.. Aber ein Krokodil ist und bleibt nun mal ein Krokodil..

Ich hab ihr dann einfach das Halfter aufgemacht und sie mit dem Stick weggeschickt, anstatt selbst von ihr weg zu gehen. Das hat sie erst irritiert und ich musste es wiederholen, aber im Prinzip konnte ich dann einfach von der Koppel gehen und sie hat mich auch nicht verfolgt.

Ja, das wird wieder anstrebend. Manchmal überlege ich doch, wo ich sie hingeben könnte, wo man mit ihr richtig umgeht. Aber mir fällt nichts ein.

11. Februar 2014

Heute Abend hat sie sich mal wieder nicht fangen lassen. Ich wollte sie eigentlich auf die Koppel lassen, aber auf dem Weg nach unten (sie ist mit mir gelaufen), hat sie meinen Plan scheinbar erkannt, ihn für doof befunden und ist über den Paddock Richtung Hannes gebockt. "Okay - klar. Die krieg ich heute hier nicht!" So viel stand fest. Also hab ich sie mit dem Halfter durch den Paddock rausgetrieben. Hannes war dann natürlich ganz aus dem Häuschen und am Anbindehaken auch nicht mehr "ruhig" zu kriegen.

12. Februar 2014

Man sieht ihr so richtig an, wie langweilig ihr ist. Sie hat ein absolutes "Och Menno"-Gesicht. Wäre sie ein kleines Kind, würde sie mit dem Fuß aufstampfen und die Fäuste ballen. Wenn ich nur wüsste, wie weit ich sie belasten kann..

Aber ich muss anfangen. Sonst hab ich bald wieder den Killer im Stall. Sie hat heute Abend nicht mal direkt Heu gefressen, sondern mir nachgeschaut und die Ohren angelegt, wenn ich vorbei bin. Ehrlich gesagt hatte ich sogar schon Skrupel, dicht an ihrer Box vorbei zu gehen.

13. Februar 2014

Toll, es schifft aus Eimern. Jetzt ist der Paddock ein einziges Schwimmbad. Arbeiten kann ich da die nächsten Tage nicht drauf. Ich erwäge, sie doch auf unserem Roundpen bei den Ponys zu bewegen. Auch wenn das eng ist, aber wenn ich sie traben lasse, ist es auch nicht anders, als hier oben. Ich muss es probieren, denke ich..

Morgen werde ich sie auf der Koppel laufen lassen und evtl am Samstag über die Pony-Koppel zum Roundpen führen. Ich hoffe, Hannes macht da mit. Der muss schließlich alleine auf der Koppel bleiben und für die Oberklette ist das natürlich auch ziemlich stressig. Hoffentlich überglastet der sich sein Bein dann nicht wieder. Die Schwellung ist zwar etwas zurück gegangen, aber im Bereich der Fessel ist es immer noch total dick. Lahm ist er nach wie vor nicht wirklich..

Momentan kotzt mich das alles mal wieder ziemlich an.

Wenn es wenigstens mal ein paar Tage so trocken wäre, dass ich oben mit beiden üben könnte.. Aber es regnet ja alle Nas' lang..

 

15. Februar 2014

So, heute hab ich mit Mathilda kurzer Hand auf der Koppel geübt. Erst mal haben wir geputzt, was sie sehr genossen hat. Ist auch mal kurz eingeschlummert.

Erst war ich dann oben auf dem Paddock, aber da ist es so hügelig, dass mir das zu blöd war.

Nachdem ich sie oben kurz zur Vernunft rufen musste (wollte gleich losbocken in meine Richtung - kräftiger Schlackerer am Strick und Hinterhand rum), war es zwar angespannt, aber das Krokodil war in Schach gehalten.

Erst mal hab ich sie nur geführt und etwas respektvollen Abstand verlangt. Daran hat sie sich relativ gut erinnert. Dann haben wir langsam kehrt gemacht. Berg runter fand sie das blöd und hat fies geschaut. Ich hab sie nur Schritt für Schritt gehen lassen.

Wir haben dann ein bisschen ins Gedächtnis gerufen, dass ich sie bewege. Porcupinegame klappt komischerweise sehr schlecht. Das war früher kein Thema und auch am Putzplatz ist das kein Problem. Vorsichtshalber hab ich das erst mal nur mit Stick probiert, nicht mit meinem Finger. Damit bin ich zu dicht an ihr dran, falls sie sichs doch anders überlegt und mich bewegen möchte (schnell..).

Später, als wir uns etwas zusammen gerauft haben, bin ich mit ihr ziemlich relaxed (und vor allem ich selbstsicher) über die Koppel gelaufen. Wenn ich stehen blieb, blieb sie auch stehen und nach ein/zwei Korrekturen konnte ich einen Schritt Rückwärts, zwei vor, wieder einen zurück und sie ist das flüssig genau mitgelaufen. Ziemlich cool.

Ich hab sie auch mal der Länge nach traben lassen. Leider ist sie da echt knatschig, aber ich kann auch kein Tempo zulassen, weil der Boden doch rutschig und schief ist.

Aber sie macht's und hat auch keine Anstalten zum Bocken oder so gemacht.

Später durfte sie dann noch zwei mal apportieren. Das Bringen funktioniert jetzt auch Anhieb! Ich werde demnächst den Abstand erweitern.

16 Februar 2014

Pff.. Manchmal glaube ich echt, das Leben von Mathilda steht einfach unter einem schlechten Stern..

Heute wieder kurz geputzt und nachdem ich mir es immer wieder durch den Kopf habe gehen lassen, ob ich nun über die Koppel der Ponys zum Roundpen gehe, oder ob ich außenrum gehe, wie ich das mit Hannes mache und und und, habe ich heute ziemlich spontan entschieden, dass wir außenrum gehen. Hannes wäre mir sonst einfach wahrscheinlich mit durch das Tor auf die Ponykoppel gelaufen.

So hat er das erst garnicht mitbekommen, dass wir weg gehen. Ich hatte ihm das Tor vom Paddock zur Weide aufgemacht, von wo aus er Mathilda und mich jederzeit im Blick haben konnte.

Das Loslaufen war schon mal ein kleiner Schock. Ihre Hufe waren so empfindlich auf dem Schotter vor dem Stall.. Mann oh Mann.. Aber war ja klar - den ganzen Winter nur auf weichen Weiden und keine Anregung für das Hufhorn. Da ist die Sohle natürlich empfindlich. Aber sie ist echt so derbe in die Knie gegangen.. Naja. Sehen wirs positiv - Reitpferd wie sie eh nie. Dazu gleich mehr.

Als wir den Weg zum Roundpen hinter uns hatten (ich musste all mein Feingefühl aufbringen, um sie psychisch ruhig zu halten.. ein falscher Schritt und sie wäre rumgehopst..) und am Tor angekommen waren, war ich zwar schon echt aufgeregt, aber positiv überrascht, dass alles bis hier hin gut geklappt hatte.

Da mein Paps aber die Tannen entlang der Koppel zum Roundpen abgeschnitten hatte, musste sie da erst mal schauen. Ich schob das Tor auf und sie reckte den Kopf derweil über den Zaun neben dem Tor um zu schnuppern oder besser sehen zu können oder was auch immer. Jedenfalls blieb sie am Eckpfosten mit dem Knotenhalfter an einer Schraube der Schelle hängen. Ich sah das schon, aber was sollte ich machen? Wäre ich jetzt auf sie zu gegangen, hätte sie einen Schritt seitwärts oder rückwärts oder sonst was gemacht und hätte auch gemerkt, dass sie fest sitzt. Also hab ich einfach gewartet (und mich nicht absichtlich in die Gefahrenzone gebracht). Eine Sekunde, zwei, drei.. Als sie dann zurück trat, merkte sie, dass sie fest hing und zog. Zog mehr und lehnte ihre ganze Masse rückwärts vom Zaun weg. Plötzlich krachte es und Pfosten, sammt Stangen brachen ab. Alles polterte auf die Strasse und Mathilda stand total verdutzt aber frei dazwischen. Das Knotenhalfter hing auf halb acht und ich auch.

Super.. Das erste Mal seit einem Jahr wollen wir was machen und das Pferd baut gleich den ganzen Zaun ab.. *seufz*

Jetzt wollte sie darüber steigen und scheinbar auf die Koppel gehen, aber ich konnte ja nicht das ganze Chaos da liegen lassen! Also - "Halt, Mathilda! Warten." "Nöp." "Oh doch! Drei Schritte rückwärts!" Klatsch! Mit dem dicken Ende des Seils gegen die Brust. "Okay, okay!.." Bis ich meinen Papa also auf dem Hand erreicht hatte und es wieder in meiner Tasche verstaut hatte, hat sie sich keinen Schritt bewegt.. Wow.. Da war sie wohl von sich selbst beeindruckt. Das Chaos hatte ihr offenbar einen Dämpfer gegeben.

Auf dem Roundpen erlaubte ich ihr dann erst mal zu laufen. Sie rannte aber nicht los, sondern lief in großen Schritten im Schritt um mich herum. Die Lahmheit war noch offensichtlich. Das rechte Bein trat deutlich kürzer, als das Linke. Mist..

Eigentlich brauchte ich den Trab so garnicht ausprobieren, noch dazu mit einem am Maul total geweiteten Knotenhalfter..

Was für ein Glück war meine Schwester jetzt am Ponystall und konnte mir von oben das andere Knoti bringen.

Mathilda lief derweil ruhig im Schritt auf dem Platz und bekuckte sich alles. Über die Plane stieg sie erst mal etwas skeptisch und die Pylonen latschte sie auch erst mal um. Nachdem wir dann das Knotenhalfter gewechselt hatten, konnte ich sie mal traben lassen.

Linksrum ist die Lahmheit größer, als rechtsrum. Wenn das kranke Bein außen ist, ist das scheinbar unangenehmer. Rechtsrum ist die Lahmheit nicht sehr deutlich, aber dennoch sichtbar..

Ich war irgendwie nicht wirklich wahnsinnig traurig, weil ich mir das schon gedacht hatte.. Die Enttäuschung hielt sich also in Grenzen. Ich denke nicht, dass das jemals heilt. Ich hoffe einfach, dass ich sie so auf der Koppel stehen lassen kann und mir nicht irgendwann auch der Tierarzt sagt, ich soll sie einschläfern.

Und ich hoffe, dass ich nicht irgendwann mehr mit ihr Arbeiten muss, damit man mit ihr umgehen kann, wie es gut für sie/das Bein ist…

Ach Mann.. es hätte ja wenigstens etwas besser sein können..

Später wälzte sie sich noch ausgiebig auf dem Platz und kaute und gähnte danach total viel. Wir sind dann ziemlich relaxed mit gesenktem Kopf am Boden schnuffelnd zum Stall zurück gegangen.

Hannes war übrigens am Anfang total aus dem Häuschen und hat gewiehert und ist auf dem Paddock rumgaloppiert, bis er gemerkt hat, dass das Tor auf ist. Dann ist er auf die Koppel gerast, da ein paar Runden wiehernd galoppiert und hat sich dann irgendwie am Zaun eingefunden und dort versucht zu grasen, so weit es seine Nerven zu ließen.

Seinem Bein hat das nicht geschadet, es war danach viel weicher, als vorher und auch die Schwellung war kleiner.. Wenigstens etwas..


Kurz nach dem Schreck.. Halfter ist jetzt Schrott.


Hildes wildes Gepünktel!

19. Februar 2014

Momentan alles ruhig, Hannes Bein ist wieder etwas dünner.

Meine Mama hat gepflanzt! Als ich gestern Abend an den Stall kam, saßen diese kleinen Blumen-Gesichter in meinem Pflanzkübel vor dem Stall!

Ich wollte unbedingt Rote! Total hübsch!

Hab auch heute abgeäppelt, Hannes Box gemistet und die Pferde geholt im Hellen!!! Juhu! Es wird bald Frühling!!





22. Februar 2014

Heute habe ich mal beide Pferde bespaßt.

Zuerst Hilde. Als ich kam hat sie mir schon entgegen gewiehert.

Ich hab sie also ganz schnell raus geholt und erst mal geputzt. Ich wollte noch mal mit ihr auf den Roundpen und einfach irgendwas unternehmen. Vielleicht auch einfach nur dort grasen gehen. Hannes habe ich wieder die Koppel auf gemacht.

Diesmal hab ich nicht erst mit Mathilda kurz die Grenzen abgesteckt, sondern bin gleich losgelaufen. Und es hat heute richtig gut geklappt. Klar war sie auf dem Hinweg schon wieder leicht nervös, aber bis auf ein paar Trabschritte vor mich kam nichts schlimmes.

Ich habe immer mal nach Stehen und Gehen gefragt und schon bald hat sie den Kopf tiefer genommen.

Das Tor (das jetzt ganz neu ist..) habe ich heute in Ruhe aufschieben können und dann sind wir gechillt auf den Roundpen gegangen. Ich habe sie ein bisschen Schritt gehen und immer mal die Richtung wechseln lassen. Dann musste sie sich ganz dringend wälzen und danach sind wir auf dem Stück vor dem Roundpen etwas grasen gegangen. Nur kurz, so 5-10 Minuten vielleicht. Sie konnte eh nicht still stehen und ist immer mal hierhin und mal da hin gelatscht und hat alles untersucht. Besonders unser alter Sandkasten (mit Regenwasser drin) aus Kinderzeiten, der auf der Wiese rumstand hat sie sehr interessiert. Und nach einer Gruselsekunde (als sie reingeschaut und die Spiegelung auf dem Wasser gesehen hat..) fand sie ihn nur noch interessant.

Dann sind wir auch schon wieder nachhause gegangen und ganz relaxed nebeneinander her gelaufen. Selbst, als Hannes rumgespackt hat und über die Koppel gebockt ist, war sie ziemlich cool neben mir.

Das hat ihr gefallen. Ich glaube, ich kann vielleicht im Sommer mal ein paar kleine Spaziergänge mit ihr machen. Das wär schön. Dann hat sie auch was zu tun und ich kann Zeit mit ihr verbringen.

Mit Hannes habe ich später das selbe Programm durchgezogen (der war ja dann schon schön relaxed durch das Rumgerenne auf der Koppel) und ich konnte keine Lahmheit oder Schonhaltung erkennen. Ich denke, nächstes Wochenende werden wir mal wieder eine kleine Runde ausreiten.

23. Februar 2014

Heute wollte ich eigentlich mit Gandi, Dirk, Sascha und Litla mit den Ponys Spazieren gehen, aber Gandi überkam mittendrin eine plötzliche sehr große Schwäche und er konnte nicht weitergehen… Ich hab ihn noch ein paar Meter mitgezogen, aber die Unlust wurde immer größer. Also (kleine Ponys kriegen alles, wenn sie nur mitleidig genug schauen), sind Dirk und ich und Gandi an der nächsten Kreuzung abgebogen und in Richtung Heimat gelaufen. Da Rindill ja noch unterwegs war, hab ich ihn mit zu Hilde und Hannes genommen und den Bereich vor dem Stall eingezäunt. Da konnte er dann jetzt mit den zwei großen in der Sonne stehen und Gras essen (während die anderen zugeschaut haben..) und ich konnte in Ruhe Misten.

Eine gute Alternative zum Spazieren gehen..

Ich glaube, später war ihm schlecht, als wir nämlich zuhause am Ponystall waren und er mit Rindill auf dem Paddock stand, wollte er sein Heu nicht mehr und stand da wie ausgestopft und schlief.. Das nächste Mal dann liebe nicht so lang..

Mathilda hat sich jedenfalls über ihn gefreut und mit dem kleinen Freund viel geschnuffelt und gequietscht. Zusammenstellen würde ich die zwei aber auf keinen Fall. Vielleicht in 10 Jahren mal.. Wenn Mathilda auf die 20 zugeht..



12. März 2014

Tja, also die letzten Wochen waren arbeitsreich, daher die Funkstille.

Ich war mit Mathilda wieder ein paar Mal auf dem Roundpen und sie ist dabei sehr lieb gewesen. Sie findet es total cool, wenn wir zusammen Sachen unternehmen und wir Zeit für uns haben.

Nach dem kleinen Ausgang habe ich dann immer Retterspitz-Wickel um die Beine gemacht. War auch kein Problem. Das weiß man bei Hilde aber nie, daher erwähne ich es mal.

Auch Hannes muss dabei erwähnt werden - denn er ist mit Gandi auf dem Reitplatz alleine geblieben. Am Anfang war er total irritiert von Gandi und beide sind am Zaun auf und ab getrabt. Dann haben sie sich scheinbar gegenseitig aufgepushed, denn plötzlich ist Gandi auf dem vorderen Mathilda-Teil abgegangen wie eine Kanonenkugel und Hannes hinten. Er hat so viel ausgeschlagen, dass er mit den Hinterbeinen in die Zweige seines Heubaumes getreten hat!! Wow.. Da war ne Energie drin und es hat ihm so überhaupt nicht gepasst, dass da plötzlich so ein Zwerg neben ihm steht und die Hilde so weit weg ist.

Mathilda dagegen stand angebunden am Anbindeplatz und es hat sie nicht die Bohne gekratzt. Mit einem Hinterbein entlastend und dem Spektakel zusehend hat sie sich putzen lassen. Wir haben wohl beide gedacht "Schau Dir die doofen Männer an - was die wieder angeben müssen.."

Später hatten die zwei Kerle sich zwar beruhigt, aber als ich dann mit Mathilda Anstalten machte, zu gehen, hat Hannes das sofort erspäht. Er hat seine Stute sowieso immer im Auge und es war tatsächlich nicht leicht für ihn, denn er hat viel Gewiehert (obwohl er uns unten auf dem Platz sehen konnte..) und sich nicht wirklich um Gandi geschert. Zum Schluss ist er aber nur noch am Zaun entlang getigert und hat uns fixiert und ab und an Gewiehert.

Mathilda hat das ignoriert. Solange ich da bin ist das okay, wenn wir alleine neue interessante Sachen machen.

Hannes war später tretsch nass und hat sogar geschäumt.. Nun gut. Das muss er lernen..

Am letzten Wochenende sind Hilde und ich dann sogar spazieren gegangen. Ganz kurz nur, so zur Probe, aber sie war total brav, sogar relativ langsam und hat nicht mal gewiehert oder war sonst irgendwie nervös. Ich war ihr genug und neue Sachen sehen findet sie sowieso ganz cool. Als wir dann nach 10 Minuten wieder am Stall durchs Tor gehen wollten, blieb sie stehen und wollte nicht mehr aufs Grundstück..!

Arme Maus - hoffentlich gibt's bald Abends mehr Licht, so dass wir öfter mal Spazieren gehen können.

Dirk und Gandi und ich und Hannes sind auch mal spazieren gewesen. Das war ganz cool - Hannes war am Ende tatsächlich relativ langsam zu halten. Zwischendurch durften die zwei mal kurz grasen und die Sonne genießen.

Ansonsten läufst gut, ich kann mittlerweile bei gutem Wetter Misten, ein Pferd putzen, Paddocks abäppeln und Netze stopfen und aufhängen im Hellen! Das ist wirklich ein Erlebnis nach den dunklen Tagen der letzten Monate..

Nächstes Jahr entfällt noch das Netzestopfen (weil sie dann Rundballen Heu haben) und ich hab noch ein bisschen mehr Zeit..

 

13. März 2014

Neueste Marotte von der schwarzen Hexe: Morgens wird der Hannes angegriffen, wenn er zuerst raus darf..

Das hat sich in den letzten Tagen hochgeschaukelt, heute morgen ist sie quietschend von ihrem Futter aufgesprungen und wollte ihn voll in die Flanke beißen..

Auf dem Weg mit Hannes zum Paddock habe ich es drinnen rumoren hören, ich konnte deutlich Wassereimer und Futtertrog hören.. Ich hab sie dann mal von draußen ermahnt, dann war Ruhe.

Als ich wieder zurück um die Ecke kam, stand sie da, mit gespitzten Ohren und erwartungsvollem Blick (so süß..) und hat gekaut und getan, als ob nichts war. Ich aber war vorbereitet und habe sie heute morgen nach ganz langsam gefragt. Und da ich wusste, was kommen konnte, kam es…. nicht. Sie lief sehr artig neben mir, mit ihrem Strick überm Hals und auf dem Paddock blieb sie sekundengenau mit mir stehen. Auch beim Loben ist sie nicht schon losgelaufen. Braves Mädchen..

An sich ist sie eigentlich echt umgänglich momentan.. Aber ihr ist scheinbar stiiiiiinke langweilig.. Da entstehen so dumme Ideen..

 

16. März 2014

Heute waren wir mal wieder im Hänger. Nachdem Hannes und ich gestern im Hänger waren (ja, er war drin!! Geschickt ging er bis zur Hälfte, reinbegleitet war er ganz drin), war heute die Hänger-Checkerin am Start. Als wir in Richtung Roundpen marschierten, sah sie ihn schon und wollte doch tatsächlich direkt rein stürzen. Aber während andere das Problem haben, dort garnicht rein zu wollen, haben wir das Problem, dort zu sehr rein zu wollen. Sie rumpelt dermaßen in das Ding rein, dass der ganze Zug wackelt trotz herabgelassenem Stützrad, wie ein Wackelpudding..Dabei ist ihr egal, was oder wer da im Weg ist.

Also sind wir erst mal auf den Platz gegangen und haben da geübt, langsam Schritt für Schritt in einen Engpass zu gehen und langsam Schritt für Schritt wieder raus. Nachdem das da dann ganz gut ging, durfte die dicke Hilde eeeeendlich in den Hänger.

So sehr ich mich auch bemühe - am Hänger ist trotzdem die Ruhe wieder kaputt. Es ging zwar tatsächlich langsamer, aber ruhig ist anders.

Sie war dann also drin und kam aber gleich wieder raus. Ich hab sie dann auch gleich wieder reingeschickt. Diesmal ließ sie sich den Hintern streicheln und ich konnte sie raus holen. Die Stange hätte ich allerdings nicht zu machen können. Dann durfte sie wieder draußen ein bisschen grasen.

Nach fünf Minuten Belohnungsgrasen habe ich wieder vorgeschlagen, noch mal in den Hänger zu steigen. Klar, da war die Hilde dabei! Rumepldipummpel-und schon war sie drin.. und wollte nicht mehr raus. Uff.. Als sie dann irgendwann wieder raus kam, drehte sie den Kopf auf die freie Seite der Rampe, an der niemand stand und zog mich mit, um jetzt grasen zu gehen, weil sie ja im Hänger war.. Okay. So nicht, junge Dame.

Also einmal im Kreis (natürlich hat sie ein Maul voll Gras erwischt - das Vieh kann ich nicht halten, wenns wo hin will..) und direkt wieder in den Hänger. Gleiches Spiel, allerdings hab ich sie diesmal nicht lange drin stehen lassen, weil sie ja nicht das drin stehen, sondern das aussteigen üben soll. Wieder abgehauen in Richtung andere Seite. Da hat sie dann mal eine auf den Allerwertesten gekriegt und ich hab sie direkt wieder rein geschickt. Das war ein Fehler, denn jetzt wollte sie nicht mehr in den Hänger. Argh!!!..

Ich habe dann drei oder vier Anläufe gebraucht, bis sie wieder gang drin war. Sie stand dann aber auch sicher drin. Hätte die Stange sogar zu machen können.

Beim Rauskommen habe ich dann direkt eine Möhre in ihre Richtung gehalten und der Kopf kam zu mir und sie hat mich nicht weggezogen.

Ich frage mich nur, ob das so gut ist (in diesem Fall wars jetzt mal in Ordnung mit dem Futter draußen, weil ich sie so vom Wegziehen abhalten kann), denn Futter draußen macht "draußen" zu einem angenehmen Ort, nicht "drin"..

Dann habe ich sie ganz besonders deutlich weit weg vom Hänger geführt und sie dort grasen lassen. Nach 5 Minuten habe ich das noch mal wiederholt und sie hat diesmal direkt nach mir geschaut, als sie aussteigen sollte und hat überhaupt nicht in Richtung Wiese gezogen.

Mit diesem guten Erfolg und angenehmen Ende habe ich die Verladeaktion beendet und wir sind noch mal grasen gegangen.

Nach kurzer Zeit habe ich dann zum Aufbruch geläutet und wir sind mit einer kleinen Schleife durch den Ort wieder Richtung Stall gelaufen. Spazieren in dem Tempo, wie sie durchs Ort läuft, wäre mein Traum. Leider ist sie auf Wiesen- oder Waldwegen immer viel schneller und mit der Methode - einfach abrupt rumdrehen, wenn sie zu schnell wird, so lange, bis sie langsam läuft, weil sie denkt, wir drehen gleich wieder - geht es nicht, weil ich sie damit zu viel drehen müsste (schlecht fürs Bein). Also werde ich es einfach so probieren und hoffen, dass sie irgendwann langsamer wird. Ich fange einfach gang klein an und mache immer größere Runden, wenns klappt. Wir haben ja Zeit.. Wahrscheinlich werden wir den Rest unseres gemeinsamen Lebens kein anderes Ziel mehr haben, als Spazieren gehen zu können. Hach, ich könnt heulen.. Wir hatten so viel vor..

20. März 2014

Heute war unsere Tierheilpraktikerin da. Sie sollte Hannes, Hilde und Rindill mal durchchecken und sich von meinen beiden die Beine anschauen.

Hilde war zuerst dran. Ich hab sie grade geputzt, als sie um die Ecke kam. Wir redeten erst mal generell, wie es Hilde ging und ich teilte mir meine Einschätzung mit. Hilde schaute anfänglich fragend zu uns herüber, nach kurzer Zeit wurde ihr aber langweilig und sie scharrte mit dem Huf.

Als wir anfingen, untersuchte Kerstin sie erst mal auf Blockaden und fand welche im Halsbereich und im Lendenbereich. An sich fand sie, dass Mathilda sehr gut da stehe, ihr Muskeltonus sei sehr hoch und man sehe ihr nicht wirklich an, dass sie seit über einem Jahr nicht mehr trainiert werde. Beim deblockieren des Halswirbels zappelte Mathilda bei Kerstin ganz schön rum und ich musste dann ihren kopf hin und her bewegen, damit Kerstin den Wirbel wieder richten konnte. So ließ Mathilda sich das gefallen. Mit pendelnden Beinen lässt sie sich die Rückenwirbel ganz gut behandeln. Das kennt sie ja schon und durch die Pendelbewegung ist die Behandlung nicht wirklich schmerzhaft und sehr sanft.

Jetzt noch Laufen. Davor hatte ich ja ein bisschen Schiss..

Aber den hätte ich nicht haben müssen. Man sehe es zwar noch (im Schritt nur ganz leicht), aber generell sei Kerstin mit der Entwicklung total zufrieden und ich solle nun mit Mathilda gradeaus spazieren gehen (keine Arbeit auf dem LP oder so), und auch ruhig immer mal etwas traben, damit evtl Verklebungen in der Sehne wieder ein bisschen geschmeidiger werden.

Auf meine Nachfrage einer Prognose sagte sie, sie könne sich gut vorstellen, dass ich Mathilda vielleicht irgendwann mal im Gelände Schritt reiten könne, evtl auch mal ein bißchen Trab! Sie wolle da jetzt nicht zu viel versprechen und voll belastbar würde sie sicher auch nicht werden, aber ich solle es doch jetzt einfach mal wagen und mit ihr ein bisschen was vorsichtig probieren.

Ach, ich bin so froh, dass es ein bisschen besser ist!! An Reiten will ich nicht denken, dass ist mir unwichtig - wichtig ist nur, dass die dicke Hilde auf der Koppel stehen kann und da ist und nicht weg. Ich hab mein dickes, verrücktes Pferdchen doch so gern und es wäre einfach nicht vorstellbar, wenn ich mein Leben ohne Hilde weiter leben müsste (das klingt verrückt, aber das ist okay, denn ein bisschen verrückt muss man sein, um die Hilde lieb zu haben!)

Kerstin stellte auch noch fest, dass der Mathilda am Punkt der für den Darm steht, reagierte - also bekommt Mathilda jetzt noch eine Darmsanierung. Ich hatte mir so was ja schon gedacht, deshalb bekommen sie ja seit ein paar Wochen zwei mal die Woche Mash und Rübenschnitzel. Die Medis von iWest mögen gut sein, aber auf die Dauer ist es für den Magen bestimmt nicht sehr gut, Medikamente aufzunehmen.

Dann durfte Mathilda auf den Paddock und Hannes war dran. Im Grunde waren bei Hannes auch nur Kleinigkeiten zu machen (Brustwirbel und Schulter vorne links) und die Leber solle entgiftet werden (mit Artischocke, Mariendistelsamen und Brennnesseln). Wie Hannes erster THP-Termin war, beschreibe ich später auf seiner Seite. Ansonsten findet Kerstin ihn sehr sympathisch ;-)

Wow.. ich bin immer noch total geflashed von Kerstins Prognose für Mathilda.. Wie cool - Hilde, pack die Badehose ein - der Sommer kann kommen!

Ach so - Kerstin erzählte mir, dass ein Kundin von ihr, meinen Tierarzt, der Mathilda damals in der Klinik untersucht hatte, immer noch hätte. Er sei nicht in die Schweiz gezogen, sondern irgendwo in die Nähe von Trier und käme auch immer mal wieder für alte Kunden in unsere Gegend. Und diese Kundin war Vio (von Pamina). Wenn das kein Zufall war.. Eine coole Sache, denn ich denke, es wird für ihn einfacher sein, einen neuen Status aufzustellen, als für einen TA, der die Lahmheit vorher nicht kannte. Prööööömaaaa!!!

Demnächst werden wir die dicke Hilde also noch mal dem Tierarzt vorstellen und evtl auch noch mal Bilder machen und Schallen lassen.

