Besuch am 07. Februar 2010

Durch das vom Schnee verursachte Chaos kommen wir im neuen Jahr leider erst eine Woche später als geplant zu Mathilda nach Birnbaum. Diesmal ist Bettina mit von der Partie und möchte sich den Verein und die Arbeit der Pferdefreunde ansehen. Heute habe ich mir vorgenommen, mein Babypferd ein bißchen zu Putzen. Das Wetter ist auch wirklich einladend, denn zum ersten Mal seit Wochen scheint die Sonne und die Fohlen genießen ausgiebig ihre Wärme.


Heute kann man draußen an den großen Reifen Heu fressen, die Sonne scheint so schön!


Mathilda beknabbert sich mit dem anderen schwarzen Noriker-Hengstfohlen.


Danach mampft sie mit Schorschi und dem übriggebliebenen Gespann-Hengst weiter.


Zwischenzeitlich becirct Kermit Bettina.


Schorschi kratzt sich sein Orschi am Elefantenbaum.


Mein kleines Babypferd ist heute auch ganz viel draußen. Heute will ich sie zum ersten Mal putzen...


Das machen wir dann auch gleich mal! Und sie hält so schön still! Als würde sie es genießen.. *seufz*


Die großen Kaltblüter stehen draußen auf ihrem Auslauf und genießen ebenfalls die ersten warmen Sonnenstrahlen.


Mein Pferdebaby und ich... Hoffentlich wird es schnell Frühling und wir können sie endlich bald holen!..


DA! Das "GESÜSCHT"! Ich wusste, dass sie es hat! *freu*


Mathilda und ich verbringen zusammen in der Sonne Zeit.


Alles beriecht sie mit ihrer kleinen knuffigen Babynase.


Das kleine Gespann-Stinktier muss seinen kleinen neugierigen Baby-Rüssel natürlich auch überall

dabei haben. Aber was soll man machen? Sie sind ja alle soo süß!


Der "kleine" Mohrenkopf-Hengst liegt im Stall im weichen Stroh und schläft ganz tief. Dabei schnarcht er wie ein Holzfäller..


Schorschi schläft in der Sonne im Eingang und die Füchse sammeln sich draußen im Paddock zum Mittagsschlaf.


Mathilda stakst frisch geputzt durch den Paddock.


Gestriegelt und geschniegelt steht mein schwarzes Stütchen in der Sonne.


Wieder gewachsen, das kleine Babypferd! Der Schweif reicht schon bis zu den Sprunggelenken! Wer weiß,

vielleicht ist sie beim nächsten Besuch schon wieder im Fellwechsel?!


Draußen vor dem Hof stehen die Großen in der Sonne.


Die Rappstute mit den Menschenaugen hat eine toll

eingeflochtene Mähne!


Zweieinhalb Stunden später treten wir den sonnigen Heimweg an. Trotz Bewegung beim Fohlen-Putzen und einem ausgiebigen Sonnenbad sind wird doch etwas durchgefroren und freuen uns auf einen heißen Kaffee und was warmes zu Essen.

In drei Wochen sind wir dann schon wieder im Anmarsch - dann mit dem Familienoberhaupt, der Patentante und ihrem Kaltblutstall-Schreiner - außerdem hoffentlich bei Plusgraden und Frühlingswetter!

Besuch am 28. Februar 2010

Juhu! Frühling! Endlich fahren wir wieder zu Mathilda. Weg aus der stürmischen Heimat, hin in den sonnigen Süden. Ich freue mich dieses Mal ganz besonders, weil heute meine Familiy mit dabei und es relativ warm und sonnig ist. Ob Mathilda schon ihr Fell verliert und ob sie sich in den drei vergangenen Wochen wieder verändert hat? Was üben wir heute? Vielleicht führen? Lassen wir uns einfach mal überraschen...


Die Tante hat unser Fohlen auch schon wieder zwei Monate nicht gesehen! Mathilda sagt artig "Guten Tag".


Außerdem hat Litla ihren Stallschreiner mitgebracht...


Und dann gibt es noch eine Premiere: Der Vater begutachtet auch das Fohlen! Oh-ho-ho!!! Mathilda, jetzt bitte möglichst adrett!..


Ich freue mich sehr darüber, dass es meinem Babypferd gut geht und dass es wächst und gedeiht.


Oh nein! Sie sucht nach Möhren und hat aber schon alle aufgegessen! Das schmeckt nämlich jetzt gut!


Die aufdringlichen Füchse sehen aus, wie eineiige Zwillinge.. Vielleicht sind sie deshalb alle gleich aufdringlich?!?


Außer unser Kermit - der ist immer nett!


Das kleine "Föat" hat einen schönen Kopf gekriegt und mag Knabberspielchen...


Mathilda versucht, dem Baum im Kampf gegen das aufziehende Orkantief "Xynthia" unter die Äste zu greifen... Nein, nein-sie kratzt sich...


So, dann wollten wir ja noch was üben. Heute machen wir Führtraining. Klappt wunderbar. Auch das Halten. Und Kreise laufen können wir auch. Ohne Ziehen und Zerren.


Mathilda und ich ganz fash im Xynthia-Wind.


Und unser Saschi entpuppt sich zum Pferdeflüsterer. Kermit schläft sogar in seinem Arm!! Einfach herzerweichend, oder??? Ich kann es garnicht glauben...


Draußen tobt "Xynthia" und stiftet die zwei Nachwuchspferde im Nachbarpaddock zu Rennspielen an.


Vor dem Aufbruch zum Heimweg macht Sascha noch

Bekanntschaft mit den "Großen".

 

Obwohl ich noch bleiben könnte, müssen wir uns nach knapp drei Stunden langsam auf den Heimweg machen. Orkantief  "Xynthia" ist auf dem Weg nach Franken und treibt uns Tränen in die Augen. Trotz Mutters gutem Kartoffelsalat halten wir standartmäßig an der "Nordsee" und machen gechillt erst mal Essenspause. Wenn wir gewusst hätten, was auf der Fahrt noch auf uns wartete, hätten wir wohl schneller gegessen...

Nach dreieinhalb Stunden Fahrt, während der wir des Öfteren fast von der Strasse geflogen sind und diversen Umwegen durch den Taunus (die A3 am Frankfurter Kreuz war wegen des Sturms voll gesperrt und wir mussten leider feststellen, dass auch auf unseren listig ausgedachten Schleichwegen umgestürzte Bäume lagen...), kamen wir etwas lädiert zuhause an.

Vielleicht müssen wir nur noch einmal nach Birnbaum.. um Mathilda endlich zu holen. Wann das sein wird, wird sich aber erst in den nächsten vier bis sechs Wochen herauskristallisieren. Möglicherweise müssen wir auch noch einen Besuch einbauen, bevor wir sie endlich zum Auftakt der Weidesaison zu Antaris und Rindill holen können...

AM 18. APRIL IST MATHILDA ZU UNS GEZOGEN!!

So. Nun ist Mathilda also hier. Der Umzug war schon ganz schön nervenaufreibend. Aber in so einem Pferdeleben passieren viele aufregende Dinge. Vor allem als Fohlen muss man viel lernen, entdeckt Neues, dass einem vielleicht am Anfang Angst macht oder was man ganz toll findet. Manche Dinge sind nicht so angenehm und man wehrt sich nach Leibeskräften, wieder anderes möchte man am Liebsten den ganzen Tag haben oder tun.

 

Was meine kleine Mathilda in ihren ersten Lebensjahren so macht und was sie lernt - egal ob Fortschritt oder Rückschritt - und wie es uns dabei ergeht, steht hier in unserem Tagebuch.

 

Der Tag des Umzuges, 18.April 2010

Es ist ganz schön aufregend, endlich mit Hänger nach Birnbaum fahren zu können und mein Babypferd dort abzuholen! Wie wird sie wohl in den Hänger gehen? Hoffentlich wird es nicht so dramatisch. Und wie werden Anti und Rindill zuhause reagieren, wenn da plötzlich so ein Jungspund ankommt! Hoffentlich überrascht mich Antaris und ist lieb zu unserem Baby. Ich freue mich schon auf die Zeit, in der ich Mathilda anbinden und mal richtig sauber-schrubben kann. Ihr Schweif müsste auch mal gewaschen werden, er ist ziemlich verklebt. Die Hufe müssen geraspelt werden und dann wollen wir Spazieren gehen!! Die ersten Wochen werden wir mit Antaris und Rindill wohl nicht zusammen ausreiten können. Ich will Mathilda nicht gleich alleine lassen. Aber dann soll sie ja auch als Handpferd mit gehen, wenn sie sich eingewöhnt hat. Jetzt holen wir sie aber erst mal in ihr neues Zuhause.

Mittags um kurz vor 12 kommen wir mit dem Pferdeanhänger in Birnbaum an. Ein paar Leute vom Verein sind da, um uns beim Verladen zu helfen. Ich suche mein Fohlen zwischen den ganzen anderen Babypferden. Da ist sie! Wir begrüßen uns nur kurz.



Eine der Frauen vom Verein Pferdefreunde Birnbaum kommt direkt mit einem Strick und nimmt Mathilda in einer Art Überraschungsangriff aus der Herde. Ich kriege das alles garnicht so richtig mit, viel zu aufgewühlt bin ich. Später wird mir klar, dass das auch die Absicht der Birnbäumler ist, damit das nicht auch bei Mathilda passiert... Aber Mathilda ist schließlich ein schlaues Pferd und als sie den Hänger sieht, rammt sie gleich die Beine in den Boden und setzt ihr ganzes Baby-Kaltblutgewicht ein, um dort NICHT reinzumüssen. Mir zittern die Hände und ich wünsche mir, dass das schnell vorbei ist...



Schnell merken wir, dass es ohne Hilfsmittel nicht funktioniert und wir holen die Longe. Gut! Das habe ich schon gesehen. Damit wird es funktionieren. Aber Mathilda ist eben Mathilda. Die Longe ist ihr egal. Sie bleibt standhaft und setzt nicht einen Fuß auf die Rampe. "Was ein Glück sind die Frauen vom Verein da!" denke ich mir.. Als nächstes versuchen wir es mit einem Hafereimer. Das würde immer klappen, sagt eine der Frauen. Die Noriker seien so verfressen und so hätten sie noch jedes Fohlen auf den Hänger bekommen...
Aber unsrer kleinen Hexe ist das ganz egal. Sie schubst Frau sammt Eimer um und bleibt felsenfest vor dem Hänger stehen. "Oh je.." denke ich mir. "Wenn sie jetzt schon so einen Aufstand macht, wie soll ich sie zuhause nur händeln?" Alle sind ratlos. Schnell wir ein Telefonat getätigt: "Die troga mia da jetz nei", lautet die Aussage. Ob das wohl klappt? Ich bin skeptisch und bin auf den Hünen gespannt, der Mathilda "tragen" soll.. Aber er kommt nicht. Rückenschmerzen.. natürlich.
Jetzt kommt uns die Idee, ein anderes Fohlen zu holen und es vor Mathilda in den Hänger zu schieben. Nach ein paar Minuten kommt ein kleiner Fuchshengst um die Ecke, der mir bis jetzt noch nicht aufgefallen war. "Joa, genau an den hab ich au 'gdacht!" sagt die Frau auf der Rampe. Toll! Das könnte funktionieren. Mathilda ist jetz wieder richtig in Fahrt und wiehert ihrem Kumpel zu. Der Henst ist um einiges kleiner und stellt sich nicht so stur wie Mathilda. So etwas haben die Brinbaum-Frauen noch nicht erlebt, sagen sie. So ein stures Fohlen.. War ja klar. Ist ja auch meins!..

Den Hengst kriegen wir schnell verladen. Innerhalb von nicht mal 5 Minuten ist er im Hänger. Ich überlege, ob ich tauschen soll..



Mathilda wiehert jetzt nicht mehr, sondern döst vor sich hin. Die Fohlenkräfte sind aufgebraucht. Zu viel hat sie sich gewehrt. Mir zerreißt es fast das Herz. Aber alles geht viel zu schnell, als dass ich länger darüber nachdenken kann. Das andere Fohlen gibt ihr etwas Sicherheit und sie steht vor dem Hänger und kuckt in der Gegend herum. Doch kaum hat sie sich ein wenig gefasst, kommt die Longe in Verstärkung einer Zweiten zum Einsatz. Ich gehe an das eine Ende und ziehe. Mathilda stolpert einen Schritt nach vorne und steht auf der Rampe. "Ja, jetz krieg 'ma se!" sagen die Frauen. Ich hoffe es..



Mathildas Kräfte schwinden und die beiden Longen drücken sie immer weiter in den Hänger. Ich würde die Aktion am Liebsten abbrechen. Aber da müssen wir jetzt durch. Mathilda als kleines Fohlen und ich als neue Bezugsperson.. Ein dicker Kloß macht sich in meinem Hals breit. Vielleicht nehme ich den Hengst einfach mit?!.. "Wenn se jetz drin is, den Bolzen nei und die Rampe hoch, wenn der Hengst draußen is!" Scheinbar geht sie jetzt in den Hänger. Die Frauen klingen hektisch, aber zuversichtlich. Meine Augen suchen den Bolzen und mein Gehirn schaltet sich aus. Ich folge einfach den Anweisungen.



Geschafft! Sie ist drin! Wir haben sie tatsächlich in den Hänger bekommen! Aber jetzt keine Zeit verlieren. Während die Frauen schnell den Hengst im Hänger losbinden, bekommen wir die Anweisung jetzt sofort loszufahren, damit Mathilda sich beruhigt. Der Hänger bebt als der kleine Hengst ausgeladen ist und ich habe das Gefühl, Mathilda schlägt im Hänger Purzelbäume. Ständig muss ich daran denken, ob sie jetzt nicht vielleicht über der Trennwand hängt und sich verletzt. Ich könnte heulen. Freuen kann ich mich grade garnnicht. So ein Satansbraten. So ein armes Baby. Schnell stürzen wir ins Auto und fahren los. Hinter uns wiehrt es und der Hänger poltert. Puh.. durchatmen. Alle sind gereizt und müssen ihre Gedanken ordnen...
Wie sollen wir dieses Teufelsweib zuhause nur aus dem Hänger kriegen?! Wie soll ich sie losbinden? Hoffentlich wird keiner verletzt...

Auf der Fahrt denke ich nach über die letzten Tage. Ich konnte kaum schlafen vor Aufregung. Hunger hatte ich auch keinen. Ich habe mich einfach nur über mein Fohlen gefreut. Grade bin ich unsanft in die Realität geschubst worden. Ich kann Mathilda nachfühlen, wie es ihr wohl geht. Ich fühle mich hilflos und traurig. Bei den Gedanken, wie ich sie heil in Rindills Box bringen soll, schlafe ich im Auto ein...




Nach 3 Stunden Autofahrt, die rasend vergehen, kommen wir ohne weitere Vorkommnisse zuhause an. Mathilda stand ruhig auf der Fahrt. Es ist warm und im Hänger ist es sicherlich stickig. Vielleicht hat sie sich jetzt etwas beruhigt. Papa fährt den Hänger langsam rückwärts auf die Weide. Falls Mathilda uns wegläuft, ist sie so wenigstens schon mal in einer Umzäunung. Ob die sie aufhält, bleibt abzuwarten.
Im Hänger wiehert es. Ich meine, es hört sich nicht mehr so hysterisch an, wie in Birnbaum. Irgendwie freue ich mich darüber. Aber gleichzeitig habe ich auch ein schlechtes Gewissen deshalb. Mein Fohlen ist total erschöpft und traurig. Was bin ich für ein Mensch!..



Als ich mit einem Langstrick den Hänger durch die Vordertür betrete, schaut Mathilda mich neugierig an. Sie wiehert nicht. Sie steht ganz ruhig und lauscht. Ich rede mit ihr und streichle ihr über ihr weiches Fell. Puh. Ihr geht es gut. Ich bin plötzlich ganz ruhig. Warum soll ich aufgeregt sein, wenn mein Babypferd ganz ruhig steht. Ich rede weiter mit ihr und halte ihr etwas Heu aus dem Heunetz vor. Sie knabbert daran und zuckt kurz zusammen, als Papa und Dirk die Plane langsam nach oben schlagen. Meine Anspannung löst sich immer mehr, als ich merke, wie ruhig das Fohlen ist. Ich klinke den festgezurrten Strick aus, der sie im Hänger angebunden hat. Mit dem Langstrick in der Hand fühle ich mich gleich viel wohler. Wenn sie jetzt rückwärts rennen sollte, habe ich vier Meter Zeit, hinterher zu springen und sie vielleicht sogar noch umzudrehen. 
Jetzt wird es ernst. Ich gebe das Zeichen, dass ich sie sicher in der Hand habe und Papa und Dirk klappen langsam die Rampe runter. Der Bolzen löst sich und ich gebe Mathilda die Anweisung rückwärts zu gehen. Nichts geschieht. Ich drücke fester. "Los! Hopp! Zuuu-rück!". Mathilda setzt sich wiederwillig in Bewegung und versucht leicht, sich umzudrehen. Aber dann dreht sie sich wieder grade. Papa und Dirk reden und Mathilda steigt ganz langsam und ruhig aus dem Hänger. Was für eine Aufregung. Mein Fohlen. Jetzt ist es wirklich zuhause.




Ganz artig und immer noch relativ ruhig geht die kleine Hexe neben mir über den Paddock auf den Stall zu. Toll, wie wir das machen! Es ist ganz leicht! Nebeneinander gehen wir weiter. Mathilda wiehert. Jetzt schlägt die Stunde der Warheit. Antworten Antaris und Rindill? Zuerst nicht. Mathilda wird etwas unruhiger und zieht mich mit nach vorne. Sie wiehert wieder und jetzt antwortet Rindill! Sie können sich noch nicht sehen.
Jetzt müssen wir durch den Stall. Über die Stufe. Hoffentlich passt sie auf, ich habe Angst, dass sie stolpert. Aber obwohl sie jetzt wieder etwas hektischer wird, steigt sie die Stufe hinauf zu Rindills Box und geht durch die Schiebetür. Jetzt ruft Rindill wieder und Mathilda zieht mich durch die Box nach draußen, während sie erwartungsvoll wiehert. Jetzt stehen wir im Paddock und Antaris und Rindill sind ziemlich überrascht.




Als sie realisieren, das da ein anderes Pferd steht, werden sie unruhig und traben herum. Rindill rennt auf den Zaun zu und möchte scheinbar am Liebsten drüber springen. Antaris steht einfach nur da und schnaubt und hebt und senkt den Kopf. Alle Drei spitzen die Ohren und sehen sich an. Für einen kurzen Moment scheint jeder inne zu halten. Ich stehe da, mit Mathilda am Halfter. Mathilda steht da, mit mir am Strick. Antaris und Rindill stehen auf der Weide und sehen uns an. "Wer ist das denn?!" denken sie wohl grade. Dirk, Mama und Papa stehen um uns herum in den Paddocks verteilt und sehen still zu. Felicia fotografiert. Dann löst sich Mathilda aus ihrer Starre und dreht sich. Ich klicke den Strick aus und gehe schnell ein paar Schritte zurück. Mathilda geht schnurstracks zu Rindill an den Zaun. Beide beschnuppern sich schnell.



Dann trabt Mathilda unbeholfen über die Wurzeln des Kirschbaums auf den befestigten Teil des Paddocks. Das ist alles ganz schön viel für sie. Wir stehen auf dem Paddock und schauen einfach zu. Langsam kommt die Freude zurück. Mathilda steht tatsächlich in Rindills Paddock. Wir haben es bis hier her geschafft. Für heute haben wir es hinter uns. Jetzt gibt es nur noch Heu und was zu trinken. Von niemandem wird heute noch etwas erwartet. Nicht von Mathilda und nicht von mir. Ein gutes Gefühl. Nicht nur Mathilda muss erst mal alles verdauen.



Ich habe den Eindruck, dass wir bisher eigentlich alles richtig gemacht haben. Nichts ist passiert, wir konnten gut fahren - ohne Stau oder andere Zwischenfälle, alle sind heil und das Fohlen steht tatsächlich Nachmittags hier bei uns im Paddock. Zwar etwas müde, aber gesund und wohlauf. Mir liegt zwar die Verlade-Aktion noch im Magen und ich wünsche insgeheim, der kleine Hengst wäre jetzt auch hier, aber endlich kann ich mich freuen. Mein Fohlen ist jetzt hier.



Dirk begrüßt Mathilda am Zaun. Die ist natürlich noch ganz hektisch und läuft in ihrem Paddock auf und ab. Ab und zu bleibt sie an ihrem Heuhaufen stehen und knabbert eine Weile bis der nächste aus der Familie kommt und sie streichelt. Sie ist schon ganz schön groß geworden..

 

Antaris findet es allerdings nicht so gut, dass Mathilda da jetzt rum steht. Sie giftet und sprintet etliche Male gegen den Zaun und will auf Mathilda los gehen. Ich versuche ihr zu zeigen, dass ich auch für sie da bin. Sie kommt mir ganz schön wuchtig vor im Vergleich zur dürren Mathilda. Mich verlässt mal wieder ein wenig der Mut, wenn ich mir vorstelle, dass die zwei demnächst zusammen auf die Koppel sollen...



Aber jetzt warten wir erst mal ab. Morgen ist ein neuer Tag und alle sind ausgeruhter. Mathilda schläft in ihrem Paddock und erholt sich von der anstrengenden Fahrt. Ich streichle sie ein wenig und wir machen ein Foto mit Litla, die den ganzen Tag unerbittlich alle Situationen in Film und Foto festgehalten hat. Nachdem wir dann auf Mathilda angestoßen haben und ich vor lauter Aufregung meinen schön zusammen gedachten Trinkspruch vergessen habe, verabschieden wir uns so langsam. Wir müssen das Auto und den Hänger noch zurück bringen. Mir tun die Beine weh und ich bin total fertig. Später stellen wir Antaris noch in ihre Box neben Mathilda, weil Rindill sie immer vom Zaun wegtreibt und ihr dabei leider das Bein angehauen hat. Wenn meinem weißen Pferd jetzt noch was passieren würde!... Was für ein Tag!!

Erster Tag, 19. April 2010
Heute morgen bekommt Mathilda ihr erstes Futter bei uns. Mit dem Eimer kann sie jedoch nicht so richtig umgehen. Sie schiebt ihn quer durch den Paddock und wirft ihn letztendlich um. Kleines dummes Fohlen.. Die Box und der Paddock sehen aus, als hätte ein Miniaturbombe eingeschlagen. Der Paddock ist halb mit Stroh und halb mit Heu ausgelegt. Zwischendrin steht das Fohlen und sieht mich erwartungsvoll und ein wenig misstrauisch an.
Antaris ist jetzt garnicht mehr so nett, wie sie gestern Abend zeitweise war. Sie stürzt an den Zaun und Mathilda macht einen Satz zur Seite. Gut. Das hat sie gelernt. Auch der Stromzaun sollte mittlerweile eine deutliche Grenze sein. Gestern Abend hat sie schon ein paar Mal damit Bekanntschaft gemacht. Jetzt hält sie gebührend Abstand.
Ich bin gespannt, wie sie jetzt wohl reagieren wird, wenn ich ihr das Halfter anziehe und sie auf den großen Paddock führe. Erst gehen aber Antaris und Rindill nach unten in ihren abgetrennten Teil. Dann geht Mathilda mit. Kein Problem. Obwohl sie eher skeptisch ist. Vorsichtig geht sie hinter mir her. Ob sie gleich lostraben wird, wenn sie draußen ist? Noch habe ich ihren Trab und auch ihren Galopp nicht gesehen..
Auf dem Paddock angekommen beschnüffelt sie erst einmal alles. Die anderen zwei warten darauf, endlich auf die Weide zu können. Das haben wir ja doch immer so gemacht! Ich warte 10 Minuten - Mathilda ist den Umständen entsprechend ruhig. Der Strom ist an. Ich hole Rindills Fressbremse und gehe zum Weidetor. Antaris und Rindill gehen mit und entfernen sich circa. 5 Meter von Mathilda. Das ist wohl zu weit. Denn jetzt rennt sie verzweifelt durch den Stromzaun in der Mitte und steht plötzlich zwischen der tobenden Antaris und dem mit einer Fressbremse bestückten Rindill. Meine erste Sorge gilt den Fohlenbeinen. Ich versuche, Antaris geistesgegenwärtig in einer Art Sortierverfahren mit dem Zaun in der einen und einem Strick in der anderen Hand auf die Weide zu lotsen. Das gelingt glücklicherweise schnell. Musste das denn sein?! Ich hätte viel länger warten sollen, bis die zwei raus dürfen. Mathilda steht aufgewühlt 4 Meter von mir weg, ihren Po in meine Richtung. Rindill steht mit seinem Po in ihre Richtung, geht hinten in die Knie und tritt. Glücklicherweise trifft er nicht. Ich stoße einen Urschrei aus und Rindill macht einen Satz nach vorne. Schnell halte ich den Zaun so, dass er hindurch sprinten kann und wedele mit der anderen Hand den Strock durch die Luft, damit Mathilda nicht mit rennt. Sie ist noch nicht angeweidet und das fette Gras auf der Kuh-Weide wäre Gift für sie...
Durchatmen. Alle leben noch. Es ist im Prinzip nichts passiert. Mathilda trabt auf dem Paddock auf und ab und macht einen schönen Bogen um den Elektrozaun, der auf dem Boden liegt. Wenigstens etwas. Drei Kunststoffpfähle sind zerbrochen. Ich baue den Trennzaun wieder neu auf, lasse aber ein Tor offen, damit Mathilda zwischen ihrem Abteil und dem von Antaris und Rindill pendeln kann. Die ist momentan nicht zu halten und hüpft und trabt und galoppiert auf dem großen Paddock rum. "Freiheit!!" denkt sie. "Oh je", denke ich.
Nachdem sie sich ein bißchen beruhigt hat, gehe ich auf die Kuhweide und schneide ihr eine gute Hand voll Gras. Davon ist sie hellauf begeistert. Alles andere interessiert sie jetzt nicht mehr. Nach zwei Minuten ist alles aufgefressen und sie geht im Schritt auf dem großen Paddock auf und ab. Puh.. Was für ein Einstieg..
Den Rest des Tages verbringen wir ziemlich ruhig, Rindill und Anti kommen nach einer Stunde auf der Weide wieder auf den großen Paddock.




Alleine das in-die-Box-zurück-führen bringt noch mal Unruhe. Mathilda muss alleine in den Stall und sprintet in den Paddock. Keine anderen Pferde da!! Sie wiehrt und trabt und schüttelt ungestüm den Kopf. Als sie Rindill auf seinem Stück Weide neben sich sieht, ist alles wieder in Ordung. Sie beruhigt sich.
Später kommen Annika und Rebecca zu Besuch. Mathilda schnüffelt an Rebeccas Hund Shila und knabbert Heu. Wir messen Mathilda. Sie hat ein Stockmaß von ungefähr 1,40m. Dann will ich einen Vorderhuf anheben. Sie hebt ihn kurz an, zieht ihn aber sofort weg und geht ein paar Schritte zur Seite. Mh.. Naja. Belassen wir es mal dabei. Für den ersten Tag war das alles doch schon ziemlich viel. Schlaf gut, kleines Fohlen!

Zweiter Tag, 20. April 2010
Heute morgen gehe ich zuversichtlich zu den Pferden. Die Nacht war ruhig und alle drei warten auf ihr Futter. Nach dem Füttern sollen sie wieder auf den großen Paddock.



Antaris und Rindill führe ich nach draußen und jetzt soll Mathilda mit mir kommen. Gestern ging das ja ganz gut. Heute ist aber nicht gestern. Als ich die Boxentür öffnen will, stürzt Mathilda nach vorne und quetscht mir meine Hand zwischen der Wand und ihrem Po ein. Als wir dann endlich draußen sind (etwas schneller, als ich das gerne gewollt hätte), drängelt sie mich weg und wir immer ungestümer. So geht das nicht! Ich versuche, ihr konsequent zu zeigen, dass sie langsam gehen soll. Wir gehen zurück in den Stall und wieder nach unten. Ein einziges Geschubse und Gedränge. Rindill und Antaris spielen natürlich auch mit und wiehern und hüpfen auf der Weide rum. Als ich Mathilda endlich auf ihrem Paddock habe, entlasse ich sie auf den Paddock. Mh.. Irgendwas ist hier schief gegangen. So sollte das nicht von statten gehen. Ich bin frustriert und hilflos. Ich brauche also einen Helfer beim Führen. Irgendwie muss sie hinter einem der anderen Pferde herlaufen. Ich überlege mir, am Abend Rindill mit einer Führperson vorne weg gehen zu lassen und Mathilda hinterher. So müsste es besser gehen, denke ich mir.
Vormittags gehen Antaris und Rindill wieder für einige Zeit auf die Weide und Mathilda darf sich auf dem großen Paddock bewegen. Sie trabt und galoppiert. Wenn sie auf mich zukommt, hebe ich den Finger und sage ihr, sie soll langsam gehen: "Laaaaangsam!" Ein paar Schritte vor mit pariert sie dann durch. Dafür bekommt sie ein Möhren-Stückchen.
Außerdem gebe ich ihr wieder Gras. Ein Fliegennetz ist heute angesagt. Die Mücken kommen aus ihren Löchern und sitzen den Pferden im Gesicht. Mathilda findet das Netz doof und wirft den Kopf hin und her. Aber ihre Augen sind schon ganz rot und ich lasse es dran.




Am Nachmittag kommt Caroline zum Reiten. Wir holen die Pferde in den Stall. Caroline klinkt Rindill den Strick ein und ich Mathilda. Rindill stapft mit Caroline voran durch Antaris Box. Mathilda geht durch Rindills in den Paddock. Ganz lieb. Ohne mucken. Ich löse den Strick und hole Antaris. Auch sie binde ich in ihrem Paddock an und putze sie, während Caroline Rindill putzt. Als ich mit Antaris fertig bin, überlege ich, ob ich Mathilda nicht mal eine Minute anbinden soll. Gedacht - getan. Ich binde sie kurz an und streichle sie. Sie streckt ihre Nase und wuschelt an meiner Jacke herum. Dann gehe ich ein Stückchen weg, damit sie merkt, dass sie nicht hinterher kann. Das klappt. Ich gehe zu ihr und gebe ihr ein Stückchen Möhre. Dann gehe ich ein paar mal von der einen auf die andere Seite und wieder hin und her. Zwischendurch gehe ich immer wieder zu ihr und gebe ihr ein kleines Stückchen Möhre, wenn sie grade schön still steht. Dann lobe ich sie und löse den Strick. Sie war zwar ein bißchen unruhig, aber ansonsten hat das gut geklappt.
Rindill geht jetzt auf den Longierzirkel. Mathilda bleibt mit Antaris in den Paddocks. Sie können Rindill jetzt nicht mehr sehen. Aber sie hören unsere Stimmern auf dem Zirkel. Antaris und Mathilda sind ziemlich ruhig. Man hört nur ein paar Mal Hufgetrappel, als Antaris wieder mal an den Zaun stürmt.