 

22. März 2014

Die Pferde können jetzt schon langsam für ein paar Minuten am Strick grasen!!! Oh, was haben die sich gefreut!!!



24. März 2014

Heute morgen, halb sieben in Deutschland..

29. März 2014

Heute war so schönes Wetter und ich wollte mal wieder was mit Hilde unternehmen. Nachdem wir kurz geputzt haben, sind wir vor zum Hänger spaziert und haben auf dem Roundpen kurz ein bisschen halten, gehen, rückwärts, Richtungswechsel und auch einmal seitwärts geübt. Nachdem das gut funktioniert hat und Mathilda und ich uns grün waren, durfte sie laaaaangsam in den Anhänger. Hat heute sogar richtig gut funktioniert und ich konnte auch die Stange schließen. Um sie zu öffnen brauchte ich etwas Geduld, denn die dicke Hilde darf nicht gegen die Stange drücken. Ständig quoll ihr dicker Po aber darüber und als das nicht half, scharrte sie vorne mit dem Huf. Ich wartete, bis sie ein paar Sekunden still stand, nicht scharrte und drückte und öffnete dann in Ruhe die Stange. Sofort legte sie den Rückwärtsgang ein und stieg aus. Das soll ja eigentlich nicht so sein, aber für den Anfang war der Stand ganz gut. Jede Woche wird jetzt einmal verladen und dann sind wir bald wieder so weit, dass sie nicht raus will.

Mein Pa hat bei der ganzen Aktion auf einem Stuhl in der Sonne gesessen und uns zugesehen. Er beobachtete dabei, was ich sonst nie sehen konnte - Mathilda schnuddelte währen sie drin war immer wie verrückt an den Anbindestricken herum, die im Hänger hingen. Ich werte das als ein Zeichen von Stressabbau.

Der Hänger soll aber ein Ort zum Entspannen sein. Also werde ich mir für das nächste Mal etwas vorbereiten, was sie gerne hat. Ich werde versuchen, die Stange wieder zu schließen und sie dann drinnen zu füttern. Das werde ich dann immer mal wieder machen, damit sie den Hänger mehr als Spielobjekt, denn als Beamer wahrnimmt..

Nach der Verladeaktion durfte sie zur Belohnung am Hänger grasen (was ich auch zwischen den einzelnen Übungsphasen mache) und wir warteten auf Gandi und Dirk. Heute wollte ich nämlich noch eine kleine Runde spazieren gehen.

Der gesamte Spaziergang war total cool. Sie zog lange nicht mehr so, wie früher und schaute sich neugierig überall um. Sie sog die Eindrücke nur so auf und ich fühlte richtig, wie dankbar sie für Abwechslung war. Unterwegs blieb ich immer wieder stehen, ging ein paar Schritte rückwärts und lief wieder los.

Wieder am Stall hatte ich wieder den Eindruck, als sei sie total traurig, dass unsere Unternehmung schon wieder vorbei war.

Morgen gehen wir wieder, kleines Föat! Bestimmt!

30. März 2014

Heute waren wir wieder spazieren. Diesmal ohne vorher Übungen zu machen. Dirk und Gandi waren wieder dabei und wir gingen ähnlich wie beim letzten Mal, jedoch auf dem Rückweg durchs Ort.

Zu Anfang war sie etwas forsch und ziemlich flott, aber sie konnte sich gut zusammenreißen und lief relativ schnell ganz gut neben mir.

An den Gärten vorbei ging es Richtung Altglassammelstelle und Grünschnittabladeplatz. An den Gärten erschrak sie kurz, weil ein Hund laut bellte, aber da ich (die das wusste und darauf eingestellt war) einfach grade aus weiter ging, lief auch sie schnell wieder ruhig neben mir, ohne dass ich groß was machen musste. Um rot-weiß-gestreifte Strassensperren liefen wir Schlangenlinien und sie beroch ausgiebig eine Streugutkiste.

Da ich weiß, dass Mathilda gerne viele Sachen anschaut, sind wir auf dem Rückweg auf der Haupstrasse an der Bushaltestelle vorbei gelaufen. Wow.. Ein großer orangener Mülleimer hatte es ihr besonders angetan und sie versuchte doch tatsächlich, ihre dicke Nase reinzudrücken. Scheinbar roch es darin fürchterlich, denn sie zog ruckartig den Kopf zurück, erschreckte sich dann vor dem eigenen, sich bewegenden Spiegelbild und machte einen großen Satz auf die Strasse. Ich griff schnell den Strick um und lotste sie zurück auf den Bürgersteig. Plötzlich bellten irgendwie überall neben uns Hunde, aber die dicke Hilde schaute sich nur neugierig um und zuckte nicht mit der Wimper.

Zurück in der Strasse Richtung Stall trabten wir noch mal. Mathilda trabte zügig an, blieb aber so ruhig neben mir, dass ich den Strick locker hängen lassen konnte und selbst zwar schnell joggen musste, aber im Gleichgewicht blieb. Das Parieren zum Schritt war überhaupt kein Problem, ich atmete einfach aus und schlenkerte gaaaanz leicht den Strick und schon war sie wieder im Schritt neben mir. So ein braves Mädchen.

Cool!! Das hat so gut geklappt!! Ab heute ist es Abends auch länger hell, so dass ich jetzt auch unter der Woche mit den Pferden etwas machen kann.

Nächste Woche gehen wir wieder spazieren!!


Hilde hat sich ein Böötchen gebaut aus ihrem Futtertopf (in dem vorher Bier war..) und ihrem Wasserfass..


..und es schwimmt so schön, wenn man es anschubbst!

02. April 2014

Heute waren wir wieder spazieren. Dirk und Gandi und Yva (unsere kleine, 6-jährige Nachbarin) haben uns begleitet. Heute sind wir mal in eine andere Richtung gegangen. Zuerst wieder durch unseren Ort in Richtung Sportplatz (hier könnten wir auch zur Koppel gehen - allerdings waren die zwei Dicken letztes Jahr zu zweit auf Feldwegen so unwirsch, dass ich lieber Strasse gelaufen war). Hilde schaute sich wieder hellwach um und dann trauten wir uns auch über Wiese. Lustigerweise war das überhaupt kein Problem und sie ließ sich gut kontrollieren. Zurück im Ort kamen wir an einer kleinen Baustelle vorbei, die sie sich ausgiebig anschaute. Ich muss nur immer aufpassen, dass sie nicht mit dem Vorderhuf auf Dinge draufhaut, um sie zu testen.. Der Kübel mit Steinen hätte das wahrscheinlich nicht überlebt..

Ein paar Meter weiter musste sie dann für ein paar Minuten still stehen, bis Gandi sich den Haufen ebenfalls genau betrachtet hatte. Das hat sie total cool gemacht. Nicht einen Huf hat sie bewegt und kein Körperteil hat gezuckt. Das haben wir gut gelernt.

Auf dem Weg nachhause sind wir dann noch mal getrabt. Die Maschine neben mir lief wie geölt und es donnerte auf der Strasse im Takt. Sie ist ziemlich gut zu regulieren und wird auch eigentlich nicht zu schnell.

Wow.. wenn ich mir vorstelle, vielleicht mal von ihr gezogen zu werden oder da drauf zu sitzen?! Ach, sie ist einfach ein herrliches Pferd!!!


So geht das jedes Mal..


60 Ltr. Bottich bei Hannes auffüllen..


10 Ltr. pro Gießkanne..


3 Mal Laufen.. Hilde latscht mit. Könnte ja was verpassen. Irgendwann steigt sie auch noch durch den Zaun.

04. April 2014

Habe jetzt die zwei kleinen Grünflächen um den Stall zum Anweideplatz erklärt. Die zwei Dicken können jetzt jeden Tag eine halbe Stunde ohne Strick am Halfter grasen.

Die dicke Hilde ist natürlich gleich drauf rumgebockt (15 Meter sind nicht viel um zu beschleunigen und wieder zu bremsen..) und mir ist hin und wieder Angst und Bange geworden, ob sie auch den Bremsweg einkalkuliert hat..

05. April 2014

Heute erfolgreich beide Dicken Hufe geraspelt. Hilde hat die Hufe so gut wie nie weggezogen - den einen Vorderhuf konnte ich ohne einmal absetzen in einem durchraspeln. Eigentlich muss ich das für Martina mal aufnehmen..


Honnes Hufe werden geraspelt.

06. April 2014

Juhu! Gestern war das Wetter nicht so gut, aber heute schien wieder die Sonne! Zeit für einen Spaziergang! Gandi und Dirk begleiteten uns wieder (während Rindill bei Hannes blieb und Babysittete) und wir liefen wieder in eine andere Richtung. Diesmal durch das Neubaugebiet (damit die Hilde was zum Kucken hat) und anschließend unter der Bundesstrassen-Brücke durch und auf die Felder auf deren anderer Seite.

Bis dahin hatten uns Gandi und Dirk überholt und dackelten nun vor uns. Das war erstaunlicherweise überhaupt kein Problem für Mathilda, die einfach dahinter blieb und hinterher dackelte. Total cool!!! Hat mich überrascht. Muss ich zugeben. Ich hätte gedacht, sie möchte lieber vorne sein (so wie Hannes immer), aber alles war so ungezwungen und ungeplant, es lief einfach wie geschmiert.

Die Brücke war an sich zwar kein Hindernis, aber erschreckt hat sie sich schon, als plötzlich über ihr die Autos brausten. Ein paar Hüpfer, aber dank des 7-Meter Seils kein Problem. Ich kann die Hopser dann zulassen und nach ein paar Metern ist sie schon wieder bei mir.

Irgendwie dachte ich noch: "Ob sie auf den Feldern wohl Quatsch macht?", aber das war total unbegründet, denn außer Fressversuchen war sie total lieb. Sie hat zwar auf weichem Boden immer einen guten Schritt drauf (wenn auch nicht so hektischen wie früher), aber sie ist immer handelbar. Das gefällt mir wirklich gut und liegt nur an der guten Bodenarbeit, die wir immer mit Anette, Iris oder alleine machen. Zwischendurch mussten wir noch eine Seniorenbesetzte Bank unter die Lupe nehmen (war natürlich der Brüllet..) und konnten dann über die Wiesen wieder Richtung Brücke stapfen. .. Stapfen. Das ist ein gutes Wort. Mathilda geht nicht, sie stapft. Wie süß.. Dabei schaut sie immer sehr aufmerksam und glücklich in die Welt, durch die sie da stapft.

An der Brücke hatten wir noch ein kleines Überforderungsproblem: Zuerst sah sie plötzlich große riesige Steine (an denen wir vorher auch schon vorbei gegangen waren - da hat sie sie allerdings nur mit dem rechten Auge gesehen..) und die waren nun ziemlich furchteinflößend. Außerhalb der Gefahrenzone konnte ich sie am Seil hin schicken und kurz am Gras daneben essen lassen. Dann kam ein Fahrradfahrer, der Wind schlackerte an einem Aufkleber, der an einem Schild klebte, zwei Jungs mit einem kleinen Hund warfen einen Ball auf dem Asphalt und Mathilda und ich mitten drin.. Uij! Das verlangte nach Bewegung zum Verarbeiten der Situation und ein paar Zirkelrunden im Schritt später konnten wir weiter gehen. Unter der Brücke hupfte sie wieder einmal zur Seite und die nächsten 10 Meter im Schritt waren schon stramm, aber dann beruhigte sie sich wieder.

Kurz später trabten wir dann noch mal. Zwischendurch verlor ich Berg an irgendwie die Kontrolle über Stick und Seil und meine Füße und wäre fast hingeflogen, verlor aber "nur" das Seil aus der Hand und versuchte es im Weiterlaufen vom Boden aufzuheben. Hilde bekam davon nichts mit, trabte hocherhobenen Hauptes freudig den geteerten Weg entlang und als ich das Seil wieder in den Händen hielt, parierte sie wohlerzogen durch, als ich ausatmete und am Seil schlackerte. Tzz…

Es bot sich an, noch am Kindergarten vorbei zu gehen, dessen in den Zaun geflochtene Bänder eine gute Übung waren. Sie waren Mathilda etwas suspekt und leider hinterließ sie dann einen großen Haufen mitten auf der gepflasterten Strasse..

Als verantwortungsvolle, saubere Mitbürger machen wir die natürlich später weg..

Dann trabten wir noch mal ein kleines Stück, diesmal gaaaanz langsam. Hat total gut funktioniert und dann liefen wir im Schritt nachhause.

Ein paar Mal hat sie der Stick allerdings noch in die Nase gebissen, als sie fressen wollte (die hat einen Zug drauf, den hält keiner - selbst wenn man vorbereitet ist..). Ansonsten aber ein super-toller Spaziergang, der nach mehr schreit!

12. April 2014

Nachdem die Woche irgendwie nie Zeit war, noch etwas mit den Pferden zu unternehmen, war heute mein kleiner privater Koppelauftrieb angesagt. Mathilda und Hannes hatten jetzt die kleinen Grünflächen um den Stall herum abgegrast und durften heute zum ersten Mal für eine Stunde auf die große Koppel.

Mit Dirk und Papa als Hilfe bugsierte ich die zwei auf die neue Wiese. Mathilda wusste genau, was Sache war und ich konnte sie kaum führen. Sie war zwar nicht schnell, aber sie zog mich richtiggehend voran und immer wieder riss sie den Kopf nach unten. So eine dumme Nuss..

Hannes ließ sich von Dirk gut führen und als wir beide auf der Koppel hatten und die Stricke abgeklickt hatten, passierte.. nichts. Juhuuuu! Ich glaube, Dirk und Papa waren etwas enttäuscht, wollten sie doch jetzt Kaltblüter in Aktion sehen, aber die zwei haben die Köpfe an Ort und Stelle ins Gras gesteckt und haben gefressen, was das Zeug hielt. Nicht mal voneinander haben sie sich ablenken lassen. Wir standen noch eine Weile auf der Koppel, um auf den großen Knall zu warten, aber der kam nicht (Gott sei Dank..). Vorsichtshalber hatte ich den zweien Gamaschen und Bandagen angelegt, aber die hätte ich nicht gebraucht. Das kommt wahrscheinlich eh, wenn niemand schaut und man davon ausgeht, dass alles in Ordnung ist..

Nach einer Stunde sind Dirk und ich wieder losgezogen - jeder mit einer Möhre bewaffnet - um die zwei Dicken einzufangen. Während Hannes scheinbar garnicht mitbekommen hatte, dass jemand neben ihm stand und den Haken ins Halfter geklippst hatte, beobachtete Mathilda mich genau (ich war so schlau, das Halfter an zu lassen..) und als ich sah, dass sie überlegte, hielt ich die Möhre vor mich und konnte sie von ihrem Gedanken ablenken. Brav ließ sie sich an den Strick nehmen und kam sofort ohne Gezicke mit. Als Dirk Hannes vom Gras endlich abgepflückt hatte, lief auch der lieb mit zum Stall.

Ich hatte extra die Abendzeit gewählt. Einerseits war der Fruktangehalt dann nicht mehr so hoch und zweitens lockte drinnen schon das Futter..

Alles gut gegangen, ich werte das als positiven Start in die Koppelsaison 2014.


Pa sieht fast ein bißchen so aus, als fände er es schade, dass keiner Galoppiert..


Für die nächsten 60 Minuten Hannes bitte nicht ansprechen.


Dickes Hilden mit dem weißen Punkt.

13. April 2014

Heute waren die zwei dicken wieder draußen und durften Grasen. Die dicke Hilde hat plötzlich der Hafer gestochen (obwohl sie keinen bekommt..) und sie ist wie eine Wilde im gestreckten Galopp von hinten nach vorne gerannt. Natürlich hat man da keine Kamera dabei.. Gebockt hat sie dabei auch, wie eine Irre und stand dann pusteten mit erhobenem Schweif da und hat sich verwirrt umgeschaut.. Hannes ist derweil oben auf dem Paddock fast ausgerastet, weil Mathilda aufs Gras durfte und er nicht. Als ich ihn dann aus seiner Welt geholt und er bemerkt hatte, dass ich ihn scheinbar auch mitnehmen wollte, schaltete er ein paar Gänge runter und ließ sich ganz lieb führen. Ist schon ein Bärchen, der Bub..

Auch das Einfangen war heute wieder kein Problem. Eigentlich ganz so wie gestern, nur dass ich Mathilda ein paar Meter hinterher laufen musste. War aber nicht schlimm, sie war ziemlich lustlos, was das Weglaufen anging und drehte sich dann sogar um, und aß ihre Möhre..

Oben musste ich ihr leider noch mal eine mit dem Strickende auf den Hintern geben, weil sie einfach gradeaus marschierte, obwohl ich am Strick zupfte und sie am Anbindebalken anbinden wollte..

Madame ist momentan etwas kopflos..


Pff.. Kreativling..

22. April 2014

Das Führen auf die Weide klappt jetzt ziemlich gut. Sie reißt den Kopf nicht mehr runter und ich kann die zwei sogar zusammen führen. Ab und an entsteht noch mal eine Situation, in der ich alle Hände voll zu tun habe, aber ich denke, das gibt sich mit der Zeit.

Viel mehr Gedanken macht mir die Grassituation und Mathildas Gewicht. Sie ist ziemlich fett geworden, weil sie ja auch überhaupt nix macht und ihre Hufe sind sehr fühlig. Ich hab dauernd Angst wegen Rehe, auf der anderen Seite weide ich wirklich vorsichtig an und sie bekommen davor Heu und außerdem achte ich noch drauf, dass sie nicht Mittags drauf dürfen, sondern erst Abends oder morgens..

Die letzten Jahre hatte sie nie Probleme damit. Vielleicht wächst sie jetzt nicht mehr so viel und deshalb lagert sich das alles an?

Ich bin jedenfalls mal wieder kurz vor einem Nervenzusammenbruch.. Und das, wo doch in den letzten Wochen alles eigentlich ganz gut gelaufen ist. Hannes kann ich zwar nicht richtig reiten (weil er erst langsam kennenlernen muss, dass es nichts macht, wenn er von zuhause weg zu gehen hat), aber ansonsten war alles im Lot.

Momentan hab ich aber echt ein Problem damit, dass alle drei einfach zu kurz kommen und zu wenig bewegt werden. Wenn ich Hannes irgendwann mal reiten will (…), dann sollte er auch täglich oder zumindest alle zwei Tage mal die Wege gehen können. Mathilda muss eigentlich unbedingt was tun (die Platzarbeit ist ja auch keine Arbeit, bei der sie sich Auspowern kann..) und Gandi.. Ja, der kommt natürlich total zu kurz.

Eigentlich sind drei Pferde zu viel. Das ist neben einem Fulltime-Job und zwei Stunden Fahrtzeit am Tag nicht zu schaffen. Und es kommt ja täglich noch die Stallarbeit dazu.. Die verschlingt auch locker eine Stunde. Dann das Hin und Her, weil ja keins von den Dicken alleine bleibt, ich muss also immer noch Gandi hin und her führen, was auch Zeit kostet. Und unter diesem Zeitdruck muss ich dann eigentlich unter dem Motto "It takes the time it takes" arbeiten.. Pff..

Eigentlich müsste ich eins verkaufen. Nur welches? Hilde kann ich nicht hergeben, die will sowieso keiner - Hannes ist mein Reitpferd, dann müsste ich darauf verzichten und zusätzlich wäre Mathilda dauerhaft alleine - und Gandi ist Rindills Kumpel. Wenn ich den verkaufe, muss Litla für Rindill ein Pony kaufen oder so und dann kann auch Gandi bleiben. Wär ja sonst doof.

So macht das alles keinen Spaß..

23. April 2014

Wow.. Kaum ist es etwas wärmer, sind die blöden Kriebelmücken wieder unterwegs.. Die Ohren von der Hilde waren voll und sie ließ sich das eine sogar nicht mal auswaschen.. Natürlich habe ich es später machen können, aber zuerst ist sie mal stiften gegangen. Hab dann gleich die Felix Bühler-Fliegenmasken geholt und den Pferden angezogen, damit sie ihren Koppelgang wenigstens genießen können..

Eigentlich wollte ich heute mit Mathilda Spazieren gehen. Als ich sie auf die Koppel gebracht hab, war sie aber so ungestüm, dass ich das erst mal auf übermorgen verschiebe und mit ihr heute auf den Platz gegangen bin..

Auf dem Feldweg zum Ponystall war sie ganz schön vorwärts und hat sich sogar mal erschreckt (die Hilde.. das gibt's sonst nicht..). Auf der Ponywiese wartete dann gleich die erste Prüfung auf uns. Der Rasensprenger! Und der war auch noch an! Im Gegensatz zu Rindill, der da ein paar Kilometer Sicherheitsabstand gehalten hat, ist sie gleich ran und hat mehr oder weniger interessiert geschaut. Da dort schöner Klee wächs, musste sie ihre Aufmerksamkeit teilen..

Als ich sie aber ziemlich dicht ran bekommen habe und sie nur weggelaufen ist, als das Wasser kam und tschik-tschik-tschik an ihren Körper gekommen wäre, ließ ich es gut sein und ging mit ihr zum Roundpen. "Gehen" ist bei Mathilda immer ein Eilen. Sie geht überall schnell hin. Nur auf dem Platz kann sie schlendern. Ansonsten ist immer Aktion.

Wir sind also erst mal wieder ein paar Minuten über den Platz geschlendert, während sie sich überlegen konnte, ob sie sich wälzen will. Wollte sie nicht.

Dann hab ich Antraben neben mir geübt. Dabei legt sie immer die Ohren an und zieht die Nüstern hoch. Find ich blöd, sie kann doch dabei entspannen?! Also habe ich mal versucht, nicht viel mit dem Körper an Druck zu machen, nur Geschwindigkeit erhöht, Finger vor und wenn nichts kam, hat der Stick sie gebissen. Sobald sie dann angetrabt ist, hab ich sie sofort total gelobt und ein Leckerli gegeben. Das hab ich so ungefähr 4-6 Mal gemacht und am Ende trabte sie toll an, sobald ich nur etwas schneller wurde. Ganz ungenervt hat sie zwar nicht geschaut, aber das Gesicht war allemal entspannter und nicht mehr so motzig wie früher.

Ich finde, momentan läuft sie erstaunlich gut auf dem Platz, obwohl er so klein ist. Das Bein scheint sich doch tatsächlich zu erholen. Hoffentlich geht es irgendwann ganz weg. Ausreiten wäre für die Hilde total genial! Dann wäre sie bestimmt total gechillt.. Das wäre ein Leben!..

Genug geträumt, jetzt einen Engpass. Ein in eine Plane eingewickelter Strohballen diente als Begrenzung und zwei Stangen rechts und links ebenfalls. Der so simulierte Drei-Seiten-Engpass war für Mathilda vorwärts überhaupt kein Problem und ich musste aufpassen, dass sie den Ballen nicht auswickelt. Das ist bei ihr eher immer das Problem, dass sie die Sachen immer kaputt macht.. Rückwärts hat sie dann schon ein bisschen gezögert. Allerdings war das kein "Ich glaub, ich Kahns nicht"-Zögern, sondern sie hat ausprobiert, wie viel sie wirklich machen muss. Jetzt also wirklich. Wirklich rückwärts. Da rein. Okay.. Ich musste allerdings erst mal Phase 4 am Seil spielen und einmal sogar den Stick flicken, damit sie rückwärts ging.. Früchtchen.. Dann, als sie so unkonzentriert rückwärts vor sich hin in den Engpass schlurfte - HUCH!!!! Wow.. Was war denn das!??!?! Die Plane lag auch noch auf dem Boden und als Mathilda gleichzeitig mit dem Huf drauf trat und das Bein an die Plane kam, war ihr doch kurz mal nach kucken zumute.. Sie drehte den Kopf und schien sich zu fragen "Ist das so richtig? War das eben auch schon da? Hab ich garnicht gesehen.." Dann hat sie aufmerksam zu mir geschaut und sich gefragt, ob sie wohl einen Schritt nach vorne darf. Ja, darfst Du. Aber dann wollte sie nicht mehr. Das Holen im Jojo-Game ist schwierig bei ihr. Sie kommt nicht gern. Und wenn man sie dann zum Losgehen bewegt, ist sie zu schnell..

Dann wollte ich sie einmal rückwärts nach draußen schicken und im Schritt losschicken. War natürlich keine Chance.. Sobald ich sie losschicke, sprintet sie los.. Das Circling-Game, dass Iris damals vor zwei Jahren mit ihr gespielt hat, hat sich ihr so ins Hirn gemeißelt.. keine Change (für mich), sie langsam nach rechts oder links zu schicken. Ich glaube, ich versuche das mal in einer Aufgabe.. Vielleicht sieht sie dann eher einen Sinn darin..

Als wir das dann noch mal meiner Mama gezeigt haben, war dann auch Schluss für heute. Wir sind direkt straight nachhause gegangen, ohne Grasen oder Hänger oder so. Muss auch mal sein.

Oben im Stall hat sie dann erst mal den halben 90-Liter-Bottich ausgesoffen (bei Mathilda ist alles übertrieben..) und dabei gekuckt, wie ein ausgetrocknetes Nilpferd.. als wir dann Hufe in der Stallgasse sauber machen wollten, ohne Anbinden, hat sie plötzlich die Panik gepackt, weil Hannes nicht da war und sie ist aus der Stallgasse rausgeschossen.. Also hab ich zur Beruhigung zwei Hufe auf dem Paddock mit Sichtkontakt gemacht und die anderen zwei dann danach wieder drin. Hat geklappt. Sie war zwar immer noch leicht unsicher, aber sie konnte es aushalten.

In der Box ist sie dann wie immer gleich zu ihrem Fenster gehastet und hat auf die Koppel geschaut, ob Hannes noch da steht. Dann verfolgt sie mich mit ihrem Blick zu Hannes und dann Hannes und mich wieder hoch zurück. Sobald wir aus ihrem Einsichtsbereich verschwunden sind, wiehert sie einmal und dreht sich nach vorne und lauscht..

Fotos von letztem Wochenende:





28. April 2014

Nachdem ich am 26.04. eine Übungsstunde mit Christiane Munzel von den Taunusfreizeitreitern mit Gandi zum Lenken mit Gebiss hatte, wollten wir eigentlich noch mal eine kleine Runde mit Hilde und ihrem Sicherheitspony um die vier Ecken. Haben wir dann gelassen, weil sie mir zu zappelig war.

Heute wollten wir die Sache dann wiederholen, allerdings sicherheitshalber vorher noch mit ein paar Führübungen auf dem Roundpen machen. Die zwei Dicken hatten seit ein paar Tagen regelmäßigen Koppelgang von 3 bis 4 Stunden und waren entsprechend satt und träge.

Eigentlich haben die Führungen dann auch gut geklappt, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich das Seil länger lies und Mathilda im Schritt auf den Zirkel fragte. Da schoss sie los, wild bockend auf dem engen Longierplatz und blieb doch nicht genug außen. Auf dem zweiten Hufschlag stand ein Cavaletti, das sie natürlich nicht richtig bekam und nach einem Riesensatz landete sie mit den Hinterbeinen in den Stangen. Toll.. Ich merkte sofort, dass ihr das weh getan hatte. Außerdem wirkte sie an sich irgendwie neben sich.

Dirk und ich führten dann Hannes und Hilde nach oben und ließen den Spaziergang wieder ins Wasser fallen. Oben angekommen stellten wir beide auf ihre Paddocks mit Heu und Wasser. Beide schliefen erst mal - jeder an seinem Platz. Ich ging wieder zu den Ponys um zu misten.

Als ich später wieder kam und grade hinter der Hecke in Hannes Sichtfeld eingebogen war, sah ich Mathilda flach liegend in den Hackschnitzeln unter ihrem Baum liegen. Ich war erst verblüfft, warum sie jetzt flach lag, dachte dann aber kurz, dass sie sich wirklich nur ausruhte (wie die Ponys das immer nach dem Grasen machen). Dann aber schien mir das irgendwie komisch.

Obwohl ich mich nicht bewegte, hob sie plötzlich den Kopf und schaute in meine Richtung. Da sie mich ja nun gesehen zu haben schien, lief ich los in ihre Richtung. Sie stand sofort auf und schüttelte müde den Kopf. Ich bemerkte, dass sie nur einmal geäppelt hatte und dass der Platz mit den Hackschnitzeln unter dem Baum total zerwühlt war. Ich hatte natürlich schon so eine Ahnung, aber bevor ich mir sicher war, beobachtet ich sie noch und entschied dann, weil es auch schon spät war, sie in die Boxen zu bringen.

Hannes ging dort sofort an sein Heu und aß, während Mathilda lustlos und mit hängendem Kopf darin stand, nichts fraß und sich die Fliegen unter dem Bauch weg trat. Allerdings war das Treten nicht nur ein Fliegentreten. Das sah ich sofort. Nachdem sie dann auch noch "rülpste", im Stroh scharrte und mehrmals gähnte, war ich mir sicher, dass sie eine Kolik hatte und rief direkt den Tierarzt an.

Bis dieser eintraf, war Dirk auch wieder am Stall und wir brachten die Pferde zurück nach draußen in die Paddocks, weil Mathilda Anstalten machte, Stroh zu essen.