Als wir nach einer halben Stunde fertig sind mit Reiten, geht Rindill wieder auf sein Stückchen Paddock zu Mathilda und Antaris wird Longiert. Das stört Mathilda mehr. Sie wiehert ein paar mal und ich höre, wie sie trabt. Dann beruhigt sie sich wieder. Nach 20 Minuten stelle ich Antaris wieder in ihren Paddock und kühle ihr noch ihr Bein. Dann sind wir fertig für heute. Der Tag war wieder ganz schön nervenaufreiben...

Dritter Tag, 21. April 2010
Heute habe ich zum Führen Verstärkung mitgebracht. Papa führt Rindill vor den Stall, nachdem Antaris draußen ist. Dort wartet er. Mathilda sieht Rindill und geht ganz lieb aus der Box. Ohne ziehen und rempeln. Hinter Rindill geht sie auf den Paddock. Bübi darf auf sein Abteil zu Antaris und Mathilda steht jetzt auf ihrem Paddock. Das hat wunderbar geklappt und ich lobe sie ausgiebig. Später bekommt Mathilda wieder Gras, dann lasse ich Rindill und Anti auf die Kuh-Weide. Mathilda mampft ihr Gras und interessiert sich nicht für alles andere. Trotzdem ist mir ein wenig mulmig, ob wir alles richtig machen. Irgendwie habe ich zweifel. Ich würde die drei gerne so schnell wie es geht zusammen auf die Kuh-Weide lassen. Dafür hat Mathilda sich aber leider noch nicht genug an das Gras gewöhnt. Und ich mache mir ernsthaft Sorgen, wie das Zusammenstellen wohl funktionieren wird. Antaris ist ziemlich heftig und ich habe Angst, dass Mathilda vielleicht nicht angenommen wird. Was wäre dann? Ich weiß es nicht und verdränge den Gedanken.
Später am Nachmittag möchte ich mit Mathilda eine kleine Führübung machen. Ich lege ihr das Knotenhalfter an und führe sie auf dem Paddock rund. Sie folgt sehr gut, aber schnappt ab und zu nach meiner führenden Hand. Ich gebe ihr einen Klapps und sage laut: "Nein!". Zwei/drei mal bleibe ich bestimmt stehen. Mathilda hält an. Dafür wird sie gelobt und bekommt ein Stückchen Möhre. Zwischdrin legt sie manchmal kurz die Ohren zurück. Was soll das wohl? Ich kann es mir nicht wirklich erklären, stelle aber sofort die Leckerlies ein. Ab sofort bekommt sie nur noch Lob mit der Stimme. Nach drei-vier Minuten beenede ich die Führübung mit einem erfolgreichen Stop. Ich löse das Haflter und sie darf wieder tun, was sie will.
Am Abend möchte ich die Pferde reinholen. Leider bin ich alleine und muss mir überlegen, wie ich es am Besten anstelle, dass Mathilda nicht alleine in die Box zurück gehen muss. Mir kommt die Idee Rindill als erstes zu nehmen und ihn durch Mathildas kleinen Paddock zu führen. Das klappt ganz gut, obwohl Mathilda gerne mitgehen würde. Antaris habe ich dafür extra unten gelassen, damit Mathilda auf dem Paddock unten jemanden hat, wie auch oben, wenn sie jetzt in ihren Stall gehen soll. Als ich Rindill auf seinem Stück am Stall verstaut habe, gehe ich zurück zu Mathilda. Sie steht in der unteren Ecke ihres Paddocks. Antaris steht auf der anderen Seite und sieht ruhig zu. Ich rufe Mathilda. Sie dreht sich um und spurtet los. Im Galopp. Mit angelegten Ohren. Auf mich zu. Ich bin zutiefst geschockt und heben energisch den Finger, rufe laut "Laaangsam" und wirble den Strick durch die Luft. Sie bremst ab und bleibt mit gespitzten Ohren vor mir stehen. Mit etwas Mühe lege ich das Halfer an und öffen den Zaun. Mathilda stürzt raus und wirft mich fast um. Ich rucke am Haflter und sage ihr, dass sie langsam gehen soll. Sie geht dann artig neben mir her. Bis in den Stall vor die Box. Rindill wiehert. Das war schlecht, denn jetzt will Mathilda schnellstens in die Box. Ich habe Mühe, ihr zu folgen und wir kommen nicht gemeinsam durch die Tür. Irgendwie kommen wir im Paddock an der Box an. "Ah, das ist ja der Onkel!" scheint sie zu denken, denn jetzt ist sie wieder die Ruhe selbst. Meine Hände zittern und ich bin nicht ruhig. Was war das denn? Habe ich ein Pferd, was mich angreift? Ich bin immer noch schockiert, und hole Antaris. Dann füttere ich. Mathilda und Anti stehen im Stall und hängen ihre Köpfe über die Türen. Ich gebe Mathilda ihr Futter aus einer Schale aus Gummi in der Box im Stroh. So kann sie besser fressen und sie nicht so schnell umwerfen. Dann verteile ich Heu. ich zögere den Paddock zu betreten, als Mathilda kommt. Sie hat die Ohren nachvorne gestellt und ist freundlich. Ich rede und bringe ihr ihr Heu. Dann streichle ich sie kurz. Sie ist nicht böse. Sie ist nicht sehr nervös. Aber irgendwas stimmt nicht. So geht das nicht weiter. Ich muss mir etwa ausdenken. Mir kommt der Gedanke, dass ich vielleicht doch noch nicht in der Lage bin, ein Pferd auszubilden. In der Nacht schlafe ich nicht sehr gut und denke viel nach.

Vierter Tag, 22. April 2010
Nach einem Gespräch mit meinem Vater und meiner Mutter und nachdem ich länger über die Situation nachgedacht habe, komme ich zu dem Schluss, dass Mathilda nicht böse, sondern einfach total überfordet ist. Natürlich. Warum habe ich das vorher nicht gesehen?! Wie dumm bin ich. Wir beschließen, Mathilda erst einmal ein paar Wochen nur von der Box auf den Außenpaddock zu führen und Abends wieder zurück. Und zwar mit Rindill als Führpferd. Damit sie nicht alleine sein muss.
Ich rufe Sigrun trotzdem an. Von ihr bekomme ich einen sanften Rüffel, dass es ja logisch sei, dass das kleine Pferd erst einmal ganz schön nervös sein muss, wenn es aus einer Großgruppe gerissen würde. Führen und Hufeheben hätte ihr natürlich auch niemand beigebracht und sie seien dort nur zu den Fohlen gegangen, um sie zu füttern und zu misten. Ich schäme mich, weil ich eigentlich wissen muss, dass man ein Tier erst mal in Ruhe lässt. In Birnbaum hat sich Mathilda gut führen lassen und Huf hat sie auch aufgehoben. Deshalb dachte ich, sie hätte das schon geübt. Ein klassisches Missverständinss. Sigrun fragt auch, wie lange Mathilda schon alleine stehe. Seit vier Tagen. Allerdings natürlich neben den anderen. Sie können sich beschnüffeln und theoretisch auch beknabbern. Sigrun empfiehlt, sie mit einem braven Pferd zusammen zu lassen, an das sie sich anhängen kann. Außerdem sagt sie, wir sollen einfach einmal vier Wochen garnichts mit ihr machen. Schließlich hätten wir sie ins kalte Wasser geworfen. Ich sehe das alles ein und schäme mich noch mehr. Eigentlich weiß ich das alles. In meinem Büchern habe ich gelesen, man solle früh genug mit allem anfangen. Daran habe ich mich orientiert. Ich bin davon ausgegangen, dass das Hufeheben kein großes Problem ist und das Führen von A nach B auch möglich ist, da Mathilda eigentlich gut mitläuft. Jetzt habe ich Gewissheit und überlege, Mathilda mit Rindill zusammen zu lassen.
Felicia kommt Vormittag und longiert Rindill. Danach wäre evtl ein guter Zeitpunkt.  Er ist zwar nicht "brav", aber er ist zumindest defensiver als Antaris. Ich baue den Trennzaun ab und überlege mir, wo ich Antaris hinstelle. Während Felicia longiert mache ich mir weiter Gedanken. Mathilda und Antaris machen in den Paddocks am Stall Theater und man hört Hufgetrappel. Papa, Felicia und ich überlegen, was wir am Besten machen. Obwohl wir wissen, dass es besser wäre, wenn Mathilda einen Partner hätte, entscheiden wir uns gegen die Hau-Ruck-Aktion und ich baue den Trennzaun wieder auf. Mathilda ist grade eh aufgeregt, weil Antaris am Zaun Kapriolen schlägt und ich möchte dem Pferdchen nicht schon wieder eine neue Veränderung zumuten. Also bleibt es erst mal bis zum Wochenende so, dass Mathilda auf ihrem Stückchen steht und sonst nichts geschieht. Ich weide sie weiter an und am Sonntag sehen wir weiter.
Das Führen aus der Box auf den Paddock mit Rindill als Hilfskraft klappt gut, bis auf die Tatsache, dass Mathilda an der Boxentür wieder drängelt, weil sie Angst hat, alleine gelassen zu werden. Als wir Laufen, geht alles gut und in Ruhe erreichen wir den Außenpaddock. Heute wird nichts mehr Aufregendes geschehen. Geduld und Zeit. Eigentlich weiß ich das ja... Ich könnte mich selbst Ohrfeigen. Ich habe alles falsch gemacht.

Fünfter Tag, 23. April 2010
Heute war ein guter Tag.
Am Morgen möchte ich probieren, ob es klappt, dass ich mit Antaris ausreiten kann, während Rindill Babysittet. Wir haben in den letzten Tagen ja schon ausprobiert, wie sich Mathilda verhält, wenn eines der alten Pferde außer Sicht geht.




Da das gut geklappt hat, wollen wir heute sehen, ob wir auch länger wegbleiben können. Papa hilft Rindill beim Babysitting und füttert Mathilda etwas Gras. Als ich Antaris zum Aufsteigen auf den Longierplatz führe, wiehert Mathilda zwei mal. Ich weiß nicht so genau, ob ich besser schnell wegreite, oder ob ich in Ruhe Maularbeit mit Anti machen soll. Da ich mich nicht entscheiden kann, mache ich nur kurz Maularbeit und reite los. "Schnell-schnell-Anti!" denke ich. Aber wir hören kein Wieheren mehr. Ich habe das Handy griffbereit und bin darauf gefasst, dass es klingelt. Wir reiten an der Feuerstelle ins Tag. Das Handy schweigt. Langsam denke ich, dass wir das schon schaffen. Antaris läuft schön und locker. Ihr tut es wohl auch gut, ein altes, vertrautes Schema abspielen zu können. Wir biegen in den Laubweg des Bettina-Tals ein und üben Schritt-Trabübergänge. Würde Mathilda jetzt laut schreien, würde ich es hier unten hören. Rindill habe ich füher auch gehört. Aber es bleibt still. Ich überquere den Bach am Übergang und galoppiere die grüne Seite des Tals nach oben. Vorbei an Lea und Loona. Ich überlege, ob ich nicht noch etwas weiter reiten soll. Die halbe Stunde ist schon fast um und ich riskiere dann lieber doch nichts. Wir traben an Coco und Ron vorbei und können den Stall doch schon fast sehen. Ob ich einfach den Feldweg parallel zur Koppel und dem Stall entlang reiten soll? Vielleicht sieht Mathilda uns und geht durch den Zaun?! Ich rufe Papa auf dem Handy an. "Hallo!" sage ich. "Du kannst ruhig noch wegbleiben!" sagt mein Papa. Aber wir wollen ja nicht gleich übertreiben.. "Ich stehe jetzt hier hinter dem weiß-blühenden Busch - Du siehst mich jetzt also nicht - wirf ihr doch grad noch mal eine Hand voll Gras hin." Ich lege auf und reite weiter. Mathilda sieht uns und wiehert ihr Babywiehern. Sonst passiert nichts. Wir reiten ganz normal durchs Tor und können die Aktion als "geschafft und bestanden" abhaken. Ich bin froh. Ausreiten geht also. Puh.

Später dürfen sie wieder auf den Paddock. Mathilda in ihrem Abteil und die anderen zwei in ihrem. Wie wir dort hin gelangt sind? Rindill hat Mathilda vor dem Stall abgeholt und sie ist ganz brav neben mir mitgelaufen. Es hat sehr gut funktioniert. Ich bin ein bißchen stolz auf das Baby...



Am Nachmittag sitze ich mit Dirk am Computer. Dirk steht auf und geht ans Fenster. "Was würdest Du sagen, wenn ich Dir jetzt sage, dass Mathilda bei den anderen an der Raufe steht?" sagt er. "Ich würde mich freuen", sage ich. Aber ich weiß, dass es nur ein Scherz ist. Nach 20 Minuten geht Dirk wieder zum Fenster. "Ähm.. Julia, ich glaube die Mathilda steht an der Raufe!".. "Ja.. klar!"..
Mein Vater ruft von unten. "Julia, komm bitte mal." Ich renne die Treppen runter. Das kann ja wohl nicht sein.. ist die jetzt tatsächlich da durch, oder wie? Wir gehen zum Paddock. Da steht Mathilda seelenruhig zwischen Antaris und Rindill. Antaris frisst Mathildas Heu. Rindill hat noch nicht wirklich etwas mitbekommen. Papa hat den Trennzaun schon zur Seite gelegt. Ich stehe am Zaun und glotze. Lange beobachten wir die drei. Rindill hat jetzt bemerkt, dass Mathilda um ihn herum wuselt. Sie läuft direkt zwischen ihn und die Raufe und rempelt ihn dabei an. Rindill tritt quietschend nach ihr und sie hüpft über eine Raufenecke. Dann bleibt sie leicht erschrocken stehen. Antaris dreht den Kopf und giftet nach ihr. Dann ist alles wieder ruhig. Okay. Wir lassen sie dann wohl so zusammen. Mathilda hat uns die Entscheidung abgenommen. Die kleine Hexe.
Der Zaun ist übrigens nicht kaputt, sie ist einfach darunter durch gekrabbelt. Wir verteilen auf der Koppel drei größere Heuberge und setzten uns, um die Pferde zu beobachten. Ein bißchen rumgejage, Mathilda hopst zwischen den anderen zwei umher und alle knabbern am Heu. Wir bauen eine zusätzliche Zaunreihe am Toreingang zur Kuhweide ein, kontrollieren den restlichen Zaun um den großen Paddock und machen überall noch mehr Strom drauf. Mathilda muss verstehen, dass man nicht durch Zäune geht. Ich mache mir ein wenig Gedanken, was wohl wäre, wenn sie die Zäune nicht akzeptiert. Sie ist noch nicht angeweidet und kann nicht auf die Kuhweide. Ich möchte sie ja auch nicht immer in den Stall sperren, wenn ich reiten gehe. Außerdem ist ein Kaltblut, dass duch Zäune geht ja doch relativ unpraktisch. Im Laufe des Nachmittags kommt sie immer wieder an den Zaun und hält auch dann noch Abstand, als wir Antaris und Rindill auf die Kuhweide lassen.

Später sollen sie in den Stall. Ich gehe auf die Weide und klicke Mathilda den Strick ins Halfter. Sie muss warten, bis Papa Rindills Fressbremse aus- und sein Halfter zum führen angezogen hat. Sie dreht sich ein paar mal hin und her, bleibt aber bei mir und ist eigentlich garnicht so zapplig. Dann geht sie mit mir hinter Rindill in die Box. Dabei ist sie sehr lieb und relativ ruhig. Als Rindill im Paddock stoppt, um durch das andere Tor in seinen Paddock zu gehen, fühlt sie sich etwas eingeängt und trabt drei Schritte an Rindills Po vorbei. Ich lasse den Strick mitgehen und halte sie durch einen leichten Zug wieder an. Dann lobe ich sie ganz doll - das hat sie sehr gut gemacht.
Jetzt gibt es Abendessen. Mathilda bekommt zu ihrem Hafer einen kleinen Spritzer Apfelessig gegen den Husten, den sie mitgebracht hat. Sie frisst gut. Trotzdem bleibt eine kleine Hand voll im Trog.
Ich bin gespannt, ob er morgen weg ist.

Sechster Tag, 24. April 2010
Mathilda wird heute 1 Jahr alt. Sie hat auch ihren Eimer über Nacht brav leer gegessen. Rindill ist heute Morgen auch mal eine Stunde ausreiten und Mathilda und Antaris dösen so lange in der Sonne in ihren Paddocks. Das Rausführen geht heute sehr gut. Ich teste kurz, ob sie reagiert, wenn ich kurz am Strick zupfe. Mathilda verringert sofort ihr Tempo. Braaaaves Fohlen! Dann gehen wir weiter auf den großen Paddock. Heute gleich mit Antaris und Rindill zusammen. Da mir doch ein bißchen mulmig zu Mute ist, verteile ich drei Portionen Heu. Alle drei mampfen erst mal friedlich.



Antaris scheucht Mathilda wieder ein bißchen und Mathilda hüpft ein bißchen durch die Gegend. Der Zufall will es, dass sie plötzlich neben Rindill steht. Ich denke schon "Uhw! Jetzt drängt er sie in die Ecke!", aber er hebt seinen Kopf und seine Ohren sind nach vorne gerichtet. Mathilda ist ein bißchen erstaunt und schiebt ihre Nase vor. Dann wuscheln sie sich gegenseitig in den Mähnen rum und beschnuppern sich. Plötzlich hüpft Mathilda wieder weg. Ich bin ein bißchen verblüfft und glotze dem Fohlen hinterher.
Später trifft Rindill Mathilda aber doch noch. Ich verarzte die kleine Wunde auf dem kleinen Po. Mathilda lässt sich brav eincremen.
Dann gehen Antaris und Rindill grasen und Mathilda bekommt ihre Grasportion. Heute galoppiert sie nicht über den Paddock. Ich nehme an, sie ist zu müde. Durch die anderen bewegt sie sich genug und es ist zudem noch ziemlich warm. Später macht sie Bekanntschaft mit einer Bachstelze. Sie verfolgt sie über die Weide. Die Bachstelze fliegt nicht weg, sondern stolziert mit wippendem Schwanz über die Wiese. Kleine Kreise, große Kreise. Vor und zurück. Mathilda läuft mit gesenktem Kopf immer hinterher und möchte sie beschnüffeln. Ich lache mir am Rand der Koppel ins Fäustchen. Kleines Fohlen muss noch viel lernen.

Nach anderthalb Stunden ist es 17.30 Uhr und die Pferde sollen in den Stall. Papa und ich gehen auf den Paddock zu dem Tor zur Kuhweide. Ich klicke Mathilda den Strick ein und Papa geht Rindill holen. Dabei muss Mathilda am Strick mit mir warten. Sie versucht einmal, mich zur Seite zu drücken. Ich lasse das Ende des Stricks kreisen und sie kommt nicht näher. Dann bleibt sie ganz ruhig stehen. Ich streichle sie. Als Rindill da ist, gehen wir ganz entspannt in den Stall. Heute trabt sie nicht, sondern geht ganz lieb im Schritt mit mir bis in den Paddock. Wieder lobe ich sie. So ein tolles Fohlen!



Später, als es Futter gibt, weicht Mathilda zurück, als ich die Tür öffnen will. Als ich grade im Begriff bin, den Trog abzustellen kommt sie einen Schritt nach vorne. Ich richte mich wieder auf und halte den Trog hinter meinen Rücken. "Nein! Zuuuu-rück!" sage ich ihr, ohne sie anzutippen oder zu schieben. Sie geht den Schritt wieder zurück und ich stelle ihr den Trog hin, während ich sie lobe. Was für ein schlaues Fohlen! Das Futter mit dem Apfelessig frisst sie ohne Einwände.

27. April 2010
Die letzten Tage waren sehr ruhig. Mathilda geht mittlerweile gut aus ihrer Box und auch Abends wieder zurück.
Gestern morgen hat sie auf der Strasse den Misthänger gesehen. Er sieht ja ein bißchen aus, wie ein Pferdehänger ohne Plane und da wurde ihr merklich mulmig. Sie war ein bißchen verstört und hat sich nach ein paar Minuten aber wieder gefangen.
Ausweichen vor dem "weißen Hai" kann sie auch sehr gut - bevor Antaris sich richtig zum Treten positioniert hat, ist Mathilda schon drei mal weggehüpft .

Gestern Abend ist sie zum ersten Mal vor Rindill in ihre Box gegangen. Da habe ich sie angehalten und rumtreten lassen. Das hat zwar ein bißchen gedauert, aber sie muss das ja erst mal alles verknüpfen lernen.
Heute morgen ist sie ganz alleine aus der Box auf die Weide gegangen. Dort war sie zunächst ein bißchen verwirrt, weil keiner da war, aber eine halbe Minute später kam ja dann Rindill. Dann war wieder alles gut.
Mal sehen, heute Abend gehen wir vielleicht mal 10 Minuten mit den anderen Grasen.

Okay, jetzt ist es Abend. Grasen waren wir nicht (außer der großen Portion Gras, die Mathilda jeden Mittag mit der Sense geschnitten bekommt, um sich daran zu gewöhnen), aber wir haben ausprobiert, wie es ist, wenn man nur mit Antaris auf dem goßen Paddock alleine ist, während Rindill sich putzen lässt. Es ist füüüüüürrrchterliiiiich!!!! Aber man gewöhnt sich dran. Dann wurde der auch noch auf diesem komischen Runden Dingens mit Sand rumgejagt. DAS war komisch!!
Und später, beim Reinführen war Mathilda auch ganz lieb, obwohl sie vorne laufen musste UND nur mit Antaris hoch gehen konnte. Sie muss jetzt nur noch verstehen, dass man nicht der Führperson auf die Füße tritt...
Später gabs dann statt saftigem Gras noch ne Wurmkur. Ich habe das Babypferd ein bißchen an der Nase herumgeführt, wie ich es mit Rindill auch immer machen muss. Erst gabs mal ne Spritze mit Wasser und Hustensaft. Das hat garnicht so schlimm geschmeckt. Und die eklige Wurmkur hinterher. Das HAT dann schlimm geschmeckt. Und mir haben die Hände gezittert! Ich dachte ja, wenn ich die nicht richtig reinkriege, habe ich ein Problem. Deshalb hab ich auch dem Schwierigkeitsgrad entsprechend entwurmt, um keine Wurmkur zu vergeuden. Erst Mathilda, dann Rindill und zum Schluss Antaris. Alles drin.
Okay. Anti hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und mir einen großen "Flapp!" aufs T-Shirt gespuckt..
Morgen ist ein Ruhetag eingeplant. Keiner geht reiten, alle stehen nur da und essen und schlafen. Morgen soll es auch sehr warm werden. Vielleicht verbringen wir den Mittag im Stall.

28. April 2010

Hah! Heute ist Mathilda mit mir ganz alleine aus der Box auf die Weide gegangen! In Ermangelung meines Vaters war ich gezwungen, die drei Hottes alleine auf den großen Paddock zu bringen. Also erst mal alles vorbereitet, Stromgerät umtransportiert, Zauntor so positioniert, dass ichs gleich schließen kann und ein bißchen muffe gehabt. Mathilda war aber ganz brav und hat sich lieb Hafltern gelassen. Also Herz vorneweg geworfen und mit der wilden Hilde am Strick nach draußen gestolpert. Auf dem Paddock angekommen hat sie sich brav rumgedreht und ich hab schnell das Tor zu gemacht. Als sie dann gemerkt hat, dass sie alleine ist, hat sie natürlich erst mal das Teufelsweib raushängen lassen und hat einen Stepptanz hingelegt... Anfänge der Piaffe? Mh.. wohl eher Zufall. Dann hab ich schnell den Rindill geholt und alles war wieder gut.

Abends durfte sie dann die letzten 20 Minuten/halbe Stunde zu den anderen auf die Kuhweide. Als ich ihr das Tor geöffnet habe, war sie erst mal total verdutzt. Hat sich keinen Zentimeter bewegt und abwägend den Kopf gehoben und gesenkt. Dabei hat sie sich angehört, wie ein verstopfter Staubsauger. Ich hab sie dann gelockt und ihr gut zugeredet und dann hat sie ein paar Schritte gemacht und sofort den ganzen Eingangsbereich abgegrast, ohne noch weiter zu laufen.



Am Ende ihrer Weidezeit hat sie sich dann auch mal etwas weiter hinter getraut.

Das Reinführen war im Vergleich zum Rausführen wieder etwas chaotisch. Das Rempeln muss ich ihr definitiv noch abgewöhnen...

29. April 2010

Was soll ich sagen. Ich war mit Antaris 2,5h ausreiten und Mathilda und Rindill mussten so lange in den Paddocks bleiben. Später habe ich Mathilda dann wieder alleine rausgeführt. Das wird jeden Tag besser. Es gab nichts zu beanstanden. Heute Nachmittag durfte Mathilda die letzte halbe Stunde zu Rindill und Anti auf die Kuhweide. Nachdem sie eine halbe Stunde beisammen standen, sollten alle wieder auf den großen Paddock. Zuerst habe ich Rindill weggeführt, dann Antaris. So, dachte ich, kann ich Mathilda am Besten dazu bewegen, mit mir auf den Paddock zu kommen. Aber da habe ich meine Rechnung ohne das Teufelsweib gemacht! Bis zum Tor ist sie ja brav mitgekommen. Aber dann wollte sie keinen Schritt weiter. Ich hatte natürlich meine Handschuhe vergessen und nur so einen dummen normalen Führstrick. Dann gab es unseren ersten richtigen Kampf, bei dem sie sich mit mir angelegt hat. Sonst hat sie mich ja einfach umgedrückt, wenn sie Angst hatte alleine zu sein. Aber so richtig "Auge in Auge" ging noch nie. Rindills Art war es immer gewesen, sich ruckartig zur Seite zu drehen und mich einfach mitzuziehen, bis ich loslies. Damit kann ich mittlerweile umgehen. Mathilda steigt. Das ist etwas ganz Neues. Allerdings nicht wahnsinnig hoch, aber die Vorderhufe haben schon kurz die Bodenhaftung verloren.. Ich habe aber tapfer ferstgehalten und für mich gab es nur eine Richtung. Nach vorne. Nachdem sie dann eine Zeit lang an mir gezogen, sich in den Strick gehängt und die Beine in den Boden gerammt hatte, konnte ich den Kampf für mich entscheiden und sie kam mit mir auf den großen Paddock. Das war auch gut so, denn wenn ich sie losgelassen hätte, um mir einen längeren Strick zu holen oder desgleichen, hätte ich den Kampf verloren. Danach war sie natürlich stink-wütend und ist mit angelegten Ohren auf der Weide rumgaloppiert. Ich musste meinen Standpunkt also nochmal verteidigen, weil ich ja noch das Tor schließen musste. Der Strick ist ein paar mal ziemlich durch die Luft gezischt und ein paar mal habe ich sie an der Brust zurückdrängen müssen. Antaris und Rindill wurde das Treiben aber bald zu bunt und als Mathilda bockig zwischen sie galoppiert ist, hat Rindill ihr gleich mal gezeigt, dass man sich so nicht gehen lässt. Dann war alles wieder in Ordnung und das brave Fohlen war zurück, als ich den Mist auf den Hänger gefahren habe.

Das Reinführen war sehr gut. Sie ist sogar ohne Druck, nur auf meine Körpersprache hin rum gegangen!

Später beim Box-misten habe ich auch das Ergebniss der Wurmkur gesehen... Ich habe ja schon Würmer im Pferdemist gesehen, aber DIESE waren fast schon Schlangen! Kennt ihr diese Sandwürmer aus dem Film "Dune - der Wüstenplanet"?...

In jedem Haufen habe ich welche gefunden. Das arme Fohlen. Was hat es da die ganze Zeit mit sich herumgetragen!!??... Und ich denke nicht, dass schon alle abgetötet wurden. Morgen werde ich zum Tierarzt fahren und mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Wahrscheinlich machen wir bald noch eine zweite Wurmkur.

Später nach dem Füttern habe ich Thilda dann auch noch kurz geputzt. DAS war eine Wohltat! Sie stand ganz still und hat sich überall kräftig schrubbel gelassen. Es ging mir weniger ums Säubern, als um den Kontakt zu ihr. Auch zwischen den Beinen und an den Hufen hat sie sich ganz brav bürsten gelassen. Als ich die Innenseiten der Oberschenkel an den Hinterbeinen geputzt habe, hat sie sogar das entsprechende Bein angehoben und zur Seite weggestreckt!!!

Morgen probieren wir aus, ob Mathilda mit Rindill auf dem großen Paddock bleiben kann, während Antaris Ausreiten geht.

02. Mai 2010

Vorgestern haben wir ausprobiert, wie Mathilda sich anstellt, wenn Antaris ausreiten geht und sie mit Rindill auf dem großen Paddock bleiben muss. Bisher war sie ja immer in der Box, wenn Antaris oder Rindill weggeritten sind. Aber: Wie während der letzten Versuche auch, mein kleines Hexchen hat mal kurz ihren Unmut geäußert und sich dann schnell beruhigt. Den Onkel Rindill mag sie ja eh viiiiel lieber...

Gestern morgen wollte Mathilda dann nicht aus der Box, als ich sie auf den Paddock führen wollte. Ich habe wieder Druck auf und abgebaut und schnell ist sie mir hinterher gestakst. Dann haben wir zusammen das Tor geöffnet und wieder hinter uns geschlossen. Als ich dann Rindill holen wollte, hat sie wieder einmal gewiehert und sich dann schnell damit abgefunden, weil "der kommt ja gleich..".

Das Reinführen Abends war etwas problematischer, weil zuerst Rindill und dann Antaris rein mussten. Der Rangordnung nach eben.. Mathilda musste also alleine unten bleiben, bis ich Antaris weggebracht habe. Als ich sie dann vom Paddock holen wollte, war sie natürlich wieder total aufgedreht und ist neben mir hergehüpft ohne auf mich zu achten. Im Stall ließ sie sich aber sofort wieder regulieren und hat auch auf das Wort "Langsam!" gehört. Das Rumdrehen und zwei-Sekunden stillstehen war leider dann wieder ein Reinfall.. Aber wir sind lernfähig.. DAS weiß ich ja inzwischen.. Später habe ich sie wieder geputzt. Diesmal mit Mähne und Schweif. Das Schweifverlesen quittiert sie noch mit Schweifwedeln, aber nachdem sie sich ein paar mal umgedreht hat, um zu kucken, was zum Teufel die da macht, war sie irgendwann einverstanden, wenn ich sie alle paar Minuten dafür an der Schweifrübe gekratzt habe.

Heue haben wir Papa und Litla mal gezeigt, wie toll man schon auf den Paddock führen kann! Hat auch ganz toll geklappt. Später war Rindill spazieren und Mathilda musste mal wieder bei der ollen Tante bleiben. Es wurde ein bißchen gebuckelt und gewiehert und dann wars auch wieder gut. Um 14 Uhr durften sie wieder auf die Kuhweide, denn heute kamen die Löwenhofler mit sechs Pferden zu Besuch!! Uhu! Aufregend!! Dirk und Litla sagten, sie hätten das ja jetzt noch nicht gemacht, aber ich war irgendwie überzeugt, dass Mathilda das nicht sonderlich interessieren würde.. Obwohl ich ja dann doch gezweifelt habe..



Aber wie schon so oft, hat Mathilda mal wieder anders reagiert, als gedacht. Die anderen Pferde haben sie zwar interessiert, aber es hat sie nicht aus dem Häuschen gebracht oder furchtbar aufgelöst. Sie hat dann auch ihren ersten Regen draußen ohne Unterstand überstehen müssen und auch das Wegreiten der Löwenhofler Pferde zwei Stunden später war garkein Problem. Einmal gewiehrt, schon passiert. Auf dem Rückweg zum Stall musste sie dann unbedingt einmal am Grill schnuppern. Ich glaube, bald können wir mal einen kleinen Erkundungsspaziergang unternehmen.. wenn die Haftpflichtversicherung steht..



Und noch ein schönes Ereignis hat sich heute abgespielt. Ich habe eine e-mail von einer anderen Schlachtfohlenbesitzerin bekommen, die vor einem Jahr ein Stutfohlen aus Birnbaum geholt hat UUUUUUND dieses Stutfohlen ist Mathildas Halbschwester! Sie hat den selben Vater (Heros Schaunitz) und kommt ebenfalls aus Abtenau. Das Fohlen heißt Zoe und ist jetzt zwei Jahre alt! Ich freue mich total über diesen Kontakt und bin gespannt, über was wir uns alles austauschen!! Hier zwei Fotos von Zoe. Einmal kurz nach dem sie aus Birnbaum kam und jetzt ganz aktuell mit 2 Jahren. Mit freundlicher Genehmigung von ihrer Besitzerin Jasmin!

03. Mai 2010

Alle guten Dinge sind drei.. Mathilda hat heute mal wieder einen Zaun auf dem Gewissen. Obwohl Antaris sie ja offensichtlich nicht mag, zieht es Mathilda immer zu ihrer Tante. Im strömenden Regen hatten Rindill und sie wohl keine Lust mehr auf dem Paddock zu sein und haben mal kurz den Zaun (der zugegebenermaßen jetzt nicht soo die Hürde darstellte) auf die Hörner genommen.. Plötzlich standen sie vor dem Stalltor.. Naja. Jedenfalls ist Mathilda dann ein bißchen auf der Hühnerwiese herum gepest, hat eine Vollbremsung hingelegt und ist neben mir zum Stehen gekommen. Dann ist sie ganz brav wieder mit runter auf den Paddock.. Verrücktes Pferd.

Ein paar Minuten später hat sie echt schräg gekuckt, als sie Anti sah, die da mit so einem komischen grauen Ding über dem Rücken auf die Weide kam! So was hat sie noch nie gesehen! Eine Decke gegen Regen! "Was für eine tolle Erfindung" dachte sie wohl! Mathilda ist aber noch zu klein für eine Decke, sonst kann ich in ein paar Monaten schon wieder ne Neue kaufen.. Ein paar Stunden später war sie dann wohl froh, dass sie in den Stall konnte, nachdem sie sich den Bauch auf der Weide vollgeschlagen hat und sich eeeendlich im trockenen Stroh wälzen konnte. Das Führen ist übrigens kein Problem mehr! *aufHolzklopf*

 

04. Mai 2010

Heute haben wir mal wieder viiiel gelernt und erlebt! Heute morgen haben Papa und ich am großen Paddock ein neues, stabiles Tor gebaut Da bricht jetzt so schnell keiner mehr aus... Als ich kurz heimlich durch das Stalltor gelugt habe, wen habe ich da gesehen? Mathilda und Antaris stehen ganz innig zusammen mit dem Kopf über dem Paddockboxen-Zaun und wuscheln sich in der Mähne rum! Antaris hat immer mal ein paar Urschreie abgegeben, aber es sah ansonsten seeeehr zärtlich aus *kicher*

Mittags kam dann die kleine Caro, um sich mit Rindill zu beschäftigen, der ja immer noch nicht reitbar ist. Als sie ihn zum Putzen geholt hat, hab ich mir überlegt, es sei ja eigentlich mal an der Zeit, dass Mathilda auch lernt, angebunden zu stehen und geputzt zu werden. Da sie heute morgen alle drei zusammen drei Stunden auf der Weide waren, war sie auch schön ruhig und satt und ist brav vom Paddock mit Rindill und mir in den Stall gelaufen. Dort habe ich mir schnell die Bürste aus dem Putzkasten gekrallt, den ich extra schon parat gestellt hatte. Bevor ich Mathilda angebunden habe, habe ich sie dann mit dem Gummistriegen am Hals geschrubbt. Das liiiebt sie und enspannt sich dabei ganz wunderbar. Zwischendrin hab ich sie dann schnell angebunden und ruhig weitergeputzt. Da sie bis jetzt in Birnbaum immer nur während dem Fressen kurz angebunden war und das also "außer der Reihe" nicht kennt, wollte ich vorsichtig sein, um nicht eine Situation zu produzieren, in der sie Angst bekommt und sich losreißt. Schließlich soll sie ja nicht lernen, dass sie sich relativ einfach befreien kann, wenn sie nur genug Kraft einsetzt. Das mit dem Zaun ist ja schon so eine haarige Angelegenheit..

Jedenfalls ging alles ganz unproblematisch und ich habe immer mal wieder die Putzorgie unterbrochen - dann wurde sie etwas zappelig und ist auch mal einen Schritt oder zwei gegangen - damit sie überhaupt bemerkt, dass sie angebunden ist. Ich bin dann auch mal ein paar Meter weggegangen und habe eine andere Bürste geholt, damit sie merkt, dass sie mir nicht hinterher gehen kann. Das hat sie alles aber ganz lieb gemacht. Nach höchstens fünf Minuten habe ich dann gemerkt, dass sie jetzt nicht mehr so die Konzentration hatte, ruhig stehen zu bleiben. Ich hab dann noch das letzte Bein fertiggebürstet und sie ganz locker und in Ruhe wieder auf den Paddock zur Tante Antaris geführt. Damit war die Lehrstunde "Putzen und dabei angebunden sein" erfolgreich abgeschlossen.

Als Caroline und ich mit Rindill vom Spazieren gehen kamen, standen Anti und Thilda übrigens schwer vertieft in eine ordentliche Kraulorgie seelenruhig auf der Weide Man muss dazu sagen, dass Antaris grade rossig ist und diese Liebelei leider nichtvon Dauer sein wird...

Später habe ich dann wieder alle drei reingeführt. Der Rangordnung nach. Rindill, Antaris und die Klein-Mathilda musste am Ende kurz ganz alleine auf dem Paddock warten. Das ging heute total souverän. Antaris war weg und Mathilda hat nur einmal gewiehert. Ihrem Gesichtsausdruck nach wäre sie zwar am Liebsten gleich über den Zaun gehüpft, aber der ist jetzt ja viel zu beeindruckend.. Ihre Galopprunden hatte sie vorher auch schon zur Genüge gedreht und da hat sie sich wohl dazu entschlossen, einfach mal brav zu warten. Okay, zur Unterstützung stand auch noch mein Papa daneben, ABER das Babypferd hat gemerkt, dass es nicht schlimm ist, wenn die anderen kurz weg sind, denn sie darf ja dann auch hinterher, wenn sie an der Reihe ist. So werden wir das dann auch mit dem Alleine-bleiben, während die anderen ausreiten machen. Ich bin seeeehrt zuversichtlich und ein bißchen stolz auf mein kleines großes Pferdebaby.

08. Mai 2010

Viel ist nicht passiert in den letzten Tagen. Vor drei Tagen hat es den ganzen Tag geregnet. Ohne Unterbrechung. Als ich morgens füttern wollte, stand Rindill leicht frierend auf seinem abgezäunten Stück Weide und sah ziemlich kläglich aus. Kurzerhand haben wir dann mal wieder improvisiert und die untere Stallgasse in eine dritte Box verwandelt. Rindill darf jetzt Nachts solange es noch so kalt und nass ist, auch drinnen schlafen. Er fühlt sich da auch ganz wohl, habe ich den Eindruck, denn jetzt kann er seine beiden Damen gleichzeitig sehen.



Mathilda wurde gestern wieder angebunden geputzt, was sie super gemacht hat. Diesmal habe ich sogar die Mähne mitgebürstet. Für die Beine hat die Geduld aber dann nicht mehr gelangt. Die Weide ist weitergesteckt und Mathilda kann jetzt noch weiter rennen - was sie auch mit Freunde macht. Ihre Doppelmähne schlägt leider um auf die rechte Seite. Wie die andern zwei Pferde auch..

Führen ist kein Problem mehr und Thilda kennt jetzt auch schon "Zuu-rück" ganz gut. Ich brauch manchmal sogar garnicht mehr am Strick ziehen. Es reicht, wenn ich auch rückwärts gehe.

Heute war das Wetter eigentlich sehr schön und Mathilda stand später abwechselnd mit Anti und Bübi draußen, als der jeweilige andere reiten, bzw. spazieren war.



Auf der Weide sind sie jetzt schon 3 1/2 h. Morgen werden es wahrscheinlich 4, da weitergesteckte die Weide schon wieder runtergefressen ist.

In Vorbereitung auf die nächste Wurmkur nächste Woche durfte Mathilda heute mal an Antis Hustensaft-Spritze rumlutschen. Zuerst fand sies ja echt eklig, aber so nach ein paar Minuten wollte sie die Spritze direkt mitfressen..



Die Besitzerin von Mathildas Halbschwester Zoe warnte mich vor der "Schnull-Phase".. Ich glaube, wir stecken mitten drin!

14. Mai 2010

Die letzten Tage waren mal wieder nicht sehr aufregend. Mathilda darf jetzt mit den anderen auf der ganzen Weide laufen und steht schon 4 Stunden am Stück draußen. Jeden morgen führe ich sie über den großen Paddock auf die grüne Weide, damit sie nicht losrennt und ausrutscht. Leider regnet es ja echt viel momentan.. Jedenfalls galoppiert sie dann immer wie ein Rennpferd mit draufgängerisch angelegten Ohren in einem Affentempo über die Weide. Manchmal sogar zwei-drei mal. So viel Spaß macht ihr das.



Das Putzen geht immer besser, ich kann sie jetzt einmal komplett durchputzen. Beine, Mähne und Körper. Und gestern habe ich auf der einen Seite das Vorderbein hochgehoben (zumindest wollte ich das..) und das Hinterbein. Das Vorderbein hat sie schnell weggezogen, das Hinterbein hat sie gegeben! Leider viel zu hoch und zur Seite raus, aber sie hat es gegeben. Morgen Putzen wir wieder, mal sehen, was sie diesmal macht.

Als der Onkel gestern auf dem Longierplatz geputzt wurde, hat das Baby sich auch mal schnell überlegt, dass es sich einfach vor den Longierplatz legt und der Onkel dann ja nicht weg kann! Sie ist dann aber doch aufgestanden und hat zugekuckt.. und ein bißchen die Anti genervt

 

 Heute war die Tierärztin da und hat alle drei gegen eine Pilzinfektion gespritzt. Mathilda ist ja noch in der Zeit, deshalb braucht sie nur eine Spritze. Ein wenig Futter unter die Fohlennase gehalten und das Spritzen war kein Thema. Sie hat zwar ein bißchen gezappelt, aber das Futter war dann doch so wichtig, dass sie an Ort und Stelle blieb. Kinder bekommen ja auch was, wenn sie zum Arzt müssen

Das Abhören fand sie viel weniger Lustig. Das war sooo langweilig, da so doof ruhig stehen zu müssen..

Aber sie darf jetzt offiziell den guten Hustensaft von Anti essen. Wenn sie die Spritze sieht, kommt sie schon herbei und versucht den Schnabel schon halb auf zu machen, damit ich ihr das Zeug geben kann Außerdem bekommt sie noch einen Schleimlöser zum Futter und nächste Woche dann die zweite Wurmkur.

Mal sehen, ob das Wetter nächste Woche so gut ist, dass sie ihre erste Nacht draußen verbringen kann.

18. Mai 2010

Von Sonntag auf Montag war Thildi mit den anderen zwei ihre erste Nacht ganz draußen auf dem Paddock. Neugierig hat sie Abends geschaut, als ich das Futter auf dem Paddock serviert habe! Ein bißchen mulmig war mir ja schon, die drei da unten im Dunkeln zu lassen.. Aber am nächsten morgen waren alle drei Pferde noch da, keines war verletzt und die Zäune standen auch noch Damit sie später nicht so hastig Gras fressen (ich wusste ja nicht, wie viel Mathilda über Nacht am Sroh gefressen hatte..) habe ich dann noch jedem eine Portion Heu gefüttert. Thildi hat ihr Heu dann außeinander gescharrt und erst mal gepinkelt. Das hat sie dann aber ganz schnell wieder eingestellt (!), weil es doch ziemlich gespritzt hat! Anscheinend mag sie das nicht.. Wer weiß? Nachher hat sie das die ganze Nacht eingehalten!??! Also, in Zukunft bekommen die Pferde eine kleine Stroh-Klo-Ecke, damit es nicht so spritzt.

Später auf der Weide hat sie sich natürlich erst mal erleichtert, bevor sie ihre Galoppstrecke zum frischen Grün genommen hat..

Nach dem ich sie dann Nachmittags von der Weide zurück auf den Paddock geführt hatte, habe ich mal wieder eine neue eklige Entdeckung gemacht... Das Baby mag es gerne, wenn man ihm den Hals und den Po kratzt. Also, Mähne hochgeklappt (die ist mittlerweile beträchtlich gewachsen..) und losgeschubbert. Plötzlich dachte ich: "Mann, die hat aber viel Schuppen!" Als ich mir das dann genauer angesehen habe, habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass das wohl Haarlinge und keine Schuppen waren. Haarlinge sind kleine lausartige Tierchen, die ihre Eier an die Wurzeln der Langhaare der Pferde setzen und sich von Haaren und Hautschuppen ernähren. Dass das juckt, kann man sich vorstellen.

Ich also einen Klebestreifen geholt und ein paar der Lästlinge daran festgeklebt. Beim Tierarzt bestätigte sich dann der Verdacht. Er gab mir eine Lösung mit, die ich mit Wasser verdünnen und dann bei allen drei Pferden eine Waschung vornehmen sollte. WASCHEN!? DAS BABY??? Toll. Das kennt sie doch noch garnicht! Eigentlich wollte ich ihr das mit dem Wasser doch ganz anders beibringen..

Zuhause habe ich mir dann also einen Eimer und einen Schwamm besorgt und das Baby und Tante Anti in den Paddocks angebunden. Das Wasser habe ich etwas angewärmt, es ist ja momentan doch echt ziemlich kalt. Dann habe ich Thildi erst mal gestriegelt, damit sie sich entspannt. Hat auch sehr gut geklappt. Jetzt kam dann also das Wasser. Da die Viecher meiner Meinung nach auch in kleinerer Zahl am Schweif vorkamen, habe ich erst mal dort - möglichst weit weg von den Ohren und dem Gesicht - angefangen. Das fand sie schon eklig, aber trotzdem blieb sie einigermaßen ruhig. Tja und an der Mähne war das am Anfang auch noch relativ relaxed, da hat sie das mit dem ekligen nassen Zeug noch nicht so geschnallt. Aber je länger ich gewaschen habe (und ich musste mich noch bis zum Gesicht und dem Schopf vorarbeiten!), desto hibbeliger wurde sie. Trotzdem muss ich sagen, war sie total brav. Irgendwann hat sie mit den Zähnen geknirscht und ich dachte noch :"Oh mein Gott, gleich geht sie in die Luft!", aber nichts dergleichen. Zwischendrin hab ich ihr Beethovens Symphonie Nr.5 vorgepfiffen, die fand sie gut Da stand sie ganz ruhig. Und dann hab ich ihr erzählt, wie wir die Krabbelkäfer wegätzen mit dem Zeug und dass sie gleich drei dicke Leckerlies kriegt. Hab dann auch noch den Rücken und den Bauch damit abgerieben (nicht richtig gewaschen), dazu wars mir zu kalt. Am Ende war sie ziemlich müde und ich hab sie gleich mit ner dicken Portion Heu in die Box geschickt. Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet.. Das Ganze machen wir dann in 14 Tagen noch mal. Wenns da wärmer ist, werde ich sie auch richtig nass machen. Die anderen Zweien habe ich dann prophylaktisch die Mähne und den Schweif mitgemacht. Da war allerdings nichts zu sehen.

Die Leckerlies hat Mathilda sich aber wirklich verdient. Sie war so tapfer und hat es ausgehalten, trotz Zähneknirschen, Hufescharren und nervösen Äppeln. Braves kleines Föat.

Morgen putze ich sie mal gründlich durch. Dadurch verliert sie hoffentlich auch wieder die negative Assoziation mit dem Putzplatz.. Auf jeden Fall mische ich nachher eine Flüssigkeit aus Apfelessig und Teebaumöl und sprühe oder tupfe den Pferden das in die Mähne. Das soll die Viecher auch auf Abstand halten..

Was haben wir jetzt noch nicht gehabt? Husten, Würmer, Pilz, Haarlinge.. Hoffentlich bleibt es dabei..

Ach so: Noch was! Habe dem Züchter einen Brief bezüglich Mathildas Mama geschrieben und er hat mir am Wochenende per e-mail geantwortet!

Kurz das Wichtigste aus der mail: Mathildas Mama ist eine Lehmfuchsstute, "die jetzt aber kein Fuchs mehr ist", weil ihre Vorfahren Tiger, bzw. Schabracktiger waren. Ein Foto bekomme ich demnächst. Wegen dieser Gene könnte Thildi laut Züchter sogar noch viel heller, bzw. sogar ein Schimmel werden! Vielleicht tigert sie ja noch nach!!!?? DAS wäre toll..

Die Stute ist jedenfalls eine ganz Brave und wird geritten und gefahren. Er hat auch noch eine Vollschwester zu Mathilda, die dieses Jahr ein Rappfohlen bei Fuß hat.

Habe ihn jetzt mal gefragt, was Mathildas Brandzeichen bedeutet (ein gestrichelter Kreis mit einem P) und wieso er grade die Anpaarung Hanny/Heros Schaunitz XVI gewählt hat.. Ich bin aber am Meisten gespannt auf das Foto von Hanny!...

 

20. Mai 2010

Heute hat Thildi zum ersten Mal alle vier Hufe einigermaßen normal hochgehoben! Litla hat Rindill geputzt und ich Mathilda. Damit sie nicht so zappelt, hat Litla dann ein bißchen ihren Hals gekrault und ich habe den linken Vorderhuf gehoben. Ca. 1 Sekunde, sie hat nicht gezogen UND ich konnte ihn normal an der Fessel anpacken, wie man das halt so macht Dann hat sie ein Leckerlie bekommen und gaaanz viel Lob. Bei beiden Hinterhufen hat sie zum ersten Mal nicht gekickt und den rechten Vorderhuf hat sie sogar mindestens 3 Sekunden oben gehalten! Ich konnte mir seine Unterseite ansehen! Sie lernt eh sehr schnell, aber wenn ich auch noch unterstützend ein Leckerlie gebe!!... In zwei Wochen kann sie das!

Aber jetzt sind Anti und ich erst mal vier Tage auf einem Wanderritt und Mathilda muss alleine mit Rindill bleiben und sich von den Reitbeteiligungen verpflegen lassen. Mal sehen, was es am Dienstag zu berichten gibt!

 

26. Mai 2010

In Abwesenheit von Antaris war unsre kleine Thildi wohl sehr brav. Die RBs hat sie wohl ein paar Mal umgerannt, aber da muss die Rangordnung halt noch geklärt werden

Aber braun ist sie geworden!!! Und irgendwie habe ich da ein paar Schimmelhaare gesehen...

Das Putzen vor ein paar Tagen war ganz in Ordnung. Ein bißchen zappelig war sie, aber sonst brav. Gestern habe ich mir gedacht, machen wir mal was Neues und gehen mal ein paar Runden auf dem Longierplatz. Also, ich Halfter geschnappt und Baby kam mir auch schon erwartungsvoll auf der Weide entgegen. Halfter über die Schlappohren gezogen und guten Mutes auf den Longierplatz zugestapft. Aaaaaber: Leider bin ich scheinbar immer noch nicht drauf eingestellt, dass das kleine Föat halt doch ALLES lernen muss. Denn der Schritt über die Planke des Longierplatzes in die sandige Fläche war doch schon eine ziemlich große Sache. Ich stand auf der einen Seite im gefährlichen Boden und Thildi auf der anderen Wiesenseite. Sie sammelte dann zwar mutig alle Viere dicht vor der Planke, aber zum entscheidenden Schritt auf den Platz reichte es dann doch nicht. Also mal mit einem Leckerlie motiviert und abgewartet. Baby hat dann noch mal allen Mut zusammengenommen und einen Schritt gemacht. Der Huf hat dann tatsächlich die andere Seite erreicht, blieb dort aber nicht lange. Erschrocken hat sie ihn dann wieder zurück gezogen. Aber gut hat sie es trotzdem gemacht. Etwas verwirrt musste sie dann diesen komischen Belag erst mal mit dem Maul betasten und den Sand umrühren. In dieser Reihenfolge - ein Schritt mit dem Fuß, ein Stüber mit dem Maul - ging das dann noch zwei/drei mal so, bis sie sich endlich sicher war, dass ihr da nichts passiert. Endlich im Zirkel hab ich sie natürlich sofort ganz doll gelobt, obwohl ich glaube, dass sie das garnicht so richtig aufgenommen hat, weil sie ÜBERALL ganz viel zu kucken hatte... Nach jeweils zwei Runden in jede Richtung habe ich das Experiment dann beendet. Unser Ziel haben wir erreicht. Wir haben unsere ersten Runden auf dem Longierzirkel gedreht. Das nächste Ziel ist jetzt das Üben von Führen, Stoppen, Rückwärtsgehen und vielleicht das Traben, wenn es gut läuft. In nicht all zu ferner Zukunft will ich Mathilda nämlich als Handpferd bei Antaris mitnehmen..

Ich habe auch wieder eine e-mail von Thildis Züchter bekommen! Ihr Brandzeichen ist das Zeichen des Noriker Zuchtvereins Abtenau-Rußbach. Außerdem schrieb er auch, dass Mathilda ein Tiger werden kann! Dies könne aber mindestens fünf bis sechs Jahre dauern! Aber wär doch geil! Da kauf ich ne schokobraune Stute und hab später doch n Tiger!! Ach.. das wär toll

Thildis Mama geht in Österreich sogar in einer "Schnalzergruppe" als Reitpferd! Dort schwingen die Reiter große Peitschen rechts und links vom Pferd und knallen wahnsinnig laut. Vielleicht hat Thildi die Ruhe von der Mama ja auch im Blut?! Tja, das Foto von Hannis Mama hat er leider noch nicht mitgeschickt. Aber er hat wenigstens dran gedacht und geschrieben, dass es noch kommt.

28. Mai 2010

Haha!! Wir werdens der ganzen Welt zeigen!! Heute hat Mathilda zum ersten Mal beide Vorderhufe gegeben und ich hätte sie auskratzen können, hätte ich einen Hufkratzer gehabt. Hinten hat sie beide Beine zwar angehoben, aber nur kurz. Allerdings hat sie nicht gekickt. Wir wollen ja jeden Fortschritt honorieren

UUUUND dann haben wir noch was gelernt! Wir haben heute Mähne und Schweif und das kleine Babyfell mit Mähnenspray EINGESPRÜHT!! Und das ging ziemlich gut sogar!! So manches erwachsenes Pferd kann das nicht und gerät in Panik, wenn das Sprühgeräusch ertönt.. Und für uns war es das erste Mal und trotzdem hat das Föat still gehalten!

Außerdem sind wir heute von der Kuhweide auf die Hausweide "umgezogen". Für das Baby ist das doch immer wieder was ganz besonderes. Dafür mussten wir auch an ihrer Box vorbei, die schon im Bau ist. Aaaalles kein Problem für das Föat.

Zum Schluss nach dem Putzen habe ich Thildi dann als Erste wieder auf den großen Paddock geführt. Ich glaube, geführt würde sie mit mir echt überall hingehen. Dann stand sie dort auch ganz brav und hat (alleine!) gewartet, bis die Adoptiv-Mama kam. Jaaaa - Anti hat Mathilda jetzt adoptiert. Sie machen alles zusammen und sind sozusagen "ein Kopp un n' Arsch"





31. Mai 2010

Heute habe ich Thildis Vorderhufe ausgekratzt!!! Ging voll super! Die Hufe sind ganz schön flach. Es sieht aus, als sei ganz viel Matsch drinnen, dabei klebt er nur oben ein bißchen drauf. Hinterhufe hat sie auch einigermaßen brav gehoben, aber die konnte ich noch nicht auskratzen.

Leider gibt es auch eine nicht so erfreuliche Nachricht Die TÄ war heute da für Rindills Pilzimpfung und hat Mathilda noch mal abgehört. Der Husten kam nämlich die letzten Tage wieder und leider ist jetzt auch ein Geräusch auf der Lunge zu hören Fieber hat die TÄ auch gemessen ("Na, die ist ja brav-manche Jährlinge Schlagen und drehen sich sofort weg, wenn man am Hinterteil was machen will!") Sie bekommt jetzt zum Futter zwei Medikamente und wieder den Hustensaft und in 10 Tagen wird sie noch mal abgehört. Wenn es dann nicht besser ist, wird ihr Antibiotika gespritzt.

Außerdem waren wir heute mal wieder kurz auf dem Longierplatz. Föat hat kurz geschnuffelt - "Ah, der komische Boden" und ist direkt drübergestapft. Wir haben ein paar Runden unter der Aufsicht von Onkel Bübi geführt, zwei mal angehalten und dann wieder raus gegangen. Ich glaube aber, dass das dem Baby schon zu langweilig ist. Vielleicht die Tage noch ein mal und am WE wollen wir dann das erste Mal am Campingplatz entlang spazieren gehen.

 

02. Juni 2010

Juhu! Habe heute die Vorderhufe und den vermeindlich "bösen" Hinterhuf (hi.rechts) ausgekratzt! Ein bißchen aufgeregt war ich ja schon, als ich den dann in der Hand hatte und zum Hufkratzer gegriffen habe!.. Nur der andere Hinterhuf macht mir sorgen.. Ich habe den Trick mit dem Wichel-Strick von meinem Hufschmied ausprobiert, damit sie merkt, egal ob sie schlägt oder den Huf wegzieht - da ist was an ihrem Huf, das ihn hochhält.. aber greifen konnte ich den Huf leider nicht. So hat das ein paar Minuten zuvor doch auch mit dem "bösen" Huf geklappt!?.. Wieso nicht mit dem?.. Hach, Pferde sind kompliziert mit ihrem komisch verknüpften Hirn.. BAMMM!! Und schon hatte ich ihren Huf am Schienbein. Kurz mal nicht aufgepasst.. Morgen wollen wir ein Stückchen Spazieren gehen. Ein paar Minuten. Mal zum Test. Bin gespannt, wies läuft... Im wahrsten Sinne des Wortes. Und natürlich heben wir wieder Hufe. Wenn ich wieder laufen kann...

03. Juni 2010

Von wegen Vorführeffekt! Obwohl Litla zugesehen hat, hat Thildi auf Anhieb die Vorderhufe und den lieben, ehemals bösen Hinterhuf gegeben und sie sich auskratzen lassen! Bei den Vorderhufen war ich sogar sofort bereit, mich filmen zu lassen. Der neue "böse" Hinterhuf wollte aber auch heute nicht klappen. Ich habe wieder die Seilmethode angewandt, aber ich konnte ihn nicht mal kurz in die Hand nehmen.. Irgendwas stört sie da. Die anderen gibt sie doch gleich ganz lieb.. Mh.



Außerdem sind wir dann heute zum ersten Mal in Thildis Leben spazieren gegangen!! Mit dem Onkel Bübi aus dem Paddock raus hinaus in die weite Welt ohne Zaun! Am Campingplatz standen viele Autos aber kleine Föat ist ganz tapfer hinter dem Onkel her gestapft. Ein bißchen gedrängelt hat sie, aber man hat ihr angemerkt, dass sie ein bißchen durcheinander war von den vielen Eindrücken. Ich war da ziemlich unwichtig. Mich kennt man ja... Aber demnächst werden wir das wiederholen.





Morgen oder Übermorgen ist dann noch mal Waschen angesagt, wegen der Haarlinge. Habe ich extra die letzten Tage verschoben, obwohl ichs eigentlich Dienstag schon hätte machen sollen, weils so schrottiges Wetter war. Und weil Baby krank ist, will ich sie nicht nass machen, wenns windet. Die nächsten Tage solls schöööön warm werden, da kann man das Mittags mal machen, denke ich..

04. Juni 2010

Heute war Badetag. Gegen Nachmittag habe ich das Baby wieder gegen die Haarlinge gewaschen. Mit dem Unterschied, dass sie es heute eigentlich ganz toll fand. So bei 30 Grad im Schatten und Rappenfell mit Baby-Winterwuschel... Jedenfalls stand sie ziemlich ruhig und die ganze Sache konnte schnell und stressfrei für alle Beteiligten abgehandelt werden. Nachdem sie dann eine halbe Stunde (auf der Koppel) in der Sonne getrocknet war, sah man auch die ganzen krepierten Viecher im Fell hängen. Und es waren mehr, als man vorher im trockenen Zustand gesehen hat.. Vielleicht wasche ich sie sicherheitshalber noch mal, wenns in zwei Wochen wieder so schön warm ist.