Als die Tierärztin da war, wollte diese Mathilda zuerst abhören. Wir standen noch im Paddock draußen und ich hatte Mathilda aufgehalftert. Als Frau Listmann mit dem Stethoskop kam, wurde Mathilda schon aufmüpfig und drehte sich weh, hob den Kopf und stampfte mit dem Vorderbein mehrmals auf. Ich drehte sie dann mit der einen Seite Richtung Ecke, so war sie etwas eingegrenzt und konnte nicht gleich weg. Nachdem die Tierärztin Mathilda gründlich von beiden Seiten abgehört hatte und dabei von Mathilda mit misstrauischem Blick bei jedem Blick beobachtet wurde, sagte sie: "Ganz schön was los da drin! Ich gebe ihr jetzt erst mal eine Buscopan-Spritze und wenn das etwas gewirkt hat, rektalisieren wir sie mal." Tzisss.. Toll Hilde.. Ich führte Mathilda dann sicherheitshalber an den Anbindeplatz, da war sie ruhiger, als auf dem Paddock, wo sie viel Platz zum Laufen und wenig zum Anlehnen hatte. Da Frau Listmann sie kannte, wusste sie, was kommen konnte. "Einer hält sie jetzt vorne fest, der andere hält einen Fuß hoch und ich versuche mal, rein zu greifen." Dirk stand also vorne am Halfter, ich nahm den linken Fuß hoch und die Tierärztin schritt zur Tat. Zuerst schien es, als halte Mathilda überraschend ruhig, und Frau Listmann konnte viel Kot herausholen. "Das ist total trocken… das klebt total. Die hat eine Verstopfung!".. ACH DU SCHANDE!!! Mir fiel es wie man so schön sagt, wie "Schuppen von den Augen" - auf der Koppel war kein Wasser!! Es war relativ kühl die letzten Tage, das Gras war nass und sie waren auch nur für 3 bis 4 Stunden draußen gewesen. Als ich das gestand und mir dabei furchtbar mies vorkam, äußerte Frau Listmann die Vermutung, dass es tatsächlich davon kommen konnte.

Weiter konnte ich mir dann erst mal keine Vorwürfe machen, denn Madame wurde jetzt langweilig und sie zappelte und versuchte, den Fuß wegzuziehen, Dirk umzumähen und Frau Listmann wegzukicken (dabei stand sie auf zwei Beinen und ich hielt das Gewicht einer Seite..) Argh! Das Vieh ist aber auch ein Brocken.. Zwei mal konnte sie sich den Fuß tatsächlich zurück holen, aber ich gab mein Bestes und hielt mit ganzer Kraft den riesigen Fuß von meiner Kolossin fest.

Als die Tierärztin dann nicht mehr weiter kam und den vorne liegenden Kot ausgeräumt hatte, konnten wir kurz durchatmen. Aber damit war es nicht getan!!

"Habt ihr hier warmes Wasser? Wir müssen da jetzt einmal ganz abführen mit einer Nasen/Schlund-Sonde." WAS? HAH! DAS wird ein Spaß!! Ich sah uns jetzt schon alle einen nach dem anderen quer über den Hof fliegen und Mathilda mit wehendem Strick davon stürmen. Oh weh.. Nasenschlundsonde bei Mathilda?!??!? Meine arme Maus.. Nur, weil ich das Wasser vergessen hatte..

Ich kochte also zwei Wasserkocher voll Wasser, Frau Listmann bereitete alles vor und Dirk sprach sein Gebet. "Naja, schauen wir mal - manche lassen das wirklich gut über sich ergehen, denen scheint das garnichts zu machen. Und manche können das eben nicht ab.." Nachdem der 12-Liter-Eimer voll mit einer Wasser/Öl-Lösung war und Frau Listmann Trichter und Schlauch bereit hatte (sie ist da ja ganz cool, muss man ihr lassen..), legte sie Mathilda die Nasenbremse um und wir schoben sie in Position. "Oh Gott, wie soll ich das denn um diese Nase kriegen?" lachte sie.. Ich lachte mit und heulte innerlich. Aber Frau Listmann war sich ihrer Sache scheinbar sehr sicher (was für ein Glück) und drückte mir kurzerhand den Hebel der Nasenbremse in die Hand, als sie sie angelegt hatte. "Jetzt immer ein bisschen damit wackeln und nicht loslassen!".. Okay..ich wackelte ein bisschen und sah, wie Dirk Mathilda auf der anderen Seite am Halfter festhielt. Frau Listmann hob den Schlauch ich schaute kurz zu Mathildas Kopf auf.. "Chrlrchrrrchhhh" machte sie, dann schluckte sie laut und schon war der Schlauch drin. Häh? Sie stand da, wie ein Denkmal, mit dem Schlauch in der Nase, Frau Listmann füllte Trichter um Trichter und hob in nach oben, während Mathilda beobachtete, wie die Flüssigkeit im Trichter weniger wurde.. Ich stand da mit meinem kleinen Herzelein, das pochte und war so furchtbar stolz auf mein großes dickes Pferd!!!

So stand sie also ein paar Minuten, ich wackelte an der Nasenbremse, Mathilda schielte zum Trichter und Dirk.. der machte ein Foto.. So kanns gehen.. Immer ohne Erwartungen ans Pferd gehen. Wie wahr..

Nachdem der letzte Trichter in Mathildas Nase verschwunden war, zog Frau Listmann den Schlauch mit kräftigen Zügen aus Mathilda heraus. Auch dabei stand sie total brav und ich drehte das Seil der Nasenbremse von ihrer Nase ab, die jetzt ziemlich zerknautscht aussah. "Die kann jetzt ruhig kurz mal laufen - wenn sie sich wälzen will, kann sie das machen!" Ich ging also mit ihr auf ihrem Teil des Paddocks ein paar Runden, bis Frau Listmann ihren ganzen Kram gepackt hatte und holte mir dann noch Instruktionen.

Heute Nach sollte Mathilda nicht in die Box (war mir schon klar gewesen) und durfte ein/zwei Rippen Heu aus ihrem Heunetz fressen. Ich solle sie heute Abend noch mal unter Beobachtung halten, morgen sollte ich mehr Heu füttern und sie auf jeden Fall Abends ein paar Stunden auf die Weide stellen. "Das Gras treibt eigentlich eher, von da an glaube ich, dass ihr das gut tut", riet mir die Tierärztin. "So in ca. 12 Stunden setzt dann Durchfall ein, wenn das alles einmal durch ist." Aha. So was hab ich ja auch noch nicht gemacht.

Dann verabschiedete sie sich und Dirk und ich stiefelten stolz wie Oskar zu Mathilda und sahen ihr zu, wie sie (schon wieder ganz die Alte) Grasspitzen unter dem Zaun angelte. "Hoffentlich denkst Du jetzt immer an das Wasser!" sagte Dirk.. Ja-jaaah.. diesem Spott muss ich mich jetzt erst mal eine Weile hingeben, denke ich..

Was ein Glück ist es gut gegangen und vor allem - was für ein Wunder, dass Mathilda so lieb war!! Sie weiß eben doch, wann es wichtig ist, mit zu machen...


Die arme Hilde mit dem Schlauch in der Nase..

03. Mai 2014

Die dicke Hilde ist wieder ganz fit und wir waren heute auch schön mit dem Savety-Pony um die vier Ecken. Sie macht das gut und ich denke, es würde ihr gut tun, mehr spazieren zu gehen.. Dummerweise schaffe ich das unter der Woche in der Regel nicht, weil ich ja mit Hannes derzeit viel übe.

Die Pferde stehen jetzt den ganzen Tag auf der Weide und futtern in sich rein, was das Zeug hält. Abends kommen sie getrennt auf ihren Paddock. Nach Hildes Kolik, bei der sie ja Nachts draußen bleiben sollte, habe ich es grade zum Anstoß genommen und die Boxensaison beendet. Wenn es jetzt nicht noch mal arg kalt oder nass und kalt werden sollte, bleiben die zwei bis nach dem Wanderritt also jetzt Nachts auf ihren Paddocks mit Heu und kommen danach Tag und Nacht auf die Koppel am Ortsrand.

Die Kriebelmücken sind wirklich schlimm und die zwei haben 24h ihr Netz auf.







03. Mai 2014

Nachdem ich am 26.04. eine Übungsstunde mit Christiane Munzel von den Taunusfreizeitreitern mit Gandi zum Lenken mit Gebiss hatte, wollten wir eigentlich noch mal eine kleine Runde mit Hilde und ihrem Sicherheitspony um die vier Ecken. Haben wir dann gelassen, weil sie mir zu zappelig war.

Am 28.04 wollten wir die Sache dann wiederholen, allerdings sicherheitshalber vorher noch mit ein paar Führübungen auf dem Roundpen machen. Die zwei Dicken hatten seit ein paar Tagen regelmäßigen Koppelgang von 3 bis 4 Stunden und waren entsprechend satt und träge.

Eigentlich haben die Führungen dann auch gut geklappt, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich das Seil länger lies und Mathilda im Schritt auf den Zirkel fragte. Da schoss sie los, wild bockend auf dem engen Longierplatz und blieb doch nicht genug außen. Auf dem zweiten Hufschlag stand ein Cavaletti, das sie natürlich nicht richtig bekam und nach einem Riesensatz landete sie mit den Hinterbeinen in den Stangen. Toll.. Ich merkte sofort, dass ihr das weh getan hatte. Außerdem wirkte sie an sich irgendwie neben sich.

Dirk und ich führten dann Hannes und Hilde nach oben und ließen den Spaziergang wieder ins Wasser fallen. Oben angekommen stellten wir beide auf ihre Paddocks mit Heu und Wasser. Beide schliefen erst mal - jeder an seinem Platz. Ich ging wieder zu den Ponys um zu misten.

Als ich später wieder kam und grade hinter der Hecke in Hannes Sichtfeld eingebogen war, sah ich Mathilda flach liegend in den Hackschnitzeln unter ihrem Baum liegen. Ich war erst verblüfft, warum sie jetzt flach lag, dachte dann aber kurz, dass sie sich wirklich nur ausruhte (wie die Ponys das immer nach dem Grasen machen). Dann aber schien mir das irgendwie komisch.

Obwohl ich mich nicht bewegte, hob sie plötzlich den Kopf und schaute in meine Richtung. Da sie mich ja nun gesehen zu haben schien, lief ich los in ihre Richtung. Sie stand sofort auf und schüttelte müde den Kopf. Ich bemerkte, dass sie nur einmal geäppelt hatte und dass der Platz mit den Hackschnitzeln unter dem Baum total zerwühlt war. Ich hatte natürlich schon so eine Ahnung, aber bevor ich mir sicher war, beobachtet ich sie noch und entschied dann, weil es auch schon spät war, sie in die Boxen zu bringen.

Hannes ging dort sofort an sein Heu und aß, während Mathilda lustlos und mit hängendem Kopf darin stand, nichts fraß und sich die Fliegen unter dem Bauch weg trat. Allerdings war das Treten nicht nur ein Fliegentreten. Das sah ich sofort. Nachdem sie dann auch noch "rülpste", im Stroh scharrte und mehrmals gähnte, war ich mir sicher, dass sie eine Kolik hatte und rief direkt den Tierarzt an.

Bis dieser eintraf, war Dirk auch wieder am Stall und wir brachten die Pferde zurück nach draußen in die Paddocks, weil Mathilda Anstalten machte, Stroh zu essen.

Als die Tierärztin da war, wollte diese Mathilda zuerst abhören. Wir standen noch im Paddock draußen und ich hatte Mathilda aufgehalftert. Als Frau Listmann mit dem Stethoskop kam, wurde Mathilda schon aufmüpfig und drehte sich weh, hob den Kopf und stampfte mit dem Vorderbein mehrmals auf. Ich drehte sie dann mit der einen Seite Richtung Ecke, so war sie etwas eingegrenzt und konnte nicht gleich weg. Nachdem die Tierärztin Mathilda gründlich von beiden Seiten abgehört hatte und dabei von Mathilda mit misstrauischem Blick bei jedem Blick beobachtet wurde, sagte sie: "Ganz schön was los da drin! Ich gebe ihr jetzt erst mal eine Buscopan-Spritze und wenn das etwas gewirkt hat, rektalisieren wir sie mal." Tzisss.. Toll Hilde.. Ich führte Mathilda dann sicherheitshalber an den Anbindeplatz, da war sie ruhiger, als auf dem Paddock, wo sie viel Platz zum Laufen und wenig zum Anlehnen hatte. Da Frau Listmann sie kannte, wusste sie, was kommen konnte. "Einer hält sie jetzt vorne fest, der andere hält einen Fuß hoch und ich versuche mal, rein zu greifen." Dirk stand also vorne am Halfter, ich nahm den linken Fuß hoch und die Tierärztin schritt zur Tat. Zuerst schien es, als halte Mathilda überraschend ruhig, und Frau Listmann konnte viel Kot herausholen. "Das ist total trocken… das klebt total. Die hat eine Verstopfung!".. ACH DU SCHANDE!!! Mir fiel es wie man so schön sagt, wie "Schuppen von den Augen" - auf der Koppel war kein Wasser!! Es war relativ kühl die letzten Tage, das Gras war nass und sie waren auch nur für 3 bis 4 Stunden draußen gewesen. Als ich das gestand und mir dabei furchtbar mies vorkam, äußerte Frau Listmann die Vermutung, dass es tatsächlich davon kommen konnte.

Weiter konnte ich mir dann erst mal keine Vorwürfe machen, denn Madame wurde jetzt langweilig und sie zappelte und versuchte, den Fuß wegzuziehen, Dirk umzumähen und Frau Listmann wegzukicken (dabei stand sie auf zwei Beinen und ich hielt das Gewicht einer Seite..) Argh! Das Vieh ist aber auch ein Brocken.. Zwei mal konnte sie sich den Fuß tatsächlich zurück holen, aber ich gab mein Bestes und hielt mit ganzer Kraft den riesigen Fuß von meiner Kolossin fest.

Als die Tierärztin dann nicht mehr weiter kam und den vorne liegenden Kot ausgeräumt hatte, konnten wir kurz durchatmen. Aber damit war es nicht getan!!

"Habt ihr hier warmes Wasser? Wir müssen da jetzt einmal ganz abführen mit einer Nasen/Schlund-Sonde." WAS? HAH! DAS wird ein Spaß!! Ich sah uns jetzt schon alle einen nach dem anderen quer über den Hof fliegen und Mathilda mit wehendem Strick davon stürmen. Oh weh.. Nasenschlundsonde bei Mathilda?!??!? Meine arme Maus.. Nur, weil ich das Wasser vergessen hatte..

Ich kochte also zwei Wasserkocher voll Wasser, Frau Listmann bereitete alles vor und Dirk sprach sein Gebet. "Naja, schauen wir mal - manche lassen das wirklich gut über sich ergehen, denen scheint das garnichts zu machen. Und manche können das eben nicht ab.." Nachdem der 12-Liter-Eimer voll mit einer Wasser/Öl-Lösung war und Frau Listmann Trichter und Schlauch bereit hatte (sie ist da ja ganz cool, muss man ihr lassen..), legte sie Mathilda die Nasenbremse um und wir schoben sie in Position. "Oh Gott, wie soll ich das denn um diese Nase kriegen?" lachte sie.. Ich lachte mit und heulte innerlich. Aber Frau Listmann war sich ihrer Sache scheinbar sehr sicher (was für ein Glück) und drückte mir kurzerhand den Hebel der Nasenbremse in die Hand, als sie sie angelegt hatte. "Jetzt immer ein bisschen damit wackeln und nicht loslassen!".. Okay..ich wackelte ein bisschen und sah, wie Dirk Mathilda auf der anderen Seite am Halfter festhielt. Frau Listmann hob den Schlauch ich schaute kurz zu Mathildas Kopf auf.. "Chrlrchrrrchhhh" machte sie, dann schluckte sie laut und schon war der Schlauch drin. Häh? Sie stand da, wie ein Denkmal, mit dem Schlauch in der Nase, Frau Listmann füllte Trichter um Trichter und hob in nach oben, während Mathilda beobachtete, wie die Flüssigkeit im Trichter weniger wurde.. Ich stand da mit meinem kleinen Herzelein, das pochte und war so furchtbar stolz auf mein großes dickes Pferd!!!

So stand sie also ein paar Minuten, ich wackelte an der Nasenbremse, Mathilda schielte zum Trichter und Dirk.. der machte ein Foto.. So kanns gehen.. Immer ohne Erwartungen ans Pferd gehen. Wie wahr..

Nachdem der letzte Trichter in Mathildas Nase verschwunden war, zog Frau Listmann den Schlauch mit kräftigen Zügen aus Mathilda heraus. Auch dabei stand sie total brav und ich drehte das Seil der Nasenbremse von ihrer Nase ab, die jetzt ziemlich zerknautscht aussah. "Die kann jetzt ruhig kurz mal laufen - wenn sie sich wälzen will, kann sie das machen!" Ich ging also mit ihr auf ihrem Teil des Paddocks ein paar Runden, bis Frau Listmann ihren ganzen Kram gepackt hatte und holte mir dann noch Instruktionen.

Heute Nach sollte Mathilda nicht in die Box (war mir schon klar gewesen) und durfte ein/zwei Rippen Heu aus ihrem Heunetz fressen. Ich solle sie heute Abend noch mal unter Beobachtung halten, morgen sollte ich mehr Heu füttern und sie auf jeden Fall Abends ein paar Stunden auf die Weide stellen. "Das Gras treibt eigentlich eher, von da an glaube ich, dass ihr das gut tut", riet mir die Tierärztin. "So in ca. 12 Stunden setzt dann Durchfall ein, wenn das alles einmal durch ist." Aha. So was hab ich ja auch noch nicht gemacht.

Dann verabschiedete sie sich und Dirk und ich stiefelten stolz wie Oskar zu Mathilda und sahen ihr zu, wie sie (schon wieder ganz die Alte) Grasspitzen unter dem Zaun angelte. "Hoffentlich denkst Du jetzt immer an das Wasser!" sagte Dirk.. Ja-jaaah.. diesem Spott muss ich mich jetzt erst mal eine Weile hingeben, denke ich..

Was ein Glück ist es gut gegangen und vor allem - was für ein Wunder, dass Mathilda so lieb war!! Sie weiß eben doch, wann es wichtig ist, mit zu machen...

10. Mai 2014

Die Woche war voll, deshalb konnten Hilde und ich erst heute wieder kurz raus gehen.

Nachdem ich Hannes geputzt und geritten hatte, war die dicke Hilde an der Reihe. Das Putzen genießt sie immer sehr, obwohl ich auch aufpassen muss, dass sie den Schlauch nicht vom Zaun reißt. Da ich die Dicken mittlerweile bei den Ponys putze, weil es einfach einfacher ist, solange sie hier vorne auf die Koppel dürfen, muss ich mich natürlich auch mit neuen Gegebenheiten anfreunden/abfinden.

Der Wasserschlauch, der den Ponys ihr Wasser bringt und am Zaun entlang läuft, ist zum Beispiel so eine Sache.

Cool ist, dass Mathilda hier unten einen kleinen Paddock hat, in dem sie neben den Ponys bleiben kann, wenn ich mit Hannes weg bin. Gehen Mathilda und ich spazieren, kommt Hannes in den Paddock. So kann ich mir das Pony hin und her führen sparen.

Nachdem also auch die dicke Hilde geputzt war, ging ich heute zum ersten Mal seit langem (und ich glaube auch das erste Mal wieder hier) alleine mit ihr Spazieren. Ich hatte mir vorher eine kleine Runde ausgedacht, die wir mit Gandi auch schon gelaufen waren und die ein gutes Stück im Dorf lag. Dort läuft sie gerne, weil man da viele Sachen sehen kann. Auf geteerten Wegen ist sie außerdem langsamer unterwegs, als auf Wiesenwegen.

Zu Anfang wollte sie nicht so richtig mitgehen und blieb zwei mal stehen, wie ein Eselchen. Aber das ist nur ein Test, von dem sie auch weiß, dass sie ihn nicht gewinnt. Dementsprechend einfach ist es, sie weiter zu bewegen. Aber versuchen kann manns ja mal.. Man ist ja grundsätzlich erst mal dagegen.

An sich war sie etwas schreckhafter und unsicherer, als ich erwartet hatte, aber weil das Ende absehbar war und ich extra eine kleine Runde gewählt hatte, kamen wir sicher zuhause an und waren zufrieden mit unserem Ergebnis. Zumal es heute windig war und auch geregnet hat.









11. Mai 2014

Heute war "PARELLI Inspiration Day" auf dem Hof der Drei-Sterne-Parelli-Instruktorin Elena Bader auf dem Lindenhof.

Da Nickis Stute Pandora dort steht, waren wir zwei natürlich den ganzen Tag da und haben den Vorführungen zugesehen. Auch eine Kindergruppe gibt es dort und während der Demos konnte ich doch einiges mitschreiben und auch lernen.

Besonders hat mich die Flüssigkeit innerhalb der Spiele inspiriert. Ich werde in den nächsten Tagen, wenn es mir zu windig und/oder regnerisch ist, um mit Hannes zu Reiten, unsere Spiele verfeinern. Der Aufbau von Körperenergie ist dabei besonders wichtig. Ich glaube, das Verbummele ich zu oft und muss deshalb mehr Phasen spielen, als ich möchte. Grade bei Hannes muss ich vorsichtig sein, denn er neigt dazu, zu heftig (im Sinne von ängstlich) zu reagieren.

Ein bisschen traurig werde ich immer, wenn ich daran denke, wie weit ich mit Mathilda schon sein könnte. Sie lernt halt einfach doch viel schneller und ganz anders, als Hannes. Mit ihr kann man Aktionsreiche Spiele spielen und am Ende einer Lerneinheit ist es viel offensichtlicher, was geklappt hat und was nicht..




Parelli Instructoren Barbara Heinen ** (ihren Kurs im Juli besuche ich als Zuschauer) und Elena Bader ***






Die Kindergruppe fand ich stark!





14. Mai 2014

Madame hat gedacht, sie kann mich verarschen.. Haha! Ich stand heute Abend zum Reinholen am Koppeltor - Pferde auf der anderen Seite. Macht nix, kommen ja, wenn ich sie rufe. Ich also gepfiffen und Hannes gerufen. Beide Köpfe hoch, Hannes geht entspannt los. Hilde kopfschlagen, geht drei Schritte, bleibt stehen und wartet. Hannes bleibt auch stehen. Ich säusel, säusel, Hannes läuft los, trabt an. Hilde missmutig hinterher, dass ihr dummer Kerl die Sache nicht versteht. Hannes rotbäckig vorneweg, kommt guter Dinge auf mich zu getrabt. Braver Kerl, hier eine Möhre und Halfter drauf. Hannes ist immer froh, wenn er Abends in den Stall darf. Da geht er gern hin.

Hilde steht derweil mit drei Metern Abstand und beobachtet die Situation aus zusammengekniffenen Augen. Man merkt, wie sie denkt und wie sie sich dabei beeilt, weil sie weiß, dass die Zeit läuft. Ob sie stehenbleiben soll oder lieber wieder geht. Grade will ich ihr die Möhre entgegen Strecken, dreht sie sich auf dem Absatz rum und galoppiert mit einem lauten Gelächter und einer Prise Hohn in die entgegengesetzte Richtung, schlägt mit dem Kopf und hinten aus. Hannes und ich schauen uns an, denken das selbe und gehen in Richtung Stall. Auf halben Wege plötzlich lautes Gewieher, ein poltern, dass ich dachte, Godzilla ist unterwegs.. Eine wilde panische Hilde steht schnaufend und pustend am Tor und macht große Augen.

Hannes und ich sind dann umgedreht, er durfte kurz am Tor fressen, während ich Mathilda die Möhre gegeben und ihr das Halfter angelegt habe.. So einfach ist es nun doch nicht, liebe Hilde..

18. Mai 2014

Also, das Wochenende war der Hammer.

Wir waren zwei mal mit der Hilde und dem Safety-Pony unterwegs, jeweils mindestens ne Stunde und es war einfach nur geil.

Gestern waren wir unten im Tal unterwegs und sind durchs Nachbardorf an unserer Wohnung vorbei spaziert und Mathilda geht mittlerweile wirklich am durchhängenden Seil neben mir her. Dabei hab ich das nicht irgendwie besonders geübt.

Damals im Reitstall Großmann war ich zwar im Sommer (also vor zwei Jahren) immer mal ne kleine Runde ums Feld unterwegs und da ging es zwar schon besser, als ganz früher mit Antaris zusammen, aber lange nicht so gut wie jetzt. Und seit dem mache ich ja viel weniger mit ihr und trotzdem geht es jetzt so gut, wie ich es mir nur wünschen kann.

Es macht so viel Spaß, dass ich am Liebsten jeden Tag spazieren gehen möchte. Hilde bestimmt auch, denn sie wiehert immer, wenn sie mich sieht und kommt (was ja in den letzten Wochen nicht der Fall war) und als wir letzten Donnerstag spazieren waren, kam sie Freitag direkt angerast, als sie mich gesehen hat.

Ich bin so stolz auf meine "kleine Maus"! Sie macht das so klasse und es ist so ein gutes Gefühl! Ich habe auch den Eindruck, dass ihr Bein nicht mehr so doll weh tut. Sie läuft sehr gut und tritt zwar mit dem Bein noch etwas nach außen, aber nicht mehr so viel und der Unterschied zur anderen Seite ist auch nicht mehr so groß.

Wir gehen auch extra immer viel harten Boden, und heute sind wir sogar wieder ein Stück getrabt. Auch in der Wiese reißt sie jetzt nicht mehr permanent den Kopf runter. Sie stehen jetzt auch seit vorgestern 24h draußen, das kommt mir natürlich zugute.

Morgen und Dienstag hat sie auf jeden Fall Pause, ich will ihr Bein ja auch nicht gleich überlasten. Wenns gut klappt, können wir ja vielleicht Ende des Sommers doch mal eine Wanderung zum Löwenhof machen und mit dem Hänger zurück fahren. Das wäre cool.


Wir warten auf das Pony (Hildes Blick!.. Der alte Haifisch..)




Mein Lieblingsbild..

22. Mai 2014

Eigentlich war heute Hannes wieder dran, aber nach dem Mathilda mir wiehernd entgegen kam, als ich an der Koppel stand, konnte ich einfach nicht anders und holte sie zuerst von der Koppel.

Spazieren war heute nicht drin, weil ich Hannes auch noch machen wollte. Also wagte ich mich kurz auf den Platz.

Eigentlich ist der Roundpen zu klein für sie. Wenn sie da nämlich mal losjagt, werden mir die Beine zu stark belastet.

Ich legte also heute besonders Wert darauf, dass sie nicht losrannte und bockte. Wir liefen ein bisschen und übten anhalten, loslaufen, rückwärts und ich positionierte sie neben dem Aufsteighocker. Dann musste sie sich zum Auftsteigen stellen und ich manövrierte sie mittels des Sticks mit der Vorhand oder mit der Hinterhand dichter an den Hocker.

Dann fragte ich am Seil auf jeder Seite nach Kopf drehen. Das ging sehr leicht, sie blieb dabei mit den Füßen still stehen und wusste direkt, was ich wollte. Kopfsenken löste jedoch trotzdem heftiges Gähnen aus.

Danach durfte sie mal aufs Podest, was ich aber ungern mache,. Ersten, weil sie sowieso schon so dominant ist und zweitens, weil das Podest einfach nicht auf eine 800kg-Hilde ausgelegt ist, die darauf herumscharrt und stampft und auf den Kanten rumkippeln spielt.. Gut gefallen hat es ihr aber scheinbar trotzdem. War auch ihr erstem Mal auf dem Podest.

 Dann nahm ich das Antraben in Angriff. Sie mag das nicht gerne und legt dabei immer die Ohren an. Der erste Versuch ging natürlich nicht ohne bocken von statten, aber nach einer halben Runde hatte ich sie wieder im Griff. Die nächsten paar Versuche waren deutlich besser, aber böse geschaut hat sie immer noch.

Als ich dann mit Schrecken feststellte, dass ich schon über eine halbe Stunde mit ihr arbeitete, beendete ich die Sache mit noch mal Kopfsenken und Abkauen.

So lang auf dem engen Kreis soll sie ja dann doch nicht machen..

 

24. Mai 2014

Heute waren wir alleine draußen. Es fand sich niemand, der mit Gandi mitgehen wollte und so zogen wir mal wieder alleine los. Sie war gut drauf und lief entsprechend vorwärts. Ich hatte extra eine kleine Runde eingeplant, auf einer Seite, die sie kennt.

Unterwegs trafen wir eine Bekannte und wir unterhielten uns über die kranke Stute ihrer Tochter. Mathilda stand fast reglos da und zappelte echt erst spät los.

Weiter ging es dann in einem recht zügigen Schritt. Auch in Richtung zuhause wurde sie nicht langsamer. Irgendwann war mir das zu blöd und ich lief in Zone 5 mit. Das klappte ganz gut und wir konnten einigermaßen gemächlich nachhause laufen..

 

25. Mai 2014

Heute waren wir wieder mit Gandi draußen.

Da ich mir in den Kopf gesetzt hatte, Katja und Zebra, die nun in einem Nachbarort stehen, zu besuchen, wählte ich eine Runde, die in diese Richtung verlief. Mathilda war ganz im Gegensatz zum Safetypony heute gut drauf und war mir eigentlich zu schnell. Ich hatte mächtig Zug auf dem Seil. Sie lief nicht so schön entspannt, wie die letzten Male.

 

Nach dem wir erfolgreich und ohne Mucken einen Reiter mit Handpferd hatten passieren lassen, ginge weiter durch den Wald. Ich dacht noch "Oh, da wird sie kucken", war ihr aber piepegal.. Obwohl es heute auch noch ziemlich war war, schwitzte sie nicht und lief stramm voran. Sie wird irgendwie immer stumpfer. Auf Seilschütteln reagiert sie nicht wirklich und auch der Stick ist ihr momentan teilweise echt egal. Ich bin immer mehr geneigt, mal wieder einen Trainer drauf schauen zu lassen…

 

Abends haben wir die Dicken dann noch auf die große Weide umgestellt. Dort bleiben sie jetzt für mindestens drei Monate. Ist zwar immer viel Arbeit mehr, sie von da hinten jeden Tag an den Stall zu führen, zumal das mit Mathilda ja immer so ein kleiner Kampf ist in punkto Schnelligkeit, aber hier ist einfach nicht genug Gras bis zum Ehrst.