 

05. Juni 2010

Ach Mensch.. Irgendwie klappt das nicht mit den Hinterhufen. Mittlerweile zappelt sie viel mehr und ich kann die Hufe garnicht mehr anfassen, wenn ich sie mit dem Seil angehoben habe. Ich weiß nicht mehr so recht weiter. Außerdem tut mir schon meine Schulter weh und bei den Temperaturen ist es auch echt anstrengend. Ich sage mir zwar immer "Das hat bisher noch fast jedes Pferd geschafft", aber so richtig ermuntert mich das nicht. Ich fühle mich ein wenig hilflos und bin mit meinem Huf-Latein am Ende. Vielleicht lasse ich das Seil weg und versuche wieder, den ersten Ansatz zu belohnen? Ich weiß nur nicht genau, ob ich so viele Chancen zum Belohnen bekommen werde...

Felicia hat jetzt die Idee gehabt, sie nur zu belohnen, wenn sie den Huf oben hat. Das heißt, ich hebe Hufe und Felicia füttert ihr ein Leckerlie, wenn sie richtig gehoben hat. Mal sehen, das wäre jetzt erst mal meine nächste Vorgehensweise. Leider fährt Litla auch nächste Woche in den Urlaub..

 

07. Juni 2010

Har har! Gestern Abend habe ich mich mit Rebecca unterhalten und sie hat momentan auch ein Huf-Problem-Pferd, bei dem sie sich jetzt entschlossen haben, vorne zu füttern und hinten zu heben. Also bin ich schon mal bestärkt in meiner Entscheidung an unser heutiges Hufe-heben herangegangen. Und ehrlich: In sage und schreibe weniger als 5 Minuten habe ich alle vier Hufe !! ausgekratzt !! Mathilda hat den "bösen" Huf nur ein oder zwei mal weggezogen und das ohne zu treten und beim dritten Mal konnte ich ihn sofort packen und einfach auskratzen. Während ich ihn dann in der Hand hatte, hat Litla das Föat vorne gefüttert und gelobt. So geht es also! Was fällt mir ein Stein vom Herzen! Jibbiiiiee!

11. Juni 2010

So. Gestern haben wir mal versucht, das Baby abzuspritzen. Es war sooo heiß mittags und am Vortag hat sie schon so geschwitzt - nur vom auf der Koppel stehen und essen. Da dachte ich mir, dass es wohl ein guter Zeitpunkt wäre, das Föat mal ans Wasser zu gewöhnen.. Jetzt wäre es ja wohl am angenehmsten, geduscht zu werden. Thildi war da allerdings anderer Meinung.. Also, am Schlauch rumschnuddeln und Wasser trinken - DAS war ja toll, aber als das komische Zeug dann an die Huf kam! Huch!! Da hat sie aber blöde gekuckt und losgezappelt!. Als ich dann an der Schulter angekommen war, wars wohl kurzzeitig mal ganz angenehm, da stand sie kurz still. Ein bißchen noch die Gurtlage und dann wollte ich die andere Seite abspritzen. Ihgittihgitt!!! Nein, das wollte das Baby nicht. Ich hab dann noch ein bißchen mit ihr Blödsinn gemacht, damit das nicht zu schrecklich in Erinnerung bleibt und sie wieder auf die Weide gelassen, nachdem ich sie abgezogen habe.

Heute haben wir mit Clara zusammen mit der Leckerlie-Methode alle 4 Hufe gehoben und ein bißchen geputzt (auf den Fotos sieht man die vielleicht-Tiger-Punkte in ihrem Fell). Später, als Clara und Rindill dann ausreiten waren, habe ich mir gedacht, es wäre an der Zeit, Thildi mal dran zu gewöhnen, alleine auf der Weide zu bleiben. Also hab ich Anti geholt und geputzt. Das fand sie schon nicht so toll. Ein paar mal gewiehert - "Was macht die Mama da!?", aber dann wars ihr relativ egal, weil Anti ja nur da stand und geputzt wurde. In Sichtweite. Nachdem ich gemerkt habe, dass ihr das nichts ausmacht, habe ich Anti mit auf den Longierzirkel genommen. Von der Koppel aus konnte Thildi Anti jetzt immer kurz sehen, wenn sie wieder eine Runde gemacht hatte. Mein Gedanke war "Ach, die kommt ja immer wieder". Leider war Mathilda das am Anfang aber viiiiieeel zu weit weg. Und sie hat gerufen am laufenden Band (natürlich hat auch genau dann im Ort die Feuerwehr einen Einsatz mit Martinshorn und allem Pi-pa-po..=verleitet wohl zum Wieheren..) und ist auf der Weide auf und ab galoppiert und natürlich gerutscht, weils letzte Nacht ja so geschüttet hat.. Jedenfalls hat man gemerkt, dass ihr das nicht so geheuer war. Okay. Nach 10 Minuten hat sie sich dann ein bißchen beruhigt und nur noch gewiehert und am Koppelszaun entlang gelaufen. Wenigstens im Schritt und HINTER dem besagten Zaun. Gut. Das war dann das Positive, dass ich daran gefunden habe. Als Anti dann wieder am Putzplatz war, hat Baby noch eine Weile am Paddockzaun gestanden um jaaa gleich zu sehen, falls Mama wieder einen Schritt weg macht. Ich war natürlich so schlau, zu warten, bis Thildi wieder in Ruhe gefressen hat, bis ich Anti rausgestellt habe. Ich wollte ja nicht das falsche Verhalten bestärken.

Jedenfalls üben wir das jetzt immer, wenn Rindill reiten ist. Vielleicht müssen wir ja dann doch kein Shetti kaufen und können trotzdem in der nächsten Zeit irgendwann mal wieder mit Anti UND Rindi ausreiten.





15. Juni 2010

Ich habe heute ganz besondere Post bekommen! Mathildas Züchter hat mir Fotos geschickt!! Hier im Anschluss natürlich jetzt auch für alle Tagebuch-Leser! Die Fuchsstute ist Hanni. Thildis Mama. Die Menschenauge hat Mathilda schon mal von ihr. Und so, wie die Mama die Beine hebt, so hebt die Tochter sie auch...Das letzte Bild zeigt Mathildas 7-jährige Vollschwester Flicka. Danach noch ein kleiner Text zur heutigen Thild'schen Tat...











Süüüß!!! Oder??

Jetzt weiß ich auch, wie die leibliche Mama ausgesehen hat. Und ich mag sie ja soooo gerne...

Zu Mathildas heutiger Aktion: Nach dem Füttern wollte ich sie wie jeden Morgen auf die Weide führen. Schön der Rangordnung nach (und damit kleine Föat auch schön in der Birne bleibt, dass man auch mal alleine sein kann..) Mathilda zum Schluss. Sie hat ganz artig gewartet und sogar mal nicht gewiehert! Naja. Jedenfalls gings durch den Stall ganz normal - in der Box mal kurz geschnuffelt (Lieblingsbeschäftigung1), kurz mal am Salzleckstein probiert und dann nach draußen gestakst. Auf der Wiese wollte ich sie dann eigentlich anhalten und in Ruhe abhalftern, wie wir das gelernt haben. Aaaaaber: Das hat dem Baby wohl heute zu lange gedauert.. Mit einem riesen Schwupps! ist sie drei Meter von mir weggehupft und wollte wohl eigentlich in Richtung Mama2, Onkel Bübisch und dem lieben Gras (Lieblingsbeschäftigung2) sprinten, bis ihr wieder eingefallen ist, dass ich da ja noch dranhänge und eigentlich noch nichts von "ab!" gesagt hatte.. Da musste ich mal schimpfen und Thildi noch einmal rumdrehen und in Antis Paddock eine Runde drehen. Das wollte kleine Föat aber üüüberhaupt nicht und hat sich wie ein Schluck Wasser ins Halfter gehängt. Eigentlich finde ich das ja total süß, wenn sie so bockig ist und so quängelt, aber ich bin natürlich mit ernster Miene hart geblieben und habe die Sache einfach ausgesessen. Man muss nur mal kurz warten und sie einfach ein bißchen im Halfter hängen lassen. Dann wird es ihr zu langweilig und sie kommt mit. "Na gut, isch geh müt". So auch dieses Mal. Kleine Föat also trotzig hinter mir her gestapft, eine Runde in Antis Paddock und wieder ab auf das Weidetor zu. "Haaaaalt!" - Thildi bleibt brav stehen, aber ich sehe ihr genau an, dass sie sich eeeecht zusammenreißen muss. Das Abhalftern war dann zwar nicht ganz so bilderbuchmäßig, wie sonst, aber zumindest konnte ich es in Ruhe hinter den Ohren nach vorne streifen.. Keine Sekunde später ist Thildi mit voller Kraft, angelegten Ohren und ungebändigtem Willen zu den anderen gerast und hat dabei mit den Hufen auf dem Boden gepoltert. Sie legt immer einen absoluten Rennpferdestart hin.. Jaja. Meine kleine Föat.. Habe sie auch wieder gemessen.. Am Wiederrist ist sie immer noch 1,44m.. auf der Kruppe allerdings 1,50m.

19. Juni 2010

Mittlerweile gibt die kleine Thildi drei Hufe eigentlich ganz gut. Und freiwillig. Ich kann sie eigentlich normal auskratzen, allerdings ausschneiden wäre vielleicht noch etwas zu lange.. Es sei denn, der Hufschmied beeilt sich Vielleicht testen wir das beim nächsten Mal ja mal. Auf den Bock stellen habe ich aber noh nicht versucht. Erst mal richtig auskratzen können. Dann üben wir die Bock-Sache. Den Huf hinten rechts allerdings, tja. Das ist noch unser Sorgen-Huf. Aber immer schön üben. Dann klappt das auch irgendwann.

Das Alleine-Bleiben ist immer noch eine ziemliche Sache für das Föat. Obwohl Anti gestern auf dem Platz zu sehen war, hat sie sich total die Seele aus dem Leib gebrüllt. Dabei hat Antaris auf dem LP nicht mehr Abstand zu ihr, wie wenn ich Anti Putze und Thildi irgendwo auf der Weide rumgammelt. Da ist sie sogar weiter weg und dreht sich nicht mal um.. Heute wars so nach 10 Minuten allerdings ganz ruhig. Dachte schon: "Ui-hat sies jetzt aufgegeben?!", aber da hab ich gesehen, wie Wenz' Kira (Nachbarpferde, die zufällig auf der angrenzenden Koppel waren) Baby-gesittet hat Thildi ist immer bis hinten in die Ecke gerannt und hat gewiehert und auf einmal kam die Kira angelatscht und hat sich da einfach aufgehalten, bis Anti und ich wieder vom Platz kamen und Thildi zu uns kam. Lustig..

Hier jetzt noch ein paar Bilder von kleine Föat und Adoptiv-Mama Anti auf der Weide...



21. Juni 2010

Tja, heute war das wohl ein Satz mit X. Habe mal wieder einen Stempel gekriegt. Natürlich beim Hufe heben. Und auch noch vom "lieben" Huf. Den hat sie zu früh abgestellt und mir aus der Hand gezogen. Ich war nicht schnell genug und da stand der Fuß mit Schmackes auch schon auf meinem. Ohhhh.. es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt.. leider hat er das bis jetzt nicht viel getan. Thildi hat auch noch gut getroffen. Mitten auf den Fuß. Die Zehen hätte man im Schuh ja wegziehen können.. Ach ja. Da macht man was mit. Den "bösen" Huf hat sie übrigens so gut gehoben, dass ich ihn auskratzen konnte. Obwohl sie auch da gezappelt hat. Morgen gibts einen ordentlichen Rüffel, wenn sie wieder so rumkaspert. Langsam nervts.

 

25. Juni 2010

He-he Heute habe ich Thildis Hufe ganz alleine ausgekratzt. Gestern auch schon, aber da haben mir ganz schön die Knie geflattert und die Hände gezittert.. Paps war nicht da und sie war ganz ruhig. Da dachte ich, ich versuchs mal allein. Vorne gings total gut. Hinten hat sie bei beiden Hufen gezappelt, aber nicht großartig unhaltbar. Hab mal kurz gemault und gut wars. Heute wars wieder besser. Vorne total super, wie ne Große und Hinten auch mal kurz wieder gezappelt, aber viel weniger als gestern und den einen ("bösen") Huf hat sie nach zweimaligem Absetzen wegen einer Bremsenattacke suuuper gegeben.

Tja. Später waren wir dann mal mit Anti und Rindill die Strasse entlang laufen. Da hat sie den Oberaufstand gemacht. Ich weiß nicht so genau, ob das so ne gute Idee ist, sie so langsam an die Abwesenheit der andere zu gewöhnen. Wenn sie wirklich Panik hat, rennt sie auch in den Zaun. Strom und Holz hin oder her. Das trau ich ihr zu. Die gibt wahnsinnig Stoff, wenn sie merkt, die anderen gehen weg. Also werde ich sie wohl mitnehmen müssen. Allerdings bin ich mir auch da nicht so sicher, wie lange so ein Jährling schon mitlaufen darf und ob man da auch traben kann und so.. Mal sehen, was sich so die nächsten Tage ergibt...

Ach, und ne Plane habe ich ihr mal auf die Weide gelegt Das war was! Erst hat sie ja mal ganz schön gestutzt und dann aber sofort dran geschnuffelt. Praktischerweise kam direkt auch Anti und ist mal ganz lässig einfach so drüber gelatscht. Da hat kleine Föat Augen gemacht! Und auch direkt erst mal reingebissen und sie vor Schreck gleich wieder fallen gelassen, weil sie komische Geräusche gemacht hat..



01. Juli 2010

Tja, was soll ich sagen?! Es klappt super mit den Hufen. Jeden Tag ein bißchen ruhiger und routinierter. Es gehört jetzt schon richtig zum Putzvorgang dazu. In drei bis vier Wochen brauchten Anti und Rindill wieder den Schmied. Ich denke, ich bestelle ihn dann mal ganz optimistisch für drei

Ab morgen fangen wir mit der Bodenarbeit an. Thildi ist ja jetzt lange genug hier und kennt den Longierplatz auch schon, weil sie dort ja jeden morgen und jeden abend mit den anderen Pferden drüber latschen muss, wenn sie auf die Weide will. Ich hoffe, dass sie sich jetzt auch ein bißchen auf mich konzentrieren kann, wenn ich etwas von ihr will. Mal sehen. Sie lässt sich natürlich noch sehr leicht ablenken.. Aber ich will nächste Woche auch das Spazieren gehen mit in den festen Wochenablauf integrieren und sie dann demnächst beim Reiten einmal die Woche als Handpferd mitnehmen. Dazu brauche ich aber die Gewissheit, dass sie zumindest in Ruhe versteht, was diverse Kommandos bedeuten. Außerdem habe ich dann wieder einen besseren Eindruck davon, was sie macht, wenn sie wirklich Angst hat oder unsicher ist. Ich werde berichten!!

Sie hat jetzt auch rausgefunden, dass ich Bremsen an unpraktisch zu erreichenden Stellen wegmachen kann.. Wenn ich auf die Weide gehe, kommt sie sofort angerannt und ich muss Fliegen und Bremsen suchen.. und Fliegenspray stinkt zwar fürchterlich, aber ist auch kein Problem für kleine Föat.

Ach - und heute konnten wir Richtfest für Babys Stall feiern! Mehr dazu auf der entsprechenden Boxen-Seite.


04. Juli 2010

Heute war ich mit dem Föat mal ein bißchen das Grundstück inspizieren. Wir sind zu den Kaninchen gegangen ("Huch!") und dann auf unser Grunstück am Haus. DAS war aufregend! Da stand ein komisches Ding aus Metall, das hat in der Sonne geglitzert und daran hingen Stofffetzen, die sich im Wind bewegt haben! Ui-jui-jui.. Als wir diesen Schrecken veraut hatten, sind wir zu Papas Garage gelaufen. Leider war der Papa nicht da, deshalb wars ziemlich langweilig und wir wollten schnell wieder zurück. Dann hat auf einmal der Onkel gewiehrt und da mussten wir natürlich gleich zurück schreien, dass wir hier fürchterliche Monster gefunden haben und schon auf dem Rückweg sind. Obwohl ich ihr eigenlich noch den Gemüsegarten zeigen wollte. Aber da sind wir nur in einem kleinen Schlenker dran vorbei gerannt. Puh-als wir endlich wieder zurück am Stall waren, war der Erkundungsspaziergang aber noch nicht vorbei! Thildi und ich sind nochmal auf den Reitplatz und haben uns da mal die gelben und blauen Pylonen angesehen. Da sind wir dann immer durchgelaufen. Kein Problem, hat das kleine Föat gesagt und reingebissen. Auf einmal lag da eine blaue Stange dazwischen! Aber auch kein Problem. Da sind wir auch drübergelaufen und haben reingebissen. Als das dann langweilig war, habe ich die Knisterfoie (Verpackungsfolie mit kleinen Lufträumen, die "knallen") geholt. Daaaa war Thildi dann nicht ganz so unbedarft und hat erst mal nur einen Huf an der Seite draufgesetzt - sicherheitshalber. Den Rest des Körpers hat sie dann einfach mal elegant drumherum geschlungen. Später hat sie dann auch die Knisterfolie mit den Zähnen "untersucht". Da fehlt halt jetzt ein Stück. Ich konnte es grade noch so aus dem Schlabbermaul herausziehen...

Dann hat sich die olle Tante aber einen trick einfallen lassen und hat die Knisterfolie hinter die blaue Stange zwischen die Pümpel gelegt. Weil kleine Föat die Folie immer noch nicht ganz geheuer war. Und siehe da! Da ist Thildi dann einfach hinter mir her drüber gelatscht. Ganz ohne Mucken. Tja. Und dann kamen die Bremsen. Und Thildi hat Gas gegeben. Was ist die auf dem Platz rumgespackt! Mich umgerannt, weil ich die Bremse nicht schnell genug weggeschlagen habe und mir ins Kreuz gesprungen (autsch..), weil ihr eine in die Brust gebissen hat.. Soviel zum Thema Respekt. Aber okay. Eins nach dem anderen. Das kommt schon noch..

Nach dem ganzen Desensibilisierungs-Gedöns sind wir dann wieder an die Anbindestelle (auch neu, sonst gehen wir ja direkt auf die Weide zurück) und haben das rechte Hinterbein mit Heilerde N° 1 eingepackt, weil Rindill dem Föat gestern mal wieder eine gegeben hat. Das Sprunggelenkt ist heiß und dick und man sah auch eine kleine Schramme auf der Innenseite. Mathilda entlastet es aber nicht und lahmt auch nicht. Also, erst mal die Heilerde machen lassen. Spazieren verschieben wir aber noch mal um ein paar Tage. Will das Bein jetzt nicht grad mehr belasten als sonst.. Und Abspritzen mit kühlem Wasser ist ja so garnicht Mathildas Ding.. Kalte Heilerde kann man sich aber durchaus draufreiben lassen..

Morgen gehen wir dann mal die große blaue Plane ankucken, am Samstag kommt ja die Pferdewaage und da wäre es von Vorteil, wenn kleine Föat auf komische Untergründe drauf gehen kann...

05. Juli 2010

Heute haben wir so einen richtigen "Tag" gehabt. Hab sie geholt, geputzt, Hufe ausgekratzt (sehr vorbildlich!) und mit Fliegenspray eingesprüht. Dann sind wir zusammen auf den Platz gegangen. Wie bei Anti, nur dass ich mit Thildi noch nicht reiten kann.

Jedenfalls hat da die Plane gewartet. "Uiiii!" Hat Thildi gestaunt! Da ist ja was Neues! Und gleich hat sie wieder getestet: Erst mal geschnuffelt, dann mit dem Huf drauf rum gescharrt und dann reingebissen. Dann wieder gescharrt. Den einen Huf hatte sie damit schon mal drauf. Hab dann versucht, sie drüber zu führen. Hat nicht so richtig funktioniert. Leider kennt sie ja noch nicht richtig, dass man vorwärts gehen muss, wenn der Strick den Po trifft. Also haben wir erst mal eine kurze Führübung gemacht. Und schon wieder hatte ich sie fast im Kreuz. Hey! Heute sind doch garkeine Fliegen da! KLATSCH! Und da hatte sie auch schon den Strick am Hals. So gehts ja nicht! Konzentration! "Nöööööö!" Thildi mag nicht und hängt sich vor der Plane in den Strick. "Ah! Das kenne ich!", denke ich und bleibe hartnäckig. Aber heute gibts Mathilda nicht nach. Doof. Also muss eine neue Taktik her. Vielleicht klappts ja so wie bei der Knisterfolie. Aber da die blaue Plane etwas größer ist, ist Thildi zwar drauf zu und hat auch einen Huf drauf gehabt, hat dann aber mit den anderen einfach den Pylon umgelatscht. Ein paar mal probiert: Mist. Geht nicht. Noch ein neuer Plan. "Hah! Da war doch die Taktik von Reiner Schelbert mit dem kreisenden Strick!" Gedacht, getan. Mathilda hat so also ihre ersten zwei Runden um mich herum gedreht. Dann habe ich mich langsam an die Plane gepirscht und versucht, sie drüber zu schicken. Das hat zwar nicht gleich funktioniert, aber nach ein paar Anläufen war dann zumindest beide Beine einer Seite drauf, während sie drüber spaziert ist. Damit war es auch genug für heute und wir sind wieder zum Anbindeplatz gegangen. Da haben wir dann noch das dicke Beinchen (naja.. Beinchen ist gut.. ihre Gelenke sind schon jetzt viiiiiel größer als Antis..) verarztet und eingeheilerdet. Danach durfte Thildi wieder auf die Weide und war scheinbar auch ganz froh, dass die Unterrichtseinheit für heute beendet war. Morgen ist ein freier Tag angesagt. Die Box muss weiter gebaut werden.

(Das Foto im Anhang zeigt Thildis Oma mütterlicherseits!!)

07. Juli 2010

Die Plane ist Geschichte!! Hihihiiiii Ich bin auf den Platz gegangen und hab kleine Föat eine Runde geführt. Dabei hab ich Thildi guut im Auge behalten, weil sie schon wieder Anstalten machte, mir in den Rücken zu springen.. Heute aber war sie ganz lieb.. Vielleicht lags auch am Knotenhalfter und an der Gerte? Die hab ich ihr nämlich mal auf den Po geklatscht, als sie nicht vorwärts wollte. Ganz leicht und mit dem Kommando "Komm!" und siehe da: Kleine Föat ist weitergelaufen. Außerdem gibt mir die Ausrüstung mehr Sicherheit und so kann ich energischer und standhafter auftreten. Naja.. Zurück zum Eigentlichen: Der Plane. Also, nachdem ich eine Runde geführt habe, bin ich einfach auf die Plane zu und Mathilda hat direkt die zwei Vorderhufe draufgesetzt! Dann hat sie die übliche Nummer durchgezogen.. Scharren, Schnuffeln, Beißen etc. Nachdem die Plane dann so richtig schön zerkläult war, ist sie einfach mit einem halbherzigen Hopser drübergehoppelt. Beim zweiten Anlauf ist sie einfach drübergelatscht. Als ob nichts wäre! Damit habe ich die Unterrichtseinheit "Blaue Plane" abgeschlossen.

Am Anbindeplatz musste sie dann aber noch eine Kleinigkeit lernen. Wasser aus dem Schlauch. Und dieses Mal konnte sie mich nicht abwimmeln, weil ihr Sprunggelenk immer noch geschwollen ist und ich es kühlen musste. Außerdem sollte ja neue Heilerde drauf. Also erst mal ein bißchen Quatsch damit machen lassen-Schlauch in den Mund und aus dem lustigen Massagestrahl getrunken und mit dem Wasser gespielt und rumgeschnuddelt. Dabei sind die Vorderbeine und die Brust sammt Gesicht ganz schön nass geworden. Aber das hat ihr scheinbar nichts ausgemacht. Also habe ich den Hinterfuß mal mit eingebunden.. Uähähä!! Das war ja eklig! Da hat das Babypferd gezappelt! Hinterbeine sind irgendwie immer was anderes als der Rest. Naja. Ich hab dann einfach weiter draufgehalten und sie immer mal beruhigt. Nach zwei/drei Minuten stand sie dann relativ ruhig und ich konnte ihr Bein kühlen und danach schön dick Heilerde drauf machen. Danach durfte sie dann als Erste auf den Paddock und Heu knabbern. Morgen müssen wir wieder kühlen. Mal sehen, wies dann klappt!

 

08. Juli 2010

Also heute war das Abspritzen schon garnicht mehr so der Act. Zwar musste sie am Anfang auch noch mal kurz zeigen, dass sie das nicht gut findet, aber sie hat dann mit einem Seufzer relativ schnell aufgegeben. Das Bein ist aber schon richtig schön abgeschwollen. Leider ist meine Heilerde jetzt auch leer. Ich hoffe, die Neue kommt möglichst schnell... Man kann nie genug Heilerde in Reserve haben.. Morgen möchte ich mal ein kleinest Stück Spazieren gehen. Wenn ich jemanden finde, der Anti oder Rindill mitführt.. Ansonsten wird nur geputzt und noch mal über die Plane gegangen. Samstag kommt die Pferdewaage..

09. Juli 2010

35 Grad Celsius... Da ich ein netter Pferdebesitzer bin, hat mein Fohlen bei so einer Hitze frei. Heute haben wir nichts gemacht. Naja. Wenn ich "wir" sage, meine ich Mathilda und die anderen zwei Pferde. ICH habe mit Papa an Thildis Stall weiter gebaut. Mittags waren die Pferde wieder in den Boxen. Da ist es zwar fast genauso warm wie draußen, aber die Sonne ballert ihnen nicht auf die Köppe und die Fliegenplage ist damit für ein paar Stunden fast komplett eingedämmt. Aber wie das so ist, sind die Erwachsenen für eine Pause dankbar - nur den Kindern wird bei so was immer sehr schnell langweilig... Also geht man auf Entdeckungstour und findet "Bömps!" eine komische Erscheinung. Man kann einfach plötzlich irgendwie nicht weiter. Ohne, dass man weiß, warum! Es riecht auch anders und ein Wiederstand ist auch definitiv da, aber irgendwie sieht man nichts!!! Also mal dran geschnuffelt und siehe da! Plötzlich kann man auch den Kopf durchstrecken! Und weil man so als Fohlen sonst eh nichts Besseres zu tun hat, bleibt man halt eine Weile und sieht den dummen Menschen bei der Arbeit zu...



 

10. Juli 2010

Tja, dann war es heute also endlich so weit. Wir sollten Mathildas Gewicht erfahren.. Heute war der Tag der Pferdewaage. Um 14 Uhr würder das Ehepar Suckow kommen und seine Waage bei uns aufbauen. Hoffentlich wird es nicht so anstrengend, es soll heute bis zu 37 Grad warm werden!

Um halb zwei war es dann so weit. Sascha und ich holten die Pferde von der Weide, um sie noch mal zu putzen. Von Mathilda würde ja dann heute auch ihr Foto für den Wiegepass gemacht werden. Ich kam grade mal dazu, ihr Fell zu striegeln, da klingelte schon mein Handy. Die Suckows standen vor der Weide. Also alle drei Pferde mit auf den Paddock geschleppt. Ich sage euch! Im Backofen ist es angenehmer! Jedenfalls sollten die Pferde beim Aufbauen der Waage zusehen. Dann haben sie weniger Angst davor. Rindill und Thildi standen auch sehr interessiert am Eingang und haben den Suckows genau zugesehen. Nachdem es dann aber zu langweilig wurde, ist kleine Föat mal über die Staub-Piste gestolpert und hat sich dann ganz plötzlich innerhalb von Sekunden hinfallen lassen sich einmal auf die andere Seite gewälzt und blieb dann reglos liegen. "Ähm?! Hallo?! Mathilda?!" Ich musste erst sehr energisch schnalzen, bis sie wieder ein Lebenszeichen von sich gab und aufstand. Ich war ziemlich geschockt (nicht nur, weil die halbherzige Putzaktion jetzt wirklich total umsonst war), was mein Fohlen da grade abgezogen hatte.. Hitzschlag? Totale Erschöpfung?! Mathilda aber stand sofort wieder am Eingang und hat weiter interessiert dem Treiben auf der Strasse zugesehen. Ich habe mir dann also einfach mal keine weiteren Gedanken gemacht. Denn jetzt kam die Stunde der Wahrheit. Würde Mathilda auf die Waage gehen? Sascha und ich holten Rindill und Thildi schon mal vorab auf die Strasse. Rindill kam garnicht in den Sinn irgendwelchen Quatsch zu machen und er stiefelte probeweise über die Waage. Mathilda machte einfach genau das Gleiche. Obwohl sie natürlich erst mal voll gegen die Waage stieß, weil sie mal wieder nicht richtig die Augen aufgemacht und die Stufe übersehen hatte. Aber da stand sie jetzt. Einfach so. Als wär nichts gewesen. Draußen. Außerhalb des Paddocks. Zwischen diversen Autos. Auf einem braunen Teppich auf einer grünen Waage. Mit mir am Strick. Ich liebe dieses Pferd.

Am Ende waren es etwas mehr als 430kg!!! UNGLAUBLICH!!! Selbst die Tierärzte hatten sich gewaltig verschätzt!

Dann wurde noch das Stockmaß ermittelt. Thildi stand ganz still und ließ Frau Suckow messen (144cm). So, als wisse sie, dass das nur ein Routine-Check ist und das halt nun mal gemacht werden muss. Der BCS (BodyConditionScore) wurde dann auch noch ermittelt. Eine glatte 5. Absolut normal und genau richtig. Ich bin so stolz auf mein kleines Schnuffel!

Auch Anti schnitt mit 618kg sehr gut ab und erhielt einen BCS von 5,5. Perfekt! Rindill dagegen hat mit 423kg viel zu viel auf den Rippen und bekam einen BCS von 7... Reiten, reiten, reiten. war Frau Suckows Rat. Nur hungern lassen würde da nichts bringen. Und mit dem Fohlen sollen wir doch einfach mitlaufen beim Reiten. Handpferdetraining wäre für jedes Alter geeignet und man könne Fohlen auch ruhig schon auf Wanderritte mitnehmen. Also! Auf los gehts los! Die nächsten Tage werden wir es wa(a)gen!