Die zwei waren erst etwas aufgeregt, weil sie schon am Ponystall merkten, dass heute noch etwas passierte, aber auf der Koppel war es bis auf ein paar kleine Galoppeinlagen sehr schön ruhig und lang nicht so hektisch, wie letztes Jahr. Auch das Wasser wurde direkt angenommen.

 

Pa, Dirk und ich stießen dann noch mit ein paar kühlen Biers auf die bevorstehende Koppelsaison an und die Hotten bekamen noch ein paar Möhren zum Abschluss.

27. Mai 2014

Also, manche Storys von Mathilda erscheinen mir manchmal so, als können das Außenstehende, die das Pferd nicht kennen, überhaupt nicht für Ernst nehmen.

 

So ein Pferd hab ich echt noch nie erlebt..

 

Heute Abend wollte ich eigentlich nur Koppel abäppeln. Da ich aber noch ein Stück Zaun zu installieren hatte, wollte ich das zuerst machen. Ich schaltete also den Strom ab und stieg über die bereits fertigen Zäune, die das erste Viertel der großen Koppel einzäunten (hier stehen Hilde+Hannes momentan).

Aber erst mal was fürs Feeling: Mathilda war heute so wie so total nervig und aufdringlich und kam immer angaloppiert und bremste kurz vor mir ab. Am Anfang hab ich sie angeschnauzt (war heute nicht ganz so gut drauf), aber da sie immer wieder kam, hab ich mir irgendwann den Stick geholt und versucht, ihren Hintern zu fangen, wenn sie wieder frech ankam. Das muss erscheinen, wie ein Fangenspiel. Mit der entsprechenden Energie und Atmosphäre und mit Anschleichen und so. Und ich muss mich freuen, wenn ich einen Punkt gemacht habe. Das zieht immer. Darauf hin ist sie bockend abgezogen, um dann im gemäßigten Tempo wieder angeschleimt zu kommen. Sie hat zur Zeit nämlich einen Stich am Hals und lieb es, wenn ich den kratze..

Hannes ist ihr immer hinterher gezogen und wusste nicht worum es ging.

 

Als ich am Stromgerät herumgebastel habe, hat Mathilda den Stick aufgehoben und damit herumgeschlackert. Das Seilchen ist dabei immer mal an sie geklatscht.. ohne weitere Worte..

 

Dann war ich also über den Zaun gestiegen (er war versuchsweise niedrig - bei anderen Leuten klappt das ja auch ohne Raptorenzaun..), um im hinteren Teil eine weitere Litze anzubringen. Dabei hatte ich aber wie immer meine Rechnung ohne Mathilda gemacht. Der ist einfach so langweilig, dass sie sich immer bei mir aufhält, wenn ich da bin, denn es könnte ja sein, dass ich was interessantes mache. So auch diesmal. Nur dass uns jetzt dieser blöde Zaun trennte.

 

Ich sah nur noch einen hupfenden Riesenhintern auf meiner Seite des Zauns runter kommen. Da war die doch tatsächlich aus dem Stand über den 1-Meter hohen Zaun gesprungen. Auf der anderen Seite stand sie also nun und Hannes pendelte wie ein webendes Pferd auf der anderen Seite am Zaun entlang. Aber er traut sich nicht drüber und musste also nun zusehen.

 

Sie kam also auf mich zu, rannte wieder zurück zu Hannes und wieder zu mir. Da ich in der Situation sowieso nichts machen kann, hab ich es ignoriert (meckern findet sie nur gut, also hab ich meine Klappe gehalten) und weiter entknotet. Als ihr das dann zu langweilig war und sie merkte, dass Hannes nicht mitmachte, sprang sie wieder zurück... Glaubt man das?

 

Leider war der Zaun beim zweiten Mal im Weg und sie zog die Litze aus den Stäben. Pfff... Der Gaul überrascht mich echt immer wieder. Und obwohl ich tiiiiiieef durchatemn musste, war meine schlechte Laune wundersamerweise weg und ich musste über die olle Hilde lachen.

 

Dirk kam später mit hohen Pfählen und half mir dabei, den Zaun doch noch zu erhöhen. Mathilda stand die ganze Zeit direkt bei uns und trug den ein oder anderen Pfahl durch die Gegend. Leider nie dahin, wo er sollte.

Ich glaube, wenn der Zustand des Beins sich nicht verschlechtert, werde ich es nächstes Jahr darauf anlegen und sie wieder vorsichtig anreiten.. Irgendwas muss ich ja mit ihr machen. Sonst lernt sie noch, wie man ein Stromgerät ausschaltet und Tore öffnet..

 

07. Juni 2014

Heute hatten wir mal wieder die Trense im Maul. Hat gut funktioniert und Hilde durfte damit Gras rupfen.


10. Juni 2014

Die ersten Wochen auf der Koppel am Ortsrand sind gut gelaufen. Nachdem ich den Streichholzzaun erhöht habe, sind die zwei Dicken brav auf ihrem Stück geblieben. Auch in den Tagen meiner Abwesenheit auf Wanderritt gab es keine Probleme.

 

Dirk führt mit mir Abends immer beide durch den Ort an den Ponystall und ich finde, er hat schon viel dazu gelernt und kommt gut mit Hannes zurecht, auch wenn er mal etwas schneller wird. Ich kann mich zumindest voll auf Mathilda konzentrieren, wenn sie mal Quatsch macht und muss nach den zwei Männern nicht schauen.

 

Mein größter Traum wäre es ja, auf Mathilda mit Dirk und Hannes Ausreiten zu gehen.. Das Problem ist nur, der einzige, der dazu momentan bereit ist, bin ich..

Zwischenzeitlich waren wir mal auf dem Platz und haben Bodenarbeit gemacht. Meine oberste Priorität war dabei, dass sie nicht wild wird, sondern ruhig bei mir bleibt, so wenig wie möglich mit dem Kopf schlägt und die Übungen sauber ausführt. Sie durfte auch mal aufs Podest.

Das hat sie gleich begriffen, ich musste es ihr nicht einmal zeigen..

Außerdem waren wir wieder Spazieren, natürlich mit Gandi. Es hat gut funktioniert, obwohl sie am Anfang viel getestet hat, ob sie nicht vielleicht etwas Gras fressen darf. Später konnte sie aber sogar am langen Seil auf der anderen Fahrrille im Wald gehen und hat nichts abgerupft. Berg hoch aus dem Tal heraus hatte sie mächtig zu schaffen, aber einen Schritt langsamer geht sie trotzdem nicht.. Mein Kopf war kurz vor dem Platzen bei über 30 Grad. Und das, obwohl es schon Abend war..

Die Bremsen plagen die zwei Dicken ziemlich und sie sind froh, wenn sie bei den Temperaturen Abends am Ponystall gekratzt (geputzt) werden und/ oder Duschen können.

Hannes und Hilde verstehen sich wirklich super gut und grasen sehr dicht nebeneinander und immer an der selben Stelle. Wahrscheinlich hat das den angenehmen Effekt, dass sie sich dabei mit beiden Schweifen gleichzeitig Fliegen wegjagen können.

Gestern Abend sind sie plötzlich aus ihrem Schatten volle Kanne losgerast und quer über die Koppel. Ich wusste erst nicht wieso, aber später habe ich die riesige Pferdebremse gesehen, die durch die Luft gesurrt ist..

Wenn es bloß leichte Fliegendecken in Kaltblutgröße gäbe, die nicht sofort kaputt gingen..

17. Juni 2014

Heute hatte ich mal wieder den Sattel auf Mathilda und umgeshimt passt der Parelli-Sattel wirklich super gut auf Mathilda.

Sie hat überhaupt keine Anstalten gemacht, zu bocken, an den Gurtstrupfen zu ziehen oder sonst irgendwelche Mätzchen. Ich konnte Nachgurten, wie bei einem Profi und sie ist Schritt gegangen, als ob nichts wäre.

Der Trab war total schrottig, sie läuft halt auf dem engen Zirkel noch deutlich lahm. Der Sattel hat sie da allerdings nicht gestört.

Ich überlege, ob ich in Zukunft mit Sattel spazieren gehe. Nicht, dass ich sie reiten könnte, aber vielleicht kann sie ja Yva Spazieren tragen?

So gewöhnt sie sich ein bisschen an "Reitergewicht" und es ist nicht so schwer, sie doch zu reiten, falls es in 100 Jahren mal der Fall sein sollte..

19. Juni 2014

Oh weia.. da freut man sich auf ein paar freie Tage und dann steckt irgendwem natürlich wieder ein Furz quer.. bzw. ein Apfel..

Eigentlich wollte ich heute Hannes reiten und hatte ihn auch schon gesattelt im Paddock, als Mathilda plötzlich auf ihrem Paddock merkwürdiges Verhalten an den Tag legte. Sie scharrte mit dem Huf und lief immer wieder Runde um Runde.. Dann blieb sie stehen und krampfte Hals und Bauchmuskulatur. Das wiederholte sie einige Male und stönte dabei.. Na toll.. Was war denn das schon wieder!? Mein Paps und meine Schwester standen dabei und waren ratlos bis unsicher.

Da mein Grundsatz lautet: "Lieber einmal mehr den Tierarzt geholt, als einmal zu wenig", rief ich kurzerhand beim Tierarzt an.

"Wie lange dauert es?" fragte ich. "So ca. 20 Minuten".. Toll. Die arme Hilde verdrehte die Augen, stönte, äppelte am laufenden Band und zog weiter ihre Kreise. Da sie äppelte kam ich langsam ins Zweifeln, ob es eine Kolik war.. Ich schaute sie mir genauer an und tastete ihren Hals ab. Sie fand das ziemlich blöd und drehte sofort ab, als ich ein zweites Mal zu ihr ging. Dann fiel mir auf, dass sie stark speichelte.. Das war ja wohl keine Kolik, sondern eine Schlundverstopfung vom feinsten!! Kurz darauf hustete sie auch schleimig und der ganze Speichel kam ihr aus der Nase.. Ich beobachtete ihren Schluckreflex, der überhaupt nicht mehr statt fand. Also stand ich nur hilflos im Paddock, rief Dirk an, der mir bei einer weiteren Nasen-Schlund-Sonde helfen musste und wartete auf die Tierärztin.

Ein paar Minuten später kam Hilde zu mir, stellte sich dicht neben mich und ließ den Kopf sinken. Ich streichelte ihren Oberhals und den Wiederist und redete leise mit ihr. Sie hatte die Augen fast ganz geschlossen und Speichel lief ihr aus den hängenden Lippen.

Die Tierärztin musste doch bald kommen!! Sie hatte jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr geschluckt und ab und an krampfte sie.

Nach zehn Minuten öffnete Mathilda die Augen wieder, machte ein paar kleine Schritte zur Seite und schluckte kräftig. Dann nahm sie sich ein kleines Maul voll Heu und kaute langsam darauf herum. Wie jetzt? Dirk, Papa und ich beobachteten konzentriert ihren Unterhals und tatsächlich! Da rutschte der gekaute Brocken Heu von der Kehle in Richtung Brust und war verschwunden. Selbst Mathilda sah überrascht aus, wartete noch kurz und nahm sich dann den zweiten Happen Heu.

Okay.. Na ja, besser so, als anders.

Und dann kam die Tierärztin um die Ecke. Sie hörte Hilde noch mal ab und tastet am Hals herum, was Mathilda diesmal duldete.

Sie solle dann jetzt erst mal nichts essen, damit sich nichts neues festsetzt und die nächsten Tage keine Pellets oder Leckerlies bekommen.

Gras sei aber am Abend kein Problem. Ach ja und vom Paddock mit dem Apfelbaum drauf sollten wir sie dann lieber wegstellen. Ja, klar. Darauf wäre ich auch gekommen.

Also steht sie ab sofort in Gandis Boxenpaddock und frisst Heu aus einem Sack, wenn wir reiten.

Als die Tierärztin dann weg war, bot ich ihr noch Wasser an, von dem sie auch ein paar Schlucke nahm. Dann schlummerte sie wieder und erholte sich von dem Schock..

Später auf dem Gras bemerkte man nichts mehr vom sterbenden Schwan und alles lief wieder normal.. Außer der Feiertag.. Der war im Eimer..




Am Abend war alles wieder gut..

21. Juni 2014

Heute waren wir mal wieder mit Gandi spazieren und Mathilda war wieder sehr lieb. Hat gut geklappt. Wir haben unterwegs einen kleinen Playmobil-Traktor gefunden (auf der Strasse bei uns im Ort) und die dicke Hilde ist ja bekanntlich Baustellenfahrzeuge-Fan und hat ihn erst neugierig angepustet und dann ein paar mal angeschubbst, als sie bemerkt hat, dass er rollt.

An sich läuft sie gut, ich habe allerdings das Gefühl dass ihr die Füße weh tun. Ich denke, sie braucht unbedingt Hufschuhe, die Sohle ist ziemlich dünn und sie ja sehr schwer.

Sie geht sehr ungern durchs Ort, wenn wir von der Koppel zum Stall oder vom Stall zu Koppel gehen. Ich muss sie regelrecht ziehen, was für Mathilda ja nun wirklich untypisch ist...

Ach ja! Ich habe heute übrigens in Mathildas Äppelhaufen einen kleinen Apfel gefunden.. KOMPLETT!! Er hatte nur ein paar Bissabdrücke in der Schale und war mehr gelb als grün, aber er war unversehrt.. Das war garantiert der Übeltäter, der in Hildes Hals gesteckt hatte.. Der alte Gierschlund.. Da hat sie nicht gekaut und nur geschnappt und passiert wars..


Abendessen.. so kann man sie wenigstens davon ablenken, den Schlauch vom Wasserwagen

anzuknabbern..



Hallo! Der Eimer ist leeeeer!


KNAUTSCH...!

23. Juni 2014

Ich werde mich mal nach Hufschuhen erkundigen. Mir gefällt überhaupt nicht, wie Mathilda läuft..

Ich hatte für Antaris die Easyboot Gloves. Für Mathilda hätte ich aber lieber die Easyboot Trails. Schaun wir mal. Morgen Abend mal Füße messen und am WE Hufpflegerin fragen.

Ach ja.. Einen Pferdekuss habe ich bekommen.. Als ich Mathilda und Hannes heute Abend zurück zur Koppel geführt habe, sind wir an einem Grundstück vorbei gelaufen, an dem die Hecken geschnitten wurden. An der Heckenschere sind sie brav vorbei gelaufen. Leider haben sie den Kerl auf der Leiter nicht gesehen und als wir vorbei waren und ich nichts ahnend war, erschraken sie beide und hüpften jeder einen kleinen Satz nach links.. Mathilda landete dabei weich.. auf meinem Fuß.. Ouuhuhuhuh!!!! 850kg… Mein Sockengewebe wird für immer mit meinem Hautgewebe verbunden sein.. Ich hab tief Luft geholt und den Fuß in die Luft gehalten. Die Pferde sind automatisch irgendwie stehen geblieben.

Die Tochter des Heckenschneiders fragte dann, ob sie mir etwas helfen könne.. NEIN! Verdammt.. Argh…

Nach ein paar Minuten Kampf gegen den Schmerz musste ich ja nun irgendwie weiter.. Also: Zähne zusammen beißen und mit erhobenem Kopf loshumpeln.. Die Hotten waren dann auch weiterhin brav und liefen schön mit bis zur Weide..

Schaun' wir mal, ob ich morgen Reiten kann, bzw. ob ich in meinen Schuh komme..

30. Juni 2014

Oh, wie schön ist das Koppelleben!




"Ich schlaf genau hier, okay?" Hilde, diesen Berg wollten wir eigentlich wegschippen..



Vom Mistwagen aus.. meine zwei Dickschiffe..

03. Juli 2014

Oh ich bin so stolz auf mein Böf! Mittlerweile ist sie so brav, Dirk kann sie ohne Probleme führen! So cool.. Wenn ich überlege, was das letztes Jahr teilweise noch für ein Akt war.. Sie ist einfach ein Superpferd!


Meine zwei Herzallerliebsten. So toll haben sie das gemacht!!!


Hannes wartet auf seinen Hufpflegetermin.


Hilde und ihr größter Fan

07. Juli 2014

Als ich heute auf die Koppel kam, bot sich mir ein erbärmliches Bild.. Hannes war schon von Anfang an nicht zu sehen, was mir schon komisch vor kam und Hilde kam aufgeregt ans Tor getrabt. Ich schaute und schaute und als ich am Tor war, sah ich Hannes auf drei Beinen stehend auf dem hinteren Teil der Koppel. Der arme Könich! Er konnte garnicht mehr gehen und Hilde war total aus dem Häuschen und versuchte ihn immer zu jagen. Ich rief sofort Dirk an und als er an der Weide war, untersuchten wir ihn zuerst. Es war nichts dick und es steckte auch nirgends ein Fremdkörper. Ich hatte die ganze Zeit ja schon einen Verdacht, da er in den letzten Wochen mal mehr, mal weniger lahmte, dann ging er wieder klar und dann war es wieder deutlicher.. Es konnte gut ein Hufgeschwür sein.. Da ich meine Hufpflegerin nicht erreichte, rief ich erst mal den Tierarzt. Da ich keine Erfahrungen mit Hufgeschwüren hatte, war ich erst mal ziemlich hilflos.

Bis zum Eintreffen des Tierarztes bauten wir für Hannes, der fürchterlich humpeln (er belastete das Vorderbein nur noch zwangsläufig für einen Schritt auf der Zehe und ging dabei tief "in die Knie") nach oben kam, einen kleinen Ruheplatz, an dem Mathilda ihn nicht herumschicken konnte. Sie stand dann total verwirrt und durcheinander daneben und schaute genau zu, was wir machten.

Ich Schiet auf anraten meiner Hufpflegerin dann an den Eckstreben Horn weg, so tief ich mich traute, aber es kam nichts. Außerdem waren die Hufe bretthart. Also warteten wir weiter auf den TA.

Als dieser dann kam, hatte auch er einen Verdacht auf ein Hufgeschwür und legte einen Angussverband an, der mit Wasser und Rivanol gefüllt wurde. Rivanol wirkt entzündungshemmend und außerdem antibakteriell und desinfizierend.

Schmerzmittel bekam der arme Kerl keine, weil er ja erst mal von meiner Hufpflegerin abgetastet werden musste, um das blöde Ding zu finden. Wir fuhren also noch Heu zur Koppel und eine zweite Trinkmöglichkeit. Die TÄ sagte, er könne ruhig auf der Koppel bleiben.

Da stand er nun, der goldene Könich und mümmelte Heu und schaute mitleiderregend. Hilde bekam auch etwas Heu ab, nachdem sie die ganze Zeit kopfschlagend um den Paddock gelaufen war.

 

08. Juli 2014

So, heute kommen die Pferde wieder an den Stall. Nachdem es die ganze Zeit regnet und der arme Hannes den ganzen Tag in seinem Paddock gestanden und vor sich hin gelitten hatte, war es mir zu blöd, ihn da im Regen rumstehen zu lassen. Meine Hufpflegerin hätte ihn da garnicht richtig bearbeiten können (und wollen) und so führten wir die zwei ganz langsam zum Stall. Hannes machte große Humpelsprünge und Hilde und ich warteten immer mal.

Im Stall angekommen waren die zwei zunächst etwas unruhig, als wir uns dann aber mit unserem Nachbarn unterhielten, hörte ich nach kurzer Zeit ein lautes Grunzeln. Als ich in den Stall ging um zu schauen, sah ich, dass Hannes flach in der Box lag und einen wenig königlichen Schlaf hielt. Er zuckte und zappelte und sein Bein zuckte immer wieder. Der Arme war total fertig.

Nach einer kurzen Wartezeit kam Martina endlich und just in dem Moment war Hannes wach und stand auf. Als hätte er es geahnt..

Martina tastete ihn zunächst mit der Zange ab und Hannes zog jedes Mal den Huf leicht weg. "Da ist es!" sagte sie. Häh? Wo? Er hat doch überall gezuckt, dachte ich mir. Aber sie fing an der weißen Linie an zu schneiden und ich muss zugeben, ich habe weggeschaut..

"Aha.." sagte sie und ich sah hin. Etwas Eiter und etwas Blut kamen aus einer Kerbe am Huf. Es war nur ganz wenig und sah garnicht so schlimm aus. Es muss aber höllisch weh getan haben. Danach reinigte sie es mit Wasserstoffperoxid und drückte noch mal drauf, um den Heilungsprozess anzukurbeln. Hannes ging dabei zwei mal in die Luft - Martina warnte mich aber immer vor und niemandem passierte etwas. Zum Schluss bekam Hannes, der wirklich total brav bei der ganzen Sache war, noch eine Windel um den Huf und Martina tapte ihn zu.

Ich muss nun einmal am Tag den Verband wechseln und die Stelle spülen. In den nächsten Tagen sollte er dann zwar raus, aber am Besten getrennt von Mathilda.

Ich glaube, er war froh, dass wir ihm endlich geholfen hatten. Denn er stellte sich nach der ganzen Prozedur schon wieder leicht auf seinen Fuß. Abends bekam er dann noch ein Schmerzmittel von mir.

 

09. Juli 2014

Heute morgen lief der Könich schon wieder viel besser. Ich packte seinen Huf noch zusätzlich in eine Tüte und brachte ihn aufs Paddock.

Als ich Abends nach der Arbeit zu den Pferden kam, hatte ich mir einen Krankenschuh besorgt, den ich Hannes anzog, nachdem ich den Verband gewechselt hatte (war eigentlich garnicht so schlimm, das Handling ist zu zweit allerdings garantiert viel einfacher..).

Damit konnte er dann über Nacht in seiner Box stehen.

 

10. Juli 2014

So, Hufschuh war ab, Verband war im Schuh, Könich stand mit Loch im Huf im Matsch und blickte vergnügt drein. So ein Blödi.. Da war er wie ein verrückter über die Koppel getobt (Bremsstreifen verrieten wir's..) und hatte dabei seinen Schuh verloren!

Ich panisch Martina angemalt, was denn jetzt zu tun sei. "Saubermachen, gut ausspritzen und neu desinfizieren". Ja, natürlich. Wieso war ich da nicht selbst drauf gekommen?

Also Könich gefangen, Huf abgebürstet und festgestellt, dass das Mullstück mit Jod von gestern Abend noch im Loch steckte. Kein Dreck reingekommen, also. Prima. Trotzdem habe ich das Loch dann ausgewaschen und neu desinfiziert. Blöder Schuh.. Heute machte ich wieder einen Verband mit Panzertape. Das funktionierte am Besten. Noch eine Tüte drüber geklebt und fertig.

 

11. Juli 2014

Hannes läuft wieder fast normal. Morgen kommen die zwei zusammen auf die große Koppel und es gibt keine Schmerzmittel mehr.

 

12. Juli 2014

Heute waren wir wieder mit Dirk und Gandi spazieren. Hilde macht das alles total cool. Sie ist zwar nach wie vor sehr zügig unterwegs, aber lange nicht mehr so stressig, wie früher. Von Iris habe ich gelernt, dass man den Pferden ihren Schritt lassen muss. Es gibt Tiere mit langsameren Gängen. Diese ständig zu treiben wäre falsch, genauso, wie die Schnellen ständig zu bremsen (dummerweise sind Rindill und Hannes aus den zwei verschiedenen Kategorien..).

Ich mache dann eben größere Schritte. Cool ist, dass Mathilda auch kurze Strecken langsam laufen kann. Das sagt mir, dass ich sie sehr wohl unter Kontrolle habe.

Einem Left-Brain Extrovert die ganze Zeit zu sagen, was es nicht darf, ist sowieso nicht sehr produktiv. Also gehen wir manchmal auch weiter auseinander, ich in Zone drei oder vier, manchmal sogar in 5 und Hilde auf dem Bürgersteig und ich auf der anderen Seite oder Hilde im Wald und ich auf dem Weg (Bäume umlaufen wir natürlich.. ;-) )

Mathilda findet es immer sehr cool, wenn kleine Kinder kommen und streicheln wollen. Sie steht dann immer so, als könne sie kein Wässerchen trüben und sobald das Kind nah genug ist, senkt sie schwungvoll ihren riesigen Kopf und die Kleinen machen drei Schritte zurück. Dann hebt sie ihn wieder und schaut unschuldig drein. Sobald das Kind wieder nach vorne kommt, schwingt ihr Kopf wieder um. Und wer Mathilda kennt, weiß genau, dass sie weiß, das das ein lustiges Spiel ist.. Ein Kind war letzten Samstag nicht aufmerksam genug und schwups! hatte sie dessen Zopf im Maul.. So ein Schlingel..

Hannes hat den ersten Tag mit Hilde gut weggesteckt, er lahmt immer noch nicht weiter und die zwei scheinen glücklich zu sein, wieder nebeneinander grasen zu können.

 

13. Juli 2014

Hannes ist im Prinzip wieder fit. Der blöde Verband hält allerdings nicht länger als einen Tag und ich könnte ihn sogar schon wieder reiten. Deshalb gibt's morgen Hufschuhe!

 

14. Juli 2014

Heute haben wir die zwei Dicken wieder zurück auf die Sommerkoppel gebracht. Hannes mit Silbernem Fuß und Hilde mit 7-Meilen-Stiefeln. Sie haben sich über das frisch nachgewachsene grüne Gras gefreut.

Ich habe ein paar Hufschuhe Old Mac's in Größe 8 zur Probe bestellt. Evtl braucht er dann bald seinen Verband nicht mehr und wir können wieder anfangen zu arbeiten..

19. Juli 2014

Hannes Old Macs sind da. Leider scheuern sie ein bisschen. Schon wir mal, ob sich das gibt. Evtl bekommt Hilde die dann auch.

 

03. August 2014

So, ich hatte jetzt zwei Wochen Urlaub. Natürlich habe ich mehr mit den Pferden gemacht, als sonst, wenn ich Arbeite. Leider konnte ich Hannes nicht reiten, weil die Hufschuhe den Ballen an einer Stelle aufgescheuert haben. Das muss jetzt erst mal heilen.

Dafür habe ich mit Hilde und Gandi weiter gearbeitet.

Außerdem haben wir den Dicken-Stall fit gemacht. Dort sah es aus, wie im Dschungel. Die Reitplatzgeschichte habe ich mit meinem Dad durchgesprochen und wir haben alte runtergebrochene und tote Äste abgesägt und entsorgt.

Yva und ich waren fleißig und haben Hindernissstangen angepinselt. Das Ergebnis steht ihr gleich hier.







Außerdem war ich auf einem Parelli-Kurs auf dem Lindenhof bei Barbara Heinen und habe einiges über Respekt und Rapport gelernt und die Möglichkeit und Notwendigkeit Pferde für Dinge durch Patterns (Muster) zu Motivieren. Auch hier gibts ein paar Bilder von Niki und Penny (Mathildas Verwandte).




Am letzten Samstag meines Urlaubs waren Niki von Penny und Litla und ich dann noch mal auf dem Lindenhof - diesmal als Zuschauer auf dem Playday. Ein Spaßturnier ganz im Parelli-Style. Nächstes Jahr werde ich dort mit Hilde und evtl. mit Gandi starten.

Damit das nicht alles so unübersichtlich wird, unterteile ich jetzt doch noch mal grob nach Datum.

20.07.

Nachdem Hilde und Hannes ja nun Sonntags die Hufe schön gemacht bekommen haben, nutzte ich die Gelegenheit, Hildes Lahmheit Martina vorzuführen. Sie wollte sie auf dem Zirkel sehen und begutachtete ihren Gang. "Also, ich finde sie jetzt im Schritt fast schlimmer wie im Trab, und doch kenne ich Leute, die solche Pferde reiten!.." Damit meinte sie, dass Hilde in ihren Augen lang nicht so schlimm lahmt, wie ich es empfinde. Für sie sieht es auch nicht mehr nach Lahmheit im Sprunggelenk aus, sondern mehr nach Hüfte, bzw. Lendenwirbel. Das könne eine Folge der Fehlbelastung der letzten zwei Jahre sein. Als ich die Frage nach einer durchgeführten Osteopatischen Behandlung verneinte, riet sie mir "Equikinetic oder so irgendwas würde ich mir machen". Ich hab das dann Abends gegoogelt und zufällig einen Kurs mit Michael Geitner gefunden, der im September in Obertiefenbach im Fahrstall Berghof statt findet. Das ist cool, denn den Fahrstall wollte ich mir wegen Gandi sowieso mal anschauen und doppelt cool, weil Michael Geitner Dicke gerne mag, ich ihm das zutraue und auch vertraue. Was ich bei einem XY-Trainer irgendwie nicht könnte.

Martina meinte noch, sie würde wahrscheinlich auch mal testen, wie Hilde läuft, wenn ich etwas Seitengänge und Stangenarbeit mit ihr mache. Oder im Wald querfeldein über Äste. Sollte die Lahmheit dadurch schlimmer werden, aufhören. Wird sie besser, ist es der richtige Weg.

Das habe ich beherzigt und war mit Hilde öfter spazieren (im Wald ist das irgendwie doof, sie hat so einen flotten Schritt, da komme ich ohne Wurzeln zwischen den Füßen ja schon grad so mit..) und wir haben Angefangen, ein Point-to-Point-Pattern mit drei Stangen zu lernen. Belohnung war das Essen auf der Wiese am Endpunkt des Pattern. Der sogenannte Sweetspot (so einen habe ich bei Hannes auf einem Weg installiert, den er nicht mochte - jedoch ohne es zu wissen. Jetzt mag er den Weg). Es hat mir nicht nur geholfen, Hilde einfach auf der Wiese zwischen den Punkten zu dirigieren, sondern auch so. Sie ist schneller da, wenn ich nach ihrer Aufmerksamkeit frage.

Nach den drei bis vier Tagen, an denen ich das gemacht haben, hatte ich immer das Gefühl, sie gibt die Hinterhufe viel besser und deutlich lockerer. Natürlich hatte sie dazwischen auch mal Pause und durfte nur auf der Koppel faulenzen oder wir sind einfach nur spazieren gegangen. Aber mein persönliches Fazit ist, dass sich gezielte Bewegung positiv auf die Lahmheit auswirkt.

Lustigerweise hat mein Pa in der Zeitung vor ein paar Tagen einen Zeitungsartikel über eine Pferdeosteopathin der DIPO (Deutsches Institut für Pferdeosteopathie) gelesen und war Feuer und Flamme dafür. "Die Frau würd ich mal anrufen. Das ist genau das Richtige für die Mathilda!"

Okay, weil er mir etwas zuschießen wollte, wenn ich Frau Schumann anrufen würde, habe ich das nun getan und nächste Woche haben wir einen Termin. Ich bin sehr gespannt, was sie sagt. Mit einer ihrer Kolleginnen hatte ich damals bei Antaris vor unserem ersten Wanderritt gute Erfahrungen gemacht.



24.07.

Mit Dirk und Gandi waren wir zwei mal spazieren und zweimal mit Rindill und Litla. Einmal war ich auch alleine mit der dicken Hilde draußen, weil ich einen Weg mit vielen Wurzeln gehen wollte, damit sie die Beine heben musste.. Auf einer Wiese durfte sie auch seit langem mal wieder am Seil um mich zirkeln. Erwartungsgemäß war der Trab nicht gleichmäßig und sie bockte auch immer mal wieder im Galopp los. Parieren und Seitenwechsel durch den Zirkel klappten dafür super gut und ich fühlte mich sicher und konnte ihr vertrauen, dass sie mich nicht angriff, wenn ich sie auf mich zu holte.

Der erste Spaziergang mit Rindill war total stressig, weil Mathilda nur am Seil zog und sich ständig in die Brust biss. An dem Tag war es total schwül und nachdem ich mir sicher war, dass an der Stelle keine Bremse oder ähnliches Getier saß und sie stach, brach ich den Spaziergang verfrüht ab und wir gingen nachhause. Keine Ahnung, wass sie da "gestochen" hatte.

Der zweite Spaziergang war dafür um so netter. Am durchhängenden Seil stiefelte sie vor mir her und wir konnten den Tripp sogar noch um eine Schleife erweitern. Sascha, Litlas Freund, der ab und zu mit Gandi unterwegs war und seinen Hund Tommy immer mal mitnahm, war sogar ziemlich überrascht, wie gut Mathilda mittlerweile reagierte.

Einmal tauschte ich mit Dirk und nahm selbst Gandi, weil der kleine Stinker randalierte. Dirk führte also Mathilda und es klappte ziemlich gut, wenn sie ihn nicht austrickste und fraß. Das ist echt genial.. Jetzt kann ich sie schon einem Anfänger in die Hand geben. Ziemlich cool, meine Dicke!

Meine Freundin Ingrid (ebenfalls eher Pferdelaie) führte Mathilda sogar durchs Ort auf die Koppel, während ich Hannes nahm. Mein Punktefärt ist einfach der Wahnsinn!

26.07.

Verladen haben wir auch wieder. Nachdem ich ja jetzt weiß, dass ich mit Hilde und Gandi nach Obertiefenbach fahre, kann ich das zusammen Hänger-fahren trainieren.

Bei der ersten Session habe ich nur mal einzeln mit ihnen geübt.

Und ohne, dass ich großartig seit dem letzten Mal weitergeübt habe, kann Hilde jetzt im Hänger stehen, ohne dass hinten die Stange zu ist, während ich nach vorne gehe, eine Möhre füttere, wieder nach hinten gehe, sie streichle und wieder nach vorne gehe. Und um den Hänger herum kann ich auch gehen. Alles, ohne dass sie aus dem Hänger steigt!!! Totaaaaal cool!…

Gandi geht nach wie vor ohne Probleme rein. Das einzig Dumme ist, dass ich noch eine Anbindeöse brauche, weil Gandi doppelt angebunden werden muss. Sonst versucht er, sich im Hänger zu drehen. Das ist mir zu gefährlich. Hilde steht sowieso drin wie eine Sardine in der Dose, die muss ich nur am Kopf fixieren, wenn sie mit Kumpel fährt, damit sie demjenigen nicht eine neue Frisur verpasst..

Hannes war auch ganz im Hänger! Und zwar mit normalgestellter Mittelwand von außen geschickt ohne Sicherheitshuf auf dem Scharnier!! Sehr cool. Und bei ihm konnte ich auch zwischen Türchen vorne und hinten pendeln. Zwar nicht so lange, wie bei Hilde, aber das war trotzdem ein ganz großer Sprung in seiner Verladekarriere. Der nächste Schritt wäre dann der Riegel hinter seinem Po..

Dann haben wir Hilde und Gandi zusammen verladen. Erst hab ich Hilde reingeschickt, während Dirk draußen Gandi hielt. Bei Hilde die Stange zugemacht, Seil über den Rücken gelegt und Gandi geschnappt. Ihn habe ich dann normal reingeführt, also nicht geschickt. Drinnen bin ich dann bei ihnen geblieben und hab jedem ein Stück Möhre gefüttert. Gandi kann ich noch nicht anbinden, weil wie gesagt noch die eine Öse fehlt und mir war das Risiko eines Irokesenschnittes doch zu groß..

Dann hat Dirk die Stange hinter Gandis Po eingehängt und langsam die Rampe hochgeklappt. Hat alles super funktioniert. Hilde war total gechillt. Gandi war schon etwas unsicher, und wollte sich gerne umschauen. Das konnte ich aber verhindern. Dirk reichte mir dann durch das Einstiegstürchen noch ein paar Möhren und nachdem die zwei die gegessen hatten, durfte er hinten langsam wieder öffnen. Zuerst Gandi raus und dann Hilde. Die stand total brav und hat gewartet, bis ich sie ausgeladen habe. Sie drückte nicht mal gegen die Stange. Sehr sehr cool.

Der nächste Schritt für diese zwei wäre es jetzt, ein Stück zu fahren und sie am Stall wieder auszuladen.

04. August 2014

Heute Abend hat es gewaltig geschüttet. Ich bin dann später noch mal auf die Koppel rüber zum Abäppeln und hab von uns Regen-Selfies gemacht!








Eigentlich müsste ich die Fotos ja besonders klein machen.. Meine Pferd sind ja mit Wet-Hair-Look noch fotogen,

aber ich....

09. August 2014

Tja, wenn ich wieder arbeiten muss, bleibt unter der Woche wenig Zeit für Hilde. Wir haben zwar mal geputzt, aber wirklich was machen können wir nicht. Also konzentriert sich das alles auf das Wochenende.

Heute war ich mit ihr auf dem Roundpen und habe mal wieder richtige Bodenarbeit gemacht. Ich wollte sehen, wie sie im Trab auf dem Zirkel lief, nach dem wir ja nun fast zwei Wochen jeden zweiten Tag Stangenarbeit oder Ähnliches gemacht hatten.

Dazu musste sie aber erst mal auf dem Zirkel laufen.. Ich habe also ein Hütchen kurz vor den Hufschlag gestellt, damit ihr der Engpass (zwischen Roundpenbegrenzung und Hütchen) besser signalisiert wurde. So konnte ich ihr schneller begreiflich machen, was ich von ihr wollte. Erstaunlicherweise (für mich, für Hilde natürlich nicht) klappte das innerhalb von zwei Versuchen und sie blieb auch tatsächlich brav auf dem Hufschlag.

Vorher wollte ich aber noch ein paar Tritte Seitwärts nach beiden Richtungen sehen. Dabei lag eine Plane im Weg. Scheinbar waren wir noch nie seitwärts über eine Plane gelaufen, denn Mathilda hob die Beine, als stakse sie durch Gelee.. Danach hat sie auch ziemlich mit der Lippe geklappert und den Augen geblinzelt (ein Zeichen, dass das Pferd das Gelernte abspeichert).

Da Seitwärts ihre Lieblingsübung ist, fragte ich nicht so viel danach. Jede Seite zwei Mal musste reichen.

Wir haben früher ja lange am kurzen (3m) Seil gearbeitet. Da kann es sein, dass die Pferde "verlernen" weiter von einem entfernt ebenfalls auf Fragen antworten zu können.. Nachdem ich dann ein Pattern mit meinen Hütchen im Schritt fest installiert hatte (gehe von einer Seite des Roundpens durch den Engpass Hütchen und Bande und Podest und Bande und halte dann an), fragte ich das selbe Spiel noch mal auf der anderen Hand. Hier funktionierte es dann tatsächlich schneller - was nicht unbedingt selbstverständlich war.

Ich erweiterte die Übung nun auf Trab. Eine halbe Runde reichte mir am Anfang. Das macht sie ganz cool, ohne Kopfschlagen. Sie sieht dabei zwar nicht glücklich aus, aber der RB ist auch wirklich eng. Lahmheit kann ich da natürlich nicht wirklich sehen. Also versuchte ich, so wenig wie möglich halbe Runden zu benötigen, bis ich den Eindruck hatte, Mathilda entspannte sich etwas und fragte dann nach einer ganzen Runde. Hier lies sich schon ganz gut sehen, dass die Lahmheit auf der rechten Hand (wo die Verletzung war) nicht so stark zu sehen war, wie auf der linken Hand. Ich hatte auch den Eindruck, es sei tatsächlich weniger geworden. Sie wirkte nicht mehr ganz so steif..

Auf der anderen Hand fragte ich nicht lange nach Trab, denn mittlerweile waren wir schon länger im Trab unterwegs und ich wollte sie nicht gleich überlasten. Anschließend ging ich mit ihr noch im Schritt und ließ sie aufs Podest steigen und fragte nach Kopf runter.

Draußen auf der Wiese lief ich im Schritt noch mal über unser vier-Stangen-Pattern, je zwei Mal pro Seite und als Belohnung durfte sie immer grasen.

Am Mittwoch kommt ja unsere Osteopathin der DIPO, um Hilde durchzuchecken. Mal schauen, was dabei herauskommt..

 

13. August 2014

So ein Mist. Ich musste den Termin für heute absagen, es hat geschüttet wie aus Eimern.. Frau Schumann kommt jetzt in der ersten Septemberwoche eine Woche vor dem Kurs.

Ich hoffe, am Wochenende ist das Wetter mal wieder besser, ich will Hilde und Gandi noch mal zusammen verladen und dann nächstes Wochenende mal zusammen eine Runde fahren..

Puh.. das war echt ein Shitwetter.. Die zwei armen dicken Pferde hab ich zwar in ihre Regendecken gepackt, aber bei Hildes bin ich mir nicht so ganz sicher, dass die auch dicht ist.. Vorher musste ich sie auch erst noch nähen, weil der eine Bauchgurt abgerissen war..

Ich hatte auch vor, später noch mal an die Weide zu fahren und zu schauen, aber die Couchgravitation hatte mich dann fest im Griff.

Ziemlich blöd, so einem Wetter. Den Sommer über hatten wir ja Glück. Hoffentlich bleibts im Herbst auch noch etwas trocken.

Nächstes Jahr brauchen wir unbedingt eine Hütte für die zwei. Dann brauche ich nämlich garnicht erst Decken nähen und durch die Gegend fahren (zumal der Feldweg zur Koppel mit einem Passat nicht so gut zu fahren ist, wenn es da mal schnell 6 oder 8 Liter pro Quadratmeter schüttet..) und kann gleich auf der Couch bleiben.. Was für ein Leben!..

 
19. August 2014

Haben ein Regenbogengeschenk von Antaris bekommen! Vor 5 Tagen und zwei Jahren habe ich sie zum letzten mal gesehen. Und denke immer noch jeden Tag an sie! Der Bogen war so krass kräftig bunt! Da hat sie sich sehr viel Mühe gegeben!!! Danke Anti für diesen tollen Augenblick!







 

20. August 2014

Heute war ich mit Hilde wieder auf dem Platz, nachdem sie die letzten zwei Tage wegen Regen wieder nur auf der Koppel standen und wir nix machen konnten.

Wow.. obwohl es so kalt ist (also, im Vergleich zu den letzten paar Wochen), lief sie wirklich super! Wir haben erst mal ein paar Schrittrunden auf jeder Hand gedreht, dann hab ich dazwischen immer wieder Handwechsel durch den Zirkel gefragt. Von links nach rechts tut sie sich dabei ein bisschen schwer, aber ich glaube, das lag eher am Verständnis.

Dann einmal Rückwärts quer durch den Roundpen. Total flüssig, kein motziges Gesicht und relativ zügig. So zügig eben, wie ich gelaufen bin. Sehr gut, Hilde! Dafür gabs ein Leckerlie.

Auch sonst war sie nicht pissig (witzig.. die Autokorrektur schreibt "bissig"..) und hatte keinen Ausbruch irgendeiner Art. Im Trab legt sie zwar nach wie vor die Ohren an (mit Smaug-Gesicht), aber sie hält tapfer die Geschwindigkeit. UND: Die Lahmheit ist fast weg. Ich muss sie wirklich suchen.. Total krass. Ich war voll geflasht. Juhu!!

Vor dem Trab habe ich immer eine viertel Runde normal Schritt, dann Seitwärts, wieder normal Schritt und Seitwärts gefragt. Das auf jeder Hand. Dadurch lockert sich alles schön, habe ich das Gefühl und es tut ihr gut. Sie macht es auch alles anstandslos. Teilweise sogar übermotiviert. Trab auf beiden Händen danach wie geschrieben ohne die bisherige auffällige Lahmheit. Vielleicht noch etwas Taktunrein, aber hey- der Platz hat 12 Meter Durchmesser..

Anschließend sind wir im Dämmerlicht (..ja *heul* es wird Abends schon wieder früher dunkel!..) noch 20 Minuten Spazieren gewesen. Alleine. Garkein Problem für Hilde. Wenn ich nächstes Jahr wirklich anreiten kann, werde ich das alleine machen müssen. Und deshalb übe ich jetzt ab und zu das alleine mit mir draußen sein. Demnächst prüfe ich das auch mal aus Zone 4 und 5. Später bin ich ja auch nicht mehr zu sehen..

Jedenfalls kamen wir dann noch an Bettinas Pferden vorbei und die haben mächtig angegeben und kamen aus dem Tal hoch galoppiert an den Zaun. Mathilda hat sich noch imposanter gemacht, als sie eh schon ist und hat durch die Nüstern geblasen und den Schweif gestellt. Ich hab gesehen, wie sie sich angespannt und die Schritte verkürzt hat. "Aha.. schaun wir mal, wo das hin führt.." hab ich gedacht. Aber ich hab eigentlich überhaupt keine Angst, dass wir eine Situation nicht meistern können. Solange ich sie einzeln habe, ist sie immer wieder abrufbar. So auch hier. Drei Schritte gehopst - kurzer Zupf am Seil, da kam schon der Kopf rum und sie stand vor mir. Driving-Game mit der Vorhand und schon waren wir wieder nebeneinander auf dem Weg und sind weiter marschiert. Sehr cool für eine Fünfjährige mit Mathildas Kaliber an der Hand in der Dämmerung. Bettinas Wallach Ron hat dabei neben uns ein Riesen Theater veranstaltet und sogar der alte Wirbel kam mal an den Zaun. Aber Hilde hat nur noch hingeschielt und ist mir mit weiter gelaufen. Hach.. Sie ist halt einfach doch die Beste..

23. August 2014

Heute haben wir verladen. Yva und Dirk haben mir dabei geholfen. Es hat suuuper geklappt und Hilde war mit Gandi zusammen zwei mal drin.

Erst hab ich jeden mal einzeln reingeschickt und dann beide zusammen.

Hilde macht das so souverän, ich kann mir da sogar richtig Zeit lassen, Gandi zu verladen, der das noch nicht so souverän macht. Hab auch das Stallhalfter mal angelassen, damit ich Hilde drinnen im Hänger anbinden kann. Dirk hat dann hinter Gandi die Stange geschlossen und die Rampe hochgeklappt. Ich war noch mit drin, weil ich Gandi festhalten muss. Die Ösen zum Anbinden sind in seiner Höhe noch nicht eingeschraubt. Die zwei haben dann von mir ein paar Möhren bekommen und ich habe Dirk das Zeichen zum wieder aufmachen gegeben.

Beim ersten Mal wieder ausladen war Gandi sehr unruhig und hatte es total eilig, wieder aussteigen zu können. Hilde hat dann mit dem Hintern ziemlich gegen die Stange gedrückt, war aber ansonsten sehr ruhig. Ich hab also einfach gewartet, bis sie nicht mehr gedrückt hat.

Dann hab ich die Stange aufgemacht und sie kam direkt raus. Daran müssen wir noch arbeiten. Ich hätte gerne, dass sie ein paar Sekunden länger wartet, bis sie rauskommt.

Das zweite Mal war um Längen besser. Gandi war nicht ganz so nervös und als wir alle drei im Hänger waren, bat ich Dirk, mal etwas daran zu wackeln. Das tat er und Hilde war das total egal. Gandi blickte etwas unsicher drein, blieb aber auch ruhig. Als wir dann wieder ausluden, ging Gandi schön langsam und grade von der Rampe und Dirk nahm ihn mir ab. Ich klickte vorne Hildes Stricke um und ging anschließend hinten an die Stange, um diese zu öffnen. Mathilda stand brav an ihrem Fleck und drückte nicht. Ich konnte ganz easy die Stange öffnen und ihr am Schweif sagen, dass sie aussteigen soll. So wünsche ich mir das.

Brave Pferde.

Auch Hannes ging später noch in den Hänger. Ich hatte heute nicht mit schräggestellter Mittelwand angefangen, sondern gleich in das normale Hängerabteil gefragt. Er ging bis zur Hälfte rein und dann wieder raus. Als ich dann wieder fragte, ging er ganz rein. Er ließ allerdings genau so viel Po draußen, dass ich die Stange nicht zumachen konnte.

Die nächsten drei Mal reinschicken war es genauso. Aber gut. Zum Zumachen ist es wohl noch zu früh…

Oben am Stall durfte Yva dann mal auf Mathilda sitzen. Ich fand es so cool, wie brav sie das gemacht hat!! Sie ist sogar auf ihrem Paddock rumgelaufen mit Yva oben drauf und war so eine Liebe!!! Später habe ich ihr sogar so weit getraut, dass ich Yva (natürlich dann mit Helm) auf Hilde gesetzt und die zwei Dicken nebeneinander auf die Koppel geführt habe.

Am Anfang wollte Hilde nicht losgehen, aber das macht sie immer, wenn sie zurück auf die Koppel soll. Also habe ich Yva angewiesen, die Beine feste zuzudrücken und so lange zu gedrückt zu lassen, bis Hilde einen Schritt machte und dann direkt die Beine aufzumachen. Das mussten wir ein paar Mal machen, aber man konnte dem Fortschritt zusehen. Später, als Hilde nach einer Schaukel schaute, brauchte Yva nur noch kurz die Beine anlegen und Hilde lief los.

Auch auf dem Feld war sie total cool. Ach, die Hilde.. Das ist echt die "Story of my life"..





 24. August 2014

Heute waren Dirk und ich mit Hilde und Gandi Spazieren. Wir haben unsere Standardrunde heute mal etwas ausgeweitet.

Am Anfang kamen wir zwischen den zwei Pferdekoppeln hindurch. Bailey und Luna gaben auf der einen Seite mächtig an und erschreckten Hilde und Hannes ganz schön. Vor allem Gandi hoppste die ganze Zeit um Dirk herum und hob sein Schweifchen. Bailey machte es eine Nummer größer auf der anderen Seite des Zauns nach. Hilde war nach dem ersten Schreck schön ruhig, und die Sache mit dem "gib Seil" hatte mal wieder funktioniert. Sie hatte zwar den Kopf hoch erhoben und war dadurch ganz schön groß, aber an sich ließ sie sich gut händeln.

Wenn sie nicht grade das "Haifischgesicht" hat, ist sie mir von meinen drei Pferden am Liebsten in brenzligen Situationen, weil ich sie sehr gut im Griff habe. Wenn sie auch mal ein paar Meter rennt, gebe ich Seil (ich habe immer das 7m-Seil dabei) und schaue ihr auf den Hintern. Sie dreht ihn dann sofort und schaut mich wieder an.

Nach dem alle wieder auf einem niedrigeren Level liefen, gings weiter auf einen neuen Weg. Im Sonnenschein liefen wir über einen weichen Grasfeldweg und ich freue mich schon so darauf, Hilde hier vielleicht nächstes Jahr reiten zu können.

Wir kamen an Schafen vorbei, die ihr überhaupt nichts ausmachten und gingen durchs Ort zurück, nachdem wir noch meinen Vermieter getroffen hatten.

Gandi war jetzt schon ziemlich müde, deshalb bogen wir nach rechts in Richtung Heimat. Ein bisschen was zu kucken hatten wir noch bei Bettinas Pferden. Unsre Ex-Reitbeteiligung saß auf der Koppel und tippte auf ihrem Handy herum, als Mathilda sie sah. Kurz versteinerte sie, aber eigentlich machte es ihr nicht wirklich was aus. Caroline stand dann auch auf und Mathilda löste sich wieder.

Eigentlich ein schöner Spaziergang. Ich wäre gerne noch weiter gelaufen, aber Gandi ist halt nicht so der Vielläufer.. und Dirk auch nicht.

 

25. August 2014

Wow! Was ist das für ein Scheißwetter?!??!

Genauso beschissen ist Hildes Laune heute..

An den Stall habe ich sie nicht geholt, dafür wollte ich mal wieder abäppeln, was ich die letzten drei Tage sträflich vernachlässigt hatte. Also hab ich die zwei Dicken grade gefüttert und mir Schubkarre und Abäppler geholt. Kaum waren die zwei fertig, kamen sie in meine Richtung gelaufen und dann ginge los.. Hilde hat Hannes erst ein paar mal hin und her schikaniert und nach dem sie gemerkt hat, dass das blöd ist, weil man rutscht, wollte sie es dann wohl an mir auslassen. So eine Ratte.. Das war kein Smaug mehr, das war Hildes Haifischgesicht! Und zwar das des weißen Hais..

(Hilde hat drei mir bisher bekannte Gemütslagen - Kleiner Exkurs:

Das Kuh-Gesicht: dabei hängen die Ohren, sie ist aufgeschlossen und interessiert, freundlich und mag Hannes und man kann alles mit ihr machen. Meistens hat sie das im Frühling und den ganzen Sommer lang

Das Smaug-Gesicht: sie schaut wie ein Drache, der ein bisschen vor sich hinkocht und kleine Rauchfahnen steigen aus ihren Nüstern. Sie bewacht dann den Schatz - ihre Persönlichkeit. Man kann jetzt eigentlich auch alles mit ihr machen, muss sich aber etwas anstrengen, um ihr Interesse zu wecken und ein bisschen den Clown machen, damit sie wieder lustig wird und voll bei der Sache bleibt. Außerdem muss man aber immer insgeheim damit rechnen, dass sie Protest in Form des dritten Gemütszustandes einlegt und ein bisschen aufpassen.

Das Haifischgesicht: das ist das "ich krieg dich"-Gesicht und ich mag es überhaupt nicht, wenn sie so ist.. Sie ist dann ziemlich aggressiv, schaut einen herausfordernd an und man sollte ihr nicht den Rücken zukehren. Hannes mag sie dann überhaupt nicht und ärgert ihn ständig. Man kann das nur hinbiegen, indem man ihr eine Möglichkeit gibt, das Ventil dafür zu finden. Meistens geht das gut über Bodenarbeit mit Bewegung. UND MAN MUSS SEINEN MANN STEHEN…Das Haifischgesicht macht sie oft, wenn es schlechtes Wetter gibt und plötzlich kalt ist und wenn es ihr langweilig ist.)

Ich stand also auf der Weide und habe es kurz verpasst, sie im Blick zu haben. Als ich grade den Abäppler ausleeren wollte und mich glücklicherweise in ihre Richtung drehte, war sie ca. 20 Meter von mir entfernt und kam ich Trab auf mich zu. Kopf nach unten gestreckt, Ohren angelegt. Das hatte ich echt schon wirklich lange nicht mehr! Ich bin mit meinem Abäppler also einen Schritt auf sie zu und habe so getan, als würde ich den Stick schwingen. Das hat sie geärgert! Sie ist in einem Riesen Bocksprung mit Kick in meine Richtung nach rechts den Hang runter abgehockt und hat mit dem Kopf geschlagen.

Als ich die Karre dann ausleeren wollte (ich nehme an so Tagen IMMER den Abäppler mit, auch wenns nervig ist), kam sie wieder auf mich zu, diesmal aber im Schritt. An ihrem Blick habe ich aber gesehen, was sie vor hat. Ich habe wieder meinen Bereich verteidigt. Sie hat sich halbsteigenderweise um ihre Hinterhand rumgewirbelt, ist aber in der Entfernung geblieben und nicht gegangen. Das war mir nicht genug und ich habe ein paar energische Schritte auf sie zu gemacht, habe ihr eine Richtung gezeigt und mit dem Abäpplerrechen als Stick Druck auf die Schulter gemacht. Wow.. die war sauer. Aber sie ist abgehauen. Und ich habe in mich reingegrinst. Ehrlich. Das ist zwar gefährlich und Reiner würde mir den Vogel zeigen, aber außer mit Humor kriegt man sie nicht klein.

Eine Viertelstunde später war sie wieder etwas mehr bei sich und ich konnte mich ganz normal bewegen. Sogar mein Paps kam später noch und hat mit abgeäppelt.

So eine Tussi.. Morgen nehme ich das Seilchen des Sticks mit..

 

26. August 2014

Ja.. geil. Nur Wasser. Von oben, von unten, von der Seite.. Baaaaaaahhhh! Wo ist der Rest-Sommer???

Die Hotten sind fast abgesoffen. Aber ich habe sie trotzdem draußen gelassen. Die anderen Pferde hier im Ort sind auch draußen und es ist total warm.

Nächstes Jahr gibt's definitiv einen Unterstand. Und wenn sie sich dann da nicht reinstellen, haben sie eben Pech gehabt. Sie haben jetzt ihre Decken auf und ich hoffe, die von der Hilde ist dicht.. Es schifft seit Stunden wie aus Eimern..

Ne Portion Heu hab ich ihnen noch hinter gebracht (getragen!), damit sie noch was zu Naschen haben. Haben sich auch gleich drüber her gemacht. Dirk und ich haben noch schnell zwei Karren abgeäppelt und da hat es auch schon wieder angefangen zu regnen..

 

27. August 2014

Die ganze Nacht hat es durchgeschifft.. Jetzt klart es auf. Hannes Decke war trocken. Hildes auch, allerdings war sie recht kühl drunter, ich weiß nicht, ob die Decke einfach schon wieder getrocknet ist.

Die Schlupp-Decke kann ich nicht aufziehen, die ist definitiv undicht. Hab den Hersteller schon kontaktiert. Bisher keine Antwort.. Ich hatte sie erst zwei mal drauf.. Ärgerlich. Jetzt hat sie ihre Camouflage-Decke auf. Die passt ihr super, aber die ist halt von mir Handgeflickt und ist eigentlich nur eine "Notdecke", falls mal eine über Nacht so nass geworden ist, dass sie bis zum nächsten Gebrauch nicht schnell genug wieder trocken ist.

Ich hoffe, die nächsten Tage kann alles mal wieder etwas abtrocknen..

 

05. September 2014

Heute war eine neue Osteopathin von der DIPO da, um Hildes Lahmheit zu untersuchen. Wanja Schumann aus Wiesbaden befragte mich erst einmal ausgiebig zu Hildes Unfall und den letzten zwei Jahren. Danach gingen wir auf den Roundpen und sie schaute sich Hildes Bewegungsabläufe und die verkorkste Wendung von linker nach rechter Hand.

Was mich enorm beruhigte: Sie hatte die selbe Ansicht wie Martina, meine Hufpflegerin. Wanja denkt auch, dass die Lahmheit aus der Hüfte, bzw. dem Kreuzdarmbeingelenk kommt, nicht mehr aus der Sehen. Nach dem Abtasten der Sehne ("Da kann ich kneifen und drücken wie ich will") sagte sie auch, dass sie überhaupt keine Schmerzreaktion provozieren konnte.

Die Lahmheit wäre allerdings deutlich sichtbar. Sie fragte nach schnellerem Tempo und bemerkte auch, dass sie dann weniger zu sehen war.

Dann ging es ans durchtasten. Sie strich sie überall ab und lockerte den Halsmuskel, in dem sie in fest packte. Mathilda stampfte auf und schlug mit dem Kopf, aber Wanja hielt den Muskel fest und ließ sich von Mathilda nicht beeindrucken (da bin ich ja immer froh drum..). "Gleich siehts Du, wenn der Schmerz nachlässt und sie es angenehm findet!" und kaum hatte sie den Satz beendet, ließ Hilde den Kopf sinken, schloss die Augen und ihre Lippen wackelten.

Danach lockerte Wanja die Faszien auf dieser Halsseite und kraulte Hilde dann ein bisschen und tastete dabei die Wirbel ab.

Anschließend bearbeitete sie noch das Zungenbein auf beiden Seiten, was Mathilda deutlich unangenehm war.

Danach hob sie die Hinterbeine und stellte fest, dass das Öffnen des Kreuzdarmbeingelenks nach rechts Mathilda deutlich schwer fiel und sie das Bein gleich wegzog, sobald es eine gewisse Höhe erreichte. Auf der linken Seite konnte sie das Bein beliebig heben, ohne eine Reaktion von Mathilda zu bekommen.