 15. Juli 2010

Premiere in doppelter Hinsicht! Heute war ein echt ereignisreicher Tag. Thildi ist nämlich heute zum ersten Mal als Handpferd neben Anti hergelaufen. Rindill war erst ein bißchen richtig reiten, weil wir ja mit Thildi nicht gleich Vollgas geben können und hat Anti, Thildi und mich dann am Paddock abgeholt. Dann sind wir eine kleine Runde um den Friedhof gelaufen. Vielleicht so 20 Minuten. Und kleine Föat war soooo brav! Aber es gab auch echt viel zu sehen und ich glaube, sie wird heute nach viel zu träumen haben!

Überall musste sie kucken mit ihren großen Menschenaugen und auch mal hier und da schuffeln. Ich war dann sogar so tollkühn, gleich mit ihr durchs Ort zu reiten. Kein Problem. Autos? Plastikplanenzäune? Verkehrspümpel? Aaaaach! Kinderkram. Dann haben wir auch kurz anhalten geübt. Ich habs irgendwann abgebrochen, weil sie sich einfach keinen Meter gerührt hat. Ich hätte da auch zehn Minuten stehen können. Ach, jedenfalls wars einfach nur sau-gut!!! Ich bin echt stolz auf meine zwei Stutis. Anti war nähmlich die Zuverlässigkeit in Person und hat sich auch von kleinen Remplern von Thildi nicht aus dem Konzept bringen lassen. Am Samstag gehts wieder raus!

Dann haben wir heute endlich Thildis Kinderzimmer einweihen können! Der Paddock ist echt schön groß geworden und da da sogar noch grünes Gras wächst, hats natürlich erst mal echt lang gedauert, bis Thildi endlich mal in der Box war. Aber auch nicht lange, weil Gras=Grün=Lecker!!! Jedenfalls hat jetzt jedes Pferd wieder seine eigene Box. Schön, wenn mal wieder ein Unwetter kommt...







18. Juli 2010

Heute waren wir wieder mit Thildi draußen. Und sie wurde zum ersten Mal in ihrem neuen Paddock geputzt! Uiiii.. da lagen auch noch ganz viele Kirschen, so dass das Baby garnicht gemerkt hat, dass sie wo anders angebunden war. Erst, als sie die Hufe geben sollte, kams ihr wohl komisch vor, weil sie am Hang stand. Aber eigentlich war alles relativ normal.

Nachdem Rindill dann von seinem Ritt zurück kam und uns aufgegabelt hatte, sind wir also frohen Mutes losgestapft. Thildi, heute schon weniger überrollt von den ganzen Eindrücken, hat auch gleich versucht, frecherweise nach allem zu schnappen, was ihr richtung Maul wuchs.. Das musste ich natürlich sofort unterbinden. Auch wenns ein bißchen gedauert hat, bis sie geschnallt hat, dass man nicht fressen darf. Heute hatten wir eine größere Runde geplant. Ins Tal sollte es heute gehen. An der Annika-Koppel hat kleine Föat dann erst mal große Menschenaugen gemacht, weil da plötzlich einfach so in der Landschaft ein kleiner Graben verlief, in dem ein Mini-Bach plätscherte. Überall lagen außerdem gestapelte Bäume!!! Und die rochen vielleicht komisch! Der Boden war ziemlich hart und so musste ich beide immer ziemlich viel lenken. Das artete nach einiger Zeit in ziemliches Gerangel und Gerempel aus, weil Mathilda mal hinter, und mal neben Antaris lief und die mal stehenbleiben wollte und mal zu schnell war. Ständig stand Mathilda auf Antis Ballen und diese hat dann natürlich auch ordentlich ihren Unmut gezeigt. Alles in allem sehr nervig. Als der Weg dann etwas breiter und weicher wurde, ging es ein paar Minuten wieder ziemlich ruhig zu. Ich konnte beide loben und Anti die Zügel ein bißchen länger lassen. Auch Klein-Thildi durfte dann mal den Hals lang machen und den Boden beschnuffeln.

Aaaaaaber.. das dauerte natürlich nicht lange - da waren auf einmal Pfützen auf dem Boden!! Huch! Wie ekelhaft! Wir standen eine kleine Weile davor, bzw. darin, aber Thildi wollte da absolut nicht rein. Nein-nein-nein! Ihgitt! Da geh ich auf gaaaarkeinen Fall rein! Als sie dann wenigstens am Rande mal kurz reingerutscht war, konnten wir endlich weitergehen. Plötzlich stand sie dann aber irgendwie vor Antaris und diese reagierte nicht mehr auf meine Vorwärts-Hilfe. Thildi nicht mehr auf meinen Zug am Strick. So standen wir dann da. Verkeilt. Keiner bewegte sich, nur ich hab da oben drauf gesessen, wie ein HB-Männchen. Irgendwie ist es dann aber doch gelungen, den Knoten zu lösen und es konnte weitergehen. Ich ein bißchen gereizt, Anti ein bißchen gestresst und Mathilda ein bißchen überfordert. Dann war das Tal geschafft und es sollte zur Feuerstelle bergan gehen. Da floss aber noch ein kleines Rinnsal, vor dem selbst Anti keine Angst hatte (und die geht normalerweise über kein fließendes Gewässer!), das aber für unser wasserscheues Fohlen ein furchtbares Hinderniss darstellte. Ich habe daran natürlich nicht gedacht... Als ich dann merkte, dass sie stehen blieb, war es schon zu spät. Antaris latschte blindlings Rindill hinterher (weil wir hier doch nie stehen bleiben!) und ignorierte meine Parade. Und schwupps! Waren Arm und Strick zu Ende und das verdutzte Fohlen stand frei in der Pampa. Nachdem ich Antaris dann kurz angebrüllt und Felicia mich wieder auf den Boden geholt hatte, drehte ich den weißen Riesen und ritt auf Thildi zu, die - sich selbst ständig auf den Strick tretend - mit dem Maul im Matsch herumschlonzte. Nach ein paar Miniatur-Volten stand ich neben ihr und konnte sie am Halfter fassen. Dann hatte ich auch den Strick wieder und konnte alle Hände, Stricke, Zügel und Gerten neu ordnen. Puh. Durchatmen. Jetzt konnte es weiter gehen. Der Weg nach oben Richtung Feuerstelle und auch das Stück anschließend durchs Ort war kein Problem. So konnte ich die zwei Esel wenigstens noch mal loben und wir alle hatten einen guten Abschluss. Übermorgen gehen wir dann die selbe Runde mit Caroline - diesmal aber rückwärts und den breiteren Weg...

 

21. Juli 2010

War leider nichts mit Reiten.. Antaris hatte gestern Abend wieder eine Kolik und die Tierärztin war da und und und. Heute musste ich sie wieder handweise alle halbe Stunde mit Heu anfüttern und bangen, dass sie nicht wieder einen neuen Anfall bekam. Der Ritt mit Caro muss also noch mal verschoben werden. Da Antaris die letzte Nacht in der Box verbringen musste, hatte Thildi genug Zeit, sich an ihre Box zu gewöhnen, denn sie musste Anti natürlich mit Rindill gesellschaft leisten. Das mit dem Kuckloch in die Stallgasse hat sie jetzt raus obwohl sie in der Tat noch ein bißchen zu kurz dafür ist! Aber das wird noooooch! Hier mal einen kleinen Einblick von eben, denn auch diese Nacht müssen sie unsrer guten Anti noch mal beistehen.



23. Juli 2010

Da es Antaris wieder gut geht, sind wir heute mal wieder eine kleine Runde ausgeritten und Thildi durfte natürlich auch mit. Antaris wird ab jetzt an den Hinterbeinen vor Thildis Drängeleien durch Hufglocken und Gamaschen geschützt. Diesmal wollten wir eine ähnliche Runde gehen, wie beim letzten Mal, nur anders herum. Zu Anfang lief alles wie am Schnürchen. Als wir dann aber an der Feuerstelle den Weg ins Tal antraten, war Mathilda plötzlich ein bißchen komisch. Immer wieder kam sie im Schritt ganz dicht an Anti heran und es sah so aus, als wolle sie auf sie springen. Ihren Kopf legte sie dabei auf meine Oberschenkel und wurde richtig aufdringlich. Ich konnte das Verhalten nicht richtig deuten, deshalb habe ich es nur mit einem "Nein!" quittiert und ihren Kopf weggedrückt. Als wir unten im Tal angekommen waren, und auf den "roten Weg" zusteuerten, war sie wieder ganz normal...

Den Laubweg des Bettina-Tals ging es dann zügigen Schrittes nach oben. Am Ende war kleine Föat wohl doch etwas müde, denn sie blieb immer wieder halbwegs entschlossen stehen. Außerdem sah sie auch ziemlich müde aus. Litla hat sie dann mit Schnalzen und einem kleinen Gerten-Tick auf den Po aufgefordert, weiter zu laufen. Das hat sie dann auch brav gemacht. An Bettinas Stall trafen wir noch auf Wirbel, den Mathilda freundlich beschnupperte. Die erste Begegnung mit einem fremden Pferd! Aber Wirbel war da wohl die beste Möglichkeit, auszuprobieren, was wohl so passieren würde Mal sehen, was beim nächsten Mal auf uns wartet!

 




25. Juli 2010

Heute waren wir erneut mit Thildi spazieren. Diesmal eine ganz andere Runde. Im Prinzip gibt es nichts großartig zu meckern, denn Thildi hat sich eigentlich vorbildlich verhalten. Sie ist eine längere Strecke hinter Anti ("Back!") gelaufen und hat ihr dabei nicht in die behufglockten Hacken getreten. Ihren ersten Fahrradfahrer hat sie auch mit einem kleinen Schrecken vorbeigelassen. Glücklicherweise hat er "Achtung!" gerufen, als er von hinten auf uns zu gefahren kam und ich konnte Thildi noch daran hindern, mit hohem Hals und nach hinten gedrehten Ohren vor Antaris zu huschen. Ein bißchen Angst hatte sie ja, aber die war auch ganz schnell wieder verflogen. Silageballen hat sie großartig bestaunt und sich davon überzeugt, dass man Steine wirklich nicht essen kann. Also ein ganz normaler Fohlen-sieht-die-weite-Welt-Ritt.



28. Juli 2010

Der erste Hufschmiede-Termin ist überstanden! Und es hat wirklich gut geklappt. Mathilda durfte als Erste und der Schmied und ich haben auch gleich losgelegt. Das Ausschneiden der Hufe ging sehr gut. Sie hat sie schön oben gelassen, obwohl sie sich ja schon ein bißchen gewundert hat, muss ich sagen. Immer schön belohnt alles und dann kam das auf-den-Bock-stellen. Eigentlich hatte ich das bisher nur drei mal geübt und dabei hatte sie die Füße auch immer nur ganz kurz drauf, aber heute wollte es der Schmied wohl wissen. Der rechte Vorderhuf ging erstaunlich gut. Raspel-raspel und schön rund war die lange, ausgefranste Zehe. Der linke Huf war dann wohl einer zu viel. Nach zwei mal Raspeln hat sie ihn dann sehr energisch abgestellt und wollte ihn auch nicht mehr hergeben. Ich musste ihr erst einen Rüffel verpassen, damit sie ihn wieder gehoben hat. Der blieb dann aber auch gut auf dem Bock. Und nach knappen zehn Minuten war sie fertig und konnte zurück in die Box. Das Hufhorn sei von normaler Qualität. Nicht zu weich und nicht zu hart. Puh.. ich dachte schon, weil die Hufe hell sind, hätte sie weicheres Horn, als die anderen. Als Rindill und Anti dann dran waren, hat kleine Föat immer mal vorsichtig durch sein Guckloch in den Stall gelinst, und sich wohl gedacht "Der ist ja immer noch da.. der soll weggehen.." Als Anti und Rindi dann fertig waren, hat sie auch wieder ganz frech und kess mit den anderen um die Wette gewiehert, als es wieder auf die Weide ging. Der Schmied hat gesagt, solche Pferde seien sehr charakterstark und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hätten, dann wäre es schwer, sie davon wieder abzubringen. Deshalb wäre es wichtig, sich durchzusetzen. Aber wenn man diese Pferde für sich gewinnen könnte, hätte man gute Tiere, die alles tun. Außerdem wären sie lang nicht so sensibel wie Warmblüter. DAS habe ich schon gemerkt.. Neue-Hufe-Foto kommt noch.

 

03.August 2010

Heute waren wir mal wieder ausreiten. Thildi bleibt jetzt schon am lockeren, hängenden Strick ganz brav neben Anti stehen, wenn ich nachgurte oder aufsteige. Als wir dann an der Feuerstelle ins Tal reiten wollten, hat Thildi mal wieder das Teufelsweib raushängen lassen. Plötzlich haben sich ihre Nüstern gebläht und ich konnte das Rote sehen. In der nächsten Sekunde ist sie dann nach rechts auf die Wiese gesprungen und hat unwirsch mit dem Kopf geschlagen. Einen Steiger hat sie auch noch eingebaut. Musste sie dann natürlich zur Ordnung rufen. Der Langstrick mit der Lederklatsche hat sich hier gut bewährt. Den Anfang des Weges ins Tal war ich dann auf Hab-acht-Stellung, weil Thildi immer wieder die Ohren angelegt hat und ihr Gesicht Bände sprach. Unten im Tal angekommen, musste sie dann wieder über das Rinnsal, wo sie mir am Anfang einmal verloren gegangen ist Das war dieses Mal aber kein großes Problem mehr. Anti und ich mussten kurz warten (oh Mann.. Manchmal ist Anti so phlegmatisch..) und dann ist kleine Föat ganz selbstverständlich über das Rinnsal gestapft. Ich wollte ihr dann zur Belohnung wieder ein Leckerlie zustecken, aber irgendwie hat sies nicht schnell genug gesehen und nachdem sies dann in der Schnute hatte, war der Belohnungseffekt auch schon dahin.

Der Waldweg im Tal war heute mit großen, langen Pfützen in den Fahrzeugspuren der Waldfahrzeuge gefüllt. Eigentlich praktischerweise nur auf der linken Seite, wo Antaris gehen musste. Die nimmt so was ja garnicht mehr als Ihgitt! wahr. Die rechte Mathilda-Seite war ziemlich Pfützenfrei. Durch die erste Pfütze sind Antaris und Rindill hintereinander mit großen platschenden Schritten gewatet. Mathilda hat nur ungläubig gestaunt. An der nächsten Pfütze musste sie dann doch mal stehen bleiben und schnuffeln. Schlabber-schlabber-schlabber. "Hey! Das ist ja Wasser! Mh.. ich probier mal." Ein paar Schlucke hat sie dann getrunken und anschließend mit der Schnute wieder drin rum geschlabbert. "Na, komm, kleine Föat! Da vorne sind noch mehr Pfützen!" Ganz brav ist sie dann neben uns am langen Strick hergestapft und hat sich den Wald angesehen. An der nächsten Pfütze hat Antaris sich wohl gedacht, sie muss ihrem kleinen Mädchen mal zeigen, dass Pfützen doch jetzt nun wirklich toll sind und hat mit den Vorderhufen geplanscht und gescharrt. DA hat Mathilda aber große Menschenaugen gemacht!! Im kleinen Fohlen-Kopf gings rund und sie kam aus dem Staunen garnicht mehr heraus. Ganz nass vom Planschwasser von Anti ist sie dann vorsichtig mit dem ersten Huf in die Pfütze gestiegen und hat sich mit den restlichen dreien dicht an Anti gedrückt dran vorbei gemogelt. Aber das war ja schon mal ein Anfang!

Im weiteren Verlauf des Tals sind wir dann mal vom Weg auf die Wiese abgewichen, ohne zu wissen, dass diese ziemlich geflutet war. Also, wieder eine Wasserübung. Diesmal allerdings eine nicht ganz so reibungslose. Mathilda wollte mal wieder nicht weiter - es war ihr jetzt wohl doch zu nass und Antaris wollte auch genau da jetzt nicht laufen. Da waren wir mal wieder ein unentwirrbares Knäul, um das Litla und Rindill herumgetigert sind, um den richtigen Ansatz für eine Hilfsmaßnahme zu finden. Letzten Endes haben wir uns dann nicht ganz lehrbuchmäßig rückwärts gerichtet und uns so entwirrt.

Auf einem engeren Stück des Weges haben wir dann mal wieder den Begriff "Back!" geübt. Mathilda lernt wirklich schnell, denn mit diesem Begriff und Zug am Strick nach hinten, geht sie brav hinter Antaris und bleibt auch da, bis ich sie wieder neben mich ("Side!") hole. Unterhalb des Friedhofes breitete sich wieder eine Pfütze über unseren Weg. Diesmal auf Mathildas Seite. Ohne mit der Wimper zu zucken ist sie an die Pfütze herangestiefelt und hat die Vorderfüße ins Wasser gestellt. Dann hat sie sogar angefangen zu planschen!

Plötzlich kam aus einem Seitenweg ein Reiter auf einem kleinen weißen, wendigen Pferd. "Uiiiiiiiii!" Mathildas Kinderaugen wurden so groß wie Teller! Sie konnte sich garnicht genug drehen, um dem Araber hinterher zu schauen. Dies Nacht träumst du gut, kleines Föat!

Am Ende des Rittes an unserer Kuhweide dann das ultimative Erfolgserlebnis, mit dem keiner mehr gerechnet hatte: Wieder eine Pfütze. Antaris dran vorbei und Mathilda einfach so, als wäre nichts gewesen, mit allen vier Hufen im zügigen Schritt hindurchgewatet!! Nach anfänglichen "Isch möschte das nischt!"-Tiraden also ein wirklich lehrreicher und gelungener Ritt!

 

07.August 2010

Weil das Wetter so schön war, sind wir heute wieder mit allen dreien draußen gewesen. Eigentlich wollten wir Richtung Kindergartenbrücke mal aufs Feld (die ganze Zeit waren wir ja nur im Wald unterwegs), aber das dann doch ganz schön warm war, sind wir wieder in den Wald. Thildi hat sich am Hinterhuf einen großen Schnitt von oben in den Ballen zugezogen, auf den Steinen war sie also dementsprechend fühlig. Auch Anti war alles nicht so angenehm. Die blöden Wege werden immer härter - man kommt garnicht mehr ins Tal, ohne über Steinbrocken zu krackseln *mecker* Auf diesem besagten Weg ist Thildi dann hinter Antaris gegangen, um auch auf dem weicheren Laub zu laufen. Dabei ist sie der gutmütigen Anti mal wieder volle Lori in die Ballen gelatscht. Anti hat sogar die Glocke verloren! Außerdem hat Thildi heute mal wieder ziemlich gedrängelt und Anti ständig zur Seite geschubbst. Die lässt sich das dann auch noch gefallen..

Jedenfalls hats mich irgendwann total genervt, weil die Pferde nebeneinander überhaupt nicht gut laufen konnten, weils so steinig war. Also hab ich Anti kurzerhand Litla und Rindill als Handpferd gegeben und habe Mathilda geführt. Davor habe ich mich ja bis jetzt immer gedrückt, weil sie im Gelände doch ziemlich unwirsch war und mich als kleines Führerlein doch einfach über den Haufen rumpeln kann. Wie so oft hat sie mich aber auch hier überrascht. Obwohl ich mir gleich einen stattlichen Berg runter ausgesucht habe, kam kein Mucks und sie ließ sich einwandfrei führen. Ich hatte natürlich aber auch die Gerte dabei, was mich doch ein bißchen sicherer machte in meinem ganzen Handeln. Schließlich konnte ich mich jetzt wenigstens wehren.

Aber Thildi war sehr folgsam und ist am Ende nur auf Handzeichen weiter nach rechts oder links gegangen. So konnte ich ihr natürlich auch die weichen Stellen des Weges zuweisen und in ihrem Tempo laufen. Antaris ist ihr wohl etwas zu langsam, obwohl die ihr Bestes gab. Fast wieder zuhause bin ich dann wieder aufgestiegen. Ach.. irgendwie fand ich das Führen besser. Hoffentlich werden die Wege im Herbst weicher, wenn es mehr regnet und das Laub fällt. So macht das nicht richtig Spaß. Ansonsten müsste ich für beide Hufschuhe besorgen.. Aber das macht leider das Portemonaie nicht mit.. Am Dienstag wollen wir evtl. Spazieren gehen. Mal sehen, wie es wird.

08.August 2010

Einfach mal ein paar Weide-Fotos Anti und Thildi sind soooo süß!!




10.August 2010

Heute haben wir wirklich viiiiiel erlebt!

Wie es der Teufel wollte, konnte Litla heute nicht mit uns ausreiten. Eigentlich wollte ich erst nur mit Anti raus gehen, aber dann dachte ich mir, wäre es an der Zeit, auch mal mit den zweien alleine auszureiten. Also habe ich erst Thildi und dann Anti geputzt und bin dann mutig auf Anti geklettert. Ich wollte nämlich heute nicht nur alleine raus gehen, sondern Thildi auch mal zeigen, dass es um uns herum auch noch Zivilisation gibt! Aber Thildi musste natürlich erst mal ihren Unmut darüber äußern, dass der Onkel heute nicht mitkam. Trotzdem sind wir dann guten Mutes losgestapft in Richtung Kindergartenbrücke. Damit wir nicht so über Steine laufen mussten, sind wir den ganzen Weg bis zur Brücke am Ortsrand entlang gelaufen. Auf dem Feld war grade ein riesiger Mähdrescher unterwegs und um uns herum fuhren Autos, es liefen Menschen oder fuhren auf ihren Fahrrädern. Thildi machte mal wieder große Augen und lief ganz mutig neben Antaris her und kuckte sich alles ganz genau an. Ab und zu rief sie mal nach dem Bübisch, das faul zuhause in der Box stand und Heu kaute. Am Kindergarten wurde sie von zwei Mädchen ziemlich veräppelt, die immer zurück quiekten, wenn Mathilda rief. Dann kamen wir an der Schule vorbei, vor deren Grundstück große rot-weiß-gestreifte Warnschilder mit Blinklichtern standen. Absichtlich blieb ich kurz stehen. Kleine Föat war ziemlich beeindruckt von den komischen Dingern. Aber ganz Kaltblut machte sie mutig zwei große Schritte auf die Schilder zu und schnuffelte sie von oben bis unten ab. Nach ein paar Minuten waren die Schilder dann uninteressant und wir gingen weiter in Richtung Brücke. Kurz vor der Brücke fiel mir ein, dass das ja auch Thildis erste Brücke war! Aber scheinbar schien sie das nicht zu wissen, denn obwohl über uns eine Spur stand und auf der anderen klappernde LKWs fuhren, stakste sie unbeeindruckt neben Anti her. Nicht nur, dass wir das erste Mal alleine unterwegs waren, nein! Wir waren auch noch in einer ganz anderen unbekannten Gegend. Aber das scheint mir für Thildi grade richtig gewesen zu sein. Sie hatte viiieel zum Kucken und war ganz erstaunt von der großen Welt. Immer wieder drehte sie ihren Kopf mit wachen Augen und langen gespitzten Ohren von links nach rechts und wieder zurück, um alles genau zu beobachten.

Jetzt waren wir aber erst mal zurück im Grünen. Wir nahmen den weichen Wiesenweg ins Tal und Thildi warf den Kopf durch die Luft als sei sie froh, wieder auf grüner Wiese laufen zu können. Ein paar mal musste ich ihr einen Gertenklapps geben, weil sie Antaris ziemlich ungestüm anrumpelte. Die liebe Anti war heute übrigens seeehr brav! Sie hat sehr gut reagiert und sich nicht von Thildis Gebaren durcheinander bringen lassen. Das rechne ich ihr hoch an. Ohne sie würde das alles ganz anders laufen. Auch sie kann ich mich hundertprozentig verlassen. Das beste Reitpferd der Welt! Das nur mal so nebenbei. Muss ja auch mal erwähnt werden.

Als wir dann den Wiesenweg beendet hatten, wollte ich den parallelen Teerweg wieder zurück zur Brücke nehmen. Auf der Hälfte und nachdem die zwei Stutis so lieb im Gleichschritt nebeneinander her marschiert waren, beschloss ich, vielleicht ein ganz kleines bißchen zu traben. Eigentlich wollte ich es bei der Orts-und Alleine-raus-geh-Geschichte belassen, aber es bot sich einfach wunderbar an. Also überquerte ich die Wiese und war wieder auf unserem Wiesenweg vom Anfang, der nun leicht bergan führte. Ich beschleunigte Antis Schritt ein wenig, damit Thildi aufmerksam wurde. Antaris kannte das "So, aaaaachtung! Und teee-rab!" schon und sprang sofort an. Thildi auch. Ganz sauber und im Gleichtakt trabte sie neben Anti her. Miindestens 100 Meter. Dann parierte ich durch. "Ist das grade wirklich passiert?!?" dachte ich bei mir. Ich musste mich erst mal sortieren. Mathilda nicht. Sie lief wieder im Gleichschritt neben Anti und sah sich die Welt an. Mein Fohlen ist einfach unglaublich. Ich bin ja soooo stolz!

Auch der Rückweg war absolut unspektakulär. Alles wie am Anfang. Wir sind dann sogar noch durch die Poststrasse geritten und an der Metzgerei vorbei (der wir insgeheim eine lange Nase drehten! ). Alles kein Problem. Zuhause angekommen blieb Mathilda auch gut erzogen am langen Strick neben Antaris stehen, als ich den Gurt löste. Ich brauche sie garnicht viel zu regeln, sie macht das nach zwei/drei mal üben alles von ganz alleine. Und so viele Leckerlies bekommt sie nicht! Sie ist wirklich ein feines Pferd.

Heute war sie auch garnicht so müde, wie die letzten Male. Das nächste Mal werde ich die "Bettina-Runde" zum ersten Mal in Angriff nehmen. Zumindest einen Teil. Und wir werden wieder ein Stückchen traben. Ach, ich bin ja so stolz auf meine zwei Damen!!!

 

17.August 2010

Ach.. na heut war aber auch wirklich der Wurm drin. Eigentlich wäre ich garnicht geritten (wegen dem Wetter und auch, weil ich erst mal Anti alleine hätte "abreiten" wollen), aber da ich es mit Caroline schon so oft verschoben habe, dachte ich, dass ich es heute durchziehen müsste.

Hab schon beim Putzen gemerkt, dass kleine Föat heute ein bißchen motzig war und Anti war auch etwas nervös. Gut. "Wer weiß, vielleicht werden sie ja ruhiger, wenn sie laufen." Pah! Die ganze Zeit des Rittes wars ein hin und her, Anti zu schnell, Thildi zu langsam, Thildi am hüpfen, Anti geschlichen.. Total ätzend. Dann hatte Caroline natürlich auch noch Mitteilungsbedarf - schließlich hatte sie heute ihre erste Stunde Franz und hatte den zweiten Schultag hinter sich, da konnte ich mich natürlich auch nicht so uneingeschränkt auf die Pferde konzentrieren. Naja. Jedenfalls kamen duch das Wetter der letzten Tage natürlich auch viele Pfützen. Den ersten Weg mit Pfützen kannte Thildi ja schon. Aber da das leider schon so lange her war, passierte das, was ich mir schon fast gedacht hatte. Sie ist natürlich nicht mehr durch gegangen. Okay, kein Problem, das lernt sie noch. Dann wollte ich aber unbedingt über den Übergang auf der Talwiese. Nur leider ist da der Bach so angeschwollen, dass er über den Übergang floss.. Habe dann guten Mutes den Rindill vorgeschickt und siehe da! Anti und Thildi sind wunderbar durchgehüpft! Toll. Das war super! Jedenfalls bis dahin.

Heute wollte ich nämlich nicht nur das Tal durchreiten, sondern ja auch noch ein Stück der Bettina-Runde erkunden. Also ab in Richtung Dschungelweg. Da lagen viiiele Äste im Weg und Thildi und Anti mussten sich ganz schön zusammenreißen, weil eigentlich jeder vorne und möglichst schnell sein wollte. Aber im Prinzip wars gut und Thildi hat die Hindernisse gut überwunden.

Mittlerweile waren wir aber jetzt schon eine Stunde unterwegs und ich wollte Thildi nicht mehr so einen langen Weg zumuten, da sie schon sichtbar müder wurde und ab und zu auch mal stehen blieb. Also dachte ich bei mir "Vielleicht findet sie die Riesenpfütze am Sprungweg ja garnicht so schlimm!?" Wie dumm von mir. Schließlich hat Anti da jahrelang Gezeter gemacht und die Pfütze ist wirklich tief. Es kam was kommen musste. Anti ist mit ein paar großen Schritten auf die andere Seite gerast und Thildi ist kaltblutmäßig einfach vor der Pfütze stehen geblieben. Ich hatte den Strick am letzten Zipfel und mir ist fast der Arm abgefallen. Anti konnte nicht verstehen, warum ich sie jetzt so grob bremste und wurde nur noch hibbeliger. Hinten zog Mathilda und ich wollte auf gar keinen Fall loslassen. *Schnauf* was für eine ätzende Situation. Ich hab die arme Anti dann ziemlich erbärmlich rückwärts gerichtet, bis ich den Strick wieder etwas lockerer hängen hatte. Dann habe ich es erneut versucht. Aber wieder Fehlanzeige. Die arme Anti, das war kein schöner Ritt für sie.. Dabei hat sie eigentlich alles richtig gemacht. Normalerweise darf sie da immer schnell dran vorbei... So ging es also nicht. Carolline musste Antaris festhalten und ich wollte Mathilda vom Boden aus auf die andere Seite bringen. Irgendwie musste ich da ja jetzt durch, ohne umzudrehen oder das Hinderniss unbesiegt hinter mir zu lassen. Also hab ich Antaris mit einem meiner Gummi-Arme angeführt und durch die Pfütze richtung Caro geschickt. Die hat sie schnell gegriffen und ich bin wie ein Karnickel auf heißen Kohlen auf den kleinen Erhebungen in der Pfütze zu Mathilda zurück gehopst. So. Kurz streicheln. Durchatmen. "Komm!" Ich mich nach links gequetscht und Föat gezeigt, dass man da mitgehen kann und sogar trocken rüber kommt. Föat kurz gekuckt und hinter mir drein getrottelt, einmal hops! Und schon warn wir drüben. Gott sei Dank! Sofort Leckerlies reingesteckt und auf die nervöse Anti wieder aufgestiegen.