Jetzt waren noch die Wirbel dran. Das war total krass. Sie Strich mit einem Stäbchen rechts und später auch links der Wirbelsäule auf der Kruppe Richtung Schweif und Hilde wölbte den Rücken auf. Dabei krachte es und 5-7 Brustwirbel flogen zurück an ihren ursprünglichen Herkunftsort. Wanja war selbst etwas erstaunt.

Jetzt wollte sie Mathilda noch mal in Bewegung auf der Strasse im Schritt und Trab von sich weg und auf sich zu sehen. Später versuchte sie, das Kreuzdarbeingelenk auf der rechten Seite wieder an die richtige Stelle zu schieben, in dem sie Mathildas linkes Bein so stark anhob, dass diese einen kleinen Hüpfer auf dem rechten Bein machen und sich so selbst wieder einrenken sollte. Das war zumindest die Theorie, denn Mathilda drückte einfach das linke Bein nach unten aus Wanjas Händen heraus und hüpfte mit beiden Beinen.

"Hast Du oder kennst Du vielleicht irgendeinen großen starken Mann, so eine Art XXL-Ostfriesen?" Den könnten wir nämlich dann zum nächsten Termin gebrauchen, der in drei Wochen stattfinden wird. Alleine schafften wir das einfach nicht. Mir fiel direkt Yvas Papa ein. Den würde ich fragen.

Abschließend wollte ich noch eine Prognose von Wanja. Man könne natürlich nicht genau sagen, ob das jetzt noch richtige Schmerzen oder nur eine Schonhaltung waren, meinte sie. Im Vergleich gradeaus/Zirkel allerdings war sie der Meinung, dass ich Mathilda durchaus gradeaus im Gelände im Schritt reiten könnte! Mir fällt einfach jedes Mal ein Stein vom Herzen, wenn jemand mir so einen Hoffnungsschimmer gibt. Es wäre wirklich mein größter Traum mit Hilde zu reiten. Auch wenn es nur Schritt wäre, wäre es doch einfach grandios.

08. September 2014

Hui.. am Wochenende ist endlich der Michael-Geitner Dualaktivierungs/bzw. Equikinetic-Kurs! Ich bin schon ein bisschen aufgeregt..

Heute wollte ich dafür mit Dirk und Gandi und Hilde das Verladen üben und einmal um die vier Ecken fahren. Dazu habe ich Mathilda die Transportgamaschen von Antaris anprobiert. Lustigerweise passten die tatsächlich! Zwar stakste Hilde wie ein Storch im Salat zum Hänger, aber Gamaschen an den Hinterbeinen kannte sie eigentlich von ihren BoT-Gamaschen im Winter. Das Einladen war dann eigentlich keine große Sache. Mathilda marschierte sofort in den Hänger. Die Stange bekam ich nicht ganz zu und so lotste ich sie noch mal heraus und schickte sie wieder hinein. Jetzt war es kein Problem und ich konnte die Stange schließen. Dann stieg ich vorne durch die kleine Tür in den Hänger, klickte das 7m-Seil aus dem Knotenhalfter und befestigte den Panikhaken der Anbindekette an ihrem darunter liegenden Stallhaflter. Jetzt bekam sie eine Möhre und Dirk reichte mir den Strick von Gandi, der darauf in meine Richtung in den Hänger tappelte. Auch er bekam vorne von mir eine Möhre, während Dirk hinten die Stange auf Ponyhöhe schloss. Gandi band ich mit einem Seil rechts und links vom Halfter aus an, da sich der kleine Molch im Hänger fast drehen konnte, wenn er wollte. Dirk schloss derweil hinten die Rampe.

Dann reichte er mir die Heunetze von draußen, die ich noch schnell befestigte. Bis hierher alles Routiniert und ohne Zwischenfälle.

Plötzlich fing Mathilda an, mit dem Hinterbein gegen die Rampe zu donnern. Meine Herren.. Das tat "Schläsch", wie der Hesse sagen würde! Erst überlegte ich noch, ob ich ihr die Gamaschen wieder ausziehen sollte, aber einem rumtretenden Pferd im Hänger von hinten Gamaschen abnehmen? Nein.. Da musste sie jetzt durch.

Wir stiegen also ein und fuhren los. Während der ersten paar Minuten hörte man von hinten keinen Mucks. Plötzlich ging das Geknalle wieder los..

Wir setzten unsere Fahrt fort und drehten wie vereinbart an einem großen Parkplatz neben der Bundesstrasse und fuhren zurück.

Wieder zuhause am heimatlichen Stall öffneten wir die Rampe und luden genauso aus, wie wir eingeladen hatten - nur Rückwärts. Also Gandi zuerst raus. Da besteht immer die Gefahr, dass der sich dreht, während er raus soll. Ich binde ihn also zunächst los, dann öffnet Dirk die Stange und ich lasse den Strick einfach durch meine Hände gleiten. Dirk nimmt ihn dann draußen in Empfang.

Danach Hilde. Die drückte natürlich schon mit ihrem fetten Hintern gegen die Stange. Außerdem schlug sie dann auch immer noch mal nach hinten raus. Sie weiß aber genau, dass ich nicht öffne, wenn sie dagegen drückt. Also verlagert sie das Gewicht nach vorn und ich nahm die Stange raus. Dann legte sie in aller Ruhe, aber mit unaufhaltsamer Gleichmäßigkeit den Rückwärtsgang ein und ich stützte sie an der Seite etwas, damit sie auf der schrägen Wiese nicht neben die Rampe trat.

Alles im Prinzip total erfolgreich, nur bei der Fahrt am Wochenende bekommt sie hinten normale Bandagen drauf und ich wasche die Transportgamaschen erst mal.. Evtl piekst da ja irgendwas..

An sich bin ich aber total stolz auf meine zwei Transport-Champs!

 

12. September 2014

Huhuhuhu.. Morgen ist es soweit! Der erste Kurs außer Haus mit Hilde!

Heute Abend habe ich mit Nike zusammen die zwei Dicken schon an den Stall geholt, damit ich morgen früh in Ruhe Verladen kann.

Die Sachen sind gepackt und es kann eigentlich losgehen.

 

13. September 2014

Kursbericht "Equikinetic mit Michael Geitner" - Tag 1.

Das Verladen heute morgen war easy. Um kurz nach halb acht sind wir hier losgefahren und um kurz vor neun waren wir am Hof der Berghoffs in Obertiefenbach. Ein paar Gastpferde waren schon da und wir konnten nach einer ruhigen total chilligen Fahrt im Hof ausladen. Dirk übernahm wie immer Gandi und ich lud Hilde aus. Alles klappte wie am Schnürchen.

Witzigerweise lagen die Boxen von Hilde und Paddy (das Pferd meiner Hufpflegerin, das mit meienr Homöopathin teilnahm..) nebeneinander und das Allercoolste war, dass die Paddocks, die an die Boxen angrenzten, direkt an der langen Seite des Reitplatzes lagen. So konnten die grade nicht aktiven Pferde schon mal zuschauen und Gandi war nie alleine. Total stark!

Gandi wohnte übers Wochenende also in Hildes Paddock, während Hilde die Box bewohnte. Die Boxen waren mit Leineinstreu eingestreut und die Heuportionen waren großzügig. Ich zog zur Sicherheit noch eine Litze Stromzaun unter der unteren Stange, falls Gandi doch die Entdeckerlust packen sollte. Auch der Paddock, auf dem Gandi wohnte, wurde noch mit Leinstreu ausgestreut. Er verstand sich auch auf Anhieb mit Paddy. Ich war froh, dass Hilde und Paddy nicht direkten Kontakt hatten, da Mathilda doch erst mal stinkig gegenüber unbekannten Pferden ist. Paddy ist auch ranghoch und somit hätte es gut Knatsch geben können. Aber so blieb alles ruhig und alle Pferde waren ausgesprochen ruhig, obwohl die Meisten doch für den Kurs aufgestallt und fremd waren.

Nachdem alle Hänger dann verstaut waren und alle Teilnehmer angekommen waren, setzten wir uns mit Mike (der auf mich sehr sympathisch und "geerdet" wirkte) an eine lange Biertischgarniturenreihe quer in der Stallgasse und er hielt sein Einstiegsgespräch mit uns und stimmte uns ein auf das, was wir in den kommenden zwei Tagen lernen würden. Er erzählte sehr viel von alten Reitmeistern, der Kavallerie usw. und erklärte die Wurzeln der Reiterei und was wir heute wieder davon lernen können.

Er gab anschauliche Beispiele aus seinem eigenen Erfahrungskreis und ging auf die Psyche der Pferde und die Vorgänge in der Herde ein. Dabei beleuchtete er Stutenverhalten und Hengst- bzw. Wallachverhalten und gab Beispiele, wie man das für seine Zwecke nutzen musste.

Abschließend erläuterte er die Entstehung der Equikinetic und deren Anwendungsweise und erklärte uns den Kursablauf an diesem Tag.

Equikinetic ist ein Trainingsprogramm, dass den Pferden hilft, an den richtigen Stellen Muskulatur aufzubauen und sich grade zu richten. Durch die Zeitintervalle werden die Muskeln für eine bestimmte Zeit gespannt und nicht unterschiedlich lange. So wird zum Beispiel auch die Rittigkeit und die Bewegungen des Pferdes verbessert und das Pferd kann den Reiter besser tragen. Alles Dinge, die mir bei Mathilda (und auch bei Hannes!!) weiterhelfen würden.

Alle Teilnehmer mit Pferd würden dann später einzeln auf den Platz gehen und dort ihre erste Equikinetic-Einheit abhalten.

Die Teilnehmer trugen dann Bänke nach hinten vor die Paddockboxen und suchten sich ihre Plätze. Das die Paddocks direkt an den Reitplatz grenzen war einfach so cool, denn ich konnte Gandi und Hilde also während des ganzen Kurses im Auge behalten.

Das erste Pferd war eine dicke Stute einer italienischen Rasse, die trotz Maulkorb und regelmäßiger Bewegung einfach nicht abnehmen wollte. Mike achtete während der 8 x 1 Minute Training mit je 45sec. Pause zwischen den Einheiten sehr darauf, dass die Besitzer der Pferde stehen blieben und das Pferd sich bewegen musste ("Wer bewegt wen?"). Das war für viele erst mal schwer und der Seitenwechsel noch mehr. Auch, dass das Pferd den ersten Schritt gehen musste, wurde peinlich genau geübt. Ehrlich gesagt habe ich auch den Fehler gemacht, mich zu drehen, obwohl ich zuhause auch immer stark darauf achte, dass meine Pferde zuerst antreten und zwar bevor ich einen Schritt mache und dass besonders Mathilda mit der Schulter weicht, wenn wir die Hand wechseln.

Nachdem die ersten 3 Teilnehmer durch waren, war Mittagspause und es gab super leckere vegetarische Oma-Gemüsesuppe. Total schmackhaft gab sie einem Kraft für den zweiten Teil des Tages.

Aber bevor ich dann endlich anfangen durfte (ich war als 5te von 9 Teilnehmern an der Reihe) musste ich uns zunächst einmal vorstellen. Ich erklärte Mike kurz, dass Mathilda seit zwei Jahren nur leicht bewegt wird und erzählte ihm von den Untersuchungen nach der Verletzung. Er war erstaunt, wie gut sie körperlich in Schuss war, obwohl sie nicht gearbeitet wurde. "Do host sch amol a großen Vorteil!" Zum Schluss bat ich ihn um seine Einschätzung nach der Vorstellung.

Dann sollte ich loslegen und schickte Mathilda auf den Zirkel zwischen die blauen und gelben Dualgassen aus Mikes "Dualaktivierung". Viele fragen: "Warum ist denn bei dem alles Gelb und Blau?"

Gelb und blau sind die beiden Farben, die ein Pferd sehen kann. Das ist wohl wissenschaftlich nachgewiesen und Mike nutzt es für sein Training, um die zwei Gehirnhälften des Pferdes besser miteinander zu vernetzen. Dadurch kann das Pferde Gesehenes und Erlerntes schneller verarbeiten. Die dabei geforderten ständigen Handwechsel, das Biegen und Geradebrechten und die dabei notwendige Konzentration helfen dem Pferd, seine Bewegungen und seine Balance zu verbessern und die Hinterhand mehr zu aktivieren.

Das Pferde dabei durch ihr dadurch gesteigertes Körperbewusstsein in Stresssituationen gelassener reagieren werden, war für mich direkt ein Link zu Hannes Ausbildung. Auch er wird in Zukunft immer wieder Dualparcours und Equikinetic durchlaufen.

Zur ersten Einheit trug Mathilda ihr Stallhalfter - eigentlich verwendete man für die Zirkelarbeit einen Kappzaum. Da ich keinen besaß und Mike keinen in der Größe da hatte, konnte ich auch ein eng sitzendes Stallhalfter verwenden und das Seil jeweils rechts oder links einhaken. Mein Seil war ihm eigentlich zu schwer, warum ich in der ersten Einheit um ein Gefühl zu bekommen, seine - ich nenn es mal Leine - verwenden sollte.

Wichtig bei der Equikinetic ist der Intervalltimer. Mike ließ ihn über sein Handy laufen und schon ging es los. "Piep piep piep" Mathilda und ich drehten die ersten Runden auf einer Hand auf dem 8m-Zirkel (Hufschlag zu Hufschlag) zwischen den Dualgassen und erstaunlicherweise ließ sie sich ganz gut in Stellung halten. Zwar war diese nicht konstant und auch der Weg nach unten war ihr noch fremd, aber ich hätte gedacht, dass ich mehr Gewicht einbringen muss.

Wichtig war auch, dass das Pferd im Schritt arbeitete. Also nicht zu untertourig laufen und es bummeln ließ. Grade wenn das Pferd lieber den Trab wählen wollte, weil es da leichter war, wisse man, dass man im Schritt genug arbeite.

"Klopf klopf klopf" (das war die Vorwarnung) und "Piep piep piep". Damit war die erste Runde mit einer Minte vorbei. Und zwar sofort. Sobald der Ton ertöne, solle man aufhören. Nicht noch 'grade das fertig machen, weil es jetzt grade gut lief', erklärte Mike, sondern aufhören, wenn die Runde vorbei ist. Das Pferd muss sich darauf verlassen können. Fertig ist fertig. Das steigere enorm den Arbeitseifer (nach der selben Theorie arbeitet Parelli) und erhält die Lernmotiviation.

Ich drehte Mathilda also direkt in die Mitte des Zirkels ab und ließ sie stehen, während ich die Leine von der einen Seite des Halfters auf die andere umklickte. Kurz gestreichelt "Klopf klopf klopf" und "Piep piep piep" und schon ging es weiter auf der anderen Hand.

So ging es vier Runden lang, in denen Mike mich immer aufforderte, wieder fleißiger zu werden und auch meine Schritte zu vergrößern und mich nicht Mathilda anzupassen (Wer bewegt wen).

Nachher erzähle sie sonst noch ihren Stallnachbarn "Das hat bloß drei Runden gebraucht, und sie hatte es verstanden!"..

Dann kam der Trab. Das war für mich leichter und man sah Mathildas Lahmheit. "Jo, da siegst es jetzt scho deutlich" sagte Mike (das deprimierte mich zuerst ganz schön), aber er schaute es sich einen Weile an und forderte mich dann zu höherem Tempo auf. Sobald sie schneller lief, war die Lahmheit fast nicht mehr zu sehen. Seine erste Aussage: "Mh, des is jetzt so a G'schichte, wo man sich streiten konn, ob Traben oder nicht". Das war auch immer meine Überlegung gewesen. Eigentlich schade, dass ich keine klare Einschätzung bekam, auf der anderen Seite bestätigte es meine Einstellung. Nach den zwei Einheiten Trab (eine je Hand) sagte er "Also, ich denke, wenns weh dut, duts weh. Egal ob longsom oder schnell". Da man sie leider nicht fragen könnte, würde er sie mal auffordern und die Sache gut beobachten. Ich könne ja selbst entscheiden, ob ich Traben wolle und wieviel. Für die Equikinetic sei es eh egal, ob Trab oder Schritt. Man hat Versuche gemacht und herausgefunden, dass der Trainingseffekt gleich war. Egal ob Schritt oder Trab. Das mache die Methode auch für kranke, alte oder Pferde in der Reh interessant.

Er geht bei Mathilda davon aus, dass es tatsächlich eine Art angewöhnte Fehlhaltung ist. Ich soll sie auffordern, es zu belasten und flotter zu laufen. "Die muss jetzt traben".

Im der letzten Runde unserer 8 Minuten, die wir im Schritt absolvierten, lief sie allerdings schon deutlich besser, als zuvor. Auch einige der Teilnehmer bemerkten, dass sie sich wahrscheinlich erst mal "einlaufen" musste. Das habe ich in der Vergangenheit auch immer bemerkt, wenn ich Hufe hoch hob. Vor der Bewegung (Spaziergang, Platz etc.) war sie immer sehr steif, danach konnte sie die Hinterhufe viel besser anheben.

In unserer ersten Einheit lobte er uns viel und ich fühlte mich bei meiner ersten Equikinetic-Session gut beobachtet und bekam verständliche und nachvollziehbare Antworten auf meine Fragen.

Als er zu uns kam, um Mathilda mit dem Handrücken abzufühlen, um herauszufinden, wo sie warm war, sagte er "Ach, was a herrliches Pferd!" Das ging runter wie Öl. Nach so vielen Menschen, die Hilde nicht mochten (weil sie sich von ihr bedroht fühlten), war das einfach mal an der Zeit, finde ich.

Hilde war an der Schulter, der Brust, dem Bauch und der Kruppe war. Im Rücken leider noch nicht, aber das käme schon noch.

Damit war unsere erste Einheit beendet und Mathilda konnte zurück in ihre Box.

Puh.. Ich war ganz schön aufgeregt gewesen. Aber das Ergebnis ließ mich freudig in die Zukunft blicken.

Ich war total stolz auf mein herrliches Pferd und wie wir uns auf unserem ersten Kurs auswärts geschlagen hatten. Noch schöner fand ich nur noch die Tatsache, dass ich sie wohl wirklich irgendwann reiten können würde.

Abends waren wir dann noch alle zusammen Essen. Ich aß einen Flammkuchen und unterhielt mich gut mit Martina und der Besitzerin der dicken Stute über unsere Erlebnisse mit Pferden. Um viertel nach elf war ich zuhause

 

14. September 2014

Kursbericht "Equikinetic/Dualaktivierung mit Michael Geitner" - Tag 2.

Ich war kurz vor zehn wieder am Hof der Berghoffs und als Hilde meine Stimme hörte, wieherte sie direkt. Sie und Gandi hatten scheinbar gut geschlafen und bekamen ihr Frühstück. Heu hatten sie schon reichlich bekommen.

Nachdem Gandi aufgegessen hatte, holte ich ihn aus seinem Paddock und lief mit ihm über den Platz. Ich zeigte ihm das Podest, vor dem er erst mal etwas Respekt hatte (man hätte ihn darunter einsperren können..) und die blauen und gelben Kunststoffgassen. Wir trabten ein bisschen hier rum und da rum, nach dem er sich im Schritt erst mal etwas die Beine vertreten hatte und ich fragte seitwärts und rückwärts. Alles kein Problem. Gandi ist einfach so souverän.. Total klasse. Er freut sich immer über Abwechslung und ein kleines Programm.. Zum Schluss bat ich ihn um eine Verbeugung und auch das machte er klasse auf einem fremden Platz.

Als alle eingetroffen waren, gab es erst einmal wieder eine Vorbereitung auf den heutigen Tag. Mike wollte uns nicht nur die Equikinetic noch einmal machen lassen, sondern am Nachmittag mit jedem Teilnehmer noch einen Dualaktivierungs-Parcours - wahlweise geritten, gefahren oder geführt - durchlaufen lassen.

Nachdem geklärt war, wer wann dran kam (wichtig, da wir heute Nachmittag immer zu zweit auf dem Platz sein würden und auch ein Hengst dabei war) ging es los zur zweiten Einheit Equikinetic.

Es gab wie auch gestern wieder einige "Aha's und Oho's" und man sah, dass einmal drüber schlafen gut tut, denn auch die Paare, die gestern noch etwas "desorientiert" waren, waren heute viel koordinierter und ruhiger.

So war es auch bei uns. Ich war lange nicht mehr so aufgeregt und Mathilda war wohl froh, aus der Box zu kommen. Die Einheit gestern hatte sie zwar müde gemacht, aber so lange stehen war sie momentan ja nicht gewöhnt. Ich führte sie also parallel zu den zwei Paaren vor mir etwas auf dem Reitplatz herum und als ich dran war, sah man in der ersten Schrittrunde schon, dass sie etwas steif war. Nach drei Runden war sie schon viel lockerer und ich konnte traben. Heute durfte ich mein Seil benutzen und Mike gab mir noch mehr Ratschläge, welche Geschwindigkeit für uns die bessere sei.

Mittags gab es eine Kürbissuppe die wirklich gut aussah und den Rest Gemüsesuppe von gestern, von dem ich zwei Teller aß.

Später am Tag kam dann die Dualaktivierungsparcours-Runde. Eigentlich nicht viel anders, als die Bodenarbeit, die ich auch daheim machte, nur mit dem Unterschied, dass wir immer in Vorwärtsbewegung waren. Ebenso vorwärts geritten, bzw. geführt, wie vorher die Equikinetic und mit einem Intervall von 3 Minuten Arbeit und 1 Minute Pause. Hilde und ich waren mit Kerstin und Paddy zusammen auf dem Platz. Mathilda machte wirklich super mit und auch wenn hin und wieder mal etwas das "Vollblut" rauskam, war sie doch einfach klasse und ich war soooo stolz auf mein großes Mädchen. Zum Schluss war sie schon ziemlich müde und ich ließ sie die letzten zwei "Runden" im Schritt gehen.

Die Krönung war dann noch der Besuch meiner Familie. Gut getimt kamen sie noch rechtzeitig zur Dualaktivierungs-Runde und konnten Hilde und mich ansehen.

Mike sagte mir abschließend, dass er denkt, wir seien auf einem wirklich super guten Weg und er glaubt, dass die Bewegung ihr hilft. Ich hätte da wirklich "a wunderschön's Pferd" und sie müsse halt jetzt einfach was tun.

Nachdem Hilde dann in der Box war bekam sie noch ein paar Möhren und ich sah mir noch die restlichen Teilnehmer an. Es war schon ein bisschen unruhig, da nicht nur meine Familie zum Zuschauen gekommen war, nur als Mike sein Abschlussgespräch an der langen Tafel auf dem Hof hielt, waren alle noch mal still. Meine Familie hörte auch zu und Mike machte Mut, anzufangen. Viel schlimmer als ein Fehler wäre nichts zu tun und auch wenn wir uns alle manchmal jetzt vielleicht noch etwas unsicher wären, nach ein paar Einheiten wäre wir alle Vollprofis.

Natürlich erzählte er noch viel mehr und es war ein schöner Vortrag und er machte mir Mut und mich glücklich.

Der Kurs war wirklich höchst Interessant und hat mir und Hilde wahnsinnig viel gebracht. Nicht nur die Tatsache, dass wir verladen und wo anders übernachtet haben, sondern alles zusammen. Es war total harmonisch und hat irre Spaß gemacht. Nächstes Jahr habe ich mich mit Hannes und Hilde schon angekündigt, denn ich denke grade für Hannes mit seiner schiefen Schulter und den schiefen Füßen, seinem Unterhals und dem Karpfenrücken ist Equikinetic auch mindestens so gut wie für Mathilda.

Über den Winter hin werde ich es auf jeden Fall zwei mal die Woche in mein Trainingsprogramm für alle meine Pferde aufnehmen.

Das Verladen nachhause war übrigens auch cool. Obwohl ich da ein bisschen unsicher war, ob es alles so funktionieren würde, gab mir auch die Routine Sicherheit. Hilde trug wieder ihre Bandagen und vor versammelter Mannschaft nach Martina und Paddy verluden wir als zweite mitten auf dem Hof. Rampe auf, Hilde geholt, reingeschickt - nicht ganz reingepasst, rückwärts rausgeragt, wieder reingeschickt, Stange dran, Seil über den Hintern geworfen - fertig. Gandi wollte es heute genau wissen, denn beim ersten Mal (ich im Hänger vorne drin, "Papa gib mir einfach den Strick") hat es nicht geklappt. Pony wollte nicht einsteigen. Also bin ich aus dem Hänger geklettert und habe ihn quasi reingeführt. Das hat funktioniert und Pa konnte hinten dann Stange und Klappe schließen.

Ich habe mich dann noch kurz verabschiedet, während die Pferde im Hänger schon an ihren Heunetzen geknabbert haben und wir fuhren total gechillt bei strahlendem Herbstsonnenschein nachhause.

Ich war in dem Moment wirklich einfach nur glücklich und dankbar für das schöne Wochenende. 


Hilde und ich starten zur Equikinetic.


Mein Oberkörper ist ziemlich verdreht, aber Hilde ist schon ganz weich.


Etwas zu viel Stellung.


So sieht das schon ganz gut aus.


Ich soll mehr Vorwärts fragen.


Wieder mal zu viel Stellung.


Wow. So sieht das gut aus!


Hilde motzt.


So ein schönes Bild von meinem schönen Pferd! Das ist der "Ich-krieg-alles-mit"-Blick.


Druffjelatscht.


Meine Familie ist da und wir sitzten vor den Paddocks und schauen den anderen zu.


Einstimmung auf Runde zwei.


Mike weiß wirklich viel und erzählt gut und gerne.

16. September 2014

Heute habe ich mit meinen zwei Dicken Equikinetic zu hause ausprobiert. Mathilda macht das nach wie vor ganz gut. Es ist zwar irgendwie anders, als auf dem Kurs, aber sie macht gut mit. Hannes dagegen versteht überhaupt nicht, worum es geht. Er gibt nicht nach im Genick und Innenstellung ist im scheinbar fremd. Im Trab lässt er sich zwar schön fallen, aber mehr, als einen Zirkel getrabt ist es dann halt auch nicht. Keine Innenstellung, keine Dehnung über die Außenlinie.

Mh.. Ich hab jetzt mal gegooglet und herausgefunden, dass es in unserer Nähe einige Geitner-Trainer gibt. Die werde ich mal anschreiben.

 

19. September 2014

Wir haben wieder Equikinetic gemacht und Hilde macht sich ganz gut. Die Stangen sind allerdings blöd. Wenn sie da mal in der Wendung drauf treten, haut's ihnen direkt die Fessel kaputt. Ich brauche unbedingt Dualgassen…

Mit Gandi habe ich das heute auch gemacht und er macht da richtig gut mit!!

Ich habe jetzt drei Termine mit Monika Wacha gemacht. Sie ist Geitner-Trainerin, macht auch Horsemenship und Equikinetic (kennt auch Reiner).

Für Hannes brauche ich da doch noch mal fachliche Hilfe. Einen Termin mache ich mit Hilde mit, damit sie noch mal überprüfen kann, ob ich mit ihr alles richtig mache.

Dann kommt sie in Zukunft immer ab und zu mal zur Korrektur.

iIh werde mir dann auch früher oder später einen Kappzaum zulegen. So einen Geitner-Kappzaum könnte ich ja bekommen, aber der ist natürlich auch gelb und blau und so ganz meine Farben sind das ja nicht..

 

21. September 2014

Eigentlich wollten wir heute spazieren gehen. Aber es hat den ganzen Tag geregnet.. So ein Mist.. Also hab ich den Dicken nur ein großes neues Stück Koppel aufgemacht, damit sie bei dem vielen Wasser von oben wenigstens genug zu Essen haben.

Hildes neue Decke ist auch gekommen. Es hat sich ja herausgestellt, dass die Alte scheinbar für die Temperatur, die damals herrschte, einfach zu dünn war. Also habe ich jetzt eine Dickere gekauft. Die hat auch die richtigen Maße für die Hilde. Die Farbe ist auch mal wieder der Knaller.. GOLD! … Die Hilde zeigt mir auch irgendwann den Vogel.. Dabei kann ich garnichts dafür! Die Decke gibt's scheinbar in der Dicke nur in der Farbe.. Und wenn die mal etwas dreckig ist, sieht sie aus wie Moosgrün und DANN findet Hilde auf der Koppel keiner mehr!

26. September 2014

Heute war Monika Wacha da. Die erste Stunde habe ich bei ihr mit Hilde gemacht.

Sie ist eine total nette Frau und ich bin sehr angetan von ihrer ruhigen, bestimmten Art. Sie hat sich erst kurz über Mathildas Ist-Zustand informieren lassen und dann direkt an mir weiter gefragt, wie weit ich weiß, was ich ich für die korrekte Equikinetic brauche. Dabei hat sie mir einen weitaus detaillierteren Einblick gegeben, als ich ihn beim Kurs bekommen konnte. Sie erklärte genau meine Position am Pferd, meine Haltung und die Haltung des Pferdes.

Dazu nahm sie Mathilda auch selbst und demonstrierte mir, wie es auszusehen hatte. Außerdem rückte Sie Pylonen, rollte Stangen und optimierte mein Arbeitsumfeld. "Mach es Dir bequem! Richte Dich ein, damit du dich voll auf dein Pferd konzentrieren kannst und nicht noch hier der Palette ausweichen musst!"

Wir arbeiteten erst mal garnicht mit Zeit, sondern an unserer Haltung und ich bekam Infos zu Mathildas Gehorsam, denn sie kam leider immer viel zu weit nach innen (klar, ich übte leichten Zug auf den Kappzaum aus, den Monika ihr angelegt hatte und dann wich sie in meine Richtung) und überrannte so die Pylonen.. Monika stellte Eckpylonen auf und erklärte mir, dass das hier "Training" sei und keine Erziehung. Man wolle ja auch in der Schule nicht erst den Kindern beibringen, dass sie ruhig auf den Stühlen sitzen oder nicht lärmen sollten, sondern rechnen, schreiben und lesen. Dazu sollten sie schon einigermaßen erzogen sein. Sonst würde man nicht weit kommen.