Leider war das aber nicht das Ende dieses stressigen Rittes. Berg hoch war Mathilda ziemlich störrisch und blieb ständig stehen. Antaris hatte natürlich immer noch Hummeln im Arsch und Trabte auf der Stelle. Anti also zurechtgewiesen, Mathilda eine auf'n Arsch und das drei Mal, bis wir unten im Tal waren. Dann wollte ich meinem armen Mutsch noch was Gutes tun und wenigstens ein Stück traben, damit sie ihren Unmut im Laufen ersticken konnte. Thildi wollte natürlich nicht mehr antraben und so mussten Rindill und Caro als kleine Helferlein mal von hinten nachhelfen. Nach drei Anläufen war Föat dann auch im Trab. Beide sind seeeeehr gut getrabt. Brave Mädchen. Wenigstens ein guter Abschluss für diesen in jeder Hinsicht stressigen Ritt.

Aber die Wege da unten sind auch echt sch****. Entweder zu schmal, oder viel zu hart um normal nebeneinander zu laufen. Am Freitag werde ich wieder mit Beiden reiten und dann wieder auf die andere Seite gehen. Mit Handpferd ist ein steiniger Weg noch zehn mal schlimmer, als mit fühligem Reitpferd.

20. August 2010

Heute war ein bißchen Bodenarbeit angesagt. Und da Thildi jetzt eine Regendecke hat, die sie im Herbst auch tragen soll, haben wir mal probiert, wie das so ist, mit Decke. Erst mal nur mit Bübis Abschwitzdecke. Die hat die richtige Größe und ist außerdem ganz leicht. Vorher hat das Föat aber erst noch mal seine Lieblingsplane bespielt. Die kann man soooo schön knautschen und drauf rum scharren! Und wenn sie Flattert ist das total lustig! Auch auf dem Rücken und dem Po hat Thildi sie gerne und trägt sie spazieren. Aber am aller-Tollsten ist es, wenn man am Schluss draufäppeln kann... Die Abschwitzdecke war dann auch kein Problem mehr. Natürlich hat Föat sich erst mal nach allen Regeln der Kunst gedreht um dran zu schnuffel, was denn da jetzt anderes auf ihrem Rücken festgebunden ist! Aber dann hat es gemerkt, dass man damit ja ganz einfach normal sein kann. Beim nächsten mal mache ich mal einen leichten Grut drum.. Mal sehen, was sie dazu sagt!







22. August 2010

Obwohl schon dunkle Wolken am Himmel hingen, sind wir heute wieder ausgeritten. Diesmal waren wieder Litla und Rindill dabei. In Anbetracht der Tatsache, dass es wohl in nächster Zeit ein Gewitter geben würde, haben wir uns kurz entschlossen, doch nicht die Kindergarten-Runde zu reiten, sondern einfach nur schnell durchs Tal. Mathilda war am Anfang wieder mal etwas aufmüpfig und stieg und rempelte uns kurz vor der Feuerstelle ständig an. Nachdem ich mal ordentlich zugelangt hatte (was mir immer total leid tut..), hat sie sich dann aber wieder zusammen gerissen und ich konnte viel loben. Sogar über den kleinen Graben, bei dem ich am Anfang ja immer kurz stehen bleiben musste, ist sie heute einfach drüber gestapft. Natürlich fing es dann auch an zu regnen. Die Wolken haben ja gradezu danach geschrien. Also sind wir einfach die grüne Seite vom Tal wieder hoch. Jetzt kam aber auch noch Wind und ein Gewitter mit Blitz und Donner dazu. Antaris wurde ein bißchen kribbelig, aber kleine Föat hat das garnichts ausgemacht. Sie ist einfach neben Anti hergelaufen, als ob nichts wäre und hat sich die Gegen angesehen, obwohl sie aussah, wie ein nasser Pudel. Gegen ende des Tals war Antaris auch wieder so ruhig, dass wir einen kleinen Trab wagen konnten. Trotz Gewitter und Regen sind die zwei nebeneinander hergetrabt, wie ein eingespieltes Gespann. Es ist einfach immer wieder total toll, wenn man merkt, wie gleichmäßig und flüssig die zwei zusammen traben. Auch Litla (sie hat das jetzt zum ersten Mal gesehen) war von uns angetan. Ansonsten ist nichts mehr großartig passiert.

Zuhause wollte ich Thildi dann die Hufe mal in der Box auskratzen und habe mir schon wohlweißlich Litla als Verstärkung geholt. Sie sollte sie am Halfter ein wenig festhalten. Die Vorderhufe waren kein Problem, aber hinten links hat sie zwei mal ganz schön ausgekeilt! Da habs dann "a Watschn" auf den Po und dann gings wunderbar. Ich habe mir nämlich schon gedacht, dass sie Tertz macht, wenn sie nicht angebunden ist, beim Hufe auskratzen. Man muss das halt auch immer mal an verschiedenen Orten üben. Werde ich jetzt nach dem Reiten immer so machen. Übermorgen gehts wieder mit Caro und Rindill raus. Hoffentlich ist das Wetter diesmal gut genug, um die Kindergarten-Runde reiten zu können. Schließllich muss ich Thildi auf ihren ersten kleinen Tagesritt am 11.09. vorbereiten. Da will ich nämlich Vormittags mit den RBs zur Mühle reiten und dort Pause machen und ein Eis essen, wenn das Wetter gut ist.

 

24. August 2010

Heute war wieder Caro-Tag. Und wir wollten heute mal einen kleinen richtigen Ausritt mit einer richtigen kleinen Runde reiten. Da wir die letzten Male immer unten im Tal waren, wollten wir heute mal auf die andere Seite zur Kindergartenbrücke. Durchs Ort war wieder kein Problem. Thildi kuckt sich alles von Anti ab und orientiert sich stark an ihr. Manchmal zu stark für Antis Geschmack.. Körperkontakt ist ja nicht so ihre Sache.. Aber sie steht es tapfer durch. Jedenfalls sind wir ganz cool an blauen Müllsäcken und einer provisorischen Bushaltestelle vorbei geritten und Thildi hat zwar mal große Augen gemacht und natürlich dran geschnuffelt, aber dann ist sie immer anstandslos dran vorbei gelaufen. Heute war sie aber auch ein bißchen auf Rempel-Kurs. Ständig bummste sie Anti mit ihrem Bauch an. Ich weiß nicht so genau, wie ich ihr das abgewöhnen soll. Meine Hände sind einfach zu voll mit Zügeln, Gerte und Langstrick, um da geziehlt mit der Gerte irgendwo hinpitschen zu können. Unter der Brücke durch sind wir dann nach links auf die Felder abgebogen. Da beide gut vorwärts gingen und Thildi ein bißchen zu zappelig war, dachte ich, wäre es gut, mal ein Stückchen zu traben. Das hatte ja die letzten Male immer sehr gut funktioniert. Leider hatte Thildi heute wohl wirklich ihren dollen Tag, denn als ich antraben wollte, ist sie wie eine Irre rumgehüpft und hinter Anti gesprungen. Musste dann erst mal ein Machtwort (ein paar mehr) sprechen, damit das dann am Ende reibungslos verlief. Als wir durchparierten, standen wir plötzlich vor einem Stoppelfeld mit lauter gooooßen Strohballen. Da hat die kleine Thildi sich zuerst ein ganz kleines bißchen vor gefürchtet, ist aber mit großen Augen und gespitzten Eselohren ganz neugierig neben Anti auf die Ballen zugestapft. Der Erste wurde erst mal sicherheitshalber nur berochen. Der Zweite wurde dann schon angebissen und der Dritte war wieder langweilig. Trotzdem bin ich noch ein bißchen Slalom um die Ballen geritten, nur um sicher zu gehen, dass sie wirklich keine Angst mehr davor hatte. Als das dann abgehakt war, kam der nächste Special-Effect in diesem Ritt. Ein Hochsitz! Kleine Föat hat zuerst nur den Fuß gesehen und dann den Kopf immer höher gehoben zu dem komischen Baum, der da auf vier Stämmen hoch in den Himmel ragte. "Wooooooow", muss sie sich da wohl gedacht haben. Nachdem wir dann um die Windkurve auf "unsrer Runde" herum waren, wollte ich wieder ein Stückchen traben. Oh, was hat sie da die Ohren angelegt! Ei-ei-ei... Und böse war sie! Keine Ahnung warum. Vielleicht wäre sie gerne schneller gerannt? Jedenfalls lässt sie sich eigentlich ganz gut regulieren, zumindest wieder runter in den Schritt.. Okay. Dann gings weiter nach unten vorbei an der früheren Kuhkoppel und da stand dann schon wieder so ein Baum mit vier Stämmen! Thildi hat ihn wieder bis zur Spitze gemustert. Das sieht so lustig aus, wenn sie sich große Sachen mit erhobenem Kopf ansieht! So ein schlaues Pferd... Gut. Jetzt waren wir eine knappe Stunde unterwegs. Mh. Eigentlich war Thildi wirklich noch fit. Und wir müssen sie ja ein bißchen für den Halbtagesritt trainieren. Also sind Anti, Rindi, Thildi, Caro und ich noch einen kleinen Schlenker nach links ins Wasserschutzgebiet gegangen. Dort mussten wir einen langen Pfützenweg laufen. Leider hat Thildi wohl vergessen, dass Pfützen doch mal lustig waren. Sie macht jedenfalls jetzt immer einen gekonnten Schwupps dran vorbei, wenn ich denke, ich hätte sie überlistet. Das müssen wir noch üben. Vielleicht am Sonntag.. Mal sehen. Jedenfalls sind wir dann über zwei Übergänge über eine kleine Wiese gegangen und Caroline durfte mit Rindill über den Bach springen. Das war für sie etwas ganz Tolles! Und Rindill hat sich auch wirklich sehr gut benommen und ist artig mit ihr über das Bächlein gehüpft. Die Zwei verstehen sich wirklich gut. Mit einer bis über beide Ohren grinsenden Caroline sind wir dann den Pfützenweg wieder zurück geritten, um das Kindergartental wieder hoch zu reiten. Ein kleines Stückchen wollte ich noch traben. Der Weg, auf dem wir auch unseren ersten Trab getrabt waren, lag vor uns. Also gab ich frisch-fromm-fröhlich die Trabhilfe und da bockte das kleine irre Föat doch plötzlich wie wild neben uns her! Sie trat richtig zur Seite aus und hätte fast Anti getroffen! Ohje-ohje.. Ich musste sie dann erst mal wieder daran erinnern, dass wir hier gesittet reiten, bis sie brav neben Anti lief. Den Trab müssen wir also noch üben. Galopp hat hier noch nichts verloren, bis Thildi nicht überall einen regulierbaren Trab zeigen kann. Der Rest des Rittes verlief gut und wir kamen nach 1 1/2 Stunden mit drei eingebauten Trabs wieder am Stall an. Wow. Der erste richtige Ausritt liegt hinter uns. Wieviele werden wir davon in unserem gemeinsamen Leben wohl noch machen!?

Erst jetzt hat wohl auch Thildi gemerkt, dass es doch auch ein bißchen anstrengend war. Im Paddock schlief sie an Ort und Stelle ein, bis Anti abgesattelt und fertig war. Vor dem Abendessen durften sie dann noch ein Stündchen zur Entspannung auf die Weide.

 

27. August 2010

Heute war ein Ausritt mit Clara angesagt. Obwohl das Wetter eigentlich schlecht war, hatten wir Glück und konnten nach etwas warten sogar bei Sonnenschein reiten. Mathilda und Anti waren heute sehr diszipliniert. Eigentlich kann ich nicht viel aussetzen, denn bis runter auf den Dschungelweg im Tal waren beide absolut entspannt. Thildi ist ganz brav neben Anti hergetrottelt, so dass ich mich sogar ganz normal mit Clara unterhalten konnte, ohne mich voll auf Anti und Thildi konzentrieren zu müssen. Auf dem Dschungelweg mussten wir uns dann aber doch mal kurz zusammenreißen, da wir über einen trockene-harte-Äste-Haufen klettern mussten. Danach gings an DER Pfütze vorbei und ich startete den ersten Trab des heutigen Tages. Leider war ich nicht richtig bei der Sache und HAPPS! Da hatte die Göre mir doch tatsächlich ins Knie gebissen! Das gab einen Knuff für Thildi und für mich eine schmerzhafte Erinnerung, beim nächsten Trab mehr aufzupassen.. Es ging weiter ins Schutzgebiet und dort an einem unheimlich brummelnden grauen Kasten vorbei, den Mathilda im Vorübergehen misstrauisch beäugte. Dann war wieder ein Trab angesagt, zum ersten Mal so richtig bergan. Das hat Thildi nach den ersten paar Schritten dann auch gemerkt und wurde etwas langsamer. Ich parierte aber auch schnell wieder durch, ich wollte sie ja nicht müde machen und auf unserer heutigen Runde hatten wir jetzt noch so einige Berge vor uns. Aber zuerst gings dann mal über einen Bach-Übergang, über den der Bach drüber floss (sehr sinnvoll, aber wahr..). Antaris wie auch Mathilda absolvierten die Stelle überraschenderweise ohne große Mucken. Klar blieben beide erst mal kurz stehen und haben lange Hälse und große Augen gemacht, aber dann waren sie schnell drüber. Überhaupt ging die Pfützensache grade bei Mathilda heute sehr gut. Sie ist ganz oft sogar von selbst durchgewatet und hat viel geschnuffelt und geschlabbert. Dann gings durch den Wald steil bergan auf "die blöde Runde, die eigentlich garnicht so blöd ist". Weil der Wald sehr unordentlich ist, mussten wir oft über totes Gehölz stolpern und über Steinhaufen klettern. Einmal lag sogar ein Baum quer über den Weg, sodass wir durch das Unterholz daran vorbei strolchen mussten. Thildi und Anti haben das sehr gut gemacht und sind nicht gestolpert oder haben sich sonst irgendwie verheddert. Dann war erst mal wieder ein grader Weg zum Durchschnaufen angesagt. Hier und da waren ein paar Pfützen, die keine Langeweile aufkommen ließen und am Ende des Weges gabs dann noch den dritten Trab. Auch wieder ohne Beißere, aber mit angelegten Ohren. Die stellen sich jedoch ziemlich schnell wieder auf, wenn man flüssig trabt, habe ich festgestellt.. Scheinbar hat Thildi viel Ehrgeiz, weil sie das auch beim morgendlichen Aufgalopp auf die Weide macht, wenn sie Antaris abzieht..Ein Rennkaltblut eben.

Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich noch an der Tannenschonung, wo sich Anti und Mathilda erschreckten und kurz einen Satz ins Feld machten und losgaloppierten. Aber sie ließen sich sehr gut regulieren und standen danach - zwar kurzzeitig etwas verwirrt - aber brav nebeneinander. Von da an gings unspektakulär nachhause. Damit es nicht so langweilig wurde, sind wir noch durch das Ort geritten und haben Strassenverkehrt trainiert. Alles kein Problem. Mit großen Augen sah Thildi ganz fasziniert zwei Mädchen auf Fahrrädern hinterher. Nach fast zwei Stunden kamen wir dann wieder am Stall an. Thildi war zwar müde, aber nicht viel mehr, als sonst. Es war ihr also nicht zu viel gewesen. Das lässt mich zuversichtlich auf unseren Halbtagesritt in zwei Wochen blicken.

31. August 2010

Unsre gute Anti ist mal wieder krank. Ihre Stauballergie macht ihr zu schaffen und deshalb wollte ich ihr heute keinen anstrengenden Handpferderitt zumuten. Also durfte sie zuhause auf der Weide bleiben und Mathilda und ich wollten Rindill und Caroline als Spazier-Paar begleiten. Wir waren bisher ja nur einmal ganz kurz am Feldweg entlang spaziert, daher war dies also unser erster richtiger Spaziergang. Ich war sehr gespannt, ob Thildi ihre wilden Eskapaden berg runter auch ohne Anti bei mir probieren würde und ob ich mich trauen würde, mit ihr zusammen zu traben.

Aber erst mal gings ganz entspannt die Strasse entlang - Mathilda und ich waren natürlich vorne - und Thildi stapfte mutig und überhaupt nicht auch nur irgendwie verwundert darüber, dass ich auf gleicher Höhe neben ihr herlief durch den Ort. Autos, Gullideckel, Müllsäcke und Tonnen? Alles kein Problem für sie. Das einzige, was mich ein bißchen störte war ihr Tempo. Sie marschierte, was das Zeug hielt. Noch konnte ich gut Schritt halten, aber auf einem graden, geteerten Weg ist das ja auch keine Kunst. Ich versuchte also, sie zu verlangsamen und tippte ihr mit dem Gertenknauf vor die Brust. Dabei betonte ich immer wieder das Kommando "Laaangsam!". Das klappte auch ganz gut und ich lies es vorerst darauf beruhen, obwohl ich sie doch immer wieder darauf aufmerksam machen musste.

Weiter unten im Wald an den Dachslöchern war der Weg doch sehr schmal und Mathilda sollte hinter mir herlaufen. Das klappte natürlich erst mal fast überhaupt nicht. Wenn ich nicht wirklich Speed-gelaufen wäre, wäre sie mir ständig in die Hacken gelatscht. Ich also apruppt gestoppt und die Hände (..zum Himmel..lalalal) nach oben gerissen. Doch fröhlich war ich dabei nicht, weil sie das fast komplett ignorierte und dann halt an mir vorbei lief. Dabei hatten wir das schon geübt und es hat bisher auch immer sehr gut geklappt. Ich hab das dann also noch ein paar mal wiederholt und sie immer wieder rückwärts gerichtet, wenn sie nicht hinter mir stehen blieb. Ein paar Meter konnte sie dann am Ende des schmalen Weges hinter mir laufen. Das war mir auch genug, schließlich ist sie noch ein Baby und muss alles erst langsam lernen. Viiiiel Lob ist da besonders wichtig, vor allem bei Mathilda, weil sie sehr schnell lernt und alles eigentlich gut machen will (wenn sie zuhört und nicht grade mal wieder abgelenkt wird.. "Huch! Sie mal da! Ein Blatt! Und da! Noch eins!".. "Äh, Mathilda-ja. Das ist normal. Wir sind im Wald.")..

Okay. Weiter gings an der Feuerstelle nach unten ins Tal. Erstaunlicherweise legte sie zwar die Ohren ein wenig zurück, aber machte keine Anstalten wie bei Antaris, mich anzuspringen oder sonst wie an der Rangordnung zu zweifeln. Wir marschierten also zügig ins Tal und stapften über unser kleines Rinnsal. Kurz musste kleine Föat erst noch mal kucken, dass da wirklich immer noch nur das Bächlein vor sich hin versickerte, aber sonst war sie in einem großen Schritt über den Graben gelaufen. Jetzt kam der Pfützenweg und meine Stunde. Da ich ja diesmal selbst am Boden stand (und - schlau wie ich bin - Gummistiefel angezogen hatte), patschte ich durch die Pfützen (das war toll!! ) und versuchte Thildi zu zeigen, dass das wirklich Spaß macht! Sie hat mich zwar erst mal etwas verwundert angesehen, ist dann aber auch mal probeweise mit einem Fuß reingepatscht. Guuuuutes Pferdle! Aus der nächsten Pfütze hat sie dann schon getrunken und ist auch fast hindurch gewatet. Ich bin dann auf die andere Seite der wirklich großen Pfütze und habe sie gerufen. Kleine Föat hat alle vier Beiner vor der Pfütze gesammelt und den Hals lang gestreckt und die Schnuffelnase gereckt. "Ja komm!" Kleine Föat wollte wirklich unbedingt zur Tante und hat dann die Lippen zusammen gepresst und einen wirklich goooßen Schritt über die Pfütze zu mir gemacht. Soo ein Gutes! Das war die erste Vorbereitung für den Bach...

Die grüne Seite des Tals haben wir dann ganz schnell hinter uns gelassen, nicht nur, weil nichts mehr Besonderes vorkam, sondern auch weil Thildi heute wohl wirklich die sieben-Meilen-Stiefel anhatte.. Also die ganze Zeit wieder "Laaangsam!" und am Knotenhalfter gezupft.. Dann kamen wir zu der Stelle mit dem Übergang, über den der Bach floss. Thildi (die ganze Zeit vorne) war die nasse Wiese erst kurz nicht so ganz geheuer, aber ein leichtes Zupfen und sie folgte mir wieder. Der Bach über den Übergang war überhaupt kein Problem. Ein paar Sekunden später stand sie sogar IM Bach, der sich etwas angestaut hatte. Hey! So ein Super-Pferd! Ach, was bin ich mal wieder stolz.. Nachdem Rindill dann auch ein kleines Fußbad genommen hatte, gings weiter auf die Bettina-Runde. Wir liefen jetzt ziemlich gechillt durch den Wald, mit hängendem Strick und Thildi sah sich mal wieder Blätter an. Auch der Dschungelweg mit seinen Pfützen und Schlammlachen war kein Problem und ziemlich bald kamen wir an DIE Pfütze, die zum Sprungweg führte. DIE Pfütze, bei der ich sie bei unsrer letzten Begegnung fast verloren hätte. Mit meinen Gummistiefeln bin ich auch da hinein gepatscht und zeigte Mathilda, wie lustig das doch war! Aber für DIESE Pfütze konnte sie sich nun wirklich nicht begeistern. Also quetschte sie sich neben dran vorbei und war letztendlich auch so auf dem Sprungweg angelangt. Caro hatte sich dort ein paar Sprünge aufgebaut und ich lief den ganzen Weg vor, damit sie mit Rindill nachtraben konnte. Nach den Sprüngen, die Mathilda und ich im Schritt nahmen, wagte ich einen kleinen Trab, ohne Rindill im Nacken. Kleine Föat legte wieder kurz die Ohren zurück und trabte ruhig neben mir her. Kein Gerempel, kein Rangordnungsgehampel. "Uuund haaalt!" Und Thildi stand wieder. Wow.. das war cool. Jetzt konnte Rindill kommen. Caro nahm die Hürden sehr gut, obwohl ich heimlich die erste etwas höher gelegt hatte...

Von jetzt an ging es heimwärts und das merkte man auch wieder an Thildis Schrittlänge.. Immer wieder "Laangsaam!" Aber das kleine Pferd war nicht zu bremsen. Langsam nervte mich das und ich musste härter durchgreifen. Nachdem ich sie noch zwei mal aufgefordert hatte, langsamer zu gehen, musste ich ihr leider einmal die Gerte vor die Brust hauen. Dummerweise hält sie das nicht wirklich auf. Für ein paar Meter lief sie jetzt jedoch langsam und ich konnte sie zumindest ausgiebig loben. Als wir wieder aus dem Tal draußen waren, ließ ich Caro und Rindill noch weiter in Richtung Friedhof aufsteigen, damit sie dort auf dem Feldweg nochmal traben konnten und lief selbst mit Thildi am Waldrand entlang. Eigentlich dachte ich ja, sie würde wenigstens wieheren, aber nichts dergleichen kam. Sie lief wie ein Hündchen an der Leine, schnuffelte mal hier und mal da und besah sich ihre Blätter. An Bettinas Stall wurde sie dann für sie wohl etwas überraschend von Wirbel begrüßt und war ganz hypnotisiert. Ein paar Minuten schnuffelte sie mit ihm am Zaun. Wie lustig das aussah. Obwohl sie eine ähnlich Farbe hatten, waren es doch zwei so unterschiedliche Pferdegesichter. Als ich dann entschloss, die zwei hatten genug geschnuffelt, gings weiter und wir machten noch ein Posing für ein paar Fotos. An der Ecke nach Bettinas Stall trafen wir dann wieder auf Rindill. "Hey! Dich kenn ich!" wieherte Mathilda und llief freudig auf ihren Onkel zu. Kurz Nase-geschnuffelt, alles okay und es ging den Feldweg zurück nachhause. Bis auf Mathildas Geschwindigkeit war das ein sehr guter Ausflug, der uns beiden noch mehr gegenseitiges Vertrauen geschenkt hat. Zuhause wartete dann schon die Anti auf ihre zwei Kumpels und war doch froh, als beide wieder bei ihr auf der Weide waren.

 









03. September 2010

Heute waren wir wieder spazieren. Wieder mit Rindill. Allerdings saß dieses mal die Clara drauf. Nach dem Putzen der Pferde wollte ich Thildi noch ihre neue Fedimax-Regendecke, die ich bei ebay ersteigert hatte, wieder einmal auflegen und sie damit einige Schritte gehen lassen. Bis jetzt lag die Decke zwar schon einmal auf ihrem Rücken, wir hatten aber noch keine Gelegenheit gehabt, damit ein bißchen zu gehen. Aber wie bei so vielen Sachen war Thildi das herzlich egal. Gut, da lag was auf ihrem Rücken. Das war okay! Kein Problem. Die Farbe mochte sie übrigens auch. Ich leider nicht, hatte ich doch eindeutig eine beige Decke bestellt.. Naja, wenn kleine Mödschn das altrosa gefällt..

Okay, zurück zum Ritt. Heute wollten wir lange spazieren gehen. Ich musste Thildi ja ein bißchen an längere Strecken gewöhnen, weil wir nächste Woche einen Halbtagesritt machen wollen. Hoffentlich ist Anti bis dahin wieder fit..

Jedenfalls wollten wir heute Richtung Krater gehen. Am Anfang hatte Baby scheinbar nicht so richtig Lust, ständig blieb sie stehen und streikte. Aber ich bin beharrlich und so gings weiter und weiter von zuhause weg. Irgendwann hatten wir dann die Distanz hinter uns, die die Pferde immer brauchen um den Heimwärtsdrang zu verlieren. Ab jetzt wars wirklich angenehm, denn Thildi zog heute nicht nach vorne und war auch sonst sehr umgänglich. Mutig kam ich auf die Idee, doch mal mit beiden über einen Bach zu springen. Also sind wir auf die andere Seite des Baches getigert und Rindill hat das auch gleich seeeehr gut vorgemacht. Thildi, die ich mal kurz richtig schnuppern und sehen lassen wollte, dass da Wasser ist, hat das natürlich irgendwie falsch verstanden und ist beim Fressen mehr über den Graben gefallen, als gelaufen, geschweige denn gesprungen.. Also, noch ein Versuch. Aber wieder hat sies nicht richtig kapiert und ist sich beim Fressen des frischen Grases am Bach (sie sollte eigentlich nur kucken, meine Pferde dürfen sich zwischendurch nichts abrupfen..) fast selbst einen Kinnhaken verpasst. Sie lag mehr auf der anderen Seite, als dass sie stand. Aaaaaber hauptsache gefressen.. Dabei hatte sie jetzt nicht etwa Angst.. Nein! "Gras!" ist alles was sie dachte. Wir haben es dann dabei belassen und sind weiter auf unserem Weg gestapft. Im Krater angekommen waren wir jetzt schon eine Stunde unterwegs. Ich wollte eine kleine Pause für Thildi einbauen und Rindill konnte in der Zeit die Trab- und Galoppstrecke rund um den Krater gehen. Also gab ich Thildi das Zeichen zum Fressen, was sie auch gleich mit voller Begeisterung tat. Auch als Rindill wegritt und sie mit mir alleine am Waldrand blieb, interessierte sie sich nur für das Futter. Nach einiger Zeit sah ich Clara am Waldrand entlang wieder auf uns zu reiten. Ich musste ihr also jetzt, wie vorher abgemacht entegen kommen. Thildi! Aufgepasst! Es geht weiter! Das war natrülich jetzt erst mal die absolute Frechheit für sie.. Jetzt sollte sie etwa aufhören zu futtern und wieder weiter marschieren?! Ja, das sollte sie. Und das tat sie nach ein paar störrischen Metern auch wieder ganz brav. Mit dem aufgegabelten Rindill ging es dann wieder in Richtung Heimat auf einem weiteren Pfützenweg. Thildi platschte sogar diverse Male durch die Pfützen und kann jetzt sogar auf der anderen Seite des Weges gehen, während ich auf meiner Seite bleibe! Zwischendurch hat sie sich plötzlich ein Maul voll Pilze (ich habe keine Ahnung, welche..) abgerissen und sie sofort wieder ausgespuckt. Bäh! Das war echt eklig.. Kleine Föat war etwas schockiert von dem Geschmack.. Auf dem Rückweg zog sie dann doch etwas an. Wohl roch sie, dass es nachhause ging.. Aber ich konnte noch gut mitlaufen und abermals trennten wir uns von Rindill. Dieser musste noch mal die Wiesenseite des Kindergartentals hochtraben, während Thildi und ich den Teerweg hochmarschierten. Irgendwann war er dann außer Sichtweite, aber mein gutes Fohlen ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Erst, als sie ihn wieder sah, gab es eine Begrüßungsfanfare. Den Rest des Weges liefen wir alle vier zusammen nachhause. Dort war sie zwar etwas kaputt, aber eine Stunde später trabte sie schon wieder den Gang Richtung Paddock entlang..









22. September 2010

UPS! Da haben wir ja schon lange nichts mehr erzählt von uns! Aber so viel ist auch nicht passiert. Ihr habt also nichts verpasst. Wir haben in den letzten Wochen immer nur mal geputzt und einmal Hufe auf den Bock geübt. Ich konnte sogar schon selbst raspeln für ein paar Minuten. Am Samstag kommt der Hufschmied und macht wieder Füße. Heute Nachmittag gehts auch mal wieder raus. Den Bericht dazu gibts dann leider erst am WE, weil ich jetzt einen Job habe und nicht mehr viel Zeit für alles andere..

Aber wie die folgenden Fotos beweisen gehts dem Fohlen gut und das Winterfell sprießt! Jetzt habe ich wieder einen Rappen!

 










Ebony and Ivory...

26. September 2010

Endlich komme ich mal dazu, einen kurzen Bericht zu schreiben. Am vergangenen Mittwoch haben Litla und ich einen kleinen Geburtstagsausritt gestartet und sind mit Mathilda das erste Mal durch den Ort geritten. Nach dem der letzte Handpferde-Ritt ein wahres Desaster war, habe ich jetzt vorerst beschlossen, nur noch mit Litla als Begleitperson raus zu gehen,wenn ich das Babyföat mitnehme. Sie ist einfach am aufmerksamsten und regelt, was ich auf Anti nicht regeln kann. Danke dafür, Litla!!

Es ging auch alles wirklich sehr gut. Meine Vermutung, den Strick sehr lang zu lassen, um Thildis Hals nicht immer nach links zu ziehen, war richtig. Seit dem ich sie ein bißchen länger lasse und sie nicht mehr "festhalte", läuft sie viel williger und es ist für beide Pferde entspannter. Wir sind die Kahlmannfelder gegangen und dort sogar wieder getrabt und zwar diesmal ein längeres Stück. Ich kann jetzt schon teilweise meine Zügel normal in beiden Händen halten. Thildi zieht nicht und Anti kann normal geritten werden Meine beiden Mädchen sind ganz toll!!

Am Schluss ist Thildi dann sogar fast vor Anti gegangen. Sie lässt sich so super regeln! Langsam geht sie sogar rückwärts, wenn ich am Strick zupfe!

Heute waren wir auch wieder draußen und sind die Trabstrecke geritten. Wieder durch den Ort. Heute hat Thildi ein bißchen mehr gekuckt. Aber alles war toootal im Rahmen. Luftballons von einem Kindergeburtstag waren aber kein Problem. Dann kamen wir am Faust-Gelände vorbei. Die Hunde haben natürlich sofort angeschlagen und kamen aus einer Ecke angerast und haben wahnsinnig laut gekläfft. Die zwei riesigen Rottweiler sind vor dem Tor auf und ab gesprungen und haben geknurrt und den totalen Terror geschoben. Antaris stand wie ein Felsen, aber an Mathildas Muskelan- und abspannung konnte ich sehen, dass sie nicht so recht wusste, ob sie fliehen oder hingehen und kucken sollte. Die Hufe standen aber ganz still. Total angespannt und gefesselt starrte sie auf die Monsterhunde. Da standen wir dann so lange, bis ich merkte, dass sie sich ein bißchen entspannte. Schließlich war das Gebell ohrenbetäubend. Unten im Tal sind wir auch wieder getrabt und Thildi ist diesmal ganz locker neben uns her gelaufen. Manchmal ist sie ja ein bißchen "ungehalten" und wirft den Kopf und versucht, mir ins Bein zu knappsen. Das war heute ganz anders. Nur Anti war plötzlich etwas nevös und Rindill musste von hinten nach vorne, weil ich mich nicht auf beide Pferde gleichermaßen konzentrieren kann. Mathilda war aber ganz cool und hat scheinbar garnichts mitgekriegt. Später sind wir das Tal wieder hochgetrabt und hätte Thildi nicht einen müden Eindruck gemacht (als ich Anti geputzt habe, ist sie auf der Weide rumgehüpft und rumgerast.. das hat natürlich ziemlich Kraft gekostet), wäre ich angaloppiert. Es hätte garantiert geklappt. Aber das verschieben wir noch ein bißchen. Auch auf einen weicheren Weg...

Gestern war schließlich der Hufschmied da gewesen und hat die Hufe frisch gemacht. Thildi war einfach super! Sie hat nicht eeeeinmaaal die Hufe weggezogen und auch auf dem Bock stand sie wie eine eins!!! Gaaaaanz, gaaaanz toll!! Später hat sie dann fasziniert zugesehen, wie Anti ihre Eisen aufgebrannt bekam. Sie hat geschnuppert und die Luft eingesogen. Anti war aber auch sehr lieb und hat nicht mit der Wimper gezuckt. Sie ist immer wieder mehr als Gold wert, bei Klein-Thilids Ausbildung. Da kuckt sie jetzt noch ein paar mal zu und dann könnte man sie später auch ohne Probleme beschlagen. So, dann reiten wir wohl erst nächste Woche wieder. Unter der Woche wird jetzt nur mal geputzt.




No colours anymore - I want them to turn black...














Engelchen und Bengelchen...

09. Oktober 2010

Sooo, mal wieder ein paar Minuten Zeit für einen neuen TB-Eintrag! Also, gleich mal vorweg.. Scheinbar ist das Föat jetzt in der "Pubi". Sie hat sogar schon bei uns den neuen Spitznamen "Terror-Thildi". Als wir vergangenen Sonntag ausreiten wollten und sie als Handpferd mit sollte, ist sie im Longierzirkel gestiegen. Und dann hat sie noch mal richtig rumgebockt, so mit Kopfschlagen, Kopf zwischen die Beine usw.. also kein so schönes Gefühl, mit so einem Feuerwerkskörper ausreiten zu gehen.. Dabei war das Wetter auch noch schlecht und es hat gewindet und ein bißchen getröppelt.. "Da musst Du jetzt durch" hab ich bei mir gedacht und bin mutig losgeritten. Aber schon auf dem Feldweg ging es weiter. Wieder gestiegen und Antaris wie blöd angepöbelt. Die hat natürlich Angst vor Thildi (und vor mir, weil sie unter dem Reiter nicht treten darf..) und ist dann auch nervös geworden. Thildi hat dann eine Abreibung gekriegt und war dann erst mal wieder relativ zahm. Auf den Feldern wurde es dann aber wieder brenzlig, weil sie wieder den Molli gemacht hat. Und das ist ja jetzt kein kleines Fohlen mehr! Ihre 150 cm hat sie und vom Volumen her.. naja. Kaltblut halt. Das ging dann zwischendurch immer wieder so und ich dachte noch "Oh Gott, Traben können wir heute vergessen, hauptsache wir kommen alle in ganzen Stücken heim..", aber - oh Wunder: Nach einiger Zeit wurde sie ruhiger (mucken macht müde, nehme ich an..) und wir konnten sogar ein ganz langes Stück traben! Und zwar richtig gut! Später sind wir dann noch in einem Tal auf der Wiese getrabt und obwohl Anti ja gerne losgerannt wäre, konnte ich BEIDE sehr gut regeln und wir sind in einem flotten Trab ein paar Minuten getrabt. Als Anti schließlich so schnell wurde, musste Thildi angaloppieren und hat das gaaaanz lieb gemacht! Ich dachte eigentlich, dass sie da losbocken würde, aber sie ist einfach nur angaloppiert und gelaufen. Nachdem Rindi und Litla dann wieder aufgeschlossen haben, gings weiter hoch Richtung Kindergartenbrücke. Da wollte Thildi am Lliebsten auch gleich wieder traben und hat wieder ihre Steige-Anwandlungen gekriegt, aber wir sind Schritt gegangen. Das muss sie lernen. Keine Gangart-Erhöhung ohne Erlaubnis... Mal sehen, wies so weitergeht mit dem kleinen Stinktier..

Am Dienstag war ich dann Abends ganz kurz mit Thildi Spazieren. Und zwar alleine! Natürlich hat sie auch gleich wieder versucht, durch Steigen ihre Stimmung zu kommunizieren, aber da bin ich hart. Wir gehen, egal wie und wenn es uns einen Finger kostet.. Gegangen sind wir dann auch. Ca. 200 Meter um den Block und auch auf der Hälfte hat Madame noch mal gemotzt. Obwohl ich ja glaube, dass das einfach Übermut ist und keine Boshaftigkeit. Ist eben ein kräftiger Jungspund, der merkt, wie toll es ist, zu laufen.. Der Rest verlief unspektakulär und wir landeten mit allen 10 Fingern in der Box.

Das gleiche Spiel haben wir dann Freitag-Abend noch mal gespielt. Mit dem Unterschied, dass ich ihr gleich mal eine übergezogen habe, nachdem wir aus dem Stall gegangen sind. Noch keine fünf Meter gegangen und schon will se streit. Aber siehe da! Jetzt gings... Wieder um den Häuserblock (alleine) und noch ein Stück den Feldweg entlang. Auch das Drehen war kein Problem. Zuhause sind wir dann noch kurz auf den Longierplatz (den hasst sie ja.. oder bzw. besser formuliert: Der stiftet sie immer zu Blödsinn an..) und ich wollte eigentlich nur eine Runde über die Trabstange gehen (im Schritt, die sind auf Bübis Länge eingestellt..), da drückt dieses Weibsbild mich doch einfach in die Bahn, nur damit sie da nicht drüber muss.. Aber meine kleine Pitsche ist echt gut. Unterarm-lang, seeeeehr flexibel (und damit sehr soft) und sie raschelt ganz doll, wenn man sie benutzt. DAS macht Eindruck. Aber irgendwie muss ich meine Position ja verteidigen. Wie soll es denn sonst werden, wenn sie mal schwerer ist, als Antaris? 500kg hat sie im übrigen bestimmt schon.. Also, Mathilda jetzt..

Am Ende ist sie jedenfalls eine Runde drüber gelaufen und dann habe ich auch sofort alles beendet. Wir sind in die Box und sie durfte ausruhen. Nachdem ich Rindill dann noch die Hufe (vor ihrer Nase) gemacht habe und der dafür ein Leckerli bekommen hat, wollte sie natürlich SOFORT auch eins. Sie stand auch die ganze Zeit "Gewehr bei Fuß" und hat alles genau beobachtet. "Okay", dachte ich mir "Du willst auch was haben? Dann musst Du aber auch was dafür tun!" Gesagt getan. Ich habe dann mal versucht, unangebunden ihre Füße zu heben. Frei im Paddock. Das habe ich noch nie gemacht (nur einmal in der Box) und da war sie damals auch schon etwas ruppig. Aber diesmal war sie total lieb. Hat natrülich dann auch was gekriegt, die Gute! Dann wollte sie noch was (natürlich, wenn man die ganze Hand haben kann!) und auch dafür hab ich mir dann was einfallen lassen: Hufe auf Bock unangebunden. Auch das hat ganz gut geklappt. Zwar nicht auf Anhieb, aber 3 Sekunden pro Huf reichen für den Anfang. Das war dann auch genug. Ich habe ihr dann noch ihren Spielball in den Paddock gebastelt (jetzt schwebend und nicht mehr langweilig liegend) und sie hat auch gleich eifrig dran rum geschubst. Und jetzt noch ein kleines "Schbässken" am Schluss für alle Freunde der fröhlich überall hinkackenden Pferde: Es ist ja bekannt, dass Thildi überall gerne DRAUF äppelt. Radkasten des Mistwagens, Fenstersimse, Plastikplanen, Zaunlatten etc.. Heute Mittag hab ich dann ihren Paddock (neuerdings mit Schneeschieber-brave Föat äppelt nämlich nur noch nach draußen, was sich sehr positiv auf die Mistzeit auswirkt..) gesäubert und da ist mir aufgefallen, dass die ganzen Haufen verdächtig kreisförmig angeordnet waren.. *kicher* Ich dachte noch bei mir "Nein, die wird ja wohl nicht versucht haben..." da hatte ich den Ball schon gedreht und man sah deutlich die Bremsspuren *hahahahahaaaaa* Da hat das kleine Stinktier doch tatsächlich die halbe Nacht versucht, verzweifelt auf diesen Ball zu kacken!!! Das war natürlich nicht so einfach und im Prinzip ist es auch nicht ganz so der Zweck des Balls, aber gut. Im Prinzi hat er seinen Sinn ja erfüllt! Sie konnte sich die Zeit vertreiben.. Morgen gehen wir wieder ausreiten und der Satansbraten geht mit. Wie es wird, schreibe ich dann in den nächsten freien zwei Minuten..

 

10. Oktober 2010

Heute waren wir alle zusammen spazieren. Litla und Rindill sind geritten, Mathilda und ich haben geführt und Anti durfte mit Saschi mitgehen. Bei deeeeem schönen goldenen Herbstwetter war es eine wirkliche Freude. Obwohl ich zugeben muss, dass ich ja ein bißchen Schiss hatte, mit Thildi etwas zu unternehmen. Sie ist wirklich ganz schön schwierig momentan. Jedenfalls im Vergleich mit der letzten Zeit. Und ganz schön gewachsen ist sie natürlich auch. Da gehört schon eine Portion Mut dazu. Aber da mir ja nichts anderes übrig bleibt und ich zu meinem Baby stehe, bin ich dann doch relativ positiv gestimmt zum Putzen übergegangen. Das läuft ja mittlerweile total routiniert ab. Hufe gebe? Pah! Kein Problem! Auf Fingerzeig sozusagen. Weil Rindill noch nicht fertig war, stand ich noch ein bißchen in Thildis Paddock am Zaun zu Rindill und habe mich mit Litla unterhalten. Klein-Thildi natürlich immer dabei. Teilweise zärtlich (aber immer aufpassen!), teilweise fohlentypisch unwirsch hat sie mir in den Haaren rumgewuschelt oder mir in die Jacke gebissen. Das geht natürlich nicht und entweder habe ich ihren Kopf einfach zur Seite geschoben (was wirklich gut funktioniert!) oder sie hat eins auf die Mütze bekommen, wenn sie zu grob wurde. Jedenfalls haben wir uns da schon ein bißchen miteinander beschäftigt. Irgendwann sind wir dann in der schönen Sonne losspaziert und Thildi hat am Anfang des Feldweges kurz mal die Teufelin raushängen lassen, sich aber schnell wieder beherrscht, als sie von mir einen Klapps mit meiner kleinen Schwabbelgerte bekommen hat. Das ging dann auf den nächsten 100 Metern noch zwei mal so und dann war gut. Akzeptiert, dass ich da jetzt doch die Ranghöhere bin, starteten wir unseren Spaziergang entland der "blöden Runde, die doch nicht so blöd ist". Es war am Anfang zwar ein bißchen spannend und ziemlilch anstrengend (psychisch), weil man immer erwartet, dass doch noch was passiert. Nach einer Viertelstunde war dann aber Ruhe eingekehrt und wir sind einfach gelaufen, haben mal hier und mal da geschnuffelt, rot-goldene Blätter beobachtet und "eingesaugt" (Mathilda: "Huch! Die sind mir plötzlich einfach so in den Mund geflutscht! Ehrlich!") und über Pfützen gehüpft. Berg runter (das mag sie ja garnicht, da gibts sonst immer Krach) sind wir "gaaaaanz langsam!" gegangen. Wenn ich dann plötzlich stehen geblieben bin, ist sie auch stehengeblieben. Oder umgedreht und zu mir zurück gekommen, wenn sie zu schnell war. Auch über die große "schreckliche" Pfütze sind wir einwandfrei gekommen. Sascha mit Anti und Litla auf Bübi immer im Schlepptau. Und um es ja nicht zu einfach zu machen, war auch die alte Flitzpiepe Tommy mit dabei. Der ganze Spaziergang war sehr gut, obwohl es natürlich zwischendurch immer kleinere Diskussionen gab, die im Prinzip aber nicht erwähnt werden müssen. Es ist eben immer das Selbe. Sie läuft zu schnell, ich bremse, sie knabbt nach meiner Hand, sie kriegt einen Rüffel, sie muss anhalten und wir gehen weiter. Zwischendrin gibts immer wieder kleine Steh-Pausen, in der sie kurz mal abschalten darf (obwohl ich nicht den Eindruck habe, dass sie das unbedingt braucht) und ich sie streichele. Meistens warten wir dann noch auf die anderen.

Nachdem wir eineinhalb Stunden unterwegs waren, habe ich mir dann aber leider doch erlaubt, zu sagen "Der Spaziergang war ja bis jetzt echt ganz gut!". Obwohl ich es danach gleich bereut habe, konnte ich es natürlich nicht mehr ungesagt machen.. Unterhalb der Friedhofsweide war es dann soweit. Tommy kam von links vom Feld auf den Weg gefegt und Thildi sprang los. Kopfschütteln und bockend ca. 2m nach vorne. Ich war leider zu langsam und hätte mitspringen sollen. Statt dessen blieb ich wo ich war und bekam den Tritt natürlich voll ab, den sie aus lauter Übermut austeilte. Der Huf streifte mich an meiner rechten Kniekehle. Das durfte sie natürlich auf keinen Fall. Auch nicht als Fohlen. Ich musste sie strafen, nicht nur, weil sie den Hund fast zermatscht hätte, sondern auch, weil sie nach mir (oder zumindest in meine Richtung) getreten hatte und mich dummerweise auch noch erwischt hatte. Bei Rindill als Chef auf der Weide hätte sie sich das auch nicht erlauben können, ohne mit einer Antwort zu rechnen. Nachhause ging es dann genau wie vorher. Langsam, stehen, zügig, noch mal eine kleine Streichelpause zur richtigen Stelle und schon waren wir wieder am Stall. Ich war ziemlich fertig, weil ich Mathilda natürlich auch nicht den ganzen Spaziergang lang langsam halten wollte und meinen Schritt zeitweise ihrem angepasst hatte. Mathilda dagegen machte einen ziemlich fiten Eindruck und schuffelte in ihrem Paddock gleich dem nächsten Apfel hinterher. Die Hufe haben wir dann natürlich frei und ohne Halfter ausgekratzt und dann durfte sie auch endlich ein Leckerlie essen. Das hatte ich mir den ganzen Spaziergang nicht erlaubt, da sie momentan sehr maulfixiert ist und alles in den Mund nimmt oder nach meiner behandschuhten Hand schnappt. Zum Ausgleich durften dann alle zusammen noch mal eine Stunde in der frischen Abendluft stehen und die weitergesteckte Koppel genießen. Da wir natürlich bei so schönem Wetter die Kamera dabei hatten, gibt es wieder jede Menge schöner Fotos. Diese werde ich in der nächsten Woche auch noch einstellen. Aber jetzt muss ich mich erst mal ausruhen, das war ganz schön anstrengend. Aber so schön, dass wir es bald bestimmt wiederholen!

 









26. Oktober 2010

Seit zwei Tagen ist es wieder etwas ruhiger in meinem Herzen. Die letzte Woche war eine Katastrophe. Mathilda ließ sich nicht mehr richtig führen, zeigte Ansätze zum Steigen und lehnte sich gegen fast alles auf. Außer gegen Putzen. Aber dazu musste man sie auch erst von der Weide holen, wozu sie aber auch keine Lust hatte. Nachdem mir meine Familie dann abends immer mehr "Schauergeschichten" von meinem Fohlen erzählte, griff ich zur Gerte und machte nichts mehr mit Mathilda ohne sie. Papa erzählte mir, sie würde keinen Zentimeter vom Tor zurück gehen, wenn er sie morgens auf die Weide lassen wollte. Felicia erzählte mir, sie könne Rindill nicht mehr von der Weide holen, weil Mathilda sofort auf sie zu galoppiert käme. Sie ist ja nun schon ziemlich groß und der Boden war nass. Da ist sie auch noch ein paar Meter gerutscht und hat natürlich garnicht mehr angehalten. Das könne nicht so weitergehen und das müsse jetzt ein Ende haben! Beide redeten so auf mich ein, dass ich mir auf Grund der ganzen Vorwürfe (die ich zwar nicht so recht verstehen konnte) nicht mehr zu helfen wusste und schuldbewusst die Gerte mit zum Spazieren nahm. Die ersten paar Meter waren immer ganz in Ordnung, aber sobald wir ein paar hundert Meter vom Stall weg waren, rollte Mathilda die Augen und provozierte mich bis aufs Blut. Ein paar mal hat sie sogar nach mir geschnappt. Ich habe allerdings nie den Eindruck gehabt, sie sei böse. Dazu ist sie viel zu ruhig, wenn ich bei ihr in der Box bin oder einfach bei ihr stehe. Auch weicht sie mir, wenn ich nur auf ihre Hinterhand zu gehe. Ohne dass ich die Peitsche nutzen muss. Sie war auch nach wie vor interessiert an allem und eigentlich ein ganz liebes Pferd-okay, natürlich wollte sie immer alles in den Mund nehmen, aber so richtig gebissen hat sie eigentlich nie.

 

Am Donnerstag gabs dann den großen Knall und ich hatte eine ernsthafte Außeinandersetzung. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Gerte einmal ziemlich stark genutzt habe, nachdem sie mich angestiegen hat. Dabei blutete mir das Herz, aber irgendwie hat mich der Background, meine Familie könne nicht mehr gefahrlos auf die Weide gehen, blind gemacht. Als wir dann noch (total in Ruhe komischerweise) einen alten Holzhänger berochen hatten und wieder zuhause waren, hätte ich heulen können. Ich wollte mein Pferd nie wieder schlagen! SO konnte es nicht weiter gehen. Ich musste einen anderen Weg finden oder mir jemanden zu Hilfe holen. Denn selbst wenn man garnichts von Mathilda wollte, war sie ja scheinbar auch "auf Krawall gebürstet", wie zum Beispiel, wenn man auf die Weide ging zum abäppeln oder um ein anderes Pferd zu holen.

 

 

 

Da habe ich mich an die sieben Spiele erinnert, die Anni mal mit ihren Pferden gemacht hat. Und an mein Buch von Pat Parelli, das ich zwar schon diverse Male angefangen hatte zu lesen, aber nie weiter gekommen war, als bis zum Ende der Einleitung. Jetzt aber war das Buch mein einziger Halt, denn die zwei Leute, denen ich eine e-mail geschickt und versucht hatte, anzurufen, waren nicht zu erreichen. Ich musste aber jetzt etwas finden, auf dessen Grundlage ich mich mit meinem Fohlen verständigen konnte, ohne dass einer von uns Angst haben oder sich unkomfortabel fühlen musste. Mittlerweile bin ich soooo froh, dass ich dieses Buch habe, denn es ändert zu erst einmal die Grundeinstellung und macht locker und aufgeschlossen für das Verhalten von Pferden. Auf dieser Grundlage arbeiten wir jetzt. Und zwar Stück für Stück. Egal, wie lange wir dafür brauchen. Ohne Druck.

So habe ich am vergangenen Wochenende erst mal geübt, nicht wie ein Raubtier auf die Weide zu gehen. Außerdem streichle ich die Pferde dann einfach und hole niemanden von der Weide oder mache etwas anderes. Zwei mal kam Mathilda zwar auf mich zu - und das auch flotter - aber ich möchte so gerne daran festhalten, dass sie mir nichts tut. Ich kann das einfach nicht glauben. Da habe ich einfach ruhig die Hand nach ihr ausgestreckt, bin einen Schritt auf sie zu gegangen und habe ihr freundlich "hallo" gesagt. Sie hat sofort gebremst und auch ein bißchen verdutzt gekuckt. Das habe ich mehrmals gemacht und im Prinzip ist sie niemandem nachgelaufen.. Die Gerte bleibt selbstverständlich jetzt im Stall. Ich nehme sie nicht mehr mit zu Mathilda. Später haben wir ein bißchen geputzt und sind danach wieder auf die Weide gegangen. Beim Putzen schläft sie manchmal sogar ein. Das kann also nicht bedrohlich sein.

 

Unter der Woche üben wir jetzt einfach Abends im Paddock Halfter anlegen und den Körper anfassen lassen. Außerdem versuche ich, ihr den Schweif heben zu können, ohne, dass sie sich verkrampft und ihr auch mal ins Maul fassen zu können. Erst wenn sie das ruhig akzeptiert geht es weiter.

Ich möchte, dass wir einander vertrauen und ein wirklich gutes Team werden. Ich möchte, dass keiner von uns beiden Angst hat und sich jeder von uns in der Gegenwart des anderen wohlfühlt. Ich möchte, dass Mathilda sich auch freut, wenn ich komme. Und ich habe seit gestern wirklich das Gefühl, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich möchte nichts mehr "normal" machen und meine Pferde nur "dominieren". Sie sollen mitmachen WOLLEN.

 

01. November 2010

Irgendjemand stellt Mathilda und mich auf die Probe. Ich kann es mir nicht anders erklären. Ihre Verhaltensänderung quasi über Nacht und es wird nicht besser. Teilweise kann ich sie jetzt nicht mal mehr einfangen und Anfassen und Halfter anziehen geht fast garnicht mehr, weil sie sich nicht berühren lässt, sondern einfach provokativ nach meiner Hand schnappt. Sogar, wenn ich sie einfach nur streicheln will. Obwohl ihr Verhalten seit gestern wieder irgendwie anders ist, macht es mir doch Sorgen. Ich glaube nicht, dass wir uns wieder so gut verstehen, wie in den ersten Monaten ihrer Zeit bei uns. Deshalb habe ich jetzt hoffentlich frühzeitig genug die Notbremse gezogen und frage jetzt einen Fachmann um Hilfe. Am Freitag (hoffentlich regnet es nicht..) kommt Reiner Schelbert von Silversand Soft an Save-Riding zu uns. Ich hoffe, dass er uns helfen kann und wir uns wieder miteinander verständigen können. Je nach dem, wie das Treffen abläuft, wird er wohl auch in Zukunft immer mal bei uns reinschauen. 
Seit Samstag hat Mathilda nämlich jetzt auch noch ein verletztes Auge (man sieht zwar außen nix, aber sie hat es ziemlich zugekniffen und es tränt) und ich muss ihr irgendwie die Salbe reinmachen. Das ging zwar gestern und heute, aber wenn ich dran denke, wenn wir sie mal wirklich irgendwie händeln müssen, weil sie krank ist, fühle ich mich nicht besonders wohl, wenn ich sie dann z.B. verladen soll oder sie führen soll, weil sie Kolik hat oder ähnliches. Jedenfalls setze ich und Mathilda wahrscheinlich auch (wenn sie das alles schon wüsste) große Hoffnung in unseren "Sprach-Coach" Rainer, dass wir wieder miteinander "können" und nicht jeder denkt: "Die schon wieder!", wenn man sich auf der Weide oder im Stall begegnet..

 

05. November 2010

Gestern war Reiner Schelbert bei uns. Mann, was gings mir den ganzen Tag schlecht.. Ich hatte so viele Erwartungen und doch keine. Schließlich musste ich mich jetzt unseren Problemen stellen-die letzten Tage habe ich Mathilda bewusst nicht geputzt oder von der Weide geführt oder ähnliches, damit ich alles nicht noch schlimmer machte, bei der Geschwindigkeit, wie sich das alles in den letzten Wochen entwickelte..

Obwohl es wettermäßig echt nicht angenehm war (okay, es war wenigstens nicht eisekalt..) bin ich tapfer auf die Weide gestapft, nachdem Reiner mich gefragt hat, was denn das Problem sei. "Alles" habe ich gesagt und er: "Oh"... Na toll.. Auf der Weide habe ich Thildi dann gehalftert mit dem Knotenhalfter (wow, sie ist nicht abgehauen..) und habe sie in Richtung Longierzirkel geführt. Da hat sie mich schon bedrängt und Reiner konnte sich schon sofort ein Bild machen. Nachdem er dann noch seinen Stick mit einer Tüte geholt hatte, gings los. Was war ich froh, dass ich ihm auf dem Platz nicht erst mal unser Problem "vorführen" musste.. Zuerst hat er Mathilda beigebracht, auf Abstand zu bleiben. Und zwar eine ausgestreckte-Armlänge. Das war sein Bereich und da durfte sie nur hinein, wenn er sie dazu einlud. Der Stick mit der Tüte nutze er immer in Richtung Schulter, bzw. Gurtlage und brachte Thildi so dazu, zwar nach außen zu gehen (nicht in seinen Bereich), aber trotzdem den Kopf nach innen gewandt zu ihm zu drehen. Ihre Aufmerksamkeit musste immer bei ihm liegen. Wollte sie weglaufen oder sich ihm entziehen, forderte er sofort mit einem gezielten Ruck ihre Aufmerksamkeit wieder. Die zwei haben ganz schön diskutiert "Die ist jetzt stinkig, dass sie nicht mehr machen kann, was sie will!", hat er gesagt. Mathildas Gesicht sprach Bände.. "Ein kleiner Rambo" sei sie.. Ja, das hab ich auch schon gemerkt. Jedenfalls hatte sie nach der Viertelstunde ganz schön Respekt vor Reiners Bereich. Obwohl ich für den Moment erst mal sehr beruhigt war, dass ich so eine kompetente Hilfe beiseite hatte, musste ich da gleich wieder an den nächsten Tag denken, denn von jetzt an sollte ich mit Thildi jeden Tag 5-15 Minuten üben. ICH? Oh Gott.. Was ein Glück hatte Dirk alles aufgenommen und ich konnte mir jeden Film mehrmals ansehen und trocken vor dem Fernseher üben, wie ich meine Schulter zu drehen, wie meine Hände und Arme zu deuten und wie ich überhaupt durch meinen ganzen Körper die gewünschte Bewegung einleiten konnte. Denn Bewegung war alles. Das hatte ich schon aus dem Parelli-Buch gelernt. Ich muss das Pferd in alle Richtungen bewegen können. Es muss meinen Bereich akzeptieren. Und ich muss die Hilfen dazu mit so wenig Gewicht wie möglich geben. Aber ich bin ja schon froh, dass Reiner gesagt hat, dieses Problem sei noch zu händeln und nichts besonderes. Man müsse da zwar jetzt auf jeden Fall dran arbeiten, aber es sei in den Griff zu kriegen und noch kein großes Problem. Puh.. "Viel Pferd" hätte ich da für ihr Alter.. Naja.. wollen mal sehen, ob das morgen was wird mit dem "Wer bewegt wen"...





06. November 2010

Heute sollte ich also mit Mathilda üben.. Okay. Wir wollen keine Erwartungen haben und nur gefasst sein, dass etwas passieren kann. Nicht aber, WAS passieren kann. Gut. Nachdem ich mir dann nochmal alle Videos angesehen und mit meinem selbstgebastelten Stick mit Tüte wieder Trockenübungen vor dem Fernseher gemacht hatte, ging ich mit gemischten Gefühlen, aber nicht ganz hoffnungslos (ich konnte Reiner ja einfach wieder anrufen..) auf die Weide. Alle drei Pferde kamen gleich neugierig auf das Tor des Longierzirkels zu, als ich es schon mal öffnen wollte. Glücklicherweise stand Thildi ja dann auch schon davor.. Das Halfter habe ich ihr dann angelegt, wie Reiner es mir gezeig hat, indem ich mit der rechten Hand über den Hals griff, mit der Linken das Halfter unter der Kehle hindurch reichte und das offene Ende mit der Rechten greifen und einfach erst mal um den Hals legen konnte. Dann, wenn der Kopf in meine Richtung gedreht war, konnte ich ihre Nase entweder durch das Halfter gleiten lassen oder ihr den Nasenriemen übersteifen. Cool. Das hatte schon mal funktioniert. Ohne Schnappen und Augenrollen. Ich öffnete die Longierzirkeltür und Mathilda musste solange warten, bis ich die Tür offen hatte. Sie drängte zwar von sich aus nicht, aber ich als sie einmal die Nase weit vor streckte, gab ich ein leichtes Strickschlenkern und sie nahm ihren Kopf schnell wieder zurück. Mit meiner linken Hand wies ich dann in den Zirkel und hob die rechte Hand Richtung Gurtlage. Sofort spaziere Mathilda in den Zirkel. Dort verschloss ich das Tor (heimlich glücklich, dass wir schon mal drinnen waren) und nahm meinen Holzstick mit Tüte. Ihre Aufmerksamkeit hatte ich seit der ersten Sekunde und Richtungswechsel, sowie gehen ohne in meinen Bereich zu drängen und gegenüber anhalten waren kein Problem. Ich konnte scheinbar auch relativ klar anfragen. Obwohl ich glaube, dass das noch die "Nachwehen" von der Trainingseinheit mit Reiner waren.. Egal. Wir hatten das gut gemacht und obwohl es zwar keine ganzen fünf Minuten waren, reichte mir das fürs Erste und außerdem musste ich sie ja noch auf die Weide bringen.. Das Rausgehen aus dem Zirkel handhabten wir genauso, wie das Reingehen und Thildi ging tatsächlich erst nach draußen, als ich ihr vorschlug, doch jetzt rauszugehen. Dann halfterte ich sie ab, wie Reiner es gesagt hatte (wie das Aufhalftern-mit dem Arm über dem Hals und dem Pferdekopf zu mir gewandt) und verließ sie einfach. Wow. Das war toll. Ich fühlte mich ein bißchen besser.