Als sie nach einer Stunde wieder ging, war ich deutlich schlauer als vorher und freute mich bereits auf die nächste Stunde, die ich auch noch mal mit Mathilda machen würde. Ich will noch mal selbst üben und mich dann korrigieren lassen.

 

28. September 2014

Heute waren Niki und ich zum Gegenbesuch bei Anja und ihrem Noriker Felix bei Nürnberg.

Es war ein toller Tag mit vielen Pferdegeschichten und ich habe durch Anjas Reitstunde mit ihrem Nachwuchs-Hafi, bei der wir zusehen konnten, wieder ein paar Dinge gelernt, die ich bei Mathildas Ausbildung berücksichtigen kann.

Später haben wir bei einem leckeren Brunch noch weitere Erlebnisse und Erfahrungen ausgetauscht und als es Nachmittag war und wir heimfahren mussten, war immer noch nicht alles erzählt.

Im Frühling kommen wir wieder, Anja!

 

30. September 2014

Heute war Monika wieder da und Hilde und ich waren schon gespannt auf die nächste Stunde.

Diesmal arbeitete ich gleich mit Hilde und Monika lobte uns, wie gut wir das schon machten. Wir durften dann auch per Zeitgeber einige Runden Equikinetic laufen und Monika korrigierte noch hier und da. Vor allem das "Ecken" auslaufen und den Abstand zu mir.

Heute arbeitete ich Mathilda am Geitner-Kappzaum aus Biothane. Eigentlich nicht mein Fall, aber Monika hatte noch einen in Warmblutgröße abzugeben, den ich dann schließlich auch übernahm, da er beiden Dicken passte und wir ihn dann evtl auch mal für Rindill benutzen könnten, bzw. ich ihn leichter verkaufen kann, wenn ich mal einen Lederkappzaum kaufen will.

Gute Kappzäume gäbe es von Sabro oder von KS (beide aus Leder, zw. 150,- und 170,- Euro).

"Also, mehr kann ich euch jetzt so auch nicht zeigen, ihr macht das wirklich gut und müsst jetzt einfach.. machen!", sagte sie und lächelte.

Beim dritten Termin würde ich dann mit Hannes mitmachen.

 

02. Oktober 2014

Nach dem ich heute Morgen Stunde mit Hannes bei Monika hatte, die gut verlaufen war (Hannes hat gut mitgemacht und "Läuft schön gleichmäßig", braucht aber lt. Monika auch mal einen Osteo-Check), kam heute Nachmittag Wanja Schumann zu unserem zweiten Termin für Hilde.

Zur Unterstützung sollte ich mir einen XXL-Hessen organisieren. Yvas Papa war also mit von der Partie und zuerst garnicht so ganz überzeugt von der Idee, einem knapp 900-Kilo Pferd das Hickeln beizubringen..

Aber Wanja war da kompetent und zeigte ihm, wie er das Bein zu fassen hatte und so sollte Hildes Kreuzdarmbein-Blockade also beidseitig gelöst werden.

Mathilda machte wirklich gut mit und hielt mehrfaches Hüpfen aus. Danach lief sie deutlich lockerer, lt. Wanja.

Alles, was jetzt noch übrig bliebe, käme dann nicht aus der Hüfte.. Das hat mich ein bisschen beunruhigt, da man schon noch Lahmheit sah und ich doch so gehofft hatte, die Sehengeschichte sei überstanden..

Aber jetzt blicke ich erst mal positiv nach vorne, es hat sich schon so gebessert. Wenn sie jetzt über den Winter noch schön kontinuierlich Equikinetic macht und Spaziergänge, kann ich sie nächstes Jahr vielleicht doch im Schritt im Gelände mit meinem Gewicht belasten.

Über Hannes schaute Wanja dann auch noch kurz drüber und sah direkt, dass ein paar Wirbel nicht ganz richtig lagen. Wir machten also auch noch einen neuen Termin für den Könich für in drei Wochen.

 

04. Oktober 2014

Heute haben wir unseren ersten Spaziergang/Ritt zu viert unternommen. Es hat total Spaß gemacht bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein die Herbstsonne mit allen zu genießen. Dirk ritt Hannes, Litla Rindill, ihr Freund Sascha führte Gandi und seinen Hund Tommy und ich hatte Hilde am Seil.

Wir gingen die Runde, die wir oft mit Hilde und Gandi gingen und auf dem Rückweg machten wir noch vor unserem Haus bei unserem Vermieter halt, der vor seinem Haus Apfelwein machte. Kinder kamen und streichelten die Pferde und nach einem kurzen Stop gingen wir weiter nachhause.

Es war wirklich total schön und entspannend und ich hätte noch stundenlang weiter spazieren können..

Ein schöner Abschluss unseres Sommers sozusagen.


von links: Gandi und Sascha und Tommy, Rindill und Litla, Hannes und Dirk und ich und Mathilda.

 

09. Oktober 2014

Heute haben wir die Dicken zurück an den Stall geholt. Es regnet seit drei Tagen ununterbrochen. Sie haben zwar ihre Decken auf, aber eigentlich ist es dafür ja viel zu warm. Ohne will ich sie aber auch nicht draußen lassen, weil beide leicht husten und es Nachts ja doch ziemlich kühl wird, so mit Wind und Regen, wenn man dauernass ist.

Nachdem dann heute morgen der dicke Pfosten am Tränkebecken umgedrückt war und ich dabei war, als Hilde vor ein paar Wochen da mal hingeflogen ist, habe ich entschieden, dass ich sie heute hole.

Dann ist die Koppel zwar nicht ganz abgefressen, aber das ist mir lieber, als eine neu zerdrückte Sene oder Kreuzdarmbein..

Zuerst waren sie echt nervös in den Boxen, Hilde hat fast nen Raster bekommen, als Dirk Hannes schon in den Stall geführt hatte und sie noch draußen war.. Es war halt auch schon fast dunkel und hat geregnet und ein bißchen windig war es auch.. Ich dachte noch "Ob wir die heil von der Weide durchs Ort kriegen?!.." Aber das war eigentlich nicht so das Problem.

Aber jetzt stehen die zwei ruhig in ihren Boxen, mümmeln Heu und können sich mal richtig ausschlafen.

Hannes hat sich inkl. Decke direkt drei mal in der Box gewälzt (einmal als ich drin war und die Decke grad noch so abgezogen hab..) und Hilde hat sich später ohne Decke ringsum an ihrem Boxenwänden gekratzt.

Morgen kommen sie dann auf die Kuhkoppel. Abends ist es jetzt auch immer schon so dunkel, dass ich garnicht mehr richtig mit ihnen arbeiten konnte, weil immer eine halbe Stunde drauf ging mit von und zur Koppel bringen. Das ist jetzt auch vorbei. Was ein Glück..

10. Oktober 2014

Die Schweine.. Heute morgen musste ich sie ja im Dunkeln raus führen, mit Stirnlampe und einen Elefanten rechts und einen links.. Das ging gut, bis wir am Koppeltor ware (das echt eng ist für zwei Dicke, die um die Ecke kommen) und Hilde im Halbdunkel des Stirnlampenscheins das Tränkefass erblickt hat.. Hannes ist einfach dran vorbei gestampft und Hilde wollte nicht nachkommen. Hannes mit Stallhalfter und "Mmhh! Frisches Gras"-Gedanken war nicht zu stoppen und Hilde kam nur zögerlich. Plötzlich - wie das so ist - ist Hilde halb an dem Tränkedings vorbei gewesen und hat direkt Gas gegeben. Da es stockdunkel war und ich immer nur im Schein meiner Stirnlame sehen konnte und noch mit Hannes aufhalten beschäftigt war, konnte ich peripher nichts wahrnehmen und wusste nicht, aus welcher Richtung sie ankommt.. RUMMS!!! Da flog auch schon meine Stirnlampe (die dabei natürlich aus ging..), mir schepperte der Kopf und Hilde war direkt vor mir.. Ihr Kopf und ihre Schulter waren im Dunklen genau gegen meinen Kopf und meine Schulter gerannt.. "Ruhig Brauner!" hab ich mir gdeacht und im Gras nach meiner Stirnlampe getastet, während ich mit der anderen die zwei Elefanten festhielt. Immer mit dem Gedanken, dass Hilde es ja so gut leiden kann, wenn Hannes angeschleimt kommt und an ihr rumknabbert.. So rangniedrig ist er ja dann auch nicht, dass er sich alles gefallen lässt..

Als ich meine Lampe dann gefunden, irgendwie wieder angefummelt und angeschaltet hatte, wollte ich die zwei nur noch loswerden und knotete Hildes Knoti auf, löste Hannes Haken am Halfter, zog ihm das vom Kopf, während ich den Bändel von Hildes Knoti loslies und.. Hannes Nase noch im Halfter stecken blieb, während er schon losgelaufen war.. Das schnaubende Pferdeknäul vor mir löste sich dann endlich auf, als ich es irgendwie geschafft hatte, mit der Hand nach vorne vor Hannes zu kommen und seine Nase entgültig aus dem Halfter zu lassen..

MORGEN drehe ich sie um! Das hatte ich voll vergessen in dem ganzen Stirnlampenchaos...

 

Jetzt brummt mir der Schädel, mir ist schwindelig und schlecht.. Das ist bestimmt eine Gehirnerschütterung.. Das war aber auch ein Schlag.. Puh..

11. Oktober 2014

Heute haben wir angefangen, die Heurundballen-Raufe zu bauen. War zunächst viel Denkarbeit, aber dann meinem tollen Team (Dirk und Pa), hat das gut geklappt.

Mit Hilde war ich heute nur kurz draußen. Eigentlich wollte ich mit ihr auf den Platz, aber irgendwie war sie total unmotiviert und bewegungsunlustig. Das ist total untypisch für sie.

Um zu schauen, ob sie wacher werden würde, wenn wir raus gehen, wollte ich also statt dessen einen kleinen Spaziergang machen. Die kleine Hannesrunde war ja gut geeignet dafür, falls ich sie anreiten sollte, würde ich diese Runde auch gehen. Am Anfang war sie ziemlich lustlos, was sich aber dann nach ein paar Minuten änderte. Sie lief zwar ruhig, aber aufmerksam neben mir.

Um sie noch ein wenig aus der Reserve zu locken, wollte ich am Stall mit den alten Gnadenbrotpferden vorbei laufen. Als wir fast da waren, gab es plötzlich mehrmals laute Knallgeräusche. Hörte sich fast wie Schüsse an, ich war mir aber nicht sicher. Da wir ja alleine unterwegs waren, war das dann selbst für die Hilde etwas gruselig und sie machte sich groß, um besser sehen zu können, hielt die Luft an und trippelte angespannt neben mir.

Wow.. Sie ist ja so schon groß, aber da wundert es mich immer, dass sie nicht doch irgendwie mal versucht, abzuhauen oder so. Aber sie blieb brav bei mir und als ob die "Schüsse" nicht genug gewese wären, war der einzige Weg nachhause auch noch der durch ein kleines Neubaugebiet mit dem einzigen Ausgang durch einen ca. 1 Meter breiten und 10 Meter langen Gang, links bewachsene Garage, mit Maschendrahtzaun, rechts Holzgebäude.

Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen (was natürlich nicht ging, denn die hatte ja der Könich auf, der von weitem rief..), war am Ende auf der rechten Seite auch noch ein kleines Gehege mit Hühnern, die sich immer mächtig erschraken, wenn man so plötzlich um die Ecke kam.

Hilde war dann zwar weiterhin hibbelig und im Gang war es kurz haarig, weil sie plötzlich beschleunigte und ich schon dachte, sie renne mich über den Haufen, aber im Großen und Ganzen war sie doch wirklich kontrollierbar und wie ich schon ein paar mal festgestellt habe, würde ich kein andere Pferd in solchen Momenten an der Hand haben..









12. Oktober 2014

Weil wir gestern nicht viel gemacht haben, wollte ich heute noch mal einen neuen Anlauf starten. Yva war mit von der Partie, Dirk und Gandi. Und damit es nicht langweilig wird, wollten wir heute mal "auf die andere Seite" spazieren. Das heißt, unter der Brücke der Bundesstraße durch und auf die Felder jenseits davon. Erst führte Yva Gandi und Dirk lief als Sicherheitsperson nebenher. Ich lief mit Hilde vorne weg und wir gingen ganz entspannt nebeneinander, der Strick hing durch und diesmal erschrak sie nicht unter der Brücke, als die Autos über ihren Kopf hinweg donnerten.

Wir bogen bald in einen Feldweg ein und liefen das Tal nach unten. Sie versuchte heute nicht viel zu fressen, deshalb war alles irgendwie sehr harmonisch, auch wenn das Wetter ziemlich trüb war.

Als die erste Möglichkeit kam, das Tal zu überqueren und auf der anderen Seite auf einem Teerweg wieder nach oben zu laufen, durfte sich Yva auf Hilde setzen. Das war das erste Mal, dass Mathilda im Gelände jemanden auf ihrem Rücken trug, aber sie war einfach total gechillt.

Hach, mein Babypferd überrascht mich trotzdem irgendwie immer noch..

Später, als wir wieder an der Brücke angekommen waren, musste Yva absteigen, weil es doch gut bergan gegangen war und Hilde angefangen hatte zu schwitzen. Der Rest des Weges war auch total unspektakulär und wir kamen eine Stunde später wieder zuhause an.

 

13. Oktober 2014

Heute war der Tierarzt da und hat geimpft. Deshalb habe ich die Dicken runter zu den Ponys geholt.

Hilde war direkt am Anfang dran. Die TÄ "Die mach ich zuerst, dann haben wirs hinter uns".. ? Hilde hat sich noch gefreut, als sie mich sah ("Endlich passiert was") und als sie dann die TÄ erblickt hat, hat sich sofort das Gesicht verändert und sie hat direkt Lunte gerochen.. Hat ihr nichts gebracht. Glücklicherweise macht sie ja mittlerweile dann doch mit. Abhören hasst sie fast noch mehr, als das spritzen.. Normalerweise sticht die TÄ ja immer erst die Nadel in die Brust rein und setzt dann die Spritze an.. Bei Hilde haut sie das Teil gleich in den Hals, weil wir an der Brust garnicht rumfummeln dürfen, wenn da mal was "gebissen" hat.. Tzz.. Abhören ging dann aber auch und auch nach zuhalten der Nase ("Oh mann.. die hat aber auch eine Nase..") und tiefem Einatmen seitens Mathilda war nichts zu hören.

Zum Schluss war Rindill doch die größere Herausforderung, weil ich ihn halten musste und wir auf dem Paddock waren. Litla war noch nicht da und er hatte ja erst letztens eine Kolik, bei der wir versucht haben, eine Schlundsonde zu schieben, was er durch Steigen trotz vier Leute am Halfter erfolgreich verhindert hat.. Das hat er sich wohl behalten.. Denn auch er musste heute die Spritze in den Hals bekommen und wir mussten ihn in seinen Paddock führen.. Später hat sie sogar noch Blut abgenommen (wg. Eigenbluttherapie einer Allergie). Aber das war kein Problem, weil Litla in der Zwischenzeit gekommen war.

 

14. Oktober 2014

Heute haben wir Hufe gemacht. Durch die Impfung gestern sollten wir heute Ruhe halten. Hilde war brav und ich konnte schön raspeln.

Pa hat derweil mit unserem Mistentsorger den vollen Misthänger von der Sommerkoppel außerorts holen wollen und dabei ist ihnen auf der Bundesstrasse ein Reifen am Anhänger geplatzt.. Da alle Reifen scheinbar etwas spröde sind, müssen wir das gute Stück nun rundum neu bereifen, weil das zu gefährlich ist. Das werden dann so um die 1000,- Euro sein.. Puh.. Damit habe ich nun im wahrsten Sinne nicht gerechnet.

 

15. Oktober 2014

Heute habe ich mit Hilde und Hannes Equikinetic gemacht. Irgendwie war aber alles total konfus, weil mein Pieper nicht mehr piept und ich die Zeit ablesen musste. Das war total verwirrend und Hannes hat daher zwei Runden Schritt zu viel gemacht und Mathilda eine Runde im Trab.

Beide haben sich aber an sich vom Laufen/Stellung her gut gemacht. Vor allem bei Hannes hat es mir gut gefallen.

Hilde war an sich auch bereit zu arbeiten. Zumindest die ersten 6 Runden. Danach hatte sie schon keine Lust mehr, einen Seitenwechsel zu machen. Es kann aber auch sein, dass es ihr weh getan hat. Jedenfalls habe ich gestern schon den Eindruck gehabt, dass sie irgendwie steif ist und nicht gut laufen kann. Heute habe ich es dann im Trab gesehen. Auf der rechten Hand (Sehnenbein innen) hat sie im Trab deutlich gelahmt. Das ist komisch, denn eigentlich war sie auf der "kranken Hand" immer lahmfrei und auf der "gesunden Hand", wenn das Sehnenbein außen war, lahm. Jetzt ist es umgedreht und sie entlastet die Beine auch mehr, wenn ich mich nicht täusche.

Sie stehen ja jetzt seit letzten Donnerstag Nachts in der Box, ich kann auch leider nicht genau sagen, wann die Lahmheit umgeschlagen oder zugenommen hat, weil ich sie ja Sonntag nur spazieren geführt habe und .. mh. Samstag war sie unwillig auf dem Platz und im Gelände etwas munterer.. Ob das da schon war? Ich weiß es nicht genau..

Jedenfalls habe ich Wanja Schumann angeschrieben und sie schaut es sich nächsten Freitag, wenn sie zu Hannes kommt, noch mal an. Hoffentlich haben wir nicht etwas kaputt gemacht.. Das wäre schön blöd. Schließlich hat es jetzt zwei Jahre gedauert, bis es so war, wie jetzt..

Schöner Scheiß..

Heute Nacht bekommt sie wieder die Back on Tracks an. Hufe gegeben hat sie allerdings wieder gut.

 

18. Oktober 2014

Da niemand Zeit hatte, mit mir raus zu gehen, haben Hilde und ich heute mal einen Spaziergang alleine unternommen. Ich hatte großes vor und weil so schönes Wetter war, wollte ich ganz alleine unten durchs Tal.

Ich dachte, ich probier mal wieder den Weg an der Feuerstelle nach unten. Da sind alle meine Pferde immer etwas aufgekratzt, aber er ist der weichste der Wege nach unten und da Hilde doch Probleme mit dem Schottersteinen hat, versuche ich natürlich, darauf Rücksicht zu nehmen.

Bis zu Beginn des Weges war auch alles Paletti, aber als es dann nach unten ging, wollte Mathilda doch tatsächlich den Molli machen. Das macht mir zwar nicht mehr so viel aus, wie früher, aber der Weg ist sehr eng und links geht es steil nach unten. Also habe ich versucht, nicht zu viel Druck zu machen, dass es eskaliert, aber sie auch so weit zurecht zu weisen, dass wir heil unten ankommen.

Es war dann zwar sau-anstrengend, aber es hat geklappt, ohne, dass einer zu Schaden gekommen ist.

Unten sind wir dann über das Rinnsal gestolpert, das wir überqueren müssen, wenn wir nicht den ganzen Berg wieder hoch eiern wollen, was auch gut funktioniert hat. Das ist wirklich eigentlich kein großes Ding, es ist wirklich nur ein Rinnsal und nicht mal 20cm breit, aber ich weiß noch, wie Antaris sich immer vor solchen kleinen "Rissen im Boden" gefürchtet hat und wenn man das erste Mal alleine so eine Runde geht, wie Hilde und ich heute, kann das schon mal ein bisschen erschreckend sein, auch wenn man sonst selbst sicher drüber geht. Aber die dicke Hilde hat das souverän gemeistert.

Der grade Weg unten im Tal war gut und relativ einfach zu führen. Ich habe immer mal wieder Stops eingebaut, weil sie doch ziemlich forsch unterwegs war. Als es dann auf der "Laubseite" wieder hoch ging, musste ich Mathilda den Vortritt geben, denn ihre Schrittgeschwindigkeit kann ich nicht wirklich mithalten. Wenn ich sie dann aus Position 5 lenke (hinter dem Pferd), ist sie deutlich einfacher zu führen. Ich gebe dann zwar ihrer "Marotte" nach, aber wir kommen damit gut zurecht und von hinter dem Pferd lenken ist ja nun auch nicht grade die einfachste Sache. Deshalb gehen wir da einen Kompromiss ein. Sie darf vorne gehen, aber ich darf von hinten lenken.

So haben wir dann das Tal gut gemeistert und unser erster, richtig großer Spaziergang war damit mit der Note "befriedigend" abgeschlossen. Für eine bessere Note hätte sie am Anfang nicht so aufmüpfig sein dürfen.

Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meinem Mädchen. Sie hat nicht gebrüllt und bis auf ihren Vorwärtsdrang war sie nicht unruhig oder ungestüm.

Und ein bisschen anstrengend war es für sie auch, sie war nämlich ziemlich nass an Hals, Brust und Flanken. Heute war es aber auch echt warm.

 

18. Oktober 2014

Das Wetter ist wirklich göttlich - meine Lieblingsjahreszeit, der goldene Herbst. Es ist total warm und sonnig und ich wünschte, es wäre schon wieder Frühling. Die ersten Kraniche sind schon gen Süden aufgebrochen und mir graut es vor der dunklen Jahreszeit.

Dann können Hilde und ich nur am Wochenende was unternehmen und wenn wir Glück haben, unter der Woche ein bisschen auf dem Reitplatz üben. Wir wollen noch eine weitere Lampe aufhängen, sodass ich im hinteren Teil, wo kein Baum im Weg ist, zumindest longieren, Bodenarbeit oder Equikinetic machen kann. Aber wir haben noch ein paar Tage Zeit bis dahin..

Heute waren wir schon wieder spazieren. Diesmal mit Litla und Rindill. Die zwei haben uns abgeholt und wir wollten "auf die andere Seite". Ich wollte die Runde dort etwas erweitern. Also liefen wir zusammen nebeneinander los und Litla war total unsicher, ob das gehen würde. "Pass auf, dass sie mich nicht beißt!"… (okay, sie wurde damals von Antaris mal voll ins Bein gebissen, als die Rindill weggiften wollte.., daher kann ich das verstehen). #

"Die beißt nicht, keine Angst!"

Mathilda lief mit einem halben Meter Entfernung neben Rindill und spitzte die Ohren vergnügt nach vorne und freute sich auf das, was wohl kommen würde.

"Und wenn sie jetzt tritt?!".. fragte sie ein paar Meter später. Man merkte deutlich, dass Litla ihr nicht über den Weg traute. Sie kennt sie halt überhaupt nicht und weiß im Prinzip nur, was vor fast drei Jahren auf der Koppel abgegangen war. Das sind ihre eigenen Erfahrungen mit Hilde.

Ich hatte seit der Zeit viel viel mehr Gute.

"Nein, Du kannst mir glauben, sie macht nichts! Sie kennen sich ja und wenn es ihr zu eng wird, legt sie erst die Ohren an. Vielleicht quiekt sie, aber sie würde jetzt nie treten oder beißen.. auch nicht, wenn ich in der Entfernung neben ihr gehe!"..

Eine Zeit lang liefen wir nebeneinander. "Das klappt ja echt voll gut.." sagte Litla überrascht. Manchmal redete sie dann mit der Hilde "Na, Thildi? (So nennt sie sie) Du wärst wirklich ein gutes Reitpferd!"

Ich freute mir innerlich einen Keks und es bedeutete (oder bedeutet) mir sehr viel, dass Litla sieht, was für ein tolles Pferd Mathilda ist. Ich würde mir sehr wünschen, wenn sie keine Angst mehr vor ihr hätte und ihr vertrauen könnte, so wie ich.

Wir liefen dann gemeinsam nebeneinander den langen Teerweg nach unten und unterhielten uns. Wenn wir Gegenverkehr hatten, rief einer "Ich geht grad hinter dich!" oder "Geh mal vor!" ganz so, wie früher, wenn wir zusammen ausgeritten sind. Es war fast wie ein Ritt. Beide Pferden waren total gechillt und auch als es in den Weg ging, den Hilde noch nicht kannte, blieb sie ruhig und wir liefen, als täten wir nie etwas anderes

Ich schreibe das immer so und manche denken bestimmt "Ja, das habt ihr ja jetzt schon hundert Mal gemacht", aber es ist für mich nie selbstverständlich, dass Mathilda mit mir so selbstverständlich mit geht und einfach akzeptiert, wo lang ich sie schicke. Sie ist so speziell und hat so ein wahnsinns Selbstbewusstsein, dass es für mich immer irgendwie Besonders ist, wenn etwas gut klappt - obwohl es keine Ausnahme ist! In letzter Zeit machen wir trotz "Bein in der Reha" Fortschritte und das Leben mit ihr ist nicht mehr aufwühlend und stressig, sondern entspannend und friedlich. Ich freue mich über jeden Schritt, den wir zusammen gehen und der Spaß macht.

Zwischendurch trabten Litla und Rindill von hinten auf, aber Mathilda störte das nicht. Sie hat zwar immer ordentlich Schub, aber losgeprescht ist sie bisher noch nicht.

Auf dem Weg nachhause hatte ich das Gefühl, ich käme von einem Ausritt zurück. Mathilda schwitzte und roch nach Schweiß und ich hatte das Gefühl, mein Pferd "bewegt" zu haben.

Später sagte Litla noch, dass sie es gut fand und es ihr Spaß gemacht hätte. Das setzte dem Ganzen noch die Krone auf.

 

24. Oktober 2014

Heute war Wanja Schumann, die Osteopathin für Hannes da. Nachdem wir ihn behandelt hatten, sollte sie noch mal auf Mathilda schauen, weil ich der Meinung war, sie laufe schlechter seit ein paar Wochen.

Sie schaute sie sich auf dem Roundpen an und bestätigte meine Vermutung. Das könne natürlich durch die veränderte Muskulatur / Knochenstrultur sein, da wir ja nun das Kreuzdarmbein wieder an seinen Platz gebracht hatten. Die Muskulatur müsse da erst wieder "drumherum" neu verteilt werden, weshalb eine Verschlechterung des Gangbildes statt finden könnte. "Die Bewegungen aus der Hüfte sind aber super! Das bewegt sich alles jetzt schön!"

Es könne natürlich sein, dass die Sehne halt doch noch nicht abgeheilt oder vielleicht sogar gereizt sein könnte.

Das müsste ich aber mit einem neuen Ultraschall und neuen Röntgenaufnahmen abklären lassen. Ein letzter Tip wäre eine Therapie mit Entzündungshemmern, um mal zu schauen, ob es dann besser wird.

Auf jeden Fall sei Osteopatisch nichts mehr festzustellen und alles abgeklärt.

Okay, das ist natürlich gut, aber die Lahmheit ist jetzt leider sozusagen "beidseitig".

Ich lasse sie jetzt erst mal so weit in Ruhe, dass ich viel Schritt arbeite und hoffe, dass es sich wieder bessert.

25. Oktober 2014

Heute waren wir mit Dirk, Gandi und Yva bis zur Feuerstelle spazieren. Irgendwie war das heut nix. Hilde war viel zu schnell unterwegs, hat ständig gefressen, überhaupt nicht aufgepasst, mich angerempelt und umgerumpelt und mich einfach total genervt..

 

28. Oktober 2014

Obwohl es jetzt schon total dunkel ist, wenn ich von der Arbeit komme, versuche ich, zumindest einmal unter der Woche (mal abgesehen von Freitag..) etwas mit den Dicken zu machen. Da es nicht viel Zeit in Anspruch nimmt und die Pferde nicht durchgeputzt werden müssen, passt da die Equikinetic gut rein. Bisher habe ich das ja immer unten auf dem Roundpen gemacht.

Hier oben habe ich aber jetzt meine schönen Stangen und ja auch ein bisschen Licht.

Also habe ich höchst motiviert meine Quadratvolte um den kleinen Apfelbaum herum aufgebaut - grade so, dass der Lichtkegel uns noch komplett traf und wir möglichst wenig durch die Hubbel und die Schräge (der Platz ist ja leider nicht ganz grade) beeinflusst wurden. Es ist zwar nicht viel, aber man merkt es den Pferden doch an, wenn sie an oder gegen den Berg müssen. Besonders, wenn man dabei drauf sitzt. Man hat total das Gefühl, man reitet bergab. Und wenn es dann noch etwas rutschig wird, ist der Spaß vorbei. Dann geht höchstens vorsichtig Schritt. Nächstes Jahr gibt es dann hoffentlich endlich den lang ersehnten Sand.. Aber gut, was nutzt das Gejammer - wir haben keinen Sand und müssen also das Beste draus machen.

Obwohl es schon etwas nieselte, sammelte ich die zwei Dicken nacheinander von der Koppel und band sie am Anbindebalken direkt neben dem Reitplatz fest. Zuerst Hilde, damit ich die "schwere" Arbeit hinter mir habe und die Abrissbirne später am Anbindebalken ruhig steht.

Hannes musste in der Zeit am Anbindebalken bleiben. Ich war zunächst ziemlich skeptisch, ob das klappt, aber Hannes war zwar erst mal irritiert, drehte sich hin und her - entsetzt, weil Mathilda weggeführt wurde, stand dann aber nach drei Runden von Mathilda im Schritt, wie angewurzelt und beobachtete uns. Im Verlauf entspannte er sich dann immer mehr.

Hilde machte ganz gut mit und bog sich auch schön. Da wir nach zwei Seiten jetzt keine Außenbegrenzung mehr haben, hatte ich zwischenzeitlich ein paar Probleme, sie vorwärts zu treiben, ohne dass sie den Hintern nach draußen drehte und vor mir stand, aber irgendwie war das nur ein Missverständnis und später lief es wieder "rund".

Leider war es am Boden jetzt schon abzusehen, dass ich das nicht lange so machen kann, denn durch die große Belastung auf immer der selben Runde, war der Boden jetzt schon aufgewühlt..

Dann musste Hilde am Anbindebalken warten und Hannes war an der Reihe. Wie prophezeit war Mathilda jetzt ruhig und stand auch dementsprechend, als sie merkte, dass Hannes den selben Kram machte, wie sie.

 

01. November 2014

Wow! Super Wetter, sozusagen T-Shirt-Wetter im November!

Ich habe heute alle möglichen Bunten Stangen auf dem Platz verteilt und mit Hilde Stangenarbeit gemacht. Im Schritt und im Trab, auf dem Zirkel und der Graden. Das hat alles echt gut geklappt und obwohl ich Mathilda hin und wieder bremsen musste (der abschüssige Platz gibt halt immer mal etwas Schub,.. was Mathilda immer mit Kopfschlagen begleitet), konnte sie sich doch ganz gut konzentrieren und die ihr gestellte Aufgaben gut lösen. Das hat richtig Spaß gemacht in der Sonne und ich freue mich schon total auf einen graden Platz mit Sand drauf!

Später nach den Stangen habe ich noch etwas klassische Maularbeit mit ihr versucht. Leider nimmt sie das nicht so gut an, wie Hannes damals. Das liegt aber garantiert daran, dass sie das Gebiss an sich nur als "ruhiges Ding im Maul, auf dem man rumrutschen kann" kennt. Dass das Teil auch eine Funktion zu haben scheint, war ihr erst nicht klar. Obwohl ich das ja schon mal vor ein paar Wochen unten auf dem Roundpen gemacht hatte, klappte es heute nicht gut.

Dazu muss ich noch mal jemanden fragen, der sich damit auskennt. Ich will da nichts falsch machen (nicht technisch, sondern erzieherisch..), weil Mathilda ja schnell das "Dagegen"-Schild auspackt, wenn sie etwas nicht versteht. Mit den Parelli-Methoden konnte ich ihr eigentlich immer alles erklären, nur für diese Aufgabe fehlt mir leider das Wissen.

Ich hab dann aufgehört zu führen und nur gefragt, ob sie sich damit in die ein oder andere Richtung biegen kann, wenn ich am entsprechenden Zügel Zug aufbaute. Das klappte dann auch gut und ich habe dann damit die heutige Einheit beendet und Hilde durfte wieder auf die Koppel und die Sonne genießen.

02.November 2014

Heute war wieder Spaziertag und eigentlich wollten wir mit Gandi und Dirk und Yva spazieren gehen. Ich wollte Mathilda mal wieder den Sattel auflegen und sie damit führen. Ab und zu muss man ja mal was Neues ausprobieren. Hab sie dann am Anbindeplatz gesattelt und sie hat überhaupt nicht reagiert. Ihr war das total schnuppe, was ich da um sie rum binde oder nicht.

 

Nachdem Dirk danach noch nicht da war und Gandi sich auf dem Reitplatz noch kugeliger fraß, ließ ich Mathilda mal ein bisschen mit dem Sattel am Seil auf dem Zirkel laufen. Schritt kein Problem, Trab naaaaja.. Also, der Wechsel ist immer so ein Diskussionspunkt, aber auch das hat ganz gut funktioniert, nachdem ich mich einfach nicht beeindrucken ließ und ganz besonders ruhig blieb, als sie steigend die Hand wechselte (das hatte aber nichts mit dem Sattel zu tun, das war einfach mal wieder zeigen, was man so alles kann..). Danach war sie absolut willig und das Zirkeln klappte sogar, obwohl Gandi um uns herum schlich. Sie schaute zwar aus dem Augenwinkeln nach ihm, aber machte keine Anstalten, ihren Bereich irgendwie zu verteidigen. Ich hatte das so ein bisschen im Hinterkopf, denn wenn sie mal wieder den Macho raus lässt, nimmt sie andere Pferde in ihrer Nähe gerne als Objekt, an dem man sich hochziehen kann.. Aber da das gut klappte, durfte sie noch etwas grasen.

 

Später trafen sie sich sogar und schnupperten aneinander. Mathilda biss Gandi einmal herzhaft und gaaanz langsam in den Hals, aber der reagierte überhaupt nicht. Also grasten sie sich ganz dicht aneinander vorbei, aber keiner giftete oder versuchte, den anderen heraus zu fordern.

 

Weil Dirk immer noch nicht da war, setzte ich Yva auf Hilde, während diese graste und versuchte abzuschätzen, ob es Hilde störte. Lange brauchte ich dazu nicht, denn Mathilda war das total egal. Nicht mal ein Ohr bekamen wir. Sehr cool..

 

Als Dirk dann endlich da war, konnte es losgehen.

 

Wir kamen an einer großen Wiese am Friedhof vorbei und ich nutzte die Gelegenheit, Mathilda mal auf einem groooßen Zirkel traben zu lassen. Zuerst schlug sie krass mit dem Kopf, aber blieb bei mir. Dann wollte ich ihr die Chance geben, mal zu galoppieren, aber statt dessen trabte sie nur irre schnell. Das wollte ich dann nicht (nicht, dass sie sich wieder irgendwas kaputt macht..) und bremste sie etwas. Ich versuchte im Trab einen Handwechsel durch den Zirkel und das klappte sogar ohne Gemotze!!! Total cool.

 

Ich ließ sie erst rückwärts gehen und zeigte dann die Richtung, in die es auf den Zirkel losgehen sollte und Hilde setzte sich auf die Hinterbeine und preschte los. Sie bockte, was das Zeug hielt und ich lachte mich am anderen Ende des Seils tot. Das war so cool!!! Sie liebt so spritzige Sachen und ich auch.

 

Als Dirk und Yva und Gandi dann endlich da waren und Hilde schon etwas nass war, gingen wir noch mit einem kleinen Umweg nachhause.

 

Zwischendurch durfte Yva noch mal auf Hilde sitzen, aber wie erwartet keine negative Reaktion.

 

 

 






 

07. November 2914

So, da nun die ganze Woche ja nicht viel gelaufen war, außer einmal Equikinetic im Schritt im Dunklen, im Regen - was ziemlich langweilig war - wollte ich heute beiden Dicken die Möglichkeit geben, sich auf dem Roundpen einigermaßen rutschfrei zu bewegen und hatte für beide Bodenarbeit geplant.

 

Ich habe sie dann auch beide gleich von der Koppel direkt nach vorne zu den Ponys geführt, was Mathilda garnicht so wirklich gefallen hat. Im Herbst wird sie immer so was von zickig.. Keine Ahnung, warum. Sie sind nach wie vor mind. 10h draußen und haben auch eine relativ große Koppel.. Naja, vielleicht schlägt ihr auch das fehlende Licht aufs Gemüt.. Wer weiß.

 

Jedenfalls habe ich beide dann bei Wind und Dämmerung nach unten geführt und hatte meine Mühe, beide mental unter Kontrolle zu halten.

 

Auf der ehemaligen Ponymatschkoppel ließ ich Hannes dann frei grasen und führte Mathilda auf den Longierplatz. Dass der Alte da fressen durfte und sie nicht (obwohl sie sich ohnehin nicht entscheiden kann, ob sie lieber rennt oder frisst..) machte den Einstieg nicht so ganz leicht, aber über Bewegung bekommt man in der Regel einen guten Zugang zu Mathilda (und das kann je nach Person unterschiedlich aussehen *haha*.. Mal rennt das Pferd mehr, mal der Mensch..).

 

Ich habe sie also raus geschickt und mir gedacht, bevor sie selbst losrennt und losbockt, frage ich gleich, ob sie laufen will und siehe da - die Antwort war "JAAAA!" und schon ginge los.. Zwar mit einem großen Bocksprung, aber danach mit weniger "Feuer", als ich dachte. Nach einer Runde sprungartigem Galopp fiel sie in den Trab und Trabte 5-6 Runden um mich, ohne das Tempo zu verringern. Dabei fiel mir auf, dass wir auf der "schlechten Seite" (also dem gesunden Bein innen) liefen und man trotzdem nur noch ein minimales Ticken sehen konnte.. Krasse Sache. Ich war hell erfreut und lobte Hilde, als diese Abschnaubte und lockerer Trabte. Dann schüttelte ich das Seil und die Gute parrierte durch und ging Schritt. Zwei Runden. Dann fragte ich nach einem Seitenwechsel, den wir auch erstaunlich ruhig hinbekamen. Ich habe in letzter Zeit immer gut drauf geachtet, ihr Platz beim Wechsel zu machen (da habe ich mich zwar bewegt, aber ich hatte das Gefühl, das macht ihr "Angst", wenn ich zu dicht stehe) und jetzt zahlt es sich aus. Ich muss nicht mehr weit weg und sie passt trotzdem auf, dass sie nicht in mich reinrennt. Noch ein paar Wochen und ich kann wieder stehenbleiben und sie weicht aus.

 

Auch die andere Hand war im Trab fast ganz klar, ich musste mich schon bemühen, etwas zu sehen. Ich weiß nicht mal genau, ob da wirklich was war und ich mir das nicht nur eingebildet habe, weil ich es schon so lange "suche". Total cool jedenfalls und als Belohnung und Vertrauensbeweis (war echt krass, dass ich das so entschieden habe, aber ich hatte das Gefühl, dass es heute gut gehen würde), klickte ich sie vom Seil los und ließ sie noch mal at Liberty neben mir gehen. Das hat so gut hingehauen (Richtungswechsel und Verschieben inbegriffen), dass ich sie sogar noch mal nach draußen schickte und nach Trab fragte.

 

Als sie das dann auch super gemacht hatte, erlaubte ich ihr, wieder zu mir zu kommen und sie bekam ein Leckerlie. Zur richtigen Belohnung durfte sie dann noch mal in den Pferdehänger steigen und darin zum Abschluss einen Apfel essen. Da Hannes ja frei rumlief, war sie etwas unkonzentriert und wollte schnell wieder raus, weshalb ich sie noch mal reingeschickt habe. Dann konnte ich sogar die Stange schließen und Hannes kam mit den Vorderhufen auf die Rampe und wollte auch UNBEDINGT in den Hänger (wenn man mal bedenkt, dass wir ihn letztes Jahr zu viert zediert da reinbugsiert haben.. und er heute da rein will, obwohl ich wenns hoch kommt 10-15 Mal mit ihm geübt habe!?!?.. Schon genial..), was der Hilde nicht so recht gefiel. Vor allem, als er von mir wiederwillig runtergeschickt wurde und wegging wurde Hilde drin etwas unruhig. Aber ich wartete einfach und redete mit den zwei Pferden, als ob nichts wäre und bald entspannten sich ihre Pomuskeln so weit, dass ich bequem die Stange öffnen konnte.

 

Danach war für Hilde Feierabend und Hannes durfte noch mal üben. Das war bei ihm genauso cool. Er ist sofort ganz rein und ich konnte die Stange zu machen. Obwohl Hilde um den Hänger tobte, blieb er drin und war ganz ruhig. Er durfte auch einen Apfel essen und es störte ihn nicht, dass er nicht raus konnte. Als Hilde dann kucken kam, war auch er mal kurz etwas irritiert, aber nicht hibbelig und nachdem ich Mathilda weggeschickt hatte, durfte auch Hannes aussteigen und noch etwas grasen. Zumindest noch ein paar Minuten, denn es war schon fast dunkel..


 

08. November 2014

Heute war zur Abwechslung und zum Training der Muskulatur wieder Stangenarbeit angesagt. Diesmal hatte ich ihr die Gamaschen angelegt, die ich damals kurz vor ihrem Unfall für genau solche Arbeit gekauft hatte. Obwohl das jetzt gut zwei Jahre her ist, schaute sie nicht mal schief und ließ die Füße schön ruhig auf dem Boden stehen, bis die Neoprengamaschen auch um den letzten Fesselkopf geschlossen waren.

 

Da der Boden auf dem Wiesenreitplatz doch ganz leicht weich war, machte ich erst mal keine Experimente und blieb im Schritt.

 

Für Mathilda ist das immer ziemlich schwierig, wie es scheint, denn da wo der Platz bergab geht, nimmt sie immer an Fahrt auf. Das wollte ich dann heute mal trainieren.

 

Zuerst fragte ich eine Abfolge an Stangen im Schritt auf dem unteren Zirkel, dann aus dem Zirkel ganze Bahn auf dem Hufschlag und Schulterherein bis zu den nächsten Stangen und zurück zum unteren Zirkel wieder eine Runde über die Zirkelstangen - diesmal im Trab und zwar LANGSAM. Das brauchte ein paar Versuche, aber die dritte ganze Runde, die ich übte, funktionierte, wie geplant. Das Ganze habe ich dann auch noch auf der anderen Hand gemacht.

 

Um die Trabgeschichte noch etwas zu verbessern, ließ ich sie zum Abschluss noch mal ohne Stangen auf einem kleineren Zirkel traben. Das hat sie dann auch noch mal sehr konzentriert gemacht und damit konnten wir für heute aufhören.

 


Heute haben wir den Baum sturmsicher und die Reitplatzbeleuchtung dran gemacht.




Cool, was? Nächstes Jahr gibts dann Sand.

 

09. November 2014

Heute waren wir wieder mit Hilde und Gandi und Yva und Dirk spazieren. Diesmal hatte ich auch wieder den Sattel drauf und die Trense an und wir liefen die Runde, die ich mit Hannes jetzt schon normal reiten kann. Das wird auch eine von Hildes ersten Runden sein und da ist es gut, wenn wir die jetzt auch mal mit Reiter probieren. Yva durfte sich dann, nachdem wir das Tal hinter uns gelassen hatten und Hilde physisch und psychisch ruhig genug für einen Reiter war (das ist komischerweise genau die Stelle, wo Dirk sich auch auf Hannes setzt..), auf Hilde setzen. Hilde trug sie durch das ganze Dorf und war durch nichts zu erschüttern. Zwei mal kamen Hunde hinter einem Zaun mit einer Hecke auf uns zu gestürzt - Mathilda ist dann immer hin und hergerissen zwischen weglaufen und Neugier. Beides Mal entschied sie sich heute (wie auch sonst meistens) für die Neugier und streckte, nach einigen kleinen Zuckelhüpfern vom Hund weg, auf den Hund zu und wieder vom Hund weg, die Nase nach dem Raubtier aus und der Hund war außer sich und Hilde nicht. Das war beim zweiten Hund, der auch noch von einem höher gelegenen Grundstück auf uns losstürzte, genauso. Und Yva als absolute Anfängerin total cool oben drauf, mit einer Hand am Halteriemen, die andere eisenhart vor sich aufgestellt, als würde sie die Zügel einhändig führen. Wahnsinn..

 

Also, Mathilda ist in allem wesentlich cooler, als ich denke.. Das wird ein super Reitpferd!!


Reitpferd! Mit Trense UND Sattel!


 

13. November 2014

 

Wow.. Heute habe ich mich was getraut. Eigentlich war ich schon relativ aufgeregt, aber ich wollte nicht wieder den ganzen Winter nichts mit ihnen machen. Wenn der Boden dann auf meinem Reitplatz total weich ist, muss ich auf den Longierplatz bei den Ponys ausweichen…Aber um die Zeit ist es unter der Woche schon ziemlich dunkel.

 

Also habe ich mir das Licht vorne auf dem LP angemacht und die Kopflampe aufgesetzt. Dann hab ich den Hannes auf die Koppel neben der Ponykoppel gestellt, während die Hilde oben am Anbindebalken getobt hat, weil sie nicht verstanden hat, warum der da jetzt fressen darf.

 

Die Schwierigkeit bestand dann darin, der Hilde in ihrer Aufgeregtheit den Geitnerschen Kappzaum anzulegen. Das ging aber erstaunlich gut und dann bin ich mit ihr losgestapft. Ins Dunkle.

 

Sie hat durch die Nüstern gepustet und ist neben mir hergetänzelt. Dann kam von links der Hannes angaloppiert und hat uns den ganzen Weg (oder zumindest so lang er konnte) flankiert und uns dann schreienderweise verabschiedet. Mathilda hat das natürlich nicht besonders beruhigt, also ist sie weiterhin an meiner Hand rumgetänzelt und hat geschnauft und gepustet. Ich hab immer schön laut gesprochen, damit Hannes uns noch hört. Im Schein meiner "Hännbärn" (zu Deutsch "Hirnbirne" meint, "Stirnlampe") stapfte ich aber dann doch zielstrebig auf dem Feldweg gen Roundpen. Mathilda habe ich garnicht so richtig sehen können, was ich als eigentlich sehr angenehm empfand, solange sie sich nur künstlich aufregte. So ließ ich mich nämlich nicht anstecken/verunsichern.

 

Auf dem Platz durfte sie dann im Schritt erst mal den Platz im Dunkeln, bzw. dem spärlichen Licht der Longierplatz-Beleuchtung erkunden und Hannes beruhigte sich am Zaun, als er sah, dass Mathilda da unten nur im Kreis lief.

 

Nachdem ich dann das Gefühl hatte, sie hat alles gesehen, ginge los mit Equikinetic. Das hat auch reibungslos geklappt und Hilde hat gut mitgemacht. Das habe ich auch nicht anders erwartet. Auf dem Platz ist sie ja mittlerweile immer brav.

 

Später auf dem Rückweg war sie dann total gechillt und ist an der durchhängenden Longe neben mir her gelatscht. Hannes hat dann erst noch mal etwas Aufruhr gemacht, als er gemerkt hat, dass wir uns bewegen. Aber als er dann wieder parallel auf der Koppel mitlaufen konnte, war auch er wieder ruhiger.

So haben wir also den ersten "Nachtspaziergang" hinter uns gebracht und ich freue mich, dass alles so positiv gelaufen ist. Das nächste Mal geht Mathilda auf dem Hinweg dann auch noch ruhig und wir sind dann auch "Nachtsicher".


Hannes und ich latschen im Dunkeln im Schein der Stirnlampe alias Hänn-Bänn (hessisch für "Hirnbrine"..)

auf dem Feldweg nachhause in Richtung Stall.


Hilde im Dunkeln auf der Koppel gefunden..

15. November 2014

Heute war das Wetter echt mies. Den ganzen Tag hat es geregnet und war neblig und ab und zu ging ein Lüftchen. Also beschränkte ich mich mal wieder auf die Stangenarbeit auf dem Platz.

Diesmal legte ich die Stangen etwas höher und bandagierte Hilde vorsichtshalber vorher. Aber sie hat heute auch wieder gut mitgemacht und wir sind doch echt viel getrabt für unsre Verhältnisse. Ich finde, die Stangenarbeit hat ihr Gangbild echt verbessert und ich habe das Gefühl, es bringt uns echt was.

Später habe ich das mit Hannes auch ausprobiert und der Typ ist die Härte! So was von motiviert und erpicht, alles richtig zu machen. Er stößt nicht an die Stangen, hebt die Beine und behält den Schwung, irre.. Ich war total begeistert von meinem Könich..

 

16. November 2014

Boah.. Willkommen November. War das heut ein Shitwetter..

Kurz vor Dunkel habe ich mich doch noch mal aufgerafft, mit Hilde einen kleinen Spaziergang zu machen. Sie stand Vormittags, als ich gemistet hatte, am Koppeltor und wieherte mir jedes Mal zu, wenn sie mich sag. Ihr war wohl langweilig und so richtig gemütlich war es auch nicht auf der Koppel.

Eigentlich war ich mit ihr auf dem Roundpen, aber dazu hatte sie überhaupt keine Lust. Also hab ich mir schnell eine neue kleine Runde überlegt.

Bei dem Wetter eine mutige Entscheidung, aber ich wollte nicht so durch irgendwelche Wiesen knatschen, darum mehr Teerwege.

Mathilda war im Schritt sehr flott unterwegs und ich hatte Mühe, im Schritt mitzugehen. Aber ich wollte ja auch wenigstens einen kleinen körperlichen Anspruch haben. Bald schnauften wir beide, aber Hilde lief gut weiter. An der Umgehungsstrasse war es mir etwas unheimlich, aber es ging alles gut.

Zurück hatte ich auch den Eindruck, dass Mathilda dankbar war für den kleinen Ausflug.

Später war ich noch mit Hannes auf dem Roundpen, etwas Equikinetic machen.

 

18. November 2014

Pff… So ein Mistwetter.. Die zwei Hotten waren heute echt froh, drin zu sein. Ich hab ihnen vorher die Beine entschlammt und dann noch die Hufe von unten saubergebürstet. Blöde Strahlfäule bei Hannes.. Da muss ich dieses Jahr gleich von Anfang an aufpassen.

Jedenfalls hab ich sie dann noch am Kopf mit einem Handtuch abfrottiert und die Tropfen unterm Bauch abgerubbelt. Sie hasst das total, tritt dann immer gegen ihren Bauch oder nach hinten.. Gegen die Boxenwand. Auch gern gemacht: Den ganzen Körper wie an einer riesigen Bürste an den Boxenwänden entlangdrücken. Blöd nur, dass zwei davon (die Seitenwände) nicht ganz so fest verankert sind. Das quietscht und bebt, das einem Angst und Bange wird. Daher wird die Gute dann erst mal abgetrocknet :-)

Was für ein Service.






20. November 2014

Heute war ich wieder im Dunkel Equikinetic auf dem Ponyroundpen machen. Hannes war gestern dran und das hat wirklich gut geklappt. Er war zwar auch etwas aufgeregt, aber Mathilda war auf der Koppel die Ruhe selbst, als sie gemerkt hat, wo hin unsre Reise geht.

Mit ihr war der Weg heute super entspannt. Auch auf dem Roundpen war sie echt total ruhig und hat sehr gut mitgemacht. Wir haben heute von unseren 8 Einheiten á 1 Minute auch 4 Einheiten Trab gemacht. Hat sehr geklappt. Die Lahmheit hielt sich auch in Grenzen, zumindest so, wie ich es im Dunkel erkennen konnte.

21. November 2014






23. November 2014

Heute haben wir einen großen Spaziergang mit Rindill und Litla gemacht. Wir sind eine ganz neue Runde gegangen und weil es so matschig und rutschig ist, nur auf Teerwegen. Wir waren bestimmt 1 1/2 Stunden unterwegs und weil die Sonne geschienen hat, war die Hilde besonders gut drauf und war total brav und hat gut mitgemacht. Bestimmt hat sie gedacht, sie muss sich gut benehmen, weil sie doch heute so schön aussah!














07. Dezember 2014

Mein Kinderpferd..

 

23. Dezember 2014

Die Raufe ist endlich fertig! Was für ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Hotten!



27. dezember 2014

Ups. Und da wars Winter.. Heute morgen war alles weiß.. Das heißt jetzt erst mal stillstand. Die Reitplätze sind nicht benutzbar und bei Hilde juckts im Hintern.. Für Spaziergänge im Winterwonderland leider zu gefährlich..









Oh, Du Wicht!








Auf Gandis Seite gibts davon bald mehr!


Oh, wie gemütlich!


 

31. Dezember 2014

So richtig viel geschrieben habe ich ja in der letzten Zeit nicht.. Nun, so viel ist auch nicht passiert. Es ist eben Winter.

Wir waren bis vor dem Wintereinbruch noch regelmäßig am Wochenende spazieren und ich habe versucht, so gut wie möglich mit den Hotten weiter zu trainieren.

 

Yva ist noch mal auf Hilde mit Sattel geritten, was völlig unspektakulär war und ich habe auch mal versucht, aufzusteigen. Also, nicht auf dem Spaziergang, sondern bei der Bodenarbeit auf dem Platz. Das fand sie allerdings nicht so gut und hat sich weggedreht. Ich habe dann so lange die Stelle desensibilisiert, in dem ich Gewicht in den Bügel gebracht und meinen Unterschenkel an ihrem Bauch gerieben habe, bis sie stehen geblieben ist. Dann habe ich sofort aufgehört, sie gelobt und bin vom Platz gegangen. Da hat sie gegähnt und mit den Augen gerollt!! Mein lieber Jolly..

 

Zu mehr kam ich dann leider auch nicht mehr, denn von da an wurde das Wetter stetig schlechter. Regen, Sturm, Schnee und dann musste sie ja zwischen den Jahren zwei Wochen lang nichts tun. Musste deshalb, weil Mathilda das nicht will. Sie freut sich Abends immer, wenn ich mit dem Halfter komme, rennt ans Tor und wiehert.

 

Ansonsten benehmen sie sich für die Wetterverhältnisse eigentlich recht gut. Obwohl es teilweise echt richtig stürmisch war, konnte ich sie in Ruhe zum Longierplatz führen und wieder zurück. Und das unter erschwerten Bedingungen, denn der jeweils Zurückgelassene galoppiert natürlich auf der Koppel parallel zum anderen hin und her..

 

Klar, dass Mathilda ein bisschen mürrisch ist, weil sie nicht ausgelastet ist und man muss sicherheitshalber immer mal einen Strick mitnehmen, um seinen Bereich zu verteidigen, wenn man auf der Koppel abäppelt oder drüber laufen will, aber ansonsten kann ich mich persönlich nicht beschweren.

 

Leid tut es mir nur, dass sie da abends über ihre Boxenwand schaut und in ihren Augen sehe ich die Langeweile.. Aber dieses Jahr müssen sie da noch mal durch. Ich hoffe, dass wir die nächste Herbst/Winter-Saison den Reitplatz haben. Dann kann ich mal abgesehen von Eis und Schnee jeden Tag mit einem der drei trainieren.

 

Jetzt stehen sie ja auch in den neuen Einzelpaddocks, die natürlich nicht groß und bei den Witterungsverhältnissen auch nicht wirklich begehbar sind. Also hängen sie den ganzen Tag an der Raufe und mümmeln Heu. Dick sind sie lustigerweise beide nicht. Eigentlich war ja geplant, dass sie jeden Abend auf dem Reitplatz gearbeitet werden und sich auslaufen können, wenn sie dort stehen, aber es kommt erstens immer anders und zweitens als man denkt.

 

Ach so, ja - zwischenzeitlich hatten wir nämlich auch die Futterraufe auf den Einzelpaddocks für den Winter gebaut. Sie ist so weit überdacht, dass die Pferde sich an zwei Seiten sogar zu 3/4 unterstellen können. Es passt genau ein Rundballen Heu rein (140cm). Danke an meinen prima Papa!!!

 

Das Rundballenlager hat der gute Vater vor meinem Urlaub auch unter der Woche fertig gebaut. Leider ist das Wetter so schlecht, dass kein Traktor mir das Heu bringen kann.

 

Wir füttern jetzt das HD-Ballenlager leer und hoffen, dass das Wetter bis dahin wieder so "gefestigt" ist, dass wir wenigstens Kleinballen nachgeliefert bekommen können.

 

Vor Hildes Fressstelle am Hang haben wir auch in einer Hau-Ruck-Aktion Rasengittersteine verlegt, weil sich da ein ordentliches Matschloch gebildet hat. Im Frühling werden wir jedem Pferd in seinem Paddock einen größeren Streifen von der Raufe bis zu den Wassertrögen verlegen, damit sie die im nächsten Winter trockenen Fußes erreichen können…

 

Nächsten Winter.. Ich bin gespannt, was wir bis dann wohl erlebt haben!! Einiges habe ich ja schon jetzt wieder geplant:

 

Hannes fährt mit mir Anfang April zu den Parelli-Trainerinnen Barbara Heinen und Elena Bader in den Westerwald. Ich hoffe, dass wir da viel lernen und danach eine bessere Basis für unser großes Ziel - den Ausritt - haben. Ich möchte da anknüpfen, wo ich dieses Jahr aufgehört habe und unsre kleine Runde erweitern.

 

Mathilda möchte ich im Frühling anreiten, wenn ihre Sehne weiter hin "Ruhe hält". Ich hoffe, dass ich bis zu dem Stand, auf dem wir 2012 waren, alleine komme, ansonsten werde ich Anette oder Iris engagieren.

 

Anette kommt im Frühling, wenn der Reitplatz fertig ist, auch regelmäßig für Unterricht. Sei es Bodenarbeit oder Reiten. Evtl möchte ich eine Gruppenstunde auf die Beine stellen. Das wird dann für alle günstiger, es macht viel mehr Spaß zusammen und mal lernt mehr, weil man die Probleme der anderen auch miterlebt.

 

Und ich habe vor, mit Hannes auf einen Kurs von David de Wispelaere zu fahren. Er kommt in einen Stall im Nachbarort, wo auch Katja mit Zebra in einem super Offenstall steht. Klassische Reitkenntnisse erweitern.

 

Sozusagen als Add-on von Hannes und meinem Trainingsprogramm, mit dem ich hoffe, bald (für uns beide) entspannt ausreiten zu können.

 

Alles in allem war 2014 ein ganz gutes Jahr. Keiner war richtig krank, allen geht es gut und wir leben in Frieden. Wir haben im neuen Stall doch einiges umstrukturiert und kennen uns alle ein Stück besser. Ich habe wieder viel gelernt und konnte auch so manch kleinen Erfolg verbuchen - als da wären die kleinen Runden, die ich mit Hannes inklusive aller drei Gangarten reiten konnte, der Geitner-Kurs mit Mathilda, der wirklich gut war und die Tatsache, dass das die Hilde tatsächlich ein bisschen besser läuft. Und zu guter Letzt hat Gandi auch noch den Schlitten gezogen! Was will man mehr?! So darf es gerne in 2015 weiter gehen.

Heute Abend ist dann jetzt erst mal Silvester.. Ich hasse Silvester. Ich hoffe, dass es nicht so nervig wird, wie letztes Jahr. Dirk wird dieses Jahr mit mir im Stall sein. Ich bin also schon mal nicht alleine!


Das letzte Bild für dieses Jahr.. Ein paar Minuten vor 12..