Später war ich auf der Weide dann noch abäppeln, als Thildi es nochmal austesten musste und von oben auf mich zu getrabt kam. ALs sie circa einen Meter vor mir war, zauberte ich plötzlich aus der Hosentasche ruckartig raschelnd eine große weiße Tüte und schwupps! war das Pferd außerhalb meines Bereiches, bzw. konnte ihn garnicht betreten. Toll. So wird es klappen. Ich bin positiv gestimmt und denke, dass wir das mit Reiners Hilfe schaffen werden! Wie schnell er uns wieder helfen muss, werden wir in den nächsten Tagen sehen, wenn ich mit Mathilda im Dunkeln Abends nach der Arbeit unser Spiel spiele..

 

 

 

 

07. November 2010

Neuer Tag, neues Glück. Vorsichtig habe ich heute die große schwarze Pferdenase gestreichelt. Wow.. kein Beißen.. aber wer weiß.. ich bin noch ziemlich am Zweifeln. So ganz traue ich der Sache noch nicht und meinem Rang.. Ich weiß-das ist nicht gut, wie soll mir das Pferd denn dann vertrauen?.. Ich hoffe, das gibt sich, je öfter ich merke, dass ich so akzeptiert werde. Beim Aufhalftern hat Thildi heute ins Halfter gebissen.. Keine Ahnung, was ich dann machen muss. Vielleicht mehr den Kopf zu mir holen? Ich werde es morgen so probieren.

Das Führen auf den Platz hat wieder sehr gut funktioniert. Ich habe ihr vorgeschlagen, einzutreten und sie hat das gemacht. Wir sind ein paar mal in beide Richtungen gegangen (linksrum trabt sie immer, ich kriege sie nicht in den Schritt..), aber rechts rum sah das ganz gut aus, glaube ich. Vor der Tüte am Stick hat sie sehr viel Respekt. Ich hab sie auch immer mal weggelassen, weil ich ausprobieren will, wie weit ich akzeptiert werde, aber ich finde, das klappt nicht sehr gut. Ich stehe dann immer wie vor einem Fels, der sich höchstens wie zähe Lava bewegt.. Später habe ich ihr vorgeschlagen, ein paar Schritte rückwärts zu gehen. Das war sehr gut. Dafür habe ich sie gestreichelt. Zu mir kommen wollte sie nicht, aber mit dem Schritt zur Seite (so kann man sie aus dem Gleichgewicht bringen und bekommt doch seinen Schritt) hat es dann doch für zwei Schritte gereicht. Auch die Hinterhandkontrolle hat ganz gut funktioniert. Leider steht sie noch nicht so ganz grade vor mir. Dann habe ich es auch gut sein lassen und auch das Rausgehen hat wieder ohne Drängen geklappt. Erst als ich ihr den Tipp gegeben habe, dass sie jetzt ja gehen kann, hat sie das auch gemacht. Das Abhalftern war sehr schön. Ich konnte sogar den Kopf leicht zu mir biegen und habe sie dann zurückgelassen.

Als ich später ein kleines Stückchen die Weide weitergesteckt habe, kam sie auf mich zu getrabt und ich glaube (ich weiß es garnicht mehr genau..) ich habe automatisch meine Statur aufgerichtet (aber so wirklch nachvollziehen, was ich gemacht habe, kann ich nicht mehr..) und Thildi ist sofort abgebremst und in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Da hat sie dann gefressen. So muss sich Rindill wohl fühlen. Ich habe auch beobachtet, dass Mathilda jetzt vor Antaris mehr Respekt hat. Schon komisch.. das der Reiner Schelbert mit seinem Horsemenship sogar mein anderes Pferd erreicht, obwohl die sich sozusagen garnicht gesehen haben.. Schon irgendwie cool..

 

Auch das in die Box holen war sehr entspannt. Thildi muss immer als Letze rein (weil unterster Rang..) und ist, als sie alleine draußen war, ein bißchen von Antis Paddock weggelaufen. Ich dachte noch "Ohu.. hoffentlich muss ich sie jetzt nicht fangen.." (nicht im Sinne von hinterherlaufen natürlich), aber ich hab sie dann einfach mal ganz deutlich angesprochen und sie gelockt, da kam sie auch gleich ganz langsam im Schritt zu mir und ist in die Box getapscht. Später habe ich sie drinnen auch noch ein bißchen gestreichelt, ich glaube, das Lob und die freundliche Seite von mir als Chef kommt noch ein bißchen zu kurz. Da ich sie auch schon lange nicht mehr sauber gemacht und die Hufe ausgekratz habe (in ein paar Wochen kommt wieder der Hufschmied), möchte ich morgen vielleicht mal ein bißchen putzen, statt auf dem LP zu üben. Mal sehen, was sich am Putzverhalten so geändert hat..

 

08. November 2010

Heute haben wir geputzt. War garnicht so schlimm, hat zwar ein bißchen gezappelt, aber obwohl es ja schon ne ganze Zeit her ist, dass sie mal angebunden war, war es trotzdem gut. Hufe geben hat auch gut geklappt. Nur die Halfter haben gelitten, weil Thildi die ganze Halfterhakengallerie ins Maul genommen hat und ich jedes einzeln weggelegt habe.. Morgen will ich auf jeden Fall wieder auf den Longierplatz. Da wird es dann schon dunkel sein. Aber wir haben ja doch eine kleine Funzel am Rande-die macht uns vielleicht ein bißchen Licht...

 

09. November 2010

Obwohl es schon stockdunkel war, sind wir zwei heute um 18.30 Uhr doch eisern auf den Platz gegangen. Und ich muss sagen, trotzdem ich ja doch ein bißchen Muffe hatte (Dunkelheit-Pferd hat keinen Bock mehr, weil Abendessenzeit usw.), hat es sehr gut geklappt. Rechts und links rum, und zwar diesmal beide Runden im Schritt! Gutes Föat. Zurück war ein bißchen schwieriger, weil sie nicht grade zurück laufen will, sondern zur Seite hin ausbricht. Das war nicht ganz so gut, aber wir sind beide ganz ruhig geblieben und waren konzentriert aufeinander. Und jeder hat des anderen Freiraum akzeptiert. Litla hat auch mal zugekuckt und war auch sehr angetan... Morgen kann ich nicht üben, aber am Donnerstag werden wir dann die nächste Einheit machen.

12. November 2010

Gestern konnte ich leider doch nicht auf den Platz, weil Sturmtief Carmen uns mit viel Wind und Regen den ersten Herbstturm gebracht hat. Das war selbst mir dann doch zu ungemütlich.. Eigentlich wollte ich ja dann noch mal Putzen, aber auch Thildi war Sturmtiefgebeutelt und platsch nass.

Aber heute war ich früh zuhause und konnte mit Thildi wieder unsre 10 Minuten Training machen. Heute habe ich zusätzlich zur Tütenstange mal meinen Carrotstick mit Savvystring mitgenommen. Ich will von dieser Tütensache weg, davor hat sie zwar viel Respekt, aber den soll sie ja auch haben, wenn ich keine Tüte habe.. Am Anfang steht aber immer noch die Tütenstange. Rechtsrum ging es heute sehr gut im Schritt und wir hatten diesmal linksrum die Probleme ruhig zu laufen. Nur, wenn ich den Strick wirklich ganz lang habe, geht sie Schritt. Komme ich näher fühlt sie sich unter Druck gesetzt und Trabt. Ich habe zwar mehrmals durchpariert indem ich die Hinterhand nach außen bewegt habe, aber trotzdem haben wir am Ende nur ein paar kleine Schritte im Schritt hinbekommen. Ich habe dazu die Tütenstange in der Mitte liegen gelassen und nur mit Strick geübt. Leide ist Thildi da nicht so von meiner Leitfähigkeit überzeugt und will stehenbleiben. Dann baut sie sich vor mir auf und ich muss ziemlich deutlich wirbeln, damit sie weiter geht. Ich glaube, das ist ein Schritt in Richtung Rang-untergraben. Das muss Reiner mir noch mal zeigen. Rückwärts war aber ansonsten sehr gut und auch das zu-mir-kommen war sehr gut. Ich darf sie auch streicheln, ohne dass sie nach mir beißt. Das ist auch toll. Und das von der Weide führen war auch seeeehr gut! Sie ist am lockeren Strick hinter mir mit einem Meter Abstand hergelaufen und zwar ohne irgendwelche Anzeichen zum Bocken oder Steigen. Seeeeehr gut, kleines Föat. Trotzdem rufe ich Reiner nochmal an und mache mit ihm einen neuen Termin aus, bei dem er uns demnächst mal beobachten und mir seinen Eindruck von der Sache mitteilen soll. Morgen wird wieder geputzt (wir wollen ja nicht aus der Übung kommen, bald kommt der TA und will abhören, weil geimpft werden muss und auch der Hufschmied wird vor dem Winter noch einmal reinschauen müssen..) und dann am Sonntag wieder auf dem LP geübt.

 

22.November 2010

Heute war der Tierarzt da. Ich hatte Mathilda schon in der Stallgasse angebunden, damit sie zuerst dran kommen konnte. Außerdem waren meine Hosentaschen gefüllt mit Möhren. Man weiß ja nie.. Mathilda zappelte ein bisschen hin und her - eigentlich gibt's doch jetzt essen und man muss hier nicht dumm in der Gegend rum stehen… Mir war ein bisschen bummelig, wie sie sich wohl mit ihrem derzeitigen "Gemütszustand" so einen Pieks verpassen lassen würde.. Da ist nämlich jetzt schon richtig Kraft dahinter und wenn man sich nicht pieksen lassen will, zieht man einfach mal kräftig am Anbindering.. So zumindest meine Vorstellung.

Als Die Tierärztin dann da war ("Ach, die ist ja groß geworden!!") und die Pässe durchgesehen hatte, stellte sich heraus, das Thildi noch garnicht dran war mit impfen. Erst im März. Es war aber jetzt nicht so, dass ich darüber froh war… ;0)

Aber damit sie nicht umsonst gezappelt und gewartet hatte und ich mich nicht umsonst auf eine Aktion eingestellt hatte, wollte die TÄ sie wenigstens abhören und untersuchen. Ooookay,.. das war ja eigentlich nicht schlimm. Bis die Hand der TÄ in Richtung rechtes Auge griff.. Tja, da hatte ich ja schon vor einer Woche versucht, Salbe reinzubekommen.. Thildi brauch da ja auch nur mal eben den Kopf schnicken, da kommt man dann halt einfach nicht dran. Die TÄ konnte aber wohl kurz die Schleimhäute sehen und nichts auffälliges feststellen. Abgehört wurde Thilde dann auch, obwohl ihr das auch nicht gepasst hat. Zur Belohnung gabs dann auch ne Möhre und ab in die Box. Die andern Zwei waren natürlich ganz lieb. Sind ja auch schon alte Hasen und müssen nicht mehr so den Macker machen.

Na, da bin ich ja mal gespannt, wie das nächste Woche beim Hufschmied läuft..











01.Dezember 2010

Zwischenzeitlich ist ein bisschen Schnee gefallen und die ersten Bilder vom schwarzen Föat im Schnee will ich euch natürlich nicht vorenthalten.









04.Dezember 2010

So, heute war also mal wieder Schmiedetermin.. Tja. Eigentlich sollte man ja meinen, alles ginge relativ unaufwändig zu, wenn ich mir überlege, dass Tildegestern eigentlich ganz brav ihre Füße auf dem Bock hatte, als ich geübt habe. Aber scheinbar hat sie natürlich auch spitz gekriegt, dass es heute WICHTIG war. Also hat sie sich mal stur gestellt. Ganz so, wie es eine, Zitat Geißler: "pubertierende Zicke" halt auch tun würde.

Die ersten Hufe vorne ausschneiden gingen eigentlich ganz gut. Bis Clara dann unerwartet um die Ecke kam und Thildi sich erschreckt hat. Da weder ich noch der Hufschmied Clara gesehen hatte, nahmen wir natürlich an, Thildi hätte den Fuß absichtlich auf den Boden gestampft (Amboss, sage ich nur..) und haben sie angebrüllt. Tja, das war dann der Überkocher, denn jetzt hatte sie natürlich erst recht keine Lust mehr. Der Rest wurde zu einem Kraft- und Geduldsspiel. Schließlich sollte sie schon merken, dass wir uns nicht einfach so geschlagen geben würden. Aber puuuuhhhh. Ein seeeehr anstrengendes Spiel, vor allem als dann der Bock zum Raspeln noch dazu kam.. Nach dem der Schmied überall mal grade so die scharfen Kanten rund gerubbelt hatte, ließen wir es gut sein. Irgendwie war Thildi auch sehr aufgeregt, wie sogar der Herr Geißler feststellen musste. Beim nächsten Mal werde ich ihn nachmittags bestellen, wenn sie schon ein paar Stunden auf der Weide war und ihre Kraft ein wenig abgezappelt hat..

 

10. Dezember 2010

Morgen bekommen Mathilda und ich mal wieder besuch von unserem Erziehungshelfer Reiner Schelbert. Obwohl ich in den letzten Wochen immer zwei bis drei Mal die Woche mit große Mädschn geübt hatte, hielt ich es für sinnvoll, heute doch noch mal alles zu testen. Schritt war jetzt nicht mehr so das Problem, allerdings hatte ich so das Gefühl, sie schneidet mir ziemlich den Weg ab. So ganz wusste ich auch nicht, wie ich das abstellen sollte.. Rückwärts ging auch, aber die Hinterhand-Kontrolle war in der letzten Zeit irgendwie nicht mehr so mega. Thildi drehte sie nur halbwegs rum und das auch ziemlich ohne Elan. Auch das Führen vom und zum Stall war nicht mehr so komfortabel, wie noch vor ein paar Wochen. Ständig drängt sie nach vorne und wollte mich überholen. Mich angerempelt hat sie aber wenigstens nicht… Mal sehen, was Reiner morgen sagt.. Hoffentlich habe ich nicht zu viel versaut..

 

11. Dezember 2010

Der große Meister war äußerst pünktlich und konnte mir deshalb schon beim Halftern und rausführen zusehen. Zuerst fragte er aber nach meinem Vorankommen und der Entwicklung von Mathilda. Das Halftern war mittlerweile kein Problem mehr aber schon beim Führen konnte man deutlich sehen, dass Thildi den Platz in der Rangordnung noch nicht für so wichtig ansah.. Jedenfalls meinen nicht. Reiner gab mir dazu ein paar Tipps, die ich in der Zukunft beherzigen werde. Kaum war ich auf den Platz getreten, nahm er mir schon den Strick aus der Hand und begann zu testen, was Thildi behalten, neu gelernt oder verlernt hatte. Und das war einiges, wie ich den Eindruck hatte. Reiner musste erst mal wieder seinen Bereich verteidigen und ihr klar machen, dass es kein wenn und aber gab. Außerdem war es ihm wichtig, dass sie sehr aufmerksam ihm gegenüber war. Das war bei mir wohl etwas verloren gegangen… Irgendwie habe ich mich da schon ziemlich mies gefühlt, wie ich da am Rande des Zirkels stand und ihm zusah, wie er Thildi erst mal wieder neu in ihre Schranken weisen musste. Dann, nach ca. 10 Minuten Grundlagen, die ich mit ihr ja in den letzten Wochen festigen konnte, begann er mit neuen Übungen, wie zum Beispiel dem Richtungswechsel, also der Vorhandkontrolle. Zuerst musste Reiner ziemlich wehement seinen Bereich verteidigen, weil Thildi immer wieder wie ein Holzklotz zu ihm gehüpft kam und ihm fast auf die Zehen getreten wäre.. Mit zunehmender Übung ging es aber immer besser. Irgendwann konnte er linksrumgehen, die Hinterhand nach links außen bewegen, die Vorhand nach rechts und dann den Vorschlag zum rechtsrumgehen geben und anders herum. Das sah schon irgendwie toll aus, obwohl es von Thildis Seite her noch ziemlich unsicher und hektisch wirkte. Danach kombinierte er die Übung mit Rückwärts gehen. Außerdem übte er Mathildas Schritte kontrollieren zu können. Zum Schluss war er in der Lage, sie nur zwei Schritte vortreten zu lassen (wohlgemerkt ohne Strick zu benutzen oder sonstiges außer seinem Körper). Überhaupt baute er weiter an der Schrittkontrolle auf. Auch das Veranlassen, einen bestimmten Fuß zu heben, oder das Vorderhufe heben war heute Thema. Zum Schluss bekam ich dann noch eine kleine Lesson im "Wie vermeide ich, dass mein Pferd an mir rumschnullt, ohne einen Schritt machen zu müssen". Leider hatte mein in-die-Hände-klatschen nicht so viel Wirkung, wie Reiners.

Aber auf die Frage hin, ob er denke, ich könne mit Thildi auf Dauer umgehen und ob ich denn so viel versaut hätte, wie mir das vorkam, sagte er, das sei ein ganz normales Verhalten und man könne das immer noch in den Griff kriegen. Es wäre auch deutlich besser als beim letzten Mal und schließlich wäre etwas falsch machen immer noch besser, als garnichts machen. Okay. Also hat sich wenigstens ein bisschen was bei ihr gefestigt und scheinbar nicht nur das Falsche.

Da jetzt ja öfter viel Schnee liegen kann und Reiner und ich dadurch wahrscheinlich eh einige Termine verschieben müssten, haben wir ausgemacht, der Winter über keine neuen Dates auszumachen. Erst wieder im Frühling oder wenn es wenigstens etwas weniger winterlich ist. Bis dahin soll ich die neu gesehenen Übungen mit Thildi nachmachen und auch immer mal neue Dinge wie Stangen, über die ich einzelne Tritte üben kann, oder Hütchen, durch die ich sie treten lassen kann mit einbinden. Im Frühling wird es dann evtl einen Jungpferdekurs geben, bei dem ich mich mit Thildi quasi auch schon mündlich angemeldet habe. Ansonsten geht unser Training im Frühling ganz normal weiter und er wird alle paar Wochen bei uns vorbei schauen und große Mädchens weitere Ausbildung begleiten. Auf die Frage, ob er mir dann beim Verladen zum Kurs helfen könne, sagte er nur: "Ja klar, mal sehen, kein Problem.. Ist ja eigentlich nur ne andere Übung.."

 

16. Dezember 2010

Große Mädchen hat mal wieder rumgetrottelt und sich Auge und Bein verletzt. Unter dem linken Auge (analog zum Rechten, dass ja im September kaputt war..) prangt jetzt ein 2 cm langer Schnitt - sieht ja auch unsymmetrisch aus, wenns nur unter einem Auge wäre… Zusätzlich habe ich den Schrecken des Jahrhunderts bekommen, als ich heute Abend beim kurz-noch-mal-in-der-Box-sitzen ihr linkes Vorderbein gesehen habe. Das "Knie" (VoFuWuGe) war ungefähr so dick, als sei sie schon ausgewachsen und ganz weich. Glücklicherweise war es nicht heiß oder sonst wie offen und verletzt, so dass ich jetzt einfach von einem Rindill-Tritt ausgehe. So können wenigstens keine Keime eindringen. Gelahmt hat sie auch nicht, also

wahrscheinlich nicht so dramatisch. Leider konnte ich jetzt keine Heilerde draufmachen, weil die knüppelhart gefroren ist und erst auftauen muss… Mal sehen, wie sie morgen läuft..

 

18. Dezember 2010

Also, das Gelenk ist zwar immer noch dick, aber es ist komischerweise nicht heiß. Manchmal schnullt sie sich auch selbst mit der Nase dran rum. Oh je.. vielleicht tut es ihr weh?! Ich habe es jetzt mal gestern und heute mit Heilerde eingeschmiert und gegen den Schnitt am Auge bekommt sie Globuli. Außerdem mach ich da auch Heilerde drauf, wenn sie mich dran lässt.

Gestern und heute waren wir auch auf dem Platz. Ich muss sagen, wir bekommen immer mehr Draht zusammen. So wirklich "miteinander können" können wir zwar noch nicht, aber es entsteht so langsam etwas wie Kommunikation.. Gestern war alles noch recht hektisch nach vier Tagen ohne üben. Heute dagegen war es schon viel.. naja, harmonischer will ich es nicht nennen, aber wir können uns irgendwie beide besser aufeinander einstellen. Ich habe nicht mehr nur das Bild vom widerspenstigen Rambo vor mir und Thildi wohl auch nicht mehr nur das Bild von der unfähigen Zappeltante mit der Gerte. So langsam hört sie mir zu und ich kann sie fragen, ob sie etwas für mich tut. Gaaaanz langsam denke ich, kommen wir auf den richtigen Weg. Auch, wenn unsere Übungen noch etwas ruckelig verlaufen und wir beide noch nicht konsequent sind. Ich nicht in meinen Aufforderungen und Thildi nicht in ihren Reaktionen. Aber zumindest muss ich keine Gerte mehr benutzen und Thildi rennt mich nicht mehr über den Haufen. Wir haben ein bißchen mehr Achtung voreinander. Das ist toll und fühlt sich wirklich gut an!











19. Dezember 2010

Auch heute Nachmittag haben Thildi und ich wieder unsere Viertelstunde auf dem Longierplatz verbracht. Obwohl ich am Anfang ziemlich deutlich sagen musste, dass HIER MEIN BEREICH ist, hat der Rest doch ganz gut geklappt. Ich habe ihre Aufmerksamkeit jetzt viel länger, weil ich die Übungen zügig hintereinander mache und vieles kombiniere. Auch die Schrittekontrolle geht ganz gut. Zwei Schritte und stopp-zwei Schritte und stopp. Sehr schön. Ab dem nächsten mal üben wir dann mal verschiedene andere Schrittekombinationen. Ansonsten war es heute auch wieder positiv und ich habe das Gefühl, Thildi hat jetzt verstanden, dass wir das durchziehen. Jetzt muss ich sie nur noch davon überzeugen...











27. Dezember 2010

Also, ich muss ja sagen, in so einem Pferd stecken ja jede Menge Überraschungen.. Unser gestriger Versuch, auf dem Platz ein bißchen miteinander zu lernen war ja alles andere als gut (zumindest aus meiner Sicht..), aber heute war es dafür echt erfolgreich!

Außer dem auf-den-Platz-führen war eigentlich alles ziemlich gut. Auch auf Thildi Versuche, meine Richtungsvorschläge scheiter zu lassen, konnte ich souverän reagieren. Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl dabei und das ist meiner Meinung nach schon mal ein guter Anfang. Das auf-den-Platz führen ist seit gestern ein bißchen so ein Diskussionsthema, weil Thildi wohl nicht mag, wenn ich ihr durch Strick-zupfen sage, dass sie mich nicht überholen soll. So neben mir gehen ist nicht ihr Ding. Entweder sie geht vor, dann habe ich in dem kurzen Moment des auf-den-Platz-Führens keine Probleme (wohl aber bestimmt, wenn ich sie weiter führen wollte..) oder sie ist hinter mir, aber dann will sie mir erstens nicht folgen und zweitens habe ich sie nicht im Auge (was in der Vergangenheit dazu geführt hatte, dass sie mir plötzlich auf dem Buckel hängt..), was mir nicht so ganz passt.

Als wir dann heute auf dem Platz waren, habe ich zunächst wieder ein paar mal die Richtung geändert (Hinterhand/Vorhandkontrolle) und bin dann dazu übergegangen, sie immer wieder zwischen den Handwendungen mitten im Schritt anzuhalten. Nach ein paar Wiederholungen klappte das erstaunlich gut. Ich hatte mir auch vorgenommen, heute vermehrt durch einfaches Streicheln über den Hals zum Beispiel, gute Reaktionen zu belohnen. Und davon konnte ich zur genüge Gebrauch machen! Schließlich klappte auch das Rückwärtsgehen viel besser und zwar in allen Variationen (ich stehe seitlich mit Blick in Kopfrichtung und zupfe wie später vom Sattel aus am Strick, ich fasse den Strick direkt unter dem Kinn und gebe Impulse, ich stehe vor ihr und veranlasse das Rückwärtstreten durch rhythmische Bewegungen meiner Hände oder ich wackle einfach nur am Strick). Und dazwischen immer wieder Hinterhand- und Vorhandkontrolle und Vorwärtsbewegung. Das Kreiselspiel, bei dem sich das Pferd selbst aus dem um es gelegten Strick wickelt haben wir auch gespielt und haben danach sofort eine neue Richtung eingeschlagen. Thildi schlägt dabei zwar immer noch ziemlich mit dem Kopf und äußert Unmut, aber je ruhiger ich ich den Weg vorschlage, desto ruhiger wird das Kopfschlagen. ich denke, mit mehr und mehr Übung geht das auch weg. Wir sind uns beide noch ein bißchen unsicher, aber das wird schon. Sie macht zumindest mit (und das ist mehr, als ich heute von ihr erwartet hatte..).

Zurück am Stall haben wir dann endlich mal wieder geputzt. Ich glaube, das letzte Mal ist mindestens schon drei Wochen her.. Oder länger... Mittlerweile sieht sie auch schon aus, wie so ein verwahrlostes Fohlen.. Nur besser genährt Ich muss aber dazu sagen, dass Mathildas Fell eine gewisse selbstreinigende Wirkung hat. Sie ist nie dreckig oder so. Hier und da klebt mal ein bißchen Fremdpferdespeichel vom Spielen oder Fellpflegen, aber ansonsten hat sie eine Art Teflon-Beschichtung.. Alles perlt irgendwie an ihr ab.. Eine Nacht gewartet und Föat ist wieder sauber. Sehr praktisch..

Huf geben konnte sie noch (...) wenn auch etwas ruppig. Ich habs dann so gemacht, wie Reiner auf dem Platz (das haben wir heute auch wieder geübt) und einfach den Fuß fallen gelassen, wenn sie gezappelt hat. Dann einfach wieder hingegriffen und ihn aufgehoben. Das Spiel haben wir drei/vier Mal gespielt und dann hat sie ihn einfach oben gelassen. Leckerlie gabs heute zum ersten Mal nicht, nach dem Hufeauskratzen. So wirklich überrascht war sie davon aber anscheinend nicht.

Als wir dann wieder in der Box waren, habe ich die anderen zwei reingelassen und dann Thildi mal die untere Boxentür zum Paddock zugemacht. Zuerst hat sie ganzschön gekuckt, aber dann hat sie sich doch lieber wieder dem Heu zugetan. Hab dann mal zwei Minuten gewartet und auch die obere Tür geschlossen. Da hat sie auch wieder gekuckt und dran geschnuffelt, aber auch hier war nach ein paar Minuten des unguten Gefühls das Heu doch wieder wichtiger. Thildi soll sich schon mal ein wenig dran gewöhnen, in einer zunen Box zu stehen, da am Freitag ja Silvester ist und sie da dann für ein paar Stunden eingesperrt sein muss. Ich bezweifle ein bißchen, dass die Zäune da stand halten würden, wenn Rindill nebenan auch noch den Molli macht. Hab auch schon K.O.-Tropfen vom TA geholt Man weiß ja nie, für was man die mal brauchen kann..

 

31.Dezember 2010

Die letzten Tage waren wir viel auf dem Platz und haben geübt. Thildi war zwar nie so wirklich davon angetan und hat das einmal auch deutlich durch Steigen und Augenrollen angezeigt, aber sie lässt sich doch ganz gut wieder regulieren, wenn man sich nicht unterkriegen lässt. Angenehm ist allerdings was anderes. Bin mal gespannt, wie lange ich mit ihr dieses Spiel spielen muss, bis sie anfängt, zuzuhören, bzw. mitzumachen ohne ständig dagegen zu arbeiten. Von einigen anderen Kaltblutfohlen-Besitzern weiß ich, dass die das noch drei oder vier Jahren machen. *seufz*

Aber es gibt natürlich auch Positives. Ich habe mir eine neue Übung ausgedacht, die ich vor Reiner niemals hätte machen können. Und zwar das weichen der Vorhand beim Führen in die nicht-Reiterstandpunkt-Richtung. Ich führe also von links auf Schulterhöhe und Mathilda muss mit der Vorhand nach rechts weichen, ohne das wir uns berühren oder ich am Strick zupfen muss. Das klappte auf dieser Seite auf Anhieb gut. Auf der anderen "unüblichen" Seite war es zunächst sehr schwer. Sie lief einfach nur Rückwärts oder mir in den Weg. Dabei war sie natürlich nicht freundlich, sondern legte die Ohren an, hob den Kopf und rollte die Augen. So nach und nach haben wir aber jetzt den Dreh raus und es geht nach ein paar Ansätzen auch auf der rechten Seite. Das Hinterhand-wenden klappt übrigens mittlerweise seeehr gut und auch das zwei Schritte-stopp-zwei Schritte (oder mehr oder weniger-je nachdem, wieviele ich mir vornehme)-stopp klappt auch sehr gut. Sie hält an, wenn ich am Seil schlackere und je doller ich schlackere, geht sie sogar irgendwann Rückwärts. Leider ist sie bei alledem nicht zufrieden. Sie macht immer den Eindruck, als würde ich sie knechten. Ich denke, das ist einfach so, weil sie halt lieber ihren Kopf durchsetzen möchte, das aber aus irgendeinem Grund nicht kann. Hoffentlich ändert sich das noch. Ich möchte die Basis unserer Zusammenarbeit auf eine entspanntere Art legen. Mal den Reiner beim nächsten Mal fragen..

Aber gut, nachher ist erst mal Silvester angesagt und obwohl wir heute geübt haben und die ganze Bagasch eben über die Weide gepflügt ist, als irgendwo ein paar Knallfrösche gezündet wurden, glaube ich nicht, dass das um 0 Uhr irgendwelche Auswirkungen auf das Verhalten der Pferde hat... Ich wünsche uns allen einen guten Rutsch